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Ortsbeiräte wünschen Verkehrsberuhigung

Thomas Pieper vom Stadtplanungsamt hat gestern Abend im Ortsbeirat die Pläne zur Entwicklung der Pulsnitzer und der Martin-Luther-Straße vorgestellt. Nächstes Jahr sollen die Straßen saniert werden. Statt Pflaster gibt’s Asphalt und einige Parkplätze fallen weg.

Noch unsaniert: Pulsnitzer Straße
Noch unsaniert: Pulsnitzer Straße
Ursprünglich sollten die beiden Straßen schon im Zuge der Platz-Erneuerung mit saniert werden. Doch nun sieht es stark danach aus, dass im nächsten Jahr gebaut wird. Nach den bisherigen Plänen bleiben die Fahrrichtungen erhalten. Also zwischen Martin-Luther-Platz und Bautzner Straße in beiden Richtungen. Zur Louisenstraße hin, wie bisher, Einbahnstraßen. In diesen Teilstücken sollen die Parkmöglichkeiten entfallen. Stadtplaner Pieper dazu gestern: „Das ist ohnehin nur ein geduldeter Zustand, die Straßen sind nicht breit genug für einen Parkstreifen.“

Das Amt habe geprüft, ob statt Asphalt auch geschnittenes Pflaster zum Einsatz kommen kann. Auf diese Art ist der Martin-Luther-Platz jetzt gepflastert. Pieper erklärte, dass die insgesamt schon 650.000 Euro teure Bau-Maßnahme mit diesem Pflaster noch einmal 155.000 Euro teurer sei. Nun wird es also Asphalt.

Thomas Pieper, Sachgebietsleiter Stadterneuerung, stellte das Projekt im Ortsbeirat vor.
Thomas Pieper, Sachgebietsleiter Stadterneuerung, stellte das Projekt im Ortsbeirat vor.

Auf den beiden nördlichen Straßenteilen sollen insgesamt 45 Stellplätze wegfallen. Allerdings wird die derzeitige Schrägparksituation auf der südlichen Martin-Luther-Straße legalisiert, zwischen Fitness-Studio und dem Lloyds-Café. Für den übrigen Parkplatzbedarf verwies Pieper auf das nahe Parkhaus an der Bautzner Straße, dass sei noch nicht ausgelastet.

Hübsche Idee am Rande: an der Ecke vor dem Café Neustadt soll der Fußweg breiter werden. Pieper erläuterte auch, dass weder Tempo 20 noch ein verkehrsberuhigter Bereich auf den Straßen durchsetzbar sei. Das sei von der Straßenverkehrsbehörde auf Grund der Verkehrsdichte abgelehnt worden.

In diesem Zusammenhang meldete sich auch eine Anwohnerinitiative zu Wort, die darauf hinwies, dass es auf der Pulsnitzer Straße immer wieder größere Ansammlungen von Touristen gäbe, die den Jüdischen Friedhof besuchen. Vielleicht könne man das mit dem verkehrsberuhigtem Bereich noch einmal überdenken.

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Diesen Wunsch nahmen die Ortsbeiräte mit auf und gaben dem Stadtplaner noch einige Wünsche mit. So forderten die Grünen, dass auch die Martin-Luther-Straße in beide Richtungen für den Radverkehr frei gegeben werden soll. Die SPD beantragte trotzt der Einwände der Straßenverkehrsbehörde eine Tempo-20-Zone in dem ganzen Gebiet und forderte eine Prüfung, ob nicht doch eine Einordnung als verkehrsberuhigte Zone möglich sei. Die anderen Ortsbeiräte schlossen sich mehrheitlich an.

18 Kommentare

  1. Anwohner wünschen sich Stadtplanungsberuhigung.

    Himmel, der Wohnraum in der Ecke wird extrem verdichtet (Sauerkrautfabrik, Böhmische Straße, die 2 „Studentenapartmenthäuser“) und die haben nix anderes im Kopf als aus den Straßen eine Legolandschaft zu basteln? Unglaublich. Drei Spiezeug-Buchten für drei Spielzeug-Autos, Hauptsache die Parkrichtung ist akkurat vorgegeben.
    Noch (haha, genau) leben hier Menschen, die auf ein Auto angewiesen sind und einen 60€-Stellplatz in dieser Bausünde von Parkhaus nicht mal eben aus der Porto-Kasse zahlen können. Das gilt insbesondere für die Straßen südlich der Bautzner. Die dortigen Parkplätze werden dann sicher noch mehr als jetzt von Luther-Anwohnern in Anspruch genommen werden. Es ist ja jetzt schon zur Feierabendzeit ein fröhliches Kreisen á la Lutherplatz mit anschließendem Wandern gen „Kern“-Neustadt – ein Spaß für alle Beteiligten.
    Vielen Dank auch an die Politik, ein Tempo 20 wird sicher dort helfen, wo Auto- Motorrad- und Quad-Fahrer das Beschleunigungsvermögen ihrer Karossen regelmäßig testen können (hintere Louisenstraße) und nichts zu befürchten haben.

    Wie heißt es doch so schön auf einer Wand der Neustadt? „Gentrifickt euch.“

  2. Wenn für die Anwohner, die schon ein Anwohnerparkticket haben, auch kostengünstig/kostenlos in der Tiefgarage Bautzner Straße als Ersatz ein Stellplatz angeboten werden würde, wäre das sicherlich eine Alternative.

  3. Mir gefällt die Neugestaltung der ganzen „Ecke“. Das Autos weniger Platz bekommen, dafür Fußgänger mehr, gefällt mir. In der Familie haben wir selber 2 Autos, es ist manchmal nervig einen Platz zu bekommen, aber noch nerviger ist es, als Fußgänger im Gänsemarsch laufen zu müssen, weil Autos die ganze Straße einnehmen.
    Ich finde 60€ nicht zu viel für einen Parkplatz. Aber das sieht sicher jeder anders, abhängig von Prioritäten und verfügbaren Geldbeutel.

  4. Ohgott, Stellplätze fallen weg! Wie grausam! Wie kann man nur! Wo ist die FDP (fastdreiprozent) wenn man sie braucht!

  5. Schön, dass es nach der Sanierung des Martin-Luther-Platzes nun auch mit den Anschlussstraßen weitergehen kann. Ja, hier wohnen Menschen. Und viele haben auch Autos. Die meisten, die hier wohnen, scheinen aber ganz gut klar zu kommen mit den wegfallenden Parkplätzen – und im Gegenzug der Zunahme an Lebensqualität. Ich auch: Ich wohne, arbeite und parke hier. Geht gut, und auf jeden Fall besser als vorher.

  6. Für mich könnte es gern so bleiben, wie es ist. Durch die zugestellten, rumpeligen Straßen hat man eine natürliche Verkehrsberuhigung, so dass eh keiner schneller als 20 km/h fahren kann. Auf asphaltierten, breiten Straßen werden die Autos ja automatisch schneller fahren.
    Auf den „Unser-Dorf-soll-schöner-werden“-Look des neuen Lutherplatzes kann ich sehr gut verzichten.
    Und nebenbei könnte man noch 650.000 Euro sparen — toll!

  7. Det is ja schon fragwürdig, komisch und traurig, was manche (viele) unter Lebensqualität verstehen…
    Hauptsache, alles sieht 08/15 aus und die Karre kann direkt im Schlafzimmer geparkt werden.

    @Roland: Zustimmung, besonders zum letzten Satz…

    @emma: noch mehr Zustimmung!

  8. @emmma
    Schön das es nicht nach dir geht!!

    Tscha, schade für euch, dass das vergammeln ganzer Stadtteile vor 25 Jahren sein wohlverdientes Ende gefunden hat. Von mir aus nennt es Gentifiezierung… dann finde ich sie ebend gut und freue mich darüber. :-)

  9. @emmma: als auf dem M-L-Platz noch Pflaster und die Fahrbahn breiter war, sind viele mit 50 km/h lang gerauscht; das erlebst du gelegentlich heute noch auf der M-L-Straße. Der Lärm ist unerträglich, vor allem nachts. Auf dem Platz ist es jetzt schon viel ruhiger, in jeder Hinsicht.
    Und was Du noch vergessen hast: es geht hier nicht um die Oberfläche und Kosmetik, sondern um den Unterbau der Straßen und die Medien, die darin liegen: alles marode und dringend erneuerungsbedürftig. Dass dabei der Straßenbelag erneuert wird, ist eher ein „Nebenprodukt“.

  10. @ Ecki

    In einer Stadt von dieser Größe ist es erfahrungsgemäß laut –
    des Weiteren gibt es für alle Ruhesuchenden die Möglichkeit,
    sich im Dresdner Umland ein verträumtes, stilles Dörflein zu suchen.

    Nebenbei sei erwähnt, das auch meine Nichtigkeit hier wohnt – nein, lebt, arbeitet
    und erschreckender Weise ohne Wagen hervorragend zurecht kommt.
    Dies ist alles eine Frage der Bequemlichkeit und wie verwöhnt der Einzelne ist.
    Und das gerade in der Neustadt sehr viele maßlos verwöhnt sind, ist hinreichend bekannt.
    Wie heißt es so schön: jammern auf hohen Niveau.
    Genau darin sind Deutsche ungeschlagene Weltmeister.

  11. verkehrsberuhigung… funktioniert echt gudd! grad die aktuelle neue tempo 30 zone verführt zu neuen fahrmanövern…

    vor jeder kreuzung „kurz“ gas geben, dann mit angezogener handbremse in den kreuzungsbereich schliddern um dann sofort wieder richtig gas zu geben

    kann ich mir im drift um den lutherplatz total gut vorstellen, so ist man viel schneller am nächsten freien platz!

  12. also auf der Lutherstraße hatte ich doch schon eine gewisse Art von Baumreihung, um mal nicht „Allee“ zu sagen, erhofft. Wo bitte wurde in Dresden mal eine Straße in der Form ordentlich gemacht? Richtig: nirgends. Immer bekommen die PKW Priorität, wo dann noch bissel Platz ist kommt ein Bäumchen rein (großkronig?). Und so siehts dann aus: Einzelbaumstandorte und Stellplätze statt Straßenflair.

    Das mit der Verkehrsbehörde dürfte erneut zum Deja-vue führen: beauftragt der Stadtrat/Ortsbeirat was, beruft man sich auf seine gesetzliche Anordnungs“kompetenz“. Das ist mittlerweile – ob der zahlreichen Einsprüche – zur üblichen Notwehr dieser Behörde geworden: man verweist auf seine Narrenfreiheit. Die Politik ist egal. So stehts im Gesetz. Hier ist eine „Verkehrsdichte“ nicht begründet – egal, die Behörde darfs trotzdem so anordnen. Ich verweise mal auf die T20-Wilsdruffer Straße, wo ja wohl niemand langfährt. Dort geht das natürlich.
    Anderes Beispiel: alle Straßen ab 3m Breite „können“ für Radler in Gegenrichtung freigegeben werden (wenn keine supergroße Gefährdung nachweisbar ist): es heißt „kann“ im Gesetz und gibt der Behörde Spielraum. Es steht kein „muß“ im Gesetz. Es liegt also am Personal, wie zukunftsfähig sie denken. Ich möchte jedenfalls nicht erst den Generationenwandel dieser Behörde abwarten müssen, bevor hier das gemacht wird, was in nahezu allen anderen Städten seit Jahren usus ist.
    Eigentlich dürfte man in der Presse nicht immer große Ankündigungen machen (Tempo20 für die Neustadt), ohne die Rechnung zuvor mit den jeweiligen Behörden zu machen. Letztlich entscheidet die Behörde und nicht die Politik. Zumindest im hiesigen Fall.
    Amtsmann hätte aber etwas mehr Mut beweisen und eine feine „Allee“ auf der südlichen Luther anregen können – schließlich muß er ja noch die mutwillig-negative CO2-Bilanz am Scheunepost.. ähm.. -vorplatz wettmachen. Gell?

  13. Hallo nepumuk,
    ich bin ja der Meinung 3 Bäume auf einer Seite sind eine Einreihige Allee und mit den Sträuchern gegenüber sogar zweireihig.

  14. Ja, dieser ob der Mutlosigkeit zwangsläufig folgene Zynismus einiger ist ausreichend bekannt und langweilt. Aber immerhin wird noch bis 3 gezählt. Weiter so, sind bestimmt nur doofe Meckerbürger, die nichts zu tun haben.
    Wie wärs nun mit 60cm Dämmung am 3Kö-Gymmi, um die glamoröse CO2-Bilanz auszugleichen?

  15. @ nepumuk: Planung ist halt immer das Ausloten von Möglichkeiten und Setzen von Prioritäten. Ohne die Bäume wären bestimmt noch 7 weitere Stellplätze drin gewesen – was für einige vielleicht eher zu erstreben wäre.

    Ich erinnere mich da nur an die Diskussion um die Bäume im südlichen Hecht:

    http://www.neustadt-ticker.de/30388/aktuell/nachrichten/achtung-abschlepper-unterwegs

    DerJörg (15. Juni 2014 um 16:16) monierte da ja auch, dass mit Änderung der Parkanordnung auch noch Bäume gesetzt wurden – eben weil dadurch (seiner Auffassung nach) Parkplätze wegfielen…

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