Seit dem Frühjahr wird aufgrund von Sanierungsarbeiten an der Albertbrücke an einer parallelen Behelfsbrücke gebaut. Gestern wurde das Mittelstück per Kran eingepasst. Für maximal vier Jahre sollen Fußgänger und Radfahrer die Elbe auf diesem Weg überqueren, um den Verkehr auf der Albertbrücke zu entlasten. Am 11. November soll die „Aushilfe“ ihren Dienst aufnehmen. Deswegen wird gebaut, was das Zeug hält. Ob vom Land oder von schwimmenden Pontons aus. Insgesamt kostet der Bau etwa 2,3 Millionen Euro. Eine stolze Summe, wie auch Baubürgermeister Jörn Marx sagt. Doch ohne die temporäre Brücke wären Verkehrsumleitungen in Höhe von 6 Millionen Euro fällig geworden.
Bereits Anfang Dezember 2009 musste die Albertbrücke an den Rändern notgesichert werden. Die Arbeiten lösten ein Verkehrschaos aus. Berufsverkehr, Straßenbahnen und Radfahrer stauten sich auf der einseitig gesperrten Brücke, ebenso wie auf den Schleichwegen. Es kam zu erheblichen Verzögerungen und Unfällen. Ein solches Szenario soll bei den grundlegenden Sanierungsarbeiten durch die 327 Meter lange Behelfsbrücke vermieden werden.
Wie auf dem Bild gut zu sehen ist, wird der 63 Meter lange Mittelteil der Brücke mit Fachwerk verstärkt. Zudem sind die beiden mittleren Pfeiler der Brücke mit Beton ausgegossen, die anderen Pfeiler sind massive Stahlkonstruktionen. Um die Brücke zusätzlich vor Beschädigungen durch Schiffe zu schützen, sind Stahlwände in die Elbe eingelassen worden. Der Rad- und Fußweg in Richtung Johannstadt ist seit heute wieder benutzbar.
Das wird für die Radfahrer ja ein schönes „Straßenseite-wechsel-Dich“ – Spielchen, wenn man von der anderen Elbseite auf die Hoyerswerdaer will. Gut, Strafe muss sein – was will man auch da drüben…
Aber mal sehen, ob die sich überhaupt trauen, das Schild aufzustellen: http://bit.ly/soGFaw
Sind Fußgänger und Fahrradfahrer eine so große Belastung für die Brücke? Hört sich für mich wenig plausibel an. Die Autos und die Bahn sind wohl die größere Belastung.Sollen die dann irgendwann alle über die Waldschlößchenbrücke, wenn die Albertbrücke zu gefährdet ist?
@mm: Es geht um die Zeit bis zur Sanierung bzw. während der Sanierung. Da momentan die (alten) Gehwege nicht mehr durch Fußgänger und Radfahrer genutzt werden können (die Brücke ist im Randbereich am brüchigsten) wurde ja ein Teil der Fahrbahn zum Geh-Radweg gemacht. Und der fehlt jetzt den Autos.
Während der Bauzeit soll der Kfz-Verkehr wohl mal komplett runter von der Brücke und über die WSB geleitet werden – obwohl das in der Relation Striesen – Albertplatz einen riesen Umweg bedeutet. Aber das ist den informierten Bürgern ja auch nicht bei ihrer demokratischen Entscheidung damals aufgefallen…
„Behelfsbrücke nimmt Konturen an“
Ziemlich schwer vorstellbar wie Fußgänger und Radfahrer vier Jahre lang eine Brücke nutzen sollen, die nur in Konturen vorhanden ist … :-P
Bekommen wir jetzt unseren Welterbetitel, Kulturlandschaft Dresdner Elbtal, wieder ? ;-)))
Eine Brücke nur für Fußgänger und Radfahrer finde ich klasse. Bevor da der Radweg breiter gemacht wurde war es furchtbar drüber zu fahren oder zu laufen, vor allem bei Regen wurde man immer vollgespritzt. Zu eng war es auch immer, geade wenn Radfaher in die falsche Richtung fuhren.
Eigentlich schade, dass das nur eine temporäre Sache ist. Vielleicht kann man die da einfach nacher stehen lassen.
Für mich wäre es interessant zu wissen, welche Politiker ihre Hände bei der „Sächsiche Baugesellschaft GmbH“ im Spiel haben.
Da gibts doch sicher einige Gefälligkeiten.
Ist doch bissel Merkwürdig. Erst macht man die Fahrbahn schmaler, nun nett vierspurig. Blöd nur, dass die Altstadtseite nicht so breit ist um den Verkehr abzufangen. Flüssiger gehts dann auf keinen Fall für die Autos voran. Und die Bahn wirds auch nicht freuen.
Aber irgendwie muss einen bei Verkehrsprojekten in Dresden nichts mehr wundern.
@jonk
auch wenn die behelfsbrücke wieder verschwindet, können alle beruhigt sein: die albertbrücke wird oben derart verbreitert, dass es nach dem umbau sehr großzügige geh- und radwege beidseitig geben wird. viel wichtiger ist, dass es beim bau keine blöden verzögerungen geben wird, sonst wird uns die kleine hilfsbrücke noch lange erhalten bleiben. man achte nur auf den gammel derzeit am waldschlösschen, die arbeiten kaum noch weiter wegen geldstreitereien.
@buxi
gibts denn irgendow die pläne für die Brücke zum angucken?
Ich finde nur, wenn man schon eine extra Brücke baut, hätte man sich das extreme verbreitern ev. sparen können indem man die alte brücke nur für auto und bahn nutzt und die neue für radfahrer und fusgänger.
na die kleine behelfsbrücke ist halt kein neues blaues wunder, man sieht ihr die notlösung an. allerdings kann ich dir soweit recht geben, dass wenn sie bald eröffnet wird, die leute merken werden, dass sie etwas flacher ist als die alte albertbrücke. d.h. gerade als radfahrer braucht man sich nicht so an den steigungen abzustrampeln. und den komfort wird man dann eben nicht ewig haben. ob so eine hilfsbrücke irgendwie doch beibehalten werden könnte, da entscheiden eben noch einige andere mit, z.b. die denkmalpflege. die hätte nur ca. 2,50m verbreiterung max. gerne gehabt, die stadt wollte knapp 6m, also gabs nen kompromiss bei ca. 4m verbreiterung. die pläne der zuküftigen fahrbahnaufteilung habe ich allerding nicht.