Wer kennt ihn nicht, den „Traum vom Fliegen“? Fliegende Autos, fliegende Teppiche und Hexenbesen – Erinnerungen aus Kindheitstagen. Doch was, wenn Träume plötzlich wahr werden, wenn Bilder den Beweis liefern, dass das Unmögliche doch möglich ist? Holzbretter rasen über asphaltierte Straßen – das Poltern ist meilenweit zu hören, sanfte Vibrationen erwecken den Boden zum Leben. Links und rechts beobachtet hier und da ein Baum das Geschehen. Sebastian Linda sammelt seine Gedanken, dann hebt er ab. Das durchdringende Fahrgeräusch verstummt abrupt, ein sanftes Rauschen schmeichelt seinen Ohren. Vorbeiziehende Vögel werden zum Publikum, der Himmel zur Bühne und die Sonne sorgt für Rampenlicht. Es applaudiert die Freiheit. Sekunden werden zu Stunden. Für Sebastian liegt das Glück auf dem Rücken seines Skateboards. Für einen kurzen Moment scheint er mit dem Himmel eins zu werden, bevor ihn die Schwerkraft wieder zu Boden schleudert.
Als ich sechs Jahre alt war, sah ich den ersten Skateboarder meines Lebens. Ich glaubte, dass es nur Magie sein konnte, die ihn zum Fliegen brachte. Mit meinem ersten Board suchte ich nach dem geheimen Zauberspruch. Wenn ich ihn finden würde, könnte ich den Regeln der Schwerkraft trotzen. Später stellte ich fest, dass dies nur eine kindliche Fantasie gewesen war. Doch dann entschieden wir, meinen Traum in die Gegenwart zurück zu bringen.
Mit zwölf Jahren drehte Sebastian sein erstes Skateboard-Video, mit 16 nahm er bereits Aufträge entgegen. Das Studium der Medienproduktion war schließlich der Schlüssel zum „Independent Filmmaker“ unter eigener Regie. Mittlerweile produziert er professionelle Clips unter anderem für Red Bull und Saturn. Seine – bisher dreiteilige – „Beasts from the East„-Filmreihe, welche er mit professionellen Skatern aus Dresden drehte, erfreut sich internationaler Beliebtheit. Kürzlich war „The Revenge of the Beasts“ beim Rider Film Festival in Sydney zu sehen und wurde von den Skateboard-Legenden Tony Hawk und Steve Caballero in Augenschein genommen. Alles begann im Jahr 2011 als die Crew noch nicht ahnte, dass sie bald Teil der erfolgreichsten Skateboard-Serie Deutschlands sein würde. Das Geheimnis für den Erfolg sieht der junge Filmproduzent im Wesen der Dresdner: „Die Jungs sind kreativ, offen und für jeden Schabernack zu haben – das unterscheidet sie von anderen Skatern, die immer versuchen zwanghaft cool zu sein.“ Überzeugen möchte Sebastian vor allem durch die Komplexität seiner Filmsprache; große Reden schwingen muss er dafür nicht. Es geht ihm allein um die Schönheit des Sports: Emotionen, Menschen und Kultur verschmelzen mit dem Skateboard; das Leben wird getragen von vier Rollen unter einem Brett. Um die Kinobesucher an dieser Philosophie teilhaben zu lassen, arbeitet er mit bis zu sechzigfacher Zeitlupe, einem dynamischen Schnitt und versucht, aus ungewöhnlichen Perspektiven das Gesehene festzuhalten. In „The Epic & The Beasts“ nimmt der Künstler die Zuschauer mit auf eine unvergessliche Reise, bei der das Zusammenspiel der wirkenden Kräfte in Einklang mit der Natur – durch eindrucksvolle Farben und Lichteffekte – dokumentiert wird.
Sebastian möchte mit seinen Filmen bewegen, eine Perspektive des Lebens darstellen, in der sich jeder wiederfindet: „Schließlich fällt jeder von uns auch öfter mal hin, um dann immer wieder aufzustehen.“ – Skateboarding fungiert in seiner Sprache als Metapher für das, was die Menschen in ihrem Alltag erleben. Seine Intention ist es, eine Alternative zu all den schwermütigen historischen Dokumentationen auf die Kinoleinwand zu zaubern, bei der das Schöne und Kreative im Mittelpunkt steht.
Ein Wochenende dauerte es, bis jeweils ein Teil der Serie im Kasten war. Das fertig geschnittene Material porträtiert die Stadt Dresden und ihre Menschen auf eine ganz besondere Weise. Eine neue Herausforderung wartet schon: Die Skateboards werden geschultert, das Film-Equipment bereitgelegt. Während in der Vergangenheit ihre Clips hinaus in die Welt gebracht wurden, bringen sich nun die Beasts in die Welt. „The Journey of the Beasts“ wird die Dokumentation einer abenteuerliche Reise in ein – noch geheimes – Südostasiatisches Land.
Wir lassen uns auf das Unbekannte ein und das Unbekannte wird dann Geschichten hervorzaubern, die man jetzt noch gar nicht erahnen kann.
Mehrere Episoden mit unterschiedlichen Themen, gedreht an unterschiedlichen Orten, sollen mittels Skateboard eine fremde Kultur in die Welt hinaustragen. Für diese Mission suchen Sebastian Linda, Erik Gross, Tom Kleinschmidt, Octavio Trindade, Christian Döbrich, Richard Naumertat, Thomas Meinel, David Raderecht und Steffen Krones auf der Crowdfunding-Platform Startnext noch weitere Unterstützer. Ein Co-Producer hat sich schon gefunden: Titus fördert das Projekt mit einer beachtlichen Summe. Für jeden Unterstützer winken kleine Überraschungen. Noch in diesem Jahr möchte Sebastian in der Schauburg Premiere feiern; außerdem wird es eine Fotoaustellung von Erik Gross geben.
Sebastian Linda hat gezeigt, dass es immer einen Weg gibt, sich seine Träume zu erfüllen. The „Journey of the Beasts“ ist dabei nur die nächste von vielen Etappen, die noch folgen werden.
-
Weitere Infos
- Sebastian Linda, Fluchtpunkt Filmproduktion, E-Mail: Sebastian@Sebastian-Linda.de
- Website erreichbar unter: www.sebastian-linda.de oder auf Facebook.
- Sämtliche Videos von Sebastian auf der Platform Vimeo.