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Scheune kümmert sich um den Vorplatz

Sicht von Alaunstraße auf den Vorplatz - Foto: Frank Lenggenhager
Sicht von der Alaunstraße auf den Vorplatz – Foto: Frank Lenggenhager
Nach schier endlosen Verhandlungen haben sich Scheune e. V. und Stadtverwaltung geeinigt: Ab 1. Juni kümmert sich der Verein um die kulturelle Belebung des 860 Quadratmeter großen Vorplatzes. Und ist nebenbei auch für die Sauberkeit zuständig.

Fast 16 Monate ist es her, dass der Platz vom Baubürgermeister eröffnet wurde. Eigentlich sollte schon damals der Scheune-Verein die Verantwortung für das Gelände übernehmen. Doch die Verhandlungen zwischen Stadt und Verein gestalteten sich schwierig. Die Scheune-Leute wollten gern durch die Vermietung von Imbiss- und Gemüsestand ein paar Einnahmen erzielen, die im Gegenzug die Reinigungskosten abdecken. Doch eine dauerhafte Aufstellung der Stände wurde nicht genehmigt.

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Dann lagen die Verhandlungen auf Eis und der Platz entwickelte sich zur Dreck-Ecke. Der Grund: die Zuständigkeit für die Reinigung war anfangs unklar. Nächstes Problem: der unbespielte Platz mitten in der Neustadt lockte kriminelle Elemente und entwickelte sich als Drogenumschlagplatz und Ausgangspunkt für Schlägereien. Seit einigen Monaten bezieht nun die Polizei regelmäßig Stellung, außerdem wird nachts das Licht nicht mehr abgeschaltet.

Verwaltung und Politik waren sich aber einig, dass der Platz bespielt werden muss, um dem Problem vor Ort besser Herr zu werden. Wie das ganze aussehen kann, konnte man sehr gut im Vorjahr zum Schaubudensommer erleben.

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Der neue Vorplatzverantwortliche: Olaf Hornuf
Der neue Vorplatzverantwortliche: Olaf Hornuf
Der Scheune-Verein will nun die Initiative ergreifen, um den zentralen Platz der Neustadt zu einem positiven, bunten Ort der Begegnung für jedermann zu machen. „Wir sind uns der großen Herausforderung bewusst, die Belange von Anwohnern, Nutzern und ein facettenreiches, urban-kulturelles Angebot auf einem nach wie vor öffentlich zugänglichen Platz in Einklang zu bringen“ sagt Olaf Hornuf, der ab sofort für die Koordination der Aktivitäten auf dem Vorplatz zuständig ist.

Positive Momente

„Wir wollen dem Ruf des Platzes positive Momente entgegensetzen“, sagt er und ist sich bewusst, dass die bestehenden Probleme nicht über Nacht verschwinden werden. Der Scheune-Verein entwickelt nun in Zusammenarbeit mit anderen sozio-kulturellen Netzwerken ein Modell für eine vielseitige Platznutzung. „Wir wollen aber hier nicht jeden Tag oder Abend ein lautes Konzert veranstalten, sondern vielmehr den Platz behutsam in ein kulturelles Gesamtkonzept einbinden“, so Hornuf.

Scheunevorplatz am Sonnabend Mittag - Scherben trotz Pfandringen
Künftig soll täglich gereinigt werden. Foto: Archiv April 2017
Der Obst- und Gemüsehändler wird seinen Platz bekommen und auch der Falaffel-Imbiss zieht wieder nach vorne. Gereinigt wird täglich. „Dafür bekommen wir einen Zuschuss von der Stadt, der mit den Einnahmen aus den Standgebühren verrechnet wird“, erklärt Scheune-Chefin Romy Jaehnig. Der Zuschuss soll für 2017 25.000 Euro betragen und ab 2018 jährlich maximal 35.000 Euro.

Dies regelt ein Vertrag zwischen Landeshauptstadt Dresden und Scheune e. V. Im Detail ist vereinbart, dass der Scheune-Verein der Stadt jährlich eine Nutzungskonzeption vorlegt, wobei Raum für viele Akteure der Neustadt mit kleinen und großen Veranstaltungen gewährleistet werden soll.

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Für den Tag der Übernahme plant der Verein eine Aktion mit Symbol-Charakter: „Der 1. Juni ist ja Kindertag, da wird es Kreidezeichnungen geben und wir laden die jüngsten Neustadtbewohner zum Hüpfen ein“, kündigt Hornuf die erste Aktion an. Noch im Juni folgen ein Streetstore (8. Juni), das Comicfest (10. Juni), die Fête de la Musique (21. Juni) und auch zur BRN wird der Platz bespielt.

Platz für Ideen

  • „Der Platz ist für alle offen, folglich sind wir auch für Ideen von allen offen“ sagt Hornuf. Man erreicht ihn als Ansprechpartner per Mail unter raumlabor@scheune.org oder Telefon 0351-32355649 oder einfach Ideen hier in die Kommentarspalte schreiben.

17 Kommentare

  1. Hoffentlich wird der Vorplatz jetzt wieder ein bisschen bunter.

    Toll wäre wenn es dort regelmäßig Flohmarkt geben würde. Vielleicht nach Themen: Bücher, Kinder, Musik,…

  2. @Martin
    Kinder-Flohmarkt wäre wirklich toll .
    Dynamisch, als auch beruhigend.
    Mancher Elternteil würde sicherlich temporär die Zappelkinder gegen ein ruhiges Buch eintauschen…
    Und ich würde mir gern eine Horde Kinder eintauschen, damit sie auch mal meine Bude zum Krachen, und meine Nachbarn akustisch an den Rand der Verzweiflung bringen… ;-)
    *kinder können ja nix für die pädagogische unfähigkeit einiger weniger eltern…
    Oder, warum nicht gleich mal als Kinder die Eltern tauschen?
    Gäb bestimmt Spaß-

  3. Ich wünsche mir mehr Blumen und Weinranken sowie eine Sitzauflage aus Holz für diesen unsäglichen Betonplatz.

  4. Diverse Flohmarktthemen und abendliches Tischtennis stehen auf der Liste unter „Umsetzen!“. Blumen und Weinranken haben mein Herz, wäre zu klären, wie hoch die Überlebenschance in der Praxis ist. Die Holzsitzauflagen könnten wiederum eine Frage des Preises sein, ich erinnere an die Kosten pro Pfandring. ;) Immerhin es bewegt sich etwas …
    Obiger Aufruf ist übrigens ernst gemeint: wer Ideen hat, immer her damit.

  5. Weinranken? Also Rebstöcke?
    Oder geht es um Hopfen, Efeu,. ..
    Wein muss man spritzen. Auch wenn die Trauben nicht zum Verzehr oder für sonst irgendwas genutzt werden. Wenn nicht ist es ganz schnell vorbei mit der Schönheit.
    Efeu macht alles darunter kaputt.
    Bisschen grün wäre schon schön. Ich glaub nur leider nicht an die Machbarkeit.

  6. Ich freue mich riesig, dass die Scheunebetreiber die Gestaltung dieses unsäglichen Platzes in die Hand nehmen und wünsche Gutes Gelingen.
    Die grauen Betonbänke könnte man von einem Künstler bunt bemalen oder sprayen lassen. Wenn ich an der Scheune vorbeifahre, denke ich immer an die Bänke im Park Güell von Gaudí in Barcelona, die sind so schön bunt und auch so geschlängelt.
    Den Boden könnte man ja auch teilweise mit einbeziehen .

  7. Vielleicht könnte man so ein Sonnensegel installieren, wie es schon seit Jahren (Jahrzehnten?) im Galvanohof in Pieschen hängt?

Kommentare sind geschlossen.