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Gunther Neustadt gestorben

Gunther Neustadt in den 1980ern
Gunther Neustadt in den 1980ern

Gunther Neustadt war von 1983 bis 1990 amtierender Direktor des zentralen Clubs der Jugend „Martin Anderson Nexö“. Als er in dem Haus auf der Alaunstraße anfing, war das, was man heute als „Scheune“ kennt, eine Wohngebiets-Kneipe mit Schlager-Disco. Michael Kremer, der noch heute als Grafiker für das Haus arbeitet, berichtet aus dieser Zeit: „damals waren Typen dort, die haben jedem aufs Maul gehauen, der grüne Haare hatte“. Aber zu der Zeit zogen auch immer mehr Studenten in das verfallende Viertel. Und gemeinsam mit dem Scheune-Kollektiv hat Gunther Neustadt den Klub umgekrempelt.

Waren die frühen 1980er noch von Blues und Jazz bestimmt, sorgten in der zweiten Hälfte der Dekade erste Punk-Konzerte für Aufsehen. „Gunther hat uns den Rücken frei gehalten, so dass wir das Programm umkrempeln konnten“, berichtet Kremer. Aber nicht nur das Programm änderte sich. Die grusligen Polstermöbel verschwanden und die Kisten, die heute noch genutzt werden, wurden vom „VEB Kaffee und Tee“ aus Radebeul organisiert.

Außerdem war Gunther Neustadt Herausgeber des Magazins „Mal reingucken“, das war eine Art Terminplan der Jugendveranstaltungen in Dresden und der direkte Vorläufer der Stadtmagazine Sax und Dresdner.

Nach der Wende zog sich Gunter Neustadt aus dem Viertel zurück und engagierte sich für die Kümmelschänke und den Omse e.V. in Omsewitz. Bereits am 3. Oktober ist Gunther Neustadt im Alter von 63 Jahren gestorben.

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10 Kommentare

  1. bin zwar neu in dresden, aber geborener sachse ( riesa ).schade um solch kreative leute. er wird nicht vergessen.ruhe in frieden.viel zu jung um von uns zu gehn…….

  2. Ich kannte Herrn Neustadt zwar nicht persönlich, aber zu Zonenzeiten war die „Scheune“ unter seiner Leitung die Topadresse für echte Indie-Musi in Dresden, wild und aufregend. Da hat man sich manchmal gedacht: Hier traut sich ja jemand wirklich mal was…

  3. Ich denke oft an die gute Zusammenarbeit mit ihm auf der Kretschmerstraße 13 zurück und die vielen Diskussionen über die Finanzen und vor allem die Einhaltung der Abrechnungstermine. Die Scheune war so manchem ein Dorn im Auge, aber Dank ihm war diese weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Gunther war ein total lustiger kreativer Typ.

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