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Königsbrücker: Auf zu Variante 6

Wie die Dresdner Tageszeitungen heute berichten, soll es einen neuen Kompromiss für die Königsbrücker Straße geben. Diesen hat der Erste Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) vergangene Woche den Fraktionschefs vorgestellt. Am 14. Juli könnte der Vorschlag in den Stadtrat zur Abstimmung kommen.

Die neuen Variante basiert, wie auch schon die zuletzt vorgestellt vierspurige Variante weitestgehend auf dem Beschluss von 2006. Die Königsbrücker soll zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee breiter werden. Geplant sind Radwege, für die Straßenbahn zu großen Teilen ein eigenes Gleisbett, sichere Haltestellen und breite Fahrstreifen für die Autos. Insgesamt wird die Straße nahezu doppelt so breit wie bisher.

Dieser Kompromiss wurde vom Wirtschaftsministerium (Minister Sven Morlock, FDP) bislang abgelehnt. So hieß es zumindest zuletzt aus der Stadtverwaltung. Förderung für den Ausbau gäbe es nur bei durchgängiger Vierspurigkeit. Dies passt aber nicht zum geplanten Luftreinhalteplan. So kam es jetzt zu diesem Kompromiss.

Über die Details sind bislang offenbar nur die Fraktionsvorsitzenden der Stadtrats-Parteien informiert. Die Planungsunterlagen sollen heute bei den Fraktionen eintreffen. Das Presseecho heute klang sehr positiv. Wenn es nun auch die Stadträte so aufnehmen und am 14. Juli eine Entscheidung fällt, könnte die Königsbrücker Straße doch schon 2016 fertig ausgebaut sein. Der Vorschlag einer Sanierung im Bestand des Neustädter Ortsbeirates Martin Schulte-Wissermann wird nun wohl im Sande verlaufen.

—-
Die bislang bekannten Pläne – die Variante 6 wird nicht wesentlich abweichen:

Stadtratsvariante von 2006 südlicher TeilStadtratsvariante von 2006 nördlicher Teil
Zwei überbreite Spuren - Stadtratsvariante von 2006 - Anklicken zum Vergrößern

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Verwaltungsvariante von 2011 südlicher TeilStadtratsvariante von 2006 nördlicher Teil
Vier Spuren - Verwaltungsvariante von 2011 - Anklicken zum Vergrößern

1. Nachtrag:
Als erste reagiert die FDP-Fraktion auf die neuen Vorschläge. Johannes Lohmeyer, Vorsitzender der FDP Dresden: „Wenn Herr Hilbert, Herr Marx und Herr Koettnitz die jetzt schon als Staufalle bekannte Königsbrücker Straße zurückbauen wollen und damit den Verkehrsinfarkt provozieren möchten, dann wird das auf den entschiedenen Widerstand der Dresdner Freidemokraten stoßen. Ganz klar: Ein Rückbau der Königsbrücker Straße wird es mit uns nicht geben!“ Lohmeyer erwartet von seinem Parteifreund, „dass er endlich damit aufhört, die einzelnen Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen und grün angepinselte Verkehrspolitik auf Kosten der motorisierten Verkehrsteilnehmer zu machen.“

Gegenvorschlag der FDP: „Wir stehen für eine grundhafte Sanierung der Königsbrücker Straße bei Beibehaltung der derzeitigen Verkehrsführung. Auch künftig sollen PKW und Straßenbahn die jeweils mittlere Spur gemeinsam nutzen können, die Vierspurigkeit bliebe so erhalten.“

Spannend ist in dieser Hinsicht vor allem, dass die wichtigsten Entscheidungsträger (Hilbert und Morlock) beide FDP-Mitglieder sind.

Nachtrag 2:
Auch die SPD hat jetzt ein Statement verfasst. Axel Bergmann, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion:

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„Positiv ist, dass in dem am dichtesten bebauten Abschnitt zwischen Bischofsweg und Albertplatz die durchgängige Vierspurigkeit nicht weiter verfolgt wird.“ Außerdem begrüßt die SPD, dass am Knotenpunkt Stauffenbergallee keine teure Untertunnelung mehr geplant werden soll. „Diese 2-Ebenen-Lösung hätte allein zusätzlich rund fünf Millionen Euro gekostet“, so Bergmann.

Die Änderung, durch Wegfall von Parkplätzen nördlich des Bischofsweges in landwärtiger Richtung doch zwei Kfz-Spuren zu ermöglichen, sieht die SPD skeptisch. Sie bringe verkehrlich kaum etwas und verbreitert die Straße unnötig. Der Vorschlag sei eher politisch als fachlich begründet. Wenn er aber helfe, beim Land sowie bei CDU und FDP die jahrelange Blockadehaltung zu überwinden, ist die SPD bereit, diesem eine Chance einzuräumen. Bergmann betont, dies sei der letzte Versuch, weitere Zugeständnisse werde es nicht geben. Die Endlosdebatte müsse jetzt beendet werden.

18 Kommentare

  1. die gehen mir sowas von auf die ketten!!
    wieviel geld ist eigentlich mittlerweile für planungen ausgegeben worden???

  2. —-
    1. Nachtrag:
    Als erste reagiert die FDP-Fraktion auf die neuen Vorschläge. Johannes Lohmeyer, Vorsitzender der FDP Dresden: „Wenn Herr Hilbert, Herr Marx und Herr Koettnitz die jetzt schon als Staufalle bekannte Königsbrücker Straße zurückbauen wollen und damit den Verkehrsinfarkt provozieren möchten, dann wird das auf den entschiedenen Widerstand der Dresdner Freidemokraten stoßen. Ganz klar: Ein Rückbau der Königsbrücker Straße wird es mit uns nicht geben!“ Lohmeyer erwartet von seinem Parteifreund, „dass er endlich damit aufhört, die einzelnen Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen und grün angepinselte Verkehrspolitik auf Kosten der motorisierten Verkehrsteilnehmer zu machen.“

    Gegenvorschlag der FDP: „Wir stehen für eine grundhafte Sanierung der Königsbrücker Straße bei Beibehaltung der derzeitigen Verkehrsführung. Auch künftig sollen PKW und Straßenbahn die jeweils mittlere Spur gemeinsam nutzen können, die Vierspurigkeit bliebe so erhalten.“

    Spannend ist in dieser Hinsicht vor allem, dass die wichtigsten Entscheidungsträger (Hilbert und Morlock) beide FDP-Mitglieder sind.

  3. @Anton: ein „weiser Mann“ hat mal gesagt:

    Einfach 80 kmh fahren, da merkt man das Kopfsteinpflaster nicht mehr so…

    Ein günstige Varianten. Neue Schilder. ;)

  4. —-
    Nachtrag 2:
    Auch die SPD hat jetzt ein Statement verfasst. Axel Bergmann, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion:

    „Positiv ist, dass in dem am dichtesten bebauten Abschnitt zwischen Bischofsweg und Albertplatz die durchgängige Vierspurigkeit nicht weiter verfolgt wird.“ Außerdem begrüßt die SPD, dass am Knotenpunkt Stauffenbergallee keine teure Untertunnelung mehr geplant werden soll. „Diese 2-Ebenen-Lösung hätte allein zusätzlich rund fünf Millionen Euro gekostet“, so Bergmann.

    Die Änderung, durch Wegfall von Parkplätzen nördlich des Bischofsweges in landwärtiger Richtung doch zwei Kfz-Spuren zu ermöglichen, sieht die SPD skeptisch. Sie bringe verkehrlich kaum etwas und verbreitert die Straße unnötig. Der Vorschlag sei eher politisch als fachlich begründet. Wenn er aber helfe, beim Land sowie bei CDU und FDP die jahrelange Blockadehaltung zu überwinden, ist die SPD bereit, diesem eine Chance einzuräumen. Bergmann betont, dies sei der letzte Versuch, weitere Zugeständnisse werde es nicht geben. Die Endlosdebatte müsse jetzt beendet werden.

  5. eine PKW Demo. Die Straße wird vom Albertplatz bis Staufenbergallee gesperrt und wir können schnell fahren. :)

    1/4 Meilen Rennen :)

  6. Vielleicht sollten wir uns von Herrn Lohmeyer mal zeigen lassen, wo genau „PKW und Straßenbahn die jeweils mittlere Spur gemeinsam nutzen“ können. Am besten, die FDP-Fraktion macht uns das in ihren Privat-Fahrzeugen mal vor…

    Respekt vor Herrn Hilbert – der muss doch inzwischen kurz vorm Partei-Ausschlussverfahren sein!?

  7. @E-Haller:
    Das Gute ist, dass man bei den Freie Demokraten auch mal anderen Meinung sein darf. Glaube eher er agiert gerade nach Amt und nicht nach Parteizugehörigkeit.
    Und ehrlich gesagt, fahre ich derzeit nur auf den Gleisen, weil ich keine Lust auf neue Stoßdämpfer habe…

  8. Ich sag ja nicht, dass man nicht auf den Gleisen fahren soll/ darf. Aber es machen eben alle so – und niemand fährt nebeneinander, so wie es die Freien Demokraten hier immer suggerieren: das passt nämlich einfach nicht – zumindest nicht bei höheren Geschwindigkeiten.

  9. der unterteilte link der ansichts suggeriert mir das ich auch den nördlich teil ansehen kann – allerdings öffnet sich bei mir jeweils der südliche teil. mache ich etwas falsch oder ist das versehentlich falsch verlinkt?

  10. @ anton launer: ich hoffe ich wirke nich wie ein nerviger querulant, aber bei der „Verwaltungsvariante von 2011“ ist nach wie vor zweimal der südliche teil („Koenigsbruecker-4spurA.pdf“) verlinkt … ich habe mir jetzt einfach den link kopiert, das „A“ im dateinamen durch ein „B“ ersetzt und konnte mir damit den nördlichen teil auch ansehen.

  11. Gut finde ich, dass die Bahn, wenn sie stadtauswärts unterwegs ist, an der Schauburg links abbiegen kann, das geht nämlich z.Zt. noch nicht. Dann könnte die 13 ziemlich unkomliziert umgeleitet werden, also nicht so im großen Bogen wie bisher, sondern übern Albertplatz. Das wäre zur BRN gut und auch wenn mal wieder irgend ein Dropskoffer auf der Rothenburger nicht parken kann und die Gleise zustellt. Dann könnte die folgende Bahn quasi sofort überholen. Ob die DVB das organisatorisch hinkriegen bezweifle ich allerdings.

  12. … bin für Demo anmelden. Die sollen die Straße so lassen, da fahren die Autos wenigstens nicht so schnell und das Geld kann für Jugend und Kultur genutzt werden. Ne 30-iger Km/h Zone wäre geil!
    Diese Vollpfosten!

  13. @ Jonk:
    Die DVB werden das organisatorisch schon hinbekommen – und die Gleise auch so gefordert haben. Damit können die tatsächlich besser reagieren und auch Ein- und Ausrücker auf die 7 und 8 in Richtung Stadt schicken.

    Du glaubst garnicht, wie genau die über die aktuellen Fahrzeuge, ihre Pünktlichkeit und die Störungen Bescheid wissen…

    Und Falschpark-Dropskoffer sind überholt, denn Türöffnungs-Tüttelheinis stark im kommen: http://bit.ly/k9TaIJ

  14. @Gunnar: Radwege wären aber schon toll und bei nem besseren Belag bessert sich auch die Lärmsituation für die Anwohner, ansonsten Zustimmung :)

Kommentare sind geschlossen.