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Vom Parken, Kitas und einem Supermarkt

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Der Neustädter an sich ist ja etwas ungewöhnlich, dass ist bekannt. Aber in der jüngeren Vergangenheit hat er mich doch wieder etwas verwirrt. Der Hintergrund sind zwei Veranstaltungen in den vergangenen Wochen. Zum einen lud die Neustädter CDU um Frontmann Patrick Schreiber zu einer Informationsveranstaltung zum bewegenden Thema „Parkraumbewirtschaftung“ in die Scheune in den großen Saal. Damit auch ordentlich Leute kommen, hängten sie überall im Viertel Plakate auf. Das Ergebnis: Es kamen etwa 20 bis 30 Neugierige, obwohl das Thema doch jeden Autofahrer der Neustadt interessieren müsste. Nun ja.

Eine andere Veranstaltung fand vor kurzem in der Schule auf der Görlitzer Straße statt. Thema: Der geplante Bau des Parkhauses auf der Kamenzer Straße. Nun könnte man meinen, wenn das Parken in der Neustadt insgesamt schon keinen interessiert, dann erst recht nicht so ein Parkhaus.

Doch weit gefehlt. Etliche Dutzend Menschen drängelten sich im überhitzten Raum und der Amtsleiter des Stadtplanungsamtes Andreas Wurff, kam schon nach wenigen Minuten ins Schwitzen, wollte er doch das neue Projekt vorstellen. Das neue Projekt heißt nicht mehr Parkhaus, sondern Parkhaus mit Supermarkt und Wohnungen. Oder noch besser mit einer Kindertagesstätte. Damit hatte er den geballten Neustädter Frust gegen sich. Frauen mit Kindern auf den Armen und unrasierten Achselhöhlen empörten sich über das Ansinnen und ich war etwas verwirrt.

War der Bau des Parkhauses nicht schon längst beschlossene Sache und sind die neuen Ideen nicht besser, weil statt 244 Parksuchenden jetzt nur noch 114 die Kamenzer Straße entlang knattern. Aber nun höre ich es auch schon: Der Supermarkt braucht ja auch LKW, die ihn beliefern und dann wird es ja noch lauter und wenn die Kamenzer zur Einbahnstraße wird, muss der LKW ja auf der Lutherstraße über den Bordstein fahren. Na, das ist natürlich alles ganz furchtbar. Außerdem würde der neue Supermarkt, der Konsum hat wohl schon Interesse angemeldet, ja die umliegenden kleinen Händler kaputt machen. Welche Händler eigentlich? Der einzige kleine Lebensmittelladen, den es noch gibt ist der Laden an der Frühlingsstraße und der ist ja wohl weit genug weg. „Kraut und Rüben“ fahren auf der Öko-Schiene, die würden durch den Konsum eher Zulauf bekommen und der Gemüseladen ein paar Häuser weiter sicher auch. Wie gut sich Gemüseläden mit einem Supermarkt vertragen, sieht man hervorragend auf der Alaunstraße.

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Inzwischen haben sich ein paar weitere junge Frauen in den Vordergrund gedrängelt und halten ein Transparent hoch mit viel grün und einem roten Klecks. Sie wollen gar kein Parkhaus, keinen Supermarkt. Lieber ne Wiese mit ner Kindertagesstätte und einem, wie sie es nennen, Quartiersplatz – zum Raumergreifen. Bei Quartier muss ich immer an Kasernen denken, nö, dann doch lieber Autos.

missbrauchtes Plakat
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Wieder dabei war CDU-Stadtrat Schreiber, der hier mit einer ordentlichen Menge gegen sich, zu Höchstform auflief, mehrfach die Demokratie beschwor und sich zu guter Letzt darüber beschwerte, dass irgendwer ein CDU-Werbeplakat missbrauchte, um Stimmung gegen das Parkhaus, oder was auch immer an der Kamenzer Straße entstehen soll, zu machen. Nun Herr Schreiber hat sich ordentlich in die Nesseln gesetzt, aber das wird er in der Neustadt wohl gewöhnt sein.

Ich glaube, das Thema wird fortgesetzt. Und übrigens an all jene, die permanent mehr Grün für die Neustadt fordern. Wie wäre es mal mit einem Spaziergang durch die Heide, da ist es immer grün.

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5 Kommentare

  1. Anton Launer spiegelt mit seinem Artikel genau das Denken derjenigen, die dem Neustädter seine Neustadt-Romantik nehmen. Wollen viele bewusste Menschen des Stadtteils (ja Anton, manche lassen ihren Körper unverändert) eher eine kleine Dorfidylle im Herzen von Dresden, so wollen andere eine moderne Betonstadt. Sicherlich sind der Alaunpark und die Heide aus heutiger Sicht ein Luxus (den Anton ja süffisant betonte), dennoch sollten wir nicht vergessen, wieviel Kultur, wieviel Platz zum Atmen und wieviel Nachbarschaftsbeziehungen gerade durch die Freiflächen entstanden sind. Nun, es gib sie nicht mehr, aber gerade deswegen ist es wichtig dem anhaltenden Trend nach immer größerer (Schein-)Mobilität gerade in kleinen Kiezen entgegen zu wirken. Wir benötigen Konzepte, um den Verkehr aus der Neustadt rauszubringen und den Platz für die Bewohner nutzbar zu machen (Reclaim the street). Klar muss beliefert werden aber hierfür bieten sich Shared Spaces an. Die Gelder für das Parkhausprojekt sollte man lieber in Programme stecken, durch die der Neustädter auf sein Auto verzichtet (Pedes-Boni, kostenloser Zugang zum ÖPNV etc.). Sollte es nicht möglich sein, könnte auch eine Lösung in der Peripherie für den PKW-Verkehr gesucht werden: vielleicht sogar in direkter Anbindung an eine große Zuleitungsstraße. Ich bin für einen reduzierten PKW-Verkehr in der Neustadt, für viel viel Grün und eine Entwicklung des Kiezes, die sich an den natürlichen Bedürfnissen der Bewohner orientiert und unökonomische/unökologische Mobilitätstendenzen Alternativen aufzeigt.
    PS: Bevor Netto die Brache zerstörte wussten die Planer über die Zulieferer-problematik Bescheid. Es fällt als Argument völlig aus dem Raster.

  2. da biste jetz leider nur 10 Jahre zu spät…. die Straßenschlacht(für Arme) um die Nettobrache ist nun schon etwas her… und um die letzte echte Brache hat sich bis auf die Jungs von der BRN dieses Jahr keiner geschert

    also ein irgendwie hochgradig lächerlicher Beitrag von Dir…

Kommentare sind geschlossen.