Am Freitag geht es los. Start der ersten Etappe zwischen Hoyerswerdaer und Martin-Luther-Straße. Damit kommen auf die Verkehrsteilnehmer zum Teil erhebliche Einschränkungen zu, in der ersten Phase betrifft das jedoch nur die Nutzer der Straßenbahn. Die Linie 11 fährt biegt jetzt in die Hoyerswerdaer Straße in Richtung Rosa-Luxemburg-Platz ab. Ab Bahnhof Neustadt fährt der Ersatzverkehrsbus EV11 folgende Stationen an: Albertplatz – Bautzner/Rothenburger Straße – Waldschlößchen – Plattleite – Bühlau) das entspricht dem Linienverlauf der Straßenbahnlinie 11. Der Umstieg zum Ersatzverkehr erfolgt bereits am Albertplatz.Autos können die Baustelle vorerst noch passieren. Umleitungen sind erst später nötig. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich bis zum 26. August abgeschlossen werden.
Zuerst werden die Straßenbahngleise zurück gebaut, die im Zuge des Straßenbaus auch komplett erneuert werden. Danach folgt der Ersatz von Abwasserleitungen, die in bis zu acht Metern Tiefe liegen. Auf der Hoyerswerdaer Straße entsteht in Richtung Johannstadt eine neue Haltestelle für die Linien 6 und 13. Die Linie 11 bekommt in Richtung Weißer Hirsch nach der Kreuzung eine neue Haltestelleninsel, an der Autos vorbei fahren können. In der Gegenrichtung wird die Fahrbahn angehoben. So entstehen barrierefreie und sichere Haltestellen.
Neben den Schienen wird das stark beschädigte Straßenpflaster durch Asphalt ersetzt. Geplant ist außerdem neue Straßenbeleuchtung, Gehwege und die Anlage von Radwegen. Acht zum Teil erkrankte Bäume entlang der Baustelle müssen weichen. Dafür sind insgesamt 34 Neupflanzungen in unmittelbarer Umgebung der Baustelle sowie die Pflanzung von 190 Quadratmetern „Bodendecker“ vorgesehen.
Vor der Lessingstraße stadtauswärts wird eine Fußgänger-Ampel errichtet. Die Fläche um den Pferdekopfbrunnen an der Holzhofgasse soll mit Natursteinen, Bänken und Fahrradständern neu gestaltet werden. Auch die Brunnentechnik wird erneuert (Neustadt-Geflüster vom 14. November 2012).
Die Baukosten für Gleis-, Straßen- und Tiefbau betragen nach Angeben der Stadtverwaltung ohne Planungsleistungen knapp sechs Millionen Euro. Auf Dresden entfallen davon etwa 1,3 Millionen Euro, die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) tragen knapp 4,5 Millionen Euro. Dazu kommen noch bis zu einer Million Euro Planungskosten und rund 230 000 Euro für den Fahrleitungsbau. Bis zu 75 Prozent der Gesamtkosten könnte durch den Freistaat Sachsen gefördert werden.
Die eigentlich im sogenannten Bauschatten beginnenden Arbeiten im weiteren Verlauf der Bautzner Straße und der Bautzner Landstraße wurden bis zur nächsten Stadtratssitzung am Donnerstag, 28. Februar 2013 ausgesetzt.
genau eine Woche nachdem ich dort nicht mehr 2x am Tag per Bahn lang muss…
Manchmal hat man tatsächlich Glück.
Ampeln, Asphalt, neue Leitungen, tw. Abwasserleitungen 8m tief, Straßenlaternen, Bäume, Gehwege, Radwege, Bänke, Fahrradständer, Pferdekopfbrunnen auf der einen Seite. Schienen, Haltestellenbereiche, Wartehäuschen auf der anderen Seite. Fahrleitungen noch nicht mitgerechnet.
Mir kommt die Relation 1,3 Millionen Euro für die Stadt und 4,5 Millionen Euro für die DVB irgendwie komisch vor.
@ okapi: Kommt glaube auf die „Verursacher“ von Maßnahmen an. DVB hat Interesse an einer Fahrbahnverbreiterung, um die Haltestelle einordnen zu können – dann tragen die auch die Kosten. …da wird dann eben auch bissl verhandelt, bis die Anteile „passen“
Na das kann ja ein Chaos werden. Die Leute in der Louis-Braille-Straße tun mir jetzt schon leid, bei denen rammelt nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre der gesamte stadtwärtige Bautzner-Verkehr am Wohnzimmerfenster vorbei.
okapi, E-Haller: So würde ich das auch einschätzen. Die DVB will die Schienen erneuern, der Rest hängt sich mit dran. So kommt auch so eine Verteilung zu Stande.
Soweit ich weiß, sollen die Maßnahmen bis Herbst durch sein – da bin ich mal sehr gespannt.
@ Jane: wie oft tun Dir die Leute an der Bautzner Straße leid – da rammeln täglich der Verkehr in beiden Richtungen am Wohnzimmer vorbei (außer zwei Mal innerhalb weniger Jahre, aber statt Verkehr kommen jetzt Baumaschinen)…
Mein Empathie hält sich auch in Grenzen.
Als das Thema bereits 2010! öffentlich diskutiert werden konnte und man während der gesamten Planungs-Phase bürgeraktiv hätte sein können, hat es nur sehr wenige Direkt-Anwohner + Eigentümer, aber vor allem wache Neben-Anwohner interessiert.
Jetzt ist das Geschrei groß..
Aber das ist die typische „Tal-Schleppschaltung“ und die Stadtverwaltung kann gut damit taktieren oder rigide bestimmen.
Immerhin werden auch Flächen aus dem Naturschutzbestand für Parkplätze an sehr sensiblen Punkten gelöst.
Wenigstens mit knapper Mehrheit.
Und bald werden wohl die pensionierten Zugezogenen (die hier alles soo toll-schick und billig finden) zur aktiven Bürgerwehr…
Dann wird`s lustig.
E-Haller: Mir tun die Leute n der Braille-Straße deshalb leid, weil die ihre (bestimmt nicht preiswerten) Wohnungen bestimmt nicht in der Annahme gemietet oder gekauft haben, dass sich die ruhige Nebenstraße alsbald in eine reißende Hauptverkehrsader verwandelt. Wer an die Bautzner zieht, weiß, worauf er sich einlässt.
dd-jazz: Es ist eben nun mal nicht jeder Bürger der geborene Revoluzzer oder Anführer einer Bürgerbewegung. Manch einer soll für so was neben Job und Familie auch nicht wirklich Zeit haben. Immerhin engagieren sie sich überhaupt. Und dass man das fast immer nur dann tut, wenn man sich selbst betroffen fühlt, hat ja auch der Waldschlößchenbrückenprotest gezeigt. Da haben sich hauptsächlich (Ausnahmen bestätigen die Regel) Anwohner im weiteren Sinne der elbnahen Gebiete aktiv beteiligt. Und natürlich die Grünen.
Da gab es in Berlin mal einen Prozess zu. Da hatte auch ein Anwohner einer ruhigen Straße während einer Umleitung geklagt. Das Gericht hatte erklärt, in einer Großstadt sei damit zu rechnen und die Klage abgewiesen.
Aha. Und deswegen ist es nun nicht in Ordnung, trotzdem Mitgefühl mit den Betroffenen zu haben? Zumal die überhaupt nicht in Erwägung ziehen zu klagen, sondern vielmehr versuchen, einen Kompromiss mit Stadt und DVB hinzubekommen.
Ach Jane,
das Leben ist eines der Härtesten…
„Mitgefühl“ wegen einem halben Jahr etwas mehr Verkehr vor der Wohnung? Ein großes Wort angesichts des in Relation zu anderen Problemen doch verschwindend kleinen Ärgernisses.
Was ist eigentlich mit der Waldschlößchenbrücke? Ursprünglich wollten sie mit den Bauarbeiten auf der Bautzner Str. erst beginnen die die WSB eröffnet ist. Damit schon einen Teil des Verkehrs, der jetzt über die Baustelle und deren Umeleitung fährt, reduziert wird…
E-Haller: Was genau ist eigentlich dein Problem? DU musst doch kein Mitgefühl haben. Erwarte dann aber bitte auch keines von anderen, wenn du selbst mal in einer Situation stecks, die man dir aufzwingt und in der du dich einfach mal total beschissen fühlst. Wem Lärm nichts ausmacht oder wer es ohnehin gewöhnt ist, für den mag ein halbes Jahr lang Krach, Dreck und Rushhour vorm Wohnzimmerfenster vielleicht ein „verschwindend geringes Ärgernis“ sein. Ganz sicher auch für Leute, die davon gar nicht betroffen sind, denn vom ruhigen Wohnzimmer aus lässt sich Verständnislosigkeit immer besonders schön breittreten. Aber wer gezielt Ruhe suchte und ein idyllisches Fleckchen für die Familie, für den mögen ein ganzer Sommer, den man den Garten kaum nutzen kann, oder ständige Angst um die draußen spielenden Kinder zum durchaus das Potenzial zum Nervenkrieg haben.
@jane
das die Straße ausgebaut bzw. saniert werden muss ist ja wohl klar. das es da zu unanehmlichkeiten kommt wohl auch. nach beendigung der baumaßnahme profitieren alle davon. auch die leute die in der „Louis-Braille-Straße“ wohnen. zitat von dd jazz: „Als das Thema bereits 2010! öffentlich diskutiert werden konnte und man während der gesamten Planungs-Phase bürgeraktiv hätte sein können, hat es nur sehr wenige Direkt-Anwohner + Eigentümer, aber vor allem wache Neben-Anwohner interessiert.“ und das ist der springende punkt. jetzt braucht keiner mehr kommen und nach einer kompromisslösung suchen. daher hält sich auch mein mitgefühl in grenzen.