Oberhalb des Alaunplatzes steht eines der letzten DDR-Neubau-Hochhäuser. Fertiggestellt am 30. Juni 1990, diente es als Planungsbüro für das Industriebaukombinat. Inzwischen ist die sogenannten Kreativwirtschaft hier heimisch geworden: Architekten, Ingenieure, Software-Entwickler. Und seit ein paar Tagen stellen 30 Künstler hier alles auf dem Kopf. Das Kunstprojekt „springhouse“ ist eingezogen.
Kurator Sven Christian Schuch führt durch die Räume. Schon draußen sehen wir die Künstler von boijeot.renauld.turon im Planschbecken in der Sonne liegen. Zur Erinnerung, das waren die verrückten Franzosen, die im vergangenen Sommer mit Holzmöbeln durch die Neustadt gezogen waren. Dann führt er mich in ein Büro. Hier sind Jeannine Grosse & Philine Kuhn am Schaffen. Während die eine ganz angestrengt arbeitet, ruht die andere sich bequem aus. Die beiden Künstlerinnen umschreiben ihre Performance auch mit „Tippen und Toben“. Das sieht man sich am Besten live vor Ort an, erste Eindrücke gibt es auf der Facebook-Site des Künstler-Duos.
Ein paar Schritte weiter treffen wir Daniel Engelberg, der gerade dabei ist, einen Kaktus mit Stacheln zu versehen. An anderer Stelle rumort es, dann steht plötzliche ein Bett im Gang und zwischen all den Objekten, Ausstellungen und Performances geht der ganz normale Arbeitsalltag weiter.
Das Kunstprojekt „springhouse“ versteht sich als Wohnort, Ausstellung und Festival zugleich und nun schon zum vierten Mal in Dresden statt. Künstler aller Sparten haben das sechsstöckige Bürogebäude in der Tannenstraße bezogen. Sie loten, so der Veranstalter, die Beziehungen zwischen Kunst, Wohnraum und Arbeitswelt aus.
Die Kunstwerke und Performances treten in einen Dialog mit den gewerblich genutzten Büroeinheiten, seinen Benutzern, der Geschichte und Atmosphäre des Gebäudekomplexes.
- Heute Abend wird das Projekt um 19 Uhr offiziell mit einer Tanzperformance von AIVDT eröffnet. Die Ausstellungen sind dann morgen und am Sonnabend von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Mehr Infos und das ganze Programm gibt es unter www.spring-house.de
Die regen sich bestimmt nicht über die Fahrrad-Engstelle an der Albertbrücke auf. Gut tun würde es ihnen allerdings bestimmt mal. Einfach so zum runterkommen..
und baden gehen. :D