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Von schmalen Pfaden und einem klaren Bach

Das Brett knarrt. Sicherheitshalber bleibe ich kurz stehen. Jetzt nur keinen falschen Schritt machen. Bei der kleinsten Unachtsamkeit stürzt diese Attrappe einer Brücke in sich zusammen. Unter mir der reißende gefährliche Strom. Noch ein Schritt, das Ufer ist erreicht. Festen Boden unter den Füßen sieht alles ganz anders aus. Der reißende Strom von eben ist nur noch ein kleiner Bach, der friedlich vor sich hin murmelt – die Prießnitz. Und das Brett, da sind auch schon andere drüber. Das hält noch ein paar Jahre, ganz sicher.

die Prießnitz
die Prießnitz

Ich habe mich in ein kleines Abenteuer eingelassen und die Natur erkundet. Im Hof vom Stadtteilhaus (Prießnitz-/Ecke Louisenstraße) wird zur Zeit eine Treppe zum Bach gebaut. Von dort soll einmal ein Fußweg bachaufwärts führen. Doch das steht noch in den Sternen, es müssen noch verschiedenste Eigentumsfragen geklärt werden.

Noch gibt es also keinen Weg. Nur eine Art Pfad, begehbar unter großer Gefahr an Hose und Jacke. Stachlige Disteln und beißende Brenn-Nesseln versperren das Weiterkommen. Und der glitschige Boden versucht ständig, die Füße in die Prießnitz zu drängen. Nach einer Weile wird aber erkennbar, es geht immer weiter. Ich bin nicht der Erste auf diesem Pfad, obwohl es in der Neustadt durchaus Straßen gibt, die besser besucht sind. Hier ist es ziemlich ruhig, nur aus der Ferne toben Kinder und bellen Hunde.

Nach der Hälfte des Weges weisen Maschendrahtzaun und das bereits erwähnte Brett ganz deutlich auf einen Seitenwechsel hin. Das Kindergeschrei wird lauter. Hier muss irgendwo ein Spielplatz sein. Der Pfad wird deutlicher, ausgetretener und endet plötzlich vor einem Zaun. Dahinter eine Schule, daher der Kinderlärm. Ein Klimmzug und ein kräftiger Schwung und drüber. Dann setze ich ein unschuldiges Lächeln auf und schlendere zum offenen Tor hinaus. Ich bin auf der Hohnsteiner Straße angelangt und kann jetzt sicheren Fußes in die Neustadt zurück. Denn hier spannt sich eine richtige Brücke mit ordentlichem Geländer über den kleinen Bach.

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Anmerkung 2019

Einen offiziellen Pfad gibt es bislang immer noch nicht, dafür aber Pläne, die Prießnitz um ein paar Meter zu verlegen. Ob und wann es aber dazu kommt, steht noch nicht fest.