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So leer wird die BRN

An der Sebnitzer/Ecke Görlitzer sind keine Stände erlaubt.
An der Sebnitzer/Ecke Görlitzer sind keine Stände erlaubt.
Am kommenden Wochenende wird der 26. Geburtstag der Bunten Republik Neustadt (BRN) gefeiert. Dabei wird es in diesem Jahr rund ein Drittel weniger Stände im Festgebiet geben. Besonders drastisch reduziert hat sich die Anzahl der angemeldeten Bierwagen. Waren es im Vorjahr noch 49, so sind es nun nur noch 12.

Hauptsächlicher Hintergrund dieser Reduzierung ist das neue Sicherheitskonzept. Denn bei der Analyse (auch mittels Drohnen-Aufnahmen) hatte die vom Ordnungsamt beauftragte Agentur festgestellt: Die BRN ist lebensgefährlich. Daher wurden die Standflächen massiv eingeschränkt. Die kritischen Kreuzungen müssen komplett frei bleiben. Auf der Alaunstraße dürfen nur noch auf einer Seite Stände errichtet werden und auf Louisenstraße, Görlitzer und Rothenburger Straße dürfen die Stände nur auf dem Fußweg stehen.

Das Logo zur diesjährigen BRN-Geburtstagsfeier stammt vom Street-Artisten kumo
Das Logo zur diesjährigen BRN-Geburtstagsfeier stammt vom Street-Artisten kumo
„Wir durften noch nicht einmal die Parkbucht nutzen“, berichtet Hendrik Palisch vom Barneby. Seit Jahren hatte die Spielekneipe auf der Görlitzer Straße eine Bühne mit viel handgemachter Musik, nun ist aber noch nicht einmal Platz für einen Bierausschank. Ähnlich sieht es vorm Madness auf der Louisenstraße aus. Der Wies’n-Klub entfällt. „Wir bekommen keine Genehmigung, zumindest keine die Freude machen würde“, berichtet Kneipen-Chef Sascha Reiher. Da er für die Überdachung in drei Meter Höhe keine Genehmigung bekam und so der Schutz für die Technik fehlt, hat er sich entschlossen, ausschließlich drinnen zu feiern. Selbes Dilemma auch beim benachbarten Heavy Duty.

Auch Michael Leudolph vom Jim Beams kann nur drinnen feiern. An seiner Ecke darf nur auf der anderen Straßenseite aufgebaut werden. Auch die soziale Ecke bleibt komplett frei. Musikladen-Chef und DJ Peter Pfund will auch keine Balkon-Party veranstalten. Ob die Ecke ohne Bierstand sicherer wird, sieht er skeptisch. Langweiliger wird es in jedem Fall. Auch weiter nördlich fehlt etwas: vor Lollis Homestay wird es keine Bühne geben, die Kreuzung muss frei bleiben.

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Die Sebnitzer will breiter werden.
Die Sebnitzer will breiter werden.
Die Verknappung der Feierlichkeiten drückte sich heute auch in der Pressekonferenz der Schwafelrunde aus. Mit 32 Minuten war es die kürzeste aller Zeiten. Trauriges Detail, es wird in diesem Jahr keine Zeitung geben.

Veränderungen gibt es am Martin-Luther-Platz, die Café-Neustadt-Bühne heißt jetzt Parkbühne und steht am Hinterteil der Kirche. Das Programm ist bunter, weniger rockig. Der Klassiker, Goldner Anker zum Ende der Feiertage, entfällt. Auch die Kulturenbühne muss etwas umziehen, um die Gerüste um den Kirchturm zu schützen.

Spannend wird es hingegen auf der Sebnitzer Straße, zumindest im östlichen Teil. Nachdem dort in den vergangenen Jahren ein Techno-Turm neben dem anderen stand haben sich nun die Anwohner zusammengefunden und ein spannendes Konzept aufgelegt, das vom Orient bis zum Okzident reichen soll und am Sonntag im gemeinschaftlichen Straßenkochen münden soll. Ebenfalls spannend auf der Talstraße die Bar der Korrekten. Neu: Im Panama gibt es handgemachte Livemusik der leiseren Sorte. Ebenfalls neu: Auf dem Scheunevorplatz soll es ein Labyrinth geben und Impro-Theater

Bunte Republik Neustadt 2016 in Zahlen

  • Angemeldete Stände: 222
  • Abgelehnte Anmeldungen: 12
  • Angemeldete Bierwagen: 12
  • Polizisten im Einsatz: je 400, am Sonntag 200
  • zusätzliche Toiletten-Häuser: 8
  • Etagen des BRN-Museums: 4

Bunte Republik Neustadt 2016 – Infos

Die Reste der Schwafelrunde.
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23 Kommentare

  1. Wenig los? – Macht nix! Überall außerhalb der Neustadt ist ne ganze Menge los, warum auch immer. Der Sektor macht wieder ne Sause, überall hängen seit Tagen Plakate von gar nicht mal so schlechten Veranstaltungen stadtweit und in Löbtau steigt folgendes Straßenfest.
    https://pbs.twimg.com/media/Ck_PrlPXAAAfNtv.jpg
    Ansonsten schaut ins Dresdner Stadtmagazin oder sonst wohin.
    In die Neustadt muß man diesmal nicht unbedingt kommen. Zum Saufen schon gar nicht. Selbst an der Sebnitzer sind es bislang nur wohlmeindende Hoffnungen auf etwaiges Engagement der Anwohner. Die diesjährige BRN ist wahrlich ein großer Test, mal sehen was wird.

  2. Bei den „neuen Planungen“ kann doch
    sicherlich die Tram 13 ihren gewohnten Weg
    ungehindert durch die Neustadt bimmeln.
    Oder versperren/besetzen 400/200 Uniformierte
    die Gleise ?

    Kopfshütteln, I.

  3. Das hört sich doch seit langem endlich mal wieder gut an.
    @nepumuk: Warum sollte man auch zum Saufen auf die BRN gehen wollen?
    Ich bin froh, wenn die ganzen Touris dadurch vielleicht weniger werden. Als Neustädter kann man dann zur BRN auch mal wieder in seinem Viertel bleiben.

  4. Ich lese das auch gern und bin gespannt, wie sich das Konzept auswirkt. Schön, dass die Bierwägen weniger werden!

    Vermutlich wird trotzdem ein ganz schöner Andrang herrschen und sich das schlankere Konzept erst nächstes, übernächstes Jahr auswirken, oder? Ich denke, die Massen rücken trotzdem an – und stehen dann halt länger in den Bierwagenschlangen. Da würden mich mal Meinungen interessieren :)

  5. richtig… Ich finde auch das es gut ist wie es gemacht worden ist, wie es sich tatsächlich anfüllt wird man am Wocheende sehen..

    Ich bin bespannt und freue mich direkt auf die BRN

  6. Sind ja doch ein paar mehr Einschränkungen, als ich dachte. Aber nach dem ersten Erstaunen kann ich mich einigen Vorrednern hier nur anschließen. Denkt man an die früheren Jahre, als es noch etwas gediegener lief, und vergleicht mit den damaligen Bühnen, Bierwagen etc, klingt’s doch ganz vernünftig.

    Außerdem muss man auch mal an Feuerwehrlöschzüge oder Rettungswagen denken. Oder an eine Katastrophe wie zur Love-Parade… Schlussendlich, bei manchen Leuten kann die Stadtverwaltung eh machen was sie will… sie ist immer Schuld. Also zumindest bei den Leuten, die zu faul sind etwas weiter zu denken als bis zum Rand des Griesbreitellerchens…

    Genießen wir die BRN. Wie es sich auswirkt, wird man eh erst danach wissen. In diesem Sinne… viel Spaß uns allen.

  7. Mensch Anton, da wollt ich Dir mal ne kleine Verschnaufpause gönnen, da passt’s Dir wieder nicht. Bist Du am Ende ne Antonia? :-)

    Größenwahn brauch ich nicht. Ich weiß, dass ich der Allergrößte bin. Und das reicht mir, da bin ich sehr genügsam.

    @christoph: Geh doch noch mal zurück auf „Los“ und versuch’s noch mal. Übung macht den Meister.

  8. Kann bitte noch mal jemand die Fahrradbügel vor den Bänken am Scheunevorplatz beseitestellen? wir können ja dann sagen, daß die in der Reperatur sind, falls jemand fragt. Und wir machen nen Flashmob mit Wunderkerzen und singen ganz laut. Dann fällt es nicht so auf, wenn geflext wird.

  9. Was mir fehlen wird: Bühne vorm Lollies, vorm Pawlow, vorm Madness, vorm Barnebys etc. Wieder kein Lustgarten! (Die jetzt fehlenden Bierstände wurden oft von den Bühnenbetreibern aufgebaut, damit die ihre Künstler bezahlen können.) Was mir nicht fehlen wird: Bumms-Schlagerparty am Assi-Eck, Atzenparade auf der Alaun- und Luisenstraße, gefühlte hunderte Bowlestände. Schön, dass nach der Talstraße nun eine weitere Wohnstraße einen gemeinsamen Beitrag plant. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die Stadtverwaltung ihr ungeliebtes Kind loswerden will… und hoffe, dass sich da im kommenden Jahr wieder was ändern wird und oben genannte Betreiber (und die Bands und am Ende auch die geneigten Besucher) wieder eine Chance bekommen.

  10. OK …hab nochmal angefangen, genau wie letztes Mal zwei Sechsen gewürfelt und bin direkt aufs Ereigniskarstenfeld gekommen… „Karsten schnappt über“ aus dem Stapel gezogen, ich warte jetzt ebenso geduldig wie gespannt

  11. eine ankerlose BRN ….das geht wirklich ni!!!

    Alles was Spaß macht wird wegrationalisiert PFUI

  12. Also verstehe ich das richtig, auch diese kleine „Bühne“ vorm Lollies in der Sebnitzer ist weg? Dann fehlen ja wirklich alle Bühnen, die mich in den letzten Jahren interessiert haben. Oh, das ist unschön.

  13. Das ist nicht unschön, das ist endlich mal so wie es mal war. Ich vermisse weder die Bühne vorm Lollies, noch die vorm Pawlow, noch die vorm Barnebys. Vielleicht bleiben auch deswegen auch endlich mal wieder Neustädter Anwohner und flüchten nicht nicht vor der BRN. Wenn das klappt, wäre gut und bräuchgte nicht geändert werden. Wartet doch einfach mal ab!

  14. Ohne dir auf die Füße treten zu wollen, aber planst du einen Beitrag zur BRN? Denn das ist es ja, was die BRN „früher mal war“ – ein anarchisches Anwohnerfest, wo sich niemand um Verwaltungsnormen schert. Wenn du dir das zurückwünschst, reicht es nicht, „dass mal wieder ein paar Neustädter bleiben“, sondern die müssten sich auch aktiv beteiligen und positiv über die Stränge schlagen. Aber das lässt die veränderte Bevölkerungsstruktur doch gar nicht mehr zu… Außerdem gibt es kaum noch Freiräume. Der Kiez ist glattgebügelt und architektonisch verdichtet worden. Da kann sich das Angebot nur noch auf Bühnen abspielen. Ich denke, die BRN verdient eine Veränderung – mehr Kultur, weniger Jahrmarkt – aber es wird nicht mehr so wie vor 15 oder 25 Jahren werden.

  15. @Mocki: Also wenn es eins in den vergangenen 15 Jahren in großen Mengen gab, dann war es Kultur. Man muss sie eben auch nur sehen wollen. Ich gehe ja fest davon aus, dass die drohenden Regenwolken für mehr ursprüngliches BRN-Feeling sorgen werden als alles Ordnungsmaßnahmen der benachbarten Landeshauptstadt zusammen. Auch wenn die nun für eine Menge Freiräume, zumindest auf den Straßen, gesorgt haben.

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