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Böhmische weiter gesperrt…

Gelegentlich kommt ein Beton-Mischer vorbei.
Gelegentlich kommt ein Beton-Mischer vorbei.
Die benachbarten Händler sind stinksauer. Seit dem Sommer vergangenen Jahres ist die Böhmische Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der Grund auf einem Grundstück wird ein Hinterhaus gebaut. Ursprünglich sollte die Straßensperrung nur bis Ende Februar dauern. Doch der Bauherr hat nun eine Verlängerung bis zum Jahresende beantragt.

Auf Nachfrage beim zuständigen Straßen- und Tiefbauamt, teilte dessen Leiter Reinhard Koettnitz mit: „Für die Böhmische Straße im Bereich Haus Nr. 15 und 17 ist bis 31.12.17 eine gebührenpflichtige verkehrsrechtliche Genehmigung für eine Fahrbahn- und Gehwegvollsperrung erteilt. Grund ist eine Baustelleneinrichtung im Zuge eines Hausbaus (im Hinterhof).“

Die Fahrbahnvollsperrung sei aufgrund der geringen Fahrbahnbreite der Böhmischen Straße und der Bautechnologie erforderlich. Und tatsächlich, wenn man lange genug wartet, kommt hin und wieder auch mal ein Betonmisch-Fahrzeug vorbei, dass dann entladen wird.

Das Ziegelwerk gibt es nicht mehr.
Das „Ziegelwerk“ gibt es nicht mehr.
Für die Händler auf der Böhmischen ist der Zustand sehr unschön. Denn beim Blick von der von vielen Fußgängern frequentierten Alaunstraße sieht man nur das Gesperrt-Schild. Die dahinter liegenden Läden sind nicht zu erkennen. Dabei hat es die Böhmische Straße schon so ziemlich schwer. Der Basketball-Zubehör-Laden schloss vergangenes Jahr, das kleine Lädchen „Ziegelwerk“ mit Wohnaccessoires und Kunst hat vor wenigen Tagen für immer geschlossen und auch weiter vorne an der Alaunstraße steht ein Ladengeschäft schon seit ein paar Jahren leer.

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Um gegen die schlechte Situation anzukämpfen hatten sich die Händler vor gut zwei Jahren zusammengetan und die Intitiative „Die Böhmische“ gegründet (Neustadt-Geflüster vom März 2015). Mit mehreren Aktionen, wie einem Frühlingsfest und einem Weihnachtskalender haben sie versucht, mehr Aufmerksamkeit für ihre Straße zu erzielen.

Nun macht ihnen die Dauerbaustelle zu schaffen. Der Investor hingegen kennt sich aus mit langen Bauplanungen. An der Ecke Tal-/Schönfelder Straße steht seit knapp zwei Jahren ein Bauzaun und es tut sich: Nichts (Neustadt-Geflüster vom Februar 2015).

Blick von der Alaunstraße
Blick von der Alaunstraße

17 Kommentare

  1. also ich habe ja eher den Eindruck, dass die abgesperrte Fläche hauptsächlich als bequemer Parkplatz für die am Bau Beteiligten dient…

  2. Das Bauvorhaben mal einen Monat länger dauern ok, aber gleich 10 Monate?
    Und noch schlimmer finde ich, das wir Einwohner der böhmischen überhaupt nicht informiert werden ( durch Zufall heute hier gefunden).
    Oft gab es Situationen wo die Baufahrzeuge alles zugeparkt haben. Einfahrten missachtet, kam man eben mit dem Auto nicht raus.
    Anruf beim Ordnungsamt: die wären nicht zuständig.
    Ich schüttle nur mit dem Kopf….

  3. Die Straße ist auch eine wichtige Fahrrad-Achse durch die Neustadt, gerade als Alternative zur Bautzner und zur Louisenstraße (letztere immer häufiger mit auf der Straße stehenden parkenden Autos) und mit zum Teil noch mörderischem Kopfsteinpflaster). Das scheint Herrn Koettnitz mal wieder nicht zu interessieren. Ich kenne kaum eine so fahrradunfreundliche Stadt wie Dresden.

  4. Wobei man hier auch mal wieder die Rücksichtnahme preisen darf: statt Abzusteigen und die 10 Meter zu schieben darf man diverse Radelnde bewundern, die auch bei dichtestem Begängnis FAHREN müssen.

  5. Wenn man das langsam macht, ist es platzsparender: So kommt man dann wenigstens leichter aneinander vorbei (besonders wenn vor dem Laden noch Leute stehen), und es erhöht die Verkehrsflüssigkeit, weil die enge Stelle schneller wieder von weiteren Personen begangen werden kann.

  6. Ich finde das echt ne Unverschämtheit, das sich das nun bis Ende des Jahres hinzieht und das ohne Info an die Anwohner (wie Mia schon bemängelt hat). War ja schon letztes Jahr zu Beginn so. Gab vereinzelte Aushänge an den Eingangstüren mit einem Nicht-offiziellen Anschreiben. Das hätte ja jeder am PC ausdrucken können! Das mit den Baufahrzeugen vor den Einfahrten kann ich bestätigen, konnten nicht mehr in die Hofeinfahr rein- oder rausfahren an manchen Tagen. Frage mich ob das gewollt so war, das in zwei Schritten zu machen, damit die Anwohner und die Händler nicht gleich auf die Barikaden gehen. Aber wenn man in der Böhmischen Straße eh nicht parken kann, warum dann diese Absperrung, nur damit die Baufahrzeuge nen Privatparkplatz haben??? Ich bin der Meinung das bräuchte es wirklich nicht.

  7. Andreas: Wenn du ernsthaft Dresden für eine besonders fahrradunfreundliche Stadt hältst, bist du noch nicht viel herumgekommen, stimmt’s?

  8. @ E-Haller: Ich gestehe, bin so ein FAHRER. Und zwar mit bestem Gewissen. Mein Rad mit mir drauf ist ca. 50 cm breit. Mein Rad mit mir daneben ist ca. einen Meter breit. Ich könnte gar nicht so viel hin und herschlenkern, dass ich beim Radeln soviel Platz wegnehme wie beim Schieben.
    Mich würde Deine Perspektive mal genauer interessieren, weil ich als Radler ab und zu mal mit dieser (oft wütend geäußerten) Meinung konfrontiert werde, bisher aber nie die Gelegenheit zum Nachfragen hatte. Also: wie stellt sich das Problem für Dich dar?

  9. Franzl Lang: Dresden ist die sechste Stadt, in der ich mittlerweile lebe. Abgesehen davon, die Pöbelei ist kein Sachargument.

  10. @ Franzl Lang

    Dresden ist definitiv keine fahrradfreundliche Stadt, im Vergleich mit einer fahrradfreundlichen Stadt, kann es aber ruhig und gerne werden.

  11. Wenn wir nun schon einmal eine Fahrrad Diskussion hier angefangen haben:
    Ich finde es fahrlässig wenn sich ein fahrendes Fahrrad, am besten noch mit Kindsitzen vorn und hinten, an meinem Zwillingswagen vorbei schieben muss. Ach und ja nicht vergessen lautstark zu klingeln.
    Wir reden über 10m Gehweg, wo man wirklich auch mal schieben kann. Ich gehe an dieser Stelle wenigstens 2x täglich durch. Ich darf auch gern angesprochen werden.
    Das ist auch keine Intoleranz meinerseits. Wenn jemand im Bauzaun landet ist das Geschrei dann groß.
    Ein sonniges Wochenende.

  12. Mir tut es um die Läden, die durch diese Baustelle schließen müssen, leid. Weniger Kundschaft, weniger Einnahmen … geringere Chancen diese Art Selbständigkeit und Kreativität erfolgreich zu leben. In wenigen Tagen wird die AUGUSTUS-Brücke voll gesperrt, behelfsmäßig eine Querung für Fußgänger eingerichtet. Durch dieses Nadelöhr sollen Tages- und Wochenendtouristen zukünftig den (Aus-)Weg aus der Historischen Altstadt über die Elbe ins beliebte Barockviertel und ins dahinter liegende Szeneviertel Äussere Neustadt finden. Das wird zunehmend weniger gelingen und so geht das Sterben der kleinen inhabergeführten Geschäfte auf der nördlichen Elbseite leider und damit unaufhaltsam weiter.

  13. @Torsten Weil man auf Gehwegen nunmal nicht fährt? Es gibt so Regeln, die man sich als Gemeinschaft auferlegt, damit alle miteinander zurecht kommen. Die Hausordnung hier verbietet mir leider ausfallender zu werden.

  14. @ Alauner

    Das ist eine gute Erklärung, die sehr gut zur weltbekannten Dresdner Großherzigkeit passt. Lieber gesetzeskonform und unpassierbar schieben, als für einen verbrecherisch geschaffenen flüssigen Verkehr zu sorgen. Wäre ja noch schöner, wenn jemand nicht unter den Lasten des Lebens leidet …

  15. @Alauner

    Die Baustelle ist das eigentliche Problem, für die Enge der Stelle läuft es doch ganz gut, im Sinne von kreativen Lösungen. Da jeder auf jeden aufpasst, bei mir nennt sich das Eigenverantwortung. Meine Meinung.

Kommentare sind geschlossen.