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Puppen zwischen Sex und Totschlag

Don Cristobal, kurz vor Beginn des Dramas.
Don Cristobal, kurz vor Beginn des Dramas.
Gestern bei den Buden. Nachdem mir das menschengetriebene Karussell ordentlich den Kopf verdreht hat, suche ich mir einfach die längste Schlange am Platz und reihe mich ein. „Le Grand Bleu“ – das große blaue Zelt lockt mit der „Compagnie Pelele“. Was mich erwartet, ahne ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, aber der Trick mit der langen Schlange funktioniert eigentlich immer ganz gut. Das merke ich gerade in meinem Rücken. Dort versammeln sich die Treppensteher in Scharen. Sie lauern auf den Auftritt von Annamateur. Dabei beginnt deren Show erst in 40 Minuten.

Aber zurück zu meiner Schlange und zur „Compagnie Pelele“. Zum Glück gibt es mobiles Internet, also mache ich mich schlau. Die Gruppe gründete die spanische Puppenspielerin Paz Tatay 1996 in Toulouse, seitdem touren die Puppenspieler, die ihre Puppen auch selber bauen, durch die Welt. Beim Schaubudensommer sind sie zum ersten Mal.

Ihr Stück heißt „Das katastrophale Balzverhalten des Don Cristobal“. Schließlich beginnt der Einlass. Ich finde ein unbequemes Plätzchen mit herrlichem Blick auf die Bühne. Die Handlung ist hochkompliziert und kann hier beim besten Willen nicht wiedergegeben werden. Nur so viel: Wenn ein alter, reicher Mann sich mit Frauen einlässt, kann das zu Verlusten, aber auch zu Gewinnen führen, Kinder werden gezeugt und Köpfe zerschlagen. Hinter der Bühne im Verborgenen hantieren Paz Tatay und Marie de Nazelle mit vier Händen und unzähligen Fingern. Vor der Bühne haut Alice Behague in die Tasten ihres Schifferklaviers, zupft die Seiten, bläst in die Trompete und unterstützt mit herrlich klassischen Geräusch-Effekten die Show auf der Bühne.

Ich bin begeistert und auch das Publikum nimmt die Show dankbar an, die Puppenspielerinnen sind nach ihrem ersten Auftritt von dem donnernden Applaus sogar ein bisschen gerührt. Einen winzig kleinen Einblick in die Show gewährt dieses Video:

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  • „Das katastrophale Balzverhalten des Don Cristobal“ ist noch bis zum Donnerstag im großen blauen Zelt auf dem mittleren Platz zu sehen. Weitere Infos unter www.pelele.fr und natürlich unter schaubudensommer.de

2 Kommentare

  1. Das kleine und feine Puppenspiel der Compagnie Pelele ist äußerst sehenswert! Mit viel Witz, kleinen Feinheiten und den wirklich großen Themen des Lebens lohnt sich das Schaubudentypische-nicht-ganz-bequem-Sitzen! Und das Lachen des Kaspers bekommt man so schnell nicht mehr aus dem Kopf.. Und auch für Pferdefreunde ist etwas dabei – Anstellen lohnt sich!

Kommentare sind geschlossen.