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Villandry

Frühlingstraße: Eiche soll gefällt werden

Sie prägte die Frühlingstraße - nun muss sie weichen.
Sie prägte die Frühlingstraße – nun muss sie weichen.
An der Frühlingstraße, kurz vor der Kreuzung zum Bischofsweg steht eine riesige Eiche. Dieses Prachtexemplar wächst dort vermutlich schon seit kurz nach dem Krieg und kann locker 60 Jahre oder älter sein. Nun muss sie weg. Der Baugrund in der Neustadt wird immer attraktiver, da hat auch das Umweltamt keine Chance mehr eine Fällung zu verhindern.

Mit einer Infotafel weisen die Nachbarn auf die geplante Fällung am Montag hin. Entstehen soll an dieser Stelle ein Apartmenthaus mit vier Eigentumswohnungen. Das Exposé auf einem Immobilien-Portal weist Fünf-Zimmer-Wohnungen inklusive Garage für knapp 400.000 Euro aus. In der Objektbeschreibung ist von einer „gelungenen Symbiose von neuen Wohnideen mit klassischen Architekturmitteln“ die Rede und natürlich weist auch dieser Immobilienmakler auf die Nähe zum Szene-Viertel hin.

Anwohner weisen mit Zetteln auf die geplante Fällung hin.
Anwohner weisen mit Zetteln auf die geplante Fällung hin.
Das Stückchen wilde Szene mit wildem Parkplatz unter der Eiche wird ab Montag dann aber auf jeden Fall fehlen. Eine Anwohnerin hatte extra das Umweltamt eingeschaltet, das in der Vergangenheit den Fällantrag mehrfach abgelehnt hatte, aber nun wohl stattgeben musste. Sie schreibt, dass die Anwohner wütend und traurig sind, da die riesige Eiche das Straßenbild präge und den Eingang der Frühlingstraße über so viele Jahre beschützt habe.
Parkplatz im Schatten des Baumes
Parkplatz im Schatten des Baumes

159 Kommentare

  1. „Stilvolles wohnen, zentral, grün und ruhig“… Das mit dem „grün“ dürfte sich dann wohl jetzt erledigt haben. (Auf die orthografischen Fehler im gesamten Angebot gehe ich lieber nicht erst ein.) Und was an diesem architektonischen Verbrechen „stilvoll“ sein soll, will sich mir nicht erschließen. Naja, der nächste graue Karton. Aber: „Die Straßenfassade zeigt
    sich klassisch und orientiert sich an den benachbarten Gründerzeithäusern“. So so…
    Warum bekommen Anwohner bei solchen Projekten kein Mitspracherecht? Das Ding würde wahrscheinlich nie gebaut, der Baum bliebe stehen und die Neureichen blieben auf dem Hirsch oder sonstwo.
    Warum kann man so einen Baum nicht verpflanzen? Eine große Tanne durch die Gegend zu karren, klappt doch auch jedes Jahr. Traurig.

  2. 400.000 Euro Eigentumswohnungen?!?!?! So langsam reichts aber!!
    Wann wacht das Viertel entlich mal auf und stemmt sich gegen diese Entwicklung? Wo soll das noch enden????

    Hat jemand Lust am Montag die Fällung zu blockieren? Zur Not mit an den Baum ketten?

  3. Ich bin zwar nur Hobby-Gärtner, aber soweit ich weiß, ist bei einer so alten Eiche das Wurzelwerk ziemlich ausgeprägt, möglicherweise krallt die sich inzwischen schon an den benachbarten Häusern fest. Daher denke ich, dass eine Umpflanzung vermutlich nicht zu realisieren ist.

  4. Richtig so. Weg mit dem Baum. Und die ganzen Hippies die da wohnen nach Prohlis verdrängen. So get Gentrifizierung.

  5. Vor allem soll das neue Haus wieder so eine hässliche Plattenbau ähnliche Fassade ohne jeden Schnörkel bekommen. Warum kann man neue Häuser nicht auch mit einer Altbaufassade versehen? Das würde wesentlich besser in die Umgebung passen als diese ach so modernen Bauklötzer.

  6. Wer kann, sollte am Montag da sein! Auch könnte ein kleiner Ausflug, auf die Hans-Böheim-Straße 4 in 01309 Dresden, mit ins Auge gefasst werden!

  7. Lies den Artikel mal aufmerksam, vor allem den Abschnitt „Der natürliche Baumschul-Trick“, dann wirst Du erkennen, warum eine Verpflanzung der Eiche auf der Frühlingsstraße wesentlich schwieriger wäre.

  8. Ein Bekannter meinte kürzlich, dass es eher (hoffentlich) einen Bürgerkrieg statt einer Immobilien-Blase in Dresden gibt.
    Doch leider ist der Sachse viiiel zu gemiedlich + feige für reaktionsschnelle Widerstände und ihm wird in ein paar Jahren wehmütig-still leidend nur noch die Landflucht gen Pampa bleiben.
    Bundes-Gelder für sozialen und lebensraumfreundlichen Wohnungsbau (der schon jetzt dringend fehlt) versickern unsichtbar.
    Dammich!

  9. Warum habt ihr Baumliebhaber das Grundstück denn nicht gekauft?

    Bin kein Fan von derartigen Fällungen oder 400TEUR ETWs, aber das ist der Lauf der Dinge.

    I. Ü. dürften diese Aufrufe zur Blockade strafrechtlich relevant sein. Aber im Lichte des Baumschutzes ist sicher vieles gerechtfertigt.

    Schönes Wochenende und ein wenig mehr Gelassenheit.

  10. Die an den Baum ketten Idee hatte ich auch schon. So ein schöner Baum. Und was sollen wir mit solchen teuren Wohnungen? Die Leute dort bleiben doch eh unter sich. Mir wäre es peinlich.

  11. @Alex
    Dein pauschlisierender Ton zeugt von einer einfältigen und typisch-bräsigen Arroganz (=wer nicht für, ist gegen=), die auch dich eventuell in einigen Jahren schmerzhafte Bescheidenheit lehren müsste.
    #
    Es geht primär nicht nur um die Baum-Fällung, was mich im Übrigen sehr an das unnötige Desaster an der Bautzner Straße (der Mensch lernt Nix dazu) erinnert, sondern um die monetär-brutal-schleichende Einschränkung an Lebensqualität und Wohnungsmarkt-Entwicklung (vor allem für Einheimische!). Jetzige Baum-Blind-Aktionen sind allerdings sowieso zu spät und unsinnig.
    Doch u.a. wird ständig preistreibend mit dem (Alt-)Bundedurchschnitt und dem Maßstab Zugezogener verglichen und derart medial verzerrt, obwohl das Verhältnis vom realen Durchschnittseinkommen vieler Bürger und Familien strukturbedingt zendenziell schnmerzhaft und kipplig ist.
    Wenn ein Student bis 350€ für ein WG-Zimmer zahlt, ist eine Wohnung für Familien unbezahlbar, zumal man üblicherweise ohne mehrere Sicherheiten vorkriminalisiert ist und an das Ende der Warteliste rutscht.
    Dabei kann inzwischen Jede/r von 100 auf 0 fallen.
    Es spricht nur Keiner aus!
    Abgezeichnet hat es sich schon lange, doch der Bürger quengelt immer erst, wenn ihm unliebsame Tatsachen geschaffen sind.
    Dresden ist tatsächlich noch sehr grün und hat eine gute Lebensqualität, doch auch für die Frühlingsstraße hätte sich unschwerlich eine sanftere und architektonisch attraktive Lösung, als eine erneute Luxus-Kaserne finden lassen!
    Als die Pläne in der „SZ“ beworben wurden, grübelte ich platztechnisch über die „Quadratur im Kreis“ und habe schnell Fotos für das „Bau-Lücken“-Archiv Dresdens geschossen.
    Leider scheinen moderate Realisierungen nur im „Ausland“ ;-), also außerhalb Dresdens, möglich und die mediale Verallgemeinerung wird das Grundproblem verschärfen. Hauptsache bspw. mindestens die Pensionskassen der Schweizer werden hier im Immmomarkt zu Lasten der Dresdner gesichert, während der Deutsche gedultet zum Saison-Lakeiengehalt in …;
    Ach, Tabula Rasa…
    Brandenburger Seen sind auch scheeen.
    SANTÉ!

  12. Die armen Leute die dann dort einziehen werden.
    Ich werde mir den Spass machen und die nach dem Einzug darauf hinweisen, dass der Baträger sie um min. 100k€ über den Tisch gezogen hat. Wahrscheinlich noch mehr wenn er den Bau wie bei den Häusern nördlich des Alaunplatzes von scheinselbstständeigen Sklaven hochziehn lässt.

    Was ich nur noch nicht ganz verstehe, wie wollen die bei einem Eckgrundstück so einen Garten hinbekommen. Und wer hat eigentlich diese Garageneinfahrt genehmigt? Das sind locker 10m.

  13. Wenn ich hier so lesen stellen sich mir viele Fragen…
    Was stand denn vor 60 Jahren an dieser Stelle? Woher wissen denn einige das Zugezogene einziehen werden? Sind “Eingeborene” Dresdner immer arm und können sich diese Preise nicht leisten? Braucht Dresden Wohnraum für Familien? Wer darf denn nach Dresden ziehen?
    Sind zugezogene vermeintlich reiche Familien weniger Wert als zugezogene weniger Reiche? Wann ist man arm wann reich? Was ist mit ExDresdnern die zurück in die Heimat kommen und erfolgreich waren, dürfen die Wohnungen kaufen? Darf man die Neustadt überhaupt für mehrere Jahre verlassen um seinen Horizont zu erweitern? Wenn Bäume für Turnhallen umgesägt werden müssen ist das ok, auf privaten Gelände für Wohnungen nicht? Welcher Baum ist mehr wert? Warum sollen sich neue Häuser mit einer Altbaufassade tarnen? Warum bleiben die zukünftigen Bewohner eh unter sich?

    Naja wenn ich Antworten gefunden habe melde ich mich. Mir bitte keine zusenden. Will das Rätsel selber lösen. :-)

  14. an alle die sich hier wieder aufregen: ihr habt es doch so gewollt. wir leben in einer demokratie. geht endlich bewusst wählen. 33prozent wahlbeteiligung. nun braucht ihr euch auch nicht zu wundern.

  15. Was in Dresden passiert, da kann man gar nicht soviel fre….., wie man kot…. möchte. Ich denke da nur an „Kunstwerke“ wie den Holzhaufen vor dem Rathaus, die Teppichstange auf dem Postplatz, das Klo am Külzring, usw. Dafür werden Steuergelder verpulvert, aber für Straßen- und Schulsanierungen ist kein Geld da.
    Müssen wir uns eigentlich alles gefallen lassen? Es tut einem in der Seele weh, wenn solch eine prächtige Eiche gefällt wird. Auf der anderen Seite, was hätten die von mir so gehassten Laubbläser zu tun, wenn es kein Laub mehr gäbe? Aber andererseits pusten sie ja sowieso mit Begeisterung den Dreck von A nach B, auch wenn es kein Laub vorhanden ist.
    An dem Spruch der Indianer vom Stamm der Cree ist sehr viel Wahres dran: „Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet ist …… wird man merken, dass man Geld nicht essen kann. Ich hoffe, dass diese Eiche nicht gefällt wird. Haben die Grünen und das Umweltamt da nichts zu melden?

  16. Nur ein Tipp und nicht die Lösung des Rätsels:
    „Es gibt zwei Klassen von Menschen: die Gerechten und die Ungerechten. Die Einteilung wird von den Gerechten vorgenommen.“ – Oscar Wilde

  17. @unfassbar: Ich finde, der Baum hat die Straße erst richtig gemütlich gemacht.

    Zu Deinen Fragen: Wenn man diese auf den Einzelfall bezieht, ist Deine Intention natürlich richtig. Aber ich denke jeder in der Neustadt erlebt gerade mittel- oder unmittelbar das, was andere Gentrifizierung nennen. Die implizite Verdrängung durch die Mietpreise hat seit gefühlt einem Jahr noch mal eine ganz neue Dramatik bekommen, gerade hier auf der Frühlingstraße merke ich das jedenfalls aktuell sehr deutlich. Hier werden aktuell komplette Familien auf Eigenbedarf aus ihren Wohnungen gekündigt, und diese müssen natürlich bei der aktuellen preislichen Lage das Viertel verlassen. Im Nachbarhaus wurden beim letzten Mieterwechsel die Mietpreise auf über neun Euro den Quadratmeter kalt angehoben. Übrig bleiben nur die, die Du „die Erfolgreichen“ nennst. Natürlich, alles nur gerecht, die anderen hätten sich ja auch „anstrengen“ können, hätten dann das Baumgrundstück selbst für 800 € den Quadratmeter kaufen können, oder könnten selbst 1200 € im Monat für eine Familienwohnung bezahlen.

    Aber für mich ist so eine Sicht auf unsere Gesellschaft auch irgendwie sehr fragwürdig. In zehn Jahren haben wir dann komplett homogene Stadtviertel, vielleicht noch viel großflächigere „Gated Communities“ (siehe Obere Neustadt), der soziale Frieden muss dann mit dem Wachschutz erhalten werden. Ich frage mich: Kann das denn im Interesse der „Erfolgreichen“ sein?

    Ich jedenfalls habe Verständnis für den Groll meiner Nachbarn auf die Kettensägen, die dann hier am Montag morgen zu hören sein werden.

  18. Die Leute die sich diese Eigentumswohnungen dort kaufen, die ziehen doch nie im Leben dorthin. Das ist alles Betongold, in das reiche Bonzen investieren. Die Wohnungen werden dann schön zum Preis von mindestens 9 €/m² vermietet.

  19. Sich Fragen zu stellen ist der erste Schritt und prinzipiell zu begrüßen!
    In Anbetracht der Menge an Fragen, die du hast, kann es aber noch ein langer Weg zum Verständnis sein, wenn du nicht davon wegkommst, alles aus finanziellen Gesichtspunkten zu betrachten und Kaufkraft über Sozialstrukturen zu stellen!
    Ich kann dir nämlich sagen, wie es hier vorm Krieg aussah. Es war eng und von Flair konnte keine Rede sein.
    Kriegsbedingt wurde diese enge etwas aufgelockert, was zu kleinen grünen Inseln führte und die bisherige Gemütlichkeit ausmachte. Warum müssen jetzt diese „Bausünden“ der Vergangenheit aus reiner Profitgier wiederholt werden? Was ist, wenn alle „brachliegenden“ Grundstücke zubetoniert sind, kommen dann die Flächen dran, wo heute, dank der damaligen Zerstörung Kinder auf Spielplätzen toben können? Möchtest du, das ich dir dazu eine Prognose abgeben? Auch solltest du im Blick haben, wie sich diese vermehrte Luxusbebauung auf den Mietspiegel auswirken wird und wie für die heute dort lebenden Leute dann die alternative aussieht! Und wenn dann Leute, wie du daherkommen, um zu erzählen, dass das alles nicht wirklich relevant sei, dann werden die Menschen berechtigterweise richtig sauer und ebenfalls ignorant und bisweilen irrational reagieren. Dass zwischen dem natürlichen Recht und der Handlungsmöglichkeit aufgrund von Gesetzeslagen ein Unterschied besteht, ist gleich der nächste wichtige Punkt.
    In jedem Fall wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem bemühen auf deine Fragen umfassende Antworten zu erhalten!

  20. Auch wenn dieses Video nicht in direktem Zusammenhang mit dem aktuellen Fall steht, so sind diese beiden Fälle doch recht ähnlich. Olaf Schubert bringt diesen Irrsinn brillant auf den Punkt und der „rindene Riese“ wird dabei thematisiert. Dass es der „Saloppe“ heute noch immer gut geht, ist ein „Segen“ und sollte einen doch etwas motivieren!

    „Saloppe: TwinTower oder Datsche ?“
    http://www.youtube.com/watch?v=NUp_7WbEb1I

  21. Nun ist es wieder soweit. Das Wasser steht bis zum Hals, und niemand steht auf!
    StadtbilDD kämpft als Bürgerinitiative seit Jahren gegen diese Fehlentwicklung, wo bleibt die breite Unterstützung der Dresdner?

  22. @ wolfi …. es tut mir echt leid, aber ich kann bei den angeblich erfreulichen Vorhaben kein optisch lohnenswertes Bauprojekt entdecken… Fetscherplatz???? Beton, Glas, Metall gegenüber von sandsteinverblendeten Jahrhundertwendebauten? Britisch Hotel ??? echt bissl barock tümeln und schon ist alles gut?

    ganz schöner Müll

  23. bor bitte halt den mund, deine phrasendrescherei ist unerträglich. billigster bild-sprech. informiere dich mal wieviele kitas entstanden sind, welche schulen saniert oder neugebaut worden sind und wo baustellen sind. schön auch wie du immer von deiner fiktiven masse sprichst du ****. dich würde ich gerne mal kennenlernen!

  24. Auch wenn es einige nervt: it’s capitalim., stupid!
    „Woher kommt nun die Wohnungsnot? Wie entstand sie? Herr Sax darf als guter Bourgeois nicht wissen, daß sie ein notwendiges Erzeugnis der bürgerlichen Gesellschaftsform ist…“ http://www.mlwerke.de/me/me18/me18_209.htm#Kap_II

    Aber was wäre die Alternative? Mietboykott ganzer Straßenzüge, Genossenschaften, Hausbesetzungen, sowas: http://neustartschweiz.ch/ oder sowas: http://baskinfo.blogspot.de/2013/07/hausbesetzung-bilbo.html

    http://freiraum.fueralle.org/ suchen, verteidigen, schaffen, einfordern, die Kommune in Besitz nehmen.
    Spinnerei, radikal, schwierig? Wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nie erfahren?

  25. Hallo LOL, ich finde in Klahras Beitrag weder das Wort „Masse“ noch kann ich Phrasendrescherei erkennen. Aber das mag im Auge des Lesers liegen. Deine Anfeindungen sind jedenfalls auf unterstem (BILD)Niveau und tragen zur Diskussion nichts bei. Ja es wurden KItas saniert und gebaut, auch Schulen usw. (http://www.dresden.de/de/08/hochbau/abgeschlossen/03/kita_industriestrasse.php) wer würde das bestreiten. Trotzdem fehlt hier noch genug, auch das wird niemand, der ernst genommen werden will, bestreiten. Das verlinkte Projekt hat übrigens schlappe 1,8 Mio gekostet. Fallen Dir einige Projekte ein, bei denen ein Vielfaches dessen verpulvert wurden? Mir schon.

  26. Naja, man sollte den Baum nicht überbewerten. Vor dem Baum stand dort vermutlich auch schonmal ein Haus. Vielleicht stand sogar ein solcher Baum auf der Fläche auf der jetzt die sich beschwerenden Anwohner wohnen. Von daher….alles relativ.

  27. @Maria
    Wen interessierts ob er 30 oder 40 neue Bäume pflanzt. Fakt ist ein Baum braucht lange bis er so groß ist und auch an einer solchen Stelle steht und den Menschen so mehr Lebensqualität in ihrem Kiez bietet. Ein paar Bäume irgendwo ersetzen diesen einen Baum nicht. Und so ist es auch mit der Gentrifizierung. Neue Menschen, neue schicke Bonzenhäuschen ersetzen nun auch nicht das Lebensgefühl und die Menschen die die Neustadt zu dem gemacht haben was sie ist. Die Leute werden verdrängt und die schicken Hippster und Yuppies kommen ob aus dem Schwabenländle oder sonst woher. Scheiß Entwicklung, man muss ihr entgegenwirken. Sonst wird die Neustadt zur 2. Schanze oder Prenzelberg.

    Gentrifizierung Stoppen! Bildet Banden!

  28. Schaut euch mit google maps doch mal das Luftbild an. Wer dann behauptet die Anwohner haben mit diesem Baum die einzig grüne Ecke soll sich bitte mal die Hinterhöfe anschauen. Und ja die jetzigen Zinsen in Verbindung mit steigenden Mieten befeuern das Investment in Wohnungen, die ganze Neustadt hat immer solche Zeiten erlebt und ist teilweise so entstanden. Anfang-Mitte der Neunziger wurden auch schon mal 20 DM verlangt. Am Ende pegelt sich das auch wieder ein. Jahrelang war Dresden dann ein Mieterparadies, da haben die Eigentümer gejammert jetzt sind mal wieder die Mieter in einer schlechteren Position.

    Und wenn ein Szenekünstler irgendwann mal erfolgreich wird und auf einmal viel Geld zu Verfügung hat, kauft er sich eine schicke Loft. Alles schon erlebt, auch von ehmaligen Hausbesetzern. Also immer etwas locker bleiben, die ganzen Revoluzzer werden auch mal ruhiger. Die Zeiten ändern sich ständig, so auch die Neustadt und ihre Bewohner. Oder kennt ihr noch wirkliche Leute oder Kneipen aus den 80igern? Wer hat die denn verdrängt? Schönen Abend noch!

  29. WOW, 18 neue Bäume, nur wo und wann, wem also nutzen die denn dort vor Ort etwas? Was ich auch nicht glaube, dass es 18 Eichen sein werden!
    Ich kann es wirklich nicht nachvollziehen, das die Menschen diese Vorgänge auch noch verteidigen und für eine ganz normale Sache halten.
    Vielleicht eröffnet dieses im Text verlinkte Video einigen Leuten hier einen anderen Blickwinkel auf das Thema Gentrifizierung, denn das Thema sollte uns allen am Herzen liegen, schon weil es einige gravierende gesellschaftliche Probleme mit Verursacht und die eigentliche Aufgabe des Staates aus meiner Sicht pervertiert wird, was aus reiner profitgier so passiert und keineswegs alternativlos ist!

    Hört den Leuten im Video bitte genau zu, am Besten man hört es sich 2-3x an, denn es werden einige fundamentale Dinge angesprochen, die hier wie dort die heutige Realität bilden und nur durch die allgem. Apathie der „glücklichen Sklaven“ und Nichtwähler ermöglicht wird. Der besagte Videoabschnitt startet bei 04:12 und geht bis ca. 20:40! In dieser viertel Stunde wird alles gesagt, was zu Thema Gentrifizierung gesagt werden musste und dass so natürlich auch in der BRD die traurige Realität darstellt!

    http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=xBuayNugPlY

    Den gemachten Aussagen, der im Video zu Wort gekommenen Menschen ist aus meiner Ansicht nichts Wesentliches hinzuzufügen, aber sollte einem doch den Handlungsbedarf aufzeigen, und, dass es offenbar nicht nur ein nationales deutsches Problem ist, also nur diesem kranken Wirtschaftsverständnis und der Gier geschuldet ist. Wer es dann immer noch nicht verstehen bzw. einsehen will, dass hier etwas gewaltig aus dem Ruder läuft, denjenigen bedauere ich fast ein wenig, denn die sind für mich leider nur geistig festgefahrene Zombies, mit einer einigermaßen verdrehten Vorstellung, wofür eigentlich so ein Staat gebraucht wird, was man erwarten darf wie die Gesellschaft organisiert wird, und wichtig, welches Gewicht etische moralische Werte hier haben, bzw. wie mit gewachsenen sozialen Strukturen in unserer Gesellschaft umgegangen wird, ob sie zu respektieren und zu schützen sind, oder man das persönliche natürliche Rechtsempfinden der Bürger, den finanziell motivierten Interessen einzelner Leute unterwerfen darf und nicht doch im Konfliktfall die Interessen der Öffentlichkeit das Maß der Dinge zu sein haben, wenn nötig auch gegen bestehende finanzielle Interessen einzelner Personen bzw. Konzernen.

  30. @Alauner
    Was dort eventuell einmal gestanden hat, kann doch überhaupt keine Rolle spielen, bei der Beurteilung der heutigen Situation.
    Früher war dort sicherlich auch einmal die Heide und ganz früher vielleicht sogar der Meeresboden. Es ist für die Gegenwart also relativ egal, was früher war.

  31. vielleicht so Disney-world-mäßig wie auf demNeumarkt? Grusel!!! Mir wäre lieber die schönen Altbaufassaden würden auch geachtet und nicht mit unsinnigen häßlichen tags besprayt.

  32. 9€/qm? Wovon träumst du Nachts?
    Bei dem Kaufpreis sollte die Kaltmiete schon bei 13-14€/qm liegen. Ansosnten lohnt sich das für den Käufer nicht.

  33. Piraten? Sind das etwa die, die neuerdings die LEute auffordern mit Bierflaschen nach Mülltouristen zu werfen (siehe Ticketautomaten im Bischofsweg)?

  34. Aktuell sind keine Baufahrzeuge auf der Frühlingstrasse zu sehen, es gibt auch noch keine Parkverbotsschilder auf der Strasse, die auf einen sofortigen Baubeginn hindeuten. Die Autos rund um den Baum sind aber schon alle weg. In Richtung Nordstrasse steht ein vereinzeltes Polizeiauto herum. An den Haustüren der umliegenden Häuser hängen viele Protestplakate.

  35. Das Polizeiauto hat nichts mit der Baumfällung zu tun. Die hatten da weiter hinten etwas zu ermitteln. So wie es aussieht, wird heute nicht gefällt. Die Parkverbotsschilder müssen meines Wissens nach auch ein paar Tage vorher aufgestellt werden.

  36. „Anfang-Mitte der Neunziger wurden auch schon mal 20 DM verlangt.“
    –> für die komplette, unsanierte Einraumwohnung bestimmt!

  37. Aber Vorsicht: Es soll vorkommen, dass Menschen andere (tlw. sogar unvereinbare!) Vorstellungen haben als der hiesige piratige Ortsverband.

  38. @g.kickt: 1993, Alaunstraße 83, 3-Zimmer-Wohnung: 17 DM/m² kalt. Das war eins der ersten sanierten Häuser, daher konnten damals solche Preise verlangt werden. Auch wenn die Sanierung sehr gruselig war.

  39. Mein Ex-Chef hat 1991 sogar 25M/qm in Blasewitz gezahlt, bevor er sich eine schweincherosa-bayernschicke Bürohütte in Strießen geklotzt hat.
    Viele Anleger sind damals durch das Ost-Abschreibngs-Spekuulantentum bruchgesegelt (zu Recht) und Mieter wurden mit bis zu 10-Jahres-Mietverträgen geknebelt.
    Aber mit diesen Zeiten zu vergleichen ist doch unterirdisch:
    Auch „FRÜHER“ wurden oftmals sogar in Arbeiter-Siedlungen Grün-Räume zur Mini-Naherholung geplant und ohne „Generation Erbe“ wäre auch der parzellierte Luxus „Obere Neustadt“ nicht so schnell bevölkert worden.
    „Piraten“-Werbung ist in diesem Zusammenhang besonders satirisch-missverständlich.:-)
    Gegen jede Art von Gaunertum braucht es gesunden Menschen-Verstand.

  40. Mal etwas genauer drüber nachgedacht, denke ich wohl dass der Baum noch bis Ende September stehen bleiben wird. Bis dahin gilt die Schonzeit. ICh vermute mal dass die anfangen werden das Grundstück zu beräumen und die Baustelle einzurichten.

    Aber vielleicht hat auch da irgendein Stadtbediensteter mein ein Auge zugedrückt und der Baum darf auch jetzt schon weg.

  41. Stellen wir uns folgende Person mal vor…
    Arzt, oder Forscher vom Fraunhofer Institut, oder Professor an der Uni. Hat 3 Kinder kein Auto und will nicht die grüne Wiese im Umland zersiedeln. Er entscheidet sich bewusst für die Innenstadt. Er möchte 130 bis 160qm. Der Markt erkennt diese Bedürfnisse und baut ihm eine passende Wohnung. Was ist daran schlecht? Ich kenne genügend solche Fälle, viele Dresdner, auch Berliner und auch Schwaben. Alles nette Leute. Und nein bei mir kommt da kein Neid auf!! Ich hätte ja auch mehr Durchhalltevermögen zeigen können, war aber zu faul.. Also pflegt weiter euren Neid, beschimpft Sie als Bonzen, bezeichnet jede Veränderung als Gentfizierung, und träumt von Revolutionen. Die Realität sieht aber anders aus. Spätestens wenn der Chirurg dann mal euer Leben rettet seit ihr froh das diese Menschen da sind! Mahlzeit!

  42. @ Anton: Vielleicht bin ich zu jung, vielleicht auch nur zu naiv, aber das hat doch ’93 niemand bezahlt, oder? In Blasewitz, ok, kann sein, je nachdem wie groß der Garten an der Villa war kann ich mir das vorstellen. Aber auf der Alaune? Das war damals doch noch Punkgebiet (Spartakiade und so…). Wer bezahlte da bitte schön solche Preise? 5 Jahre später war Durchschnitt für saniert bei ca. 7,5 DM Kaltmiete. Meinst Du warm? Vielleicht mit GANZ viel heizen! Musste man also ganz schön grenzwertig sein, um sich da 10 Jahre knebeln zu lassen. War ein 10 Jahres-Mietvertrag damals eigentlich rechtskräftig? Kann ich mir nicht so recht vorstellen!
    Kann mir allerdings auch nicht vorstellen dass jemand für „veredelten Rohbau“ direkt an der Köni 2.100€/m² Kaufpreis bezahlt. Dauert zwar seeeeehr lange, aber nach 2 Jahren schafft der Investor den Verkauf dann scheinbar doch. Die Verluste der 2 Jahre kann man ja schön abschreiben.

    Außerdem: „[] daher konnten damals solche Preise verlangt werden.“
    Verlangen kann man ALLES, evtl. findet man nur niemanden der’s auch bezahlen mag.

    Und zurück zum Punkt: Anfang der 90er waren 20DM/m² Kaltmiete NICHT normal, üblich oder irgendwie gerechtfertigt.
    Wo lag da der Mietspiegel-Durchschnittspreis? Bei 5 DM?

  43. Der Markt erkennt gar nichts!
    Der Markt baut auch keine Wohnungen!

    Deine Realität sieht scheiße aus!
    ‚Tschuldigung, aber sooo einfach kann man es sich eben NICHT machen.

    Der Staat oder die Stadt hat auch Lenkungsfunktion in unserer sogenannten „sozialen Marktwirtschaft“! Auch wenn dass die Neoliberalen nicht gerne haben und überall aushöhlen. Spätestens bei der Banken“Rettung“ sah man dann aber ganz deutlich wie toll der Markt sich selbst reguliert!
    Wo leben wir eigentlich und wo wollen wir leben? Welche gesellschaftlichen Sprengkräfte können wir zulassen?
    Das kann man nicht so einfach mit dem lebensrettenden Chirurgen und der ach so realistischen und hinzunehmenden Gentrifizierung totschweigen.
    Die nächste Diktatur und Waffen im alltäglichen Straßenbild würde ich gerne nicht erleben.
    Lass es Dir schmecken!

  44. Wieviel Prozent diesen Bevölkerungs-Anteils sind in deiner Milchmädchenrechnung enthalten? ;-)
    Die Klientel, die du meinst, sind oftmals moderne Nomaden und ziehen auch weiter…
    Ich kenne auch Jung-Internisten in der Neustadt, die glückszufällig für 160qm nur 800 Euronen WARM zahlen und dennoch ist das kein Vergleichswert.
    Sehr schlichter Tunnelblick, Leuten, die vertrieben werden oder sich keinen Knebelkredit leisten können/wollen, Neid zu unterstellen.
    Interssante Charakteristik:
    Ärmere sind also nicht nett?
    Aber „nett“ ist ja auch nur die Schwester von …;-)
    Leben und leben lassen geht auch fassbarer/ differenzierter.
    Und im Übrigen wird es hier manchem Schwaben inzwischen zu teuer.., obwohl der Elbhang noch keine vollständig-erschlossenen Baufläche ist.
    :-)

  45. @g.kickt: Ein guter Bekannter, im Herzen dem Punk nicht abgeneigt, verdiente damals schon genug, um sich diesen „Spaß“ leisten zu können. Allerdings war der Bau so schlecht saniert, dass er unmittelbar nach Einzug so viele Mängel gefunden hat, dass er kräftig die Miete mindern konnte. Nach einem Jahr war er dann auch wieder raus, der 10-Jahres-Staffel-Mietvertrag hatte dann wohl nicht funktioniert. Ich weiß jetzt aber nicht, ob er sich diesbezüglich noch vor Gericht gestritten hat.

    Und weil Du fünf Jahre später, also 1998, ansprichst, da habe ich für eine EG-Wohnung auf der Schönfelder auch 12 DM/m² kalt bezahlt.

  46. Aha, „der Markt“ erkennt Bedürfnisse. Mit welchem Sensorium denn so ungefähr? Ertastet er das mit seiner „unsichtbaren Hand“? Dann baut der Markt auch noch…stapelt mit der selben unsichtbaren Hand Stein auf Stein…
    Vielleicht ist es aber auch so: Ein Mensch mit Kapital muß es gewinnbringend anlegen. Er spekuliert darauf, mit Immobilien gute Chancen auf eine ordentliche Rendite zu haben, stellt Menschen an, ihm was zu entwerfen und zu bauen, bezahlt ihnen ihre Arbeitskraft für einen gewissen Zeitraum, die (v.a. letztere) können wieder ein halbes Jahr Essen kaufen und ihre Wohnung bezahlen (nicht in der Neustadt, aber wer will schon zu hohe Ansprüche stellen…), der „Bauherr“ verkauft oder vermietet mit Gewinn …
    Woher kommt sein Kapital? Irgendwo gefunden? Qua Geburtsrecht zugesprochen? Oder vllt. aus und mit der Arbeit anderer generiert?
    Es geht doch hier nicht um nett oder nicht oder konstruierte Einzelbeispiele, es geht um den Mechanismus auf dem (Wohnungs)Markt, wie er eben im Kapitalismus funktioniert. Das hat auch nichts mit Neid zu tun, sondern sehr wohl mit der Wahrnehmung von Realität, aber auch Herr oder Frau unfassbar „darf (oder will?) als guter Bourgeois nicht wissen, daß (die Wohnungsnot) ein notwendiges Erzeugnis der bürgerlichen Gesellschaftsform ist…” Aber dem kann mit etwas Nachlesen abgeholfen werden:
    http://www.mlwerke.de/me/me18/me18_209.htm#Kap_II
    Davon ab weiß ich nicht, wieso das Bedürfnis des Chirurgen über dem des Kellners liegen sollte…

  47. Diktatur und Waffen weil neue Häuser gebaut werden? Alles klar!! Gentrifizierung ist an allem Schuld!! Die Stadt hat aber das Grunstück nicht, und hat keine Woba mehr die etwas steuernd eingreifen könnte. (Ich war gegen den Wobaverkauf) Das ist aber nicht die Schuld von Baufirmen oder Grunstückseigentümern. Ich kann mit einigen Argumenten nix anfangen, so wie Einige nicht mit meinen. Finde ich aber auch nicht schlimm, kann trotzdem gut schlafen. :-)

  48. Stimmt es, dass sich die Anwohner und Interessierte heute um 18.00 Uhr unter der Eiche zum Abendbrot treffen?????????????????????????????????????????????????

  49. „Diktatur und Waffen weil neue Häuser gebaut werden? Alles klar!! Gentifizierung ist an allem Schuld!!!“
    –> Genau, weil es schnell soweit kommt, dass sich ein Großteil der Bevölkerung das Fressen das Du mit „Mahlzeit“ in Dich hineinschaufelst nicht mehr leisten kann! Sog. Gentrifizierung ist da ein ausschlaggebender Faktor.
    History repeats itself.
    Musste bloß bischen Phantasie haben.
    Du, der noch gut schläft, hast die scheinbar nicht.
    Aber, wie schon gesagt, lass es Dir schmecken.
    Der Woba-Verkauf ist genau das Paradebeispiel was ich mit „Der Staat oder die Stadt hat auch Lenkungsfunktion in unserer sogenannten “sozialen Marktwirtschaft”! Auch wenn dass die Neoliberalen nicht gerne haben und überall aushöhlen. “ meinte.
    Die Stadt lenkt aber, auch wenn ihr das Grundstück nicht gehört, mit Bebauungsplänen.
    Andere Frage, mal ganz ohne Gentrifizierungsideologie: Wieviel Platz ist denn noch in der äusseren Neustadt? Wie lange kann das Viertel ca. 2000 Zuzüge (netto wohl gemerkt) pro Jahr verkraften? Wie lange ist es denn noch „lebenswert“?
    Du hast gar keine Argumente, Du machst nur die Augen zu.
    Dann schlaf mal weiter.
    Wahrscheinlich denkst Du auch dass Autoverkehr in der heutigen Form realistisch ist und somit Gott gegeben, dass das Bevölkerungswachstum bis in alle Ewigkeit so weiter geht, das Forschung (Dank der Fraunhofer-Gesellschaft?) alle unsere kleinen Problemchen lösen wird, dass Kernfusion die Energieform der Zukunft ist, dass die Weltmeere eine unerschöpfliche Quelle an gesunden Nahrungsmitteln sind, dass industrielle Landwirschaft auch 20 Milliarden Menschen ernähren wird und dass wir im Notfall den Mars besiedeln werden.
    Träum weiter!

  50. Ist Ruhe die erste Bürgerpflicht,
    die von Empörern ist es nicht.
    Gewalt gegen Gewalt, Kraft gegen Kraft:
    das ist die alte Wissenschaft.
    Weißt du, Deutscher, wie die neue heißt?
    Gegen Gewalt den Geist!
    Nur der Geist kann die Streitaxt begraben!

    Aber freilich: man muß einen haben.
    http://gedichte.xbib.de/Tucholsky_gedicht_Berliner+K%E4mpfe.htm

    Auch passend: Der Revoluzzer oder: schlafen ohne Wandeln
    http://blogyourown.wordpress.com/2008/06/20/erich-muhsam-der-revoluzzer-oder-schlafen-ohne-wandeln/

    Schlaf gut!

  51. @ seldon
    Du hast ebend linke Ansichten, ich nicht. Ich habe die Neustadt noch selber als Kind erlebt als der Markt außer Kraft gesetzt war. Da ist mir der jetzige Markt lieber und der Kapitalismus braucht nun mal Übertreibung. Es werden sich viele die Hände verbrennen die mehr 2000€ bezahlen. Dann könnt Ihr euch alle wieder freuen das der Markt auch korrigiert und welche viel Geld verlieren.

  52. Endlich: Was dem Neustadt-Ticker Kommentarbereich gefehlt hat sind Diskussionen um Neoliberalismus, orthodoxen Marxismus und die vielen ganzen anderen schönen -ismen. Ich hole mein Popcorn.

  53. Mal ganz entspannt bleiben – schauen wir uns doch die Lage mal ganz unemotional an:

    Es gibt ein Grundstück, auf dem mit hoher Wahrscheinlichkeit mal ein Haus stand. Dieses Grundstück war also mal sehr einkömmlich und damit etwas wert.

    Irgendwann fiel das Haus (Krieg? Baufälligkeit?). Das Grundstück war immer noch etwas wert, konnte es doch neu bebaut werden. Aber jemand (Mensch, Natur?) pflanzte einen Baum. Erstmal kein Problem – wenn der in den ersten Jahre ausgerissen worden wäre, hätte kein Hahn nach gekräht.

    Aber er wuchs dann – und wurde/ wird nun zum Problem… Auf einmal soll das Grundstück nämlich nicht mehr bebaubar sein – und damit auch sehr viel weniger wert? Irgendwann wird der Baum übrigens absterben…

    Was hier viele vergessen: Grundstücke gehören irgendwem und auch die Eigentümer haben ein Recht auf ihr Eigentum. Steht sogar im Grundgesetz. Und nicht jeder, der etwas besitzt, ist automatisch „böse“, oder?

    Natürlich kann man sich als Außenstehender darüber aufregen. Fällt ja auch leicht, die wenigsten hier dürften das Problem eines Grundstückseigentums in guter Lage haben… Nehmen wir aber mal an, auf dem eigenen Auto würde ein Vogel ein Nest bauen und auf einmal dürfte man es nicht mehr nutzen (soll aber weiter Steuern und Versicherungen bezahlen) – würde uns das nicht auch irgendwo „ungerecht“ erscheinen???

    Wer etwas gegen die weitere Verbauung von Grundstücken tun will, soll sie selbst kaufen und so belassen wie sie sind. Damit bekommt der heutige Eigentümer den Gegenwert, der ihm zusteht – und die Gemeinschaft behält ihre Freiräume!

    Dass dies aber für einen einzelnen „Gemeinwohlkäufer“ kaum finanziell machbar/ lohnenswert sein dürfte, ist klar. Dass dies die öffentliche Hand nicht leisten kann, auch. Aber warum soll es ausgerechnet der Eine tun, dem es gerade gehört???

    Nebenschauplatz: Ob nun Wohnungen für 400.000 weggehen oder nicht, ist tatsächlich eine sinnlose Debatte. Der Baum müsste auch weg, wenn es Sozialwohnungen würden…

  54. Mir ist es egal, wie ihr das politisch seht. Auf einer ganz persönlichen Ebene wird mir dieser Baum nebenan sehr fehlen, genau wie all die anderen grünen Inseln im Straßenbild, die in den letzten Jahren verschwunden sind. Und es muß auch erlaubt sein, um das zu trauern, was einem das eigene Viertel einmal so lieb gemacht hat, daß man in den letzten 16 Jahren heimisch geworden ist.
    Heute abend um sechs treffen wir uns zum Abendbrot unterm Baum. Wer auch kommen will, ist gerne eingeladen.

  55. @E_Haller: Du setzt hier etwas als gegeben voraus, was so nicht gegeben ist: das Eigentum an Grund und Boden. Natürlich ist es momentan so, das jeder Zipfel irgendwem gehört, aber dies ist kein Naturgesetz sondern ergibt sich aus (menschengemachten) Verhältnissen. „Irgendwann“ hat das Grundstück mal niemandem gehört, irgendwann hat es mal eine Sippe oder so gemeinschaftlich genutzt, irgendwann hat jmd. mehr oder weniger gewalttätig einen Zaun drum errichtet und rangeschrieben: „Meins!“
    Wenn die direkt Betroffenen entscheiden könnten, würden vielleicht tatsächlich Sozialwohnungen gebaut oder die Fläche bliebe brach liegen, oder die Gemeinschaft würtde entscxheiden, das Grundstück für die nächsten 20 Jahre xy zur Nutzung zu überlassen…
    Die Freiräume die da sind, müssen nicht finanziert, sondern zur Verfügung gestellt werden, im städtischen Rahmen eben von der Kommune, wobei mir hier eher sowas wie seinerzeit in Paris vorschwebt…

  56. @Unfassbar
    Hahaha genau Schlaumeier, doch auch/gerade diese grünen Hinterhöfe haben natürlich auch diese „Investoren“ schon längst auf dem Schirm, was denkst du denn? ;)
    Die kaufen hier alles auf was geht und worauf sich ein Haus errichten lässt, zur not auch kleinere Teilstücke von mehreren ananeinderliegenden Grundstücken was nur etwas länger dauern kann doch irgendwann zur Folge haben wird, dass hier die Bausubstanz noch enger zusammensteht, als zur Gründerzeit, denn es werden ja selbst da neue Häuser hingebaut, wo vor dem Krieg niemals welche gestanden haben, schon gar keine Wohnhäuser.
    Kleines Beispiel: Hechtstraße Nr.?(Lottoladen) an der Ecke zur Erlenstraße, ein Neubau und einem Hinterhaus mit 6 oder 7 Stockwerken!
    Das wird sicher nicht der einzige Fall sein/bleiben, davon darf ausgegangen werden, wenn auch nicht immer gleich so hoch. Was mich zornig macht, ist die Tatsache, dass es doch genügend Freiflächen auf der anderen Elbseite gibt, wo oft nur monotone Rasenflächen das Bild prägen und nichts zugebaut werden würde. Unfassbar finde ich in dem Zusammenhang, dass man noch vor kurzer Zeit ganze Häuserblöcke in Dresden abgerissen hat, angeblich, weil es für diese Wohnungen wohl keinen Bedarf mehr gäbe!?! Oder erinnere ich mich da falsch, so war doch die Begründung für den Rückbau, was ja doch schlussendlich nur eine künstliche Verknappung von Wohnraum darstellt und damit natürlich auch den Mietpreis anzuheben hilft, bzw. ihn stützt.
    Grüne Hinterhöfe, oh Gott wie naiv hahaha, aber wie lange noch?

  57. Ich mag es überhaupt nicht, wenn irgendwelche Daten und Fakten in den Raum geworfen werden, ohne die Quelle zu nennen. Und ich mag es noch weniger , wenn die auch noch falsch sind!
    Die Äußere Neustadt hatte im Jahr 2000 etwa 11500 Einwohner (mit Hauptwohnsitz) und 2011 knapp 17000. Ergibt ein Bevölkerungswachstum von etwa 5500 Leuten.

  58. Was kann ich denn für deinen intellektuellen Zugang? Ich hasse einfach Leute, die nicht ihre eigene Meinung als solche kennzeichnen, sondern sich erdreisten, so zu tun als ob sie das Recht hätten, die Meinung der Masse zu repräsentieren und das kommt mehr als nur einmal in ihrem Beitrag vor, freilich ohne das wort „Masse“ an sich zu benutzen. „die Kunstwerke sind scheisse, Steuergelder verpulvern, müssen wir uns alles gefallen lassen, usw.“

    „Dafür werden Steuergelder verpulvert, aber für Straßen- und Schulsanierungen ist kein Geld da.“ Wenn das keine Phrasendrescherei ist, dann gehen bei dir bestimmt auch noch die „Todesstrafe für Kinderschänder“-Aufkleber durch.

    BTW weiß ich nicht warum ich zensiert wurde, „Anton“, das war doch harmlos, weiß es selber nicht mehr, aber sowas wie „Nase“ glaub ich.

    Wie gesagt, ich brauch da auch mit dir nicht weiterreden, da du selber einschlägige Phrasen wie „verpulverst“ benutzt. Nur weil die ein oder andere Summe für den „kleinen Mann“, der ja hier offensichtlich intellektuell und scheinbar auch ökonomisch desöfteren zum Tastenschlag kommt (und ja ich lebe auch am untersten Existenzlimit, übe aber harsche Kritik an den erkenntnisresistenten Hobbypropagandisten, die nur wenige Sekunden nach Themenerstellung Dauerbeschussähnlich mit Worthülsen wie „Betonklötze, Gentrifizierung, dummer Denkmalschutz und Stadt sowieso, Steuergelder verpulvern, Parkplatznot, scheiss Fahrradrowdys, mein Viertel verkommt, früher war alles besser, dieser Dreck ist doch keine Street Art usw.“ um sich schießen) nicht greifbar ist, wird hier aufs mieseste gewettert. Und da ist meines Erachtens der Beitrag von Klahra einzuordnen.

    Kennst du dich mit öffentlichen Geldern und Ausschreibungen aus? Mit Fördergeldern? Mit den Projektplanungen? Ich finde ehrlich gesagt 1,8 Millionen zu viel für diese Containerbude (ich würde mein Kind da nicht reinstecken) aber wiederum zu wenig wenn man bedenkt, dass es eine „vollwertige“ Kita ist. (Der Spielplatz auf der Hartigstraße in Südpieschen hat 172.000 Euro gekostet). …Ach ich hab keine Lust mehr das führt eh zu nix.

  59. Trauer allein ändert nichts, daher ist es auch nicht egal wie man die Verhältnisse „politisch sieht“ und v.a., was man daraus für Schlußfolgerungen zieht. Unpolitisch zu sein, oder Dingen „nur“ nachzutrauern heißt, es den „anderen“ zu überlassen, die Welt zu verändern: „Du sagst, du willst die Welt nicht ändern, dann tun’s eben andere für dich. Und der Wald, in dem du vor Jahren noch gespielt hast, hat plötzlich ein steinernes Gesicht.“
    http://www.lyricstime.com/rio-reiser-wann-lyrics.html
    http://www.youtube.com/watch?v=LQdIOlhIUdI

  60. Hallo LOL, ich weiß nicht, warum Du Dich so aufregst…Alles was hier geschrieben wird, ist Meinungsäußerung bzw. Versuch zu diskutieren. Auch der von Dir zunächst angegriffene Beitrag von Klahra: sie findet, sie denkt,…weiß nicht, wo Dein Problem ist. Einzelne Worte gefallen Dir nicht? Sorry.
    verpulvern (fɛɐˈpʊlfɐn)
    verb transitiv untrennbar, kein -ge- umgangssprachlich
    Energie, Geld vergeuden, sinnlos verbrauchen
    Du findest also nicht, das es Projekte in Dresden gab, bei denen eben dies stattfand? OK. Ich schon, und das ist dann eine Meinungsäußerung, die Du meinetwegen mit Argumenten in Frage stellen kannst: „Gentrifizierung findet nicht statt, weil…, in Dresden wird immerdar sorgsam mit Steuern umgegangen, denn…“
    So in der Art…aber wenn Du keine Lust hast…

  61. @ gkickt
    Du denkst dir deine Visionen aus, ich mir meine. Die Historiker werden in 100 Jahren darüber forschen was passiert ist. Im Großen und Ganzen nimmt die Armut in der Welt ab. Afrika steht gerade im Focus von Investitionen. Ich habe in meinen eigenen Bereich Funktionen die von Deutschland nach Afrika gehen. Schade für Deutschland gut für die Kollegen in Namibia, die sind hochmotviert und zufrieden. Und das sind keine Funktionen alla Nokia, die alle 4 Jahre neue Billigländer suchen. Ist das nun gut oder schlecht? Ich denke die linken Thesen haben keine wirkliche Antwort auf Globalisierung, sondern beschwören den ewigen Klassenkampf und wollen eine Gleichmacherei die mir zu wider ist. Sobald einer etwas erreicht hat, kommt die Linke und will es verteilen.

    Ich schweife hat jetzt aber etwas ab. Nicht das der googlehupf um diese Uhrzeit noch schnell neues Popkorn in der Schauburg holen muß. :-)
    Du siehst eine sich ausbreitende Armut in allen Schichten. Ich wiederum kenne ganz paar Harz 4 Bezieher im Bekannten/Verwandenkreis, und wenn ich darüber nachdenke, will nicht einer wirklich arbeiten. Alle machen nebenbei ihre Schwarzarbeit, haben ihre Tricks fürs Arbeitsamt und sind zufrieden in der Neustadt. Ich kenne keine wirkliche Armut, erst Recht nicht das jemand Hungern muß. Das heißt nicht das es die nicht gibt, ich kenne aber keine, das will ich aber nicht verallgemeinern. Beschreibt nur meine persönlichen Erfahrungen. Nur kann ich das ganze „Deutschland versinkt in Armut“ nicht nachvollziehen.
    So jetzt erwarte ich schon fast einen Shitstorm gegen mich. Aber es sind meine Erfahrungen!

    Was so eine Baumfällung alles für Diskussionen auslösen kann! Eigentlich witzig…. ;-)

  62. Liebe Nachbarn der Frühlingstraße,

    ich fand unser spontanes Abendbrot unter der Eiche eben sehr schön, herzlichen Dank an die Initiatorin! Gentridings hin oder her, neben der großen Weltenrettung ist doch genau diese „zaunübergreifende“ Begegnung viel konkreter und wichtiger. Vielleicht trifft man sich ja in dieser schönen nachbarschaftlichen Runde öfter mal, da hätte die drohende Kettensäge ja doch noch ihr Gutes! Zaunübergreifende Grüße,

    mko

    PS: Ich dachte ja hier im Frühling schon öfter an ein kleines Frühlingstraßenfest :)

    PS:

  63. @ g.kickt: Die Stadt kann nicht so einfach über einen B-Plan aus Bauland Günland machen. Und es handelt sich faktisch um Bauland, da es ortüblich bebaut werden kann (was mein Nachbar darf, steht auch mir zu…) Das kommt sonst nämlich einer Enteignung gleich, die ausgeglichen werden muss…wo wir wieder beim Schutz des Eigentum wären.

    Wenn das Viertel irgendwann nicht mehr lebenswert ist: auch gut, dann sinken die Preise! Es muss jeder mit sich ausmachen, was er bereit ist, zu zahlen. Jeder will seit Jahren in die Neustadt, das hat eben seinen Preis…

  64. @ Seldon-X: Natürlich setze ich das als gegeben voraus: WEIL ES SO IST!!! Früher, ja früher…da hatten wir auch einen Kaiser!

    Wenn es nach mir ginge, da würden die Häuser um mich rum alle abgerissen und Bäume drauf kommen. Und die Straße vor dem Haus gleich mit, dann ist Schluss mit dem Lärm!

    Aber danach geht es nicht!

    Diese linken Ideen sind so weltfremd – da kannste lange von weiterträumen. Deswegen funktioniert die linke ja auch nicht: weil der Anspruch, es alles „RICHTIG“ zu machen, dazu führt, endlose theoretische Diskussionen über den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden – der in der Prais aber nicht durchzuhalten ist. Habe ich mir mal in einem G8-Camp angeschaut: das Essen aus der Volxküche war natürlich vegan (kleinster gemeinsamer Nenner) – was einen Run auf die lokale Würstchenbude auslöste (Praxis)…

  65. @ Seldon-X:
    Du ziehst die Zahlen deas ganzen Ortsamtes heran. Das sind aber eben neben der Äußeren Neustadt auch die Innere Neustadt, Leipziger Vorstadt mit dem Hechtviertel, Radeberger Vorstadt und die Albertstadt. Gerade letztere hatte in den letzten Jahren enormen Zuwachs (sanierte Kasernen an der Stauffi).
    Ich find die Idee mit dem Abendbrot sehr sympathisch und jederzeit wiederholbar ;)

  66. @unfassbar
    NUr ganz kurz zum Thema „Armut“.
    Armut ist immer relativ. Armut ist immer relativ: arm ist man im Vergleich zu irgend jemand anderem. Was Du meinst ist der Lebensstandard, und der ist sicher höher als vor hundert Jahren, auch für den Hartz4er. Aber was soll uns das? Der Vergleich mit vergangenen Zeiten ist doch müßig! Nein, wir leben hier und jetzt, und wir leben in einer Gesellschaft, die, was ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit angeht, jedermann ein auskömmliches Leben gewährleisten könnte. Dass sie dies nicht tut, sondern im Gegenteil zur Konzentration von immer mehr Geld und ökonomischer Macht in immer weniger Händen führt, ist schlicht Fakt und liegt in der Natur der Sache (Kapitalismus). Das hat mit Gerechtigkeit und Neid überhaupt nichts zu tun. Wenn nan diese Zustände ändern will, dann sicher nicht durch mehr oder weniger „Investitionen“, sondern durch Änderung der Verhältnisse!

    „Solange der Lohnarbeiter Lohnarbeiter ist, hängt sein Los vom Kapital ab. Das ist die vielgerühmte Gemeinsamkeit des Interesses von Arbeiter und Kapitalist.

    Wächst das Kapital, so wächst die Masse der Lohnarbeit, so wächst die Anzahl der Lohnarbeiter, mit einem Wort: Die Herrschaft des Kapitals dehnt sich über eine größere Masse von Individuen aus. Und unterstellen wir den günstigsten Fall: Wenn das produktive Kapital wächst, wächst die Nachfrage nach Arbeit. Es steigt also der Preis der Arbeit, der Arbeitslohn.

    Ein Haus mag groß oder klein sein, solange die es umgebenden Häuser ebenfalls klein sind, befriedigt es alle gesellschaftlichen Ansprüche an eine Wohnung. Erhebt sich aber neben dem kleinen Haus ein Palast, und das kleine Haus schrumpft zur Hütte zusammen. Das kleine Haus beweist nun, daß sein Inhaber keine oder nur die geringsten Ansprüche zu machen hat; und es mag im Laufe der Zivilisation in die Höhe schießen noch so sehr, wenn der benachbarte Palast in gleichem oder gar in höherem Maß in die Höhe schießt, wird der Bewohner des verhältnismäßig kleinen Hauses sich immer unbehaglicher, unbefriedigter, gedrückter in seinen vier Pfählen finden.

    ..Das rasche Wachstum des produktiven Kapitals ruft ebenso rasches Wachstum des Reichtums, des Luxus, der gesellschaftlichen Bedürfnisse und der gesellschaftlichen Genüsse hervor. Obgleich also die Genüsse des Arbeiters gestiegen sind, ist die gesellschaftliche Befriedigung, die sie gewähren, gefallen …im Vergleich mit dem Entwicklungsstand der Gesellschaft überhaupt. Unsere Bedürfnisse und Genüsse entspringen aus der Gesellschaft; wir messen sie daher an der Gesellschaft; wir messen sie nicht an den Gegenständen ihrer Befriedigung. Weil sie gesellschaftlicher Natur sind, sind sie relativer Natur.“
    http://www.zeno.org/Philosophie/M/Marx,+Karl/Lohnarbeit+und+Kapital

  67. @Unfassbar
    Willst du damit sagen, dass ein Chirurg in einer Wohnung, wie sie beispielsweise dem Straßenbahnfahrer oder einem Feuerwehrmann mit 3 Kindern ja offenbar auszureichen hat, ein unwürdiges leben führen würde? Sicherlich, der Chirurg rettet gelegenttlich anderen Menschen das Leben, doch der Feuerwehrmann mit 3 Kindern doch wohl auch? Auch der Feuerwehrmann hilft doch Menschen und riskiert sogar sein Leben für Menschen in Notlagen und wird trotzdem nicht in so eine „Hütte“ ziehen können, wie sie dir für den Besserverdienenten Chirurg als standesgemäßes Wohnen vorschwebt, der dann aber sicherlich auch nicht in einem städtischen Krankenhaus angestellt sein wird, oder? Ich weiß jetzt auch nicht, wie dass alles überhaupt von irgendwem zu rechtfertigen ist, wenn es doch die Arbeiter waren, die ihn mit ihrer Hände Arbeit erst in die Lage versetzten überhaupt Medizin zu studieren, so dieses wichtige und in der Ausbildung mehr als nur kostenintensive „Handwerk“ zu erlernen? Bei Licht betrachtet ist es doch eigentlich generell nicht wirklich einzusehen, warum es hier für einige Menschen unter ihrer Würde sein sollte, in Wohnungen zu leben, die auf der anderen Seite jedoch dem allergrößten Teil der Bevölkerung, und deren Lohnzettel nach zu vernehmen, doch offenbar zu genügen haben, was sie ja meistens auch tun? Wie bitte sind denn solche gehobenen übersteigerten Ansprüche und bisweilen abgehobenen Einkommen moralisch auf irgend eine vernünftige Art überhaupt zu rechtfertigen? Mit der Arbeitsleistung etwa oder mit gesellschaftlicher Bedeutung der Tätigkeit? Mit welcher vernünftigen Begründung ist es denn zu rechtfertigen, das hier Leute ein Vielfaches dessen bekommen, was einem ebenfalls oft mehr als 8 Stunden hart arbeitenden Menschen zugestanden wird, der aber leider „nur“ im Einzelhandel sein Einkommen erarbeiten kann? Was berechtigt eigentlich zu dieser teilweise enormen finanziellen Bessersrtellung einzelner Berufsgruppen, bei denen es dann auch noch innerhalb dieser Gruppen, aber eben je nach aktuellem Status, zu absurden Unterschieden bei der Höhe der einzellnen Bezüge kommt, die mit der Vergütung einer erbrachten Arbeitsleistung so rein gar nichts mehr zu tun haben können?
    Schauen wir doch einmal kurz, was die Philosophen und Wirtschaftsexperten zum Thema so sagen.
    Olaf Schubert würde sagen, dass an dem Punkt der Hamster anfängt zu humpeln. Der große Rhetoriker Cicero meinte, dass
    zum Reichtum viele Wege führen, doch die meisten von ihnen schmutzig sind und ein gewisser John Maynard Keynes stellte dazu fest, dass der Kapitalismus auf der merkwürdigen Überzeugung basiert, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.

    Doch ich schweife ab, denn das wäre schon bereits ein eigenes großes Thema für sich, das zwar Überschneidungen aufweist und hier auch mit hineinspielt, aber jetzt vielleicht eine winzige Spur zu weit führen würde.

  68. @ E-Haller – 19. August 2013 um 22:22
    „Früher, ja früher…da hatten wir auch einen Kaiser!“

    Stimmt soweit, doch früher war eben auch die Zukunft besser, denn es wurden in der Zeit noch Ziele Visionen und Forderungen zum Wohle der Allgem. formuliert erstritten und erkämpft, weil allen klar war das ihre Obrigkeit die Lebensumstände relativ egal waren und Verbesserungen nicht einfach von selbst passieren, denn schon damals klammerten sich die Herrschaften an den Status Q, und was dieses ignorante Verhalten bei den Arbeitern zu dem was man auch Klassenbewusstsein nennt geführt hat und ihnen langfristig ermöglichte für bessere Lebensbedingungen zu erkämpfen, um einen sozialen Staat aufzubauen, in dem alle vor dem Gesetz gleich sind, die Meinungsfreiheit über die Zensur siegt und niemand mehr verhungern muss. Dieser Kampf wurde begonnen, aber nie beendet und noch lange nicht gewonnen. Sicher sind das alles „linke Ideen“, doch als weltfremd und unrealistisch betrachtete man auch schon die Forderung nach einer Beendigung der Leibeigenschaft und dem Wahlrecht für Frauen.

    „Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen“, habe ich vor Kurzem in einem Liedtext gehört und dem würde mich anschließen. Das formulierte Ziel ist eine bessere Welt, und mit diesem Ziel ergibt sich einem dann auch ein Weg, der schon seit Jahrhunderten, von Spartakus bis zu den Bauernkriegen, durch die Berliner Mauer bis zu dem heutigen Punkt, gegangen wurde und der auch weiterhin beschritten werden wird. Deine fantasielose, deshalb wahrscheinlich mit Absicht etwas überheblich und fantasielos klingende Behauptung, wird daran zum Glück nichts ändern!

    venceremos! ;)

  69. Wenn wir vielleicht alle ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) hätten, würde vielleicht niemand Geld in Luxuswohnungen investieren und niemand sich kaputt ackern, um diese Eigentumswohnungen 20 Jahre abzahlen zu müssen. Wir säßen vielleicht immer gemeinsam unter der Eiche zum Frühstück und würden gemeinsam freiwillig Fassaden streichen, wenn es nötig würde. Arbeitgeber würden sich bei uns bewerben, wir würden unsere freiwillige Arbeitskraft nur denen geben, die uns Bruttonationalglück versprechen! Wir könnten uns bilden, geistig weiter entwickeln, endlich mal ein Musikinstrument spielen lernen, unsere Alten betreuen statt abzuschieben, unsere Kinder betreuen statt Kitaplätze einzuklagen…und es wäre definitiv kein Kommunismus…aber haach, das Tier in uns schreit nach Wettbewerb, nach Macht, Besitz und Reichtum.

  70. @Haller: Ja, früher hatten wir einen Kaiser, und der war sicher auch der Meinung, dies wäre selbstverständlich, gottgegeben, immer und ewig festgeschrieben…natürlich IST es derzeit so, sag‘ ich ja. Ich sag‘ aber auch, dies muß nicht so sein, schon garnicht für immer und ewig!
    Und etwas Weltfremderes als „es wird immer so weitergehen“ kann ICH mir nicht denken…

  71. Keine Ahnung was so für Tiere in Dir wohnen, in mir gibt’s keines was nach Macht und Wettbewerb brüllt, auch in meinem weiteren Umfeld gibt es niemanden, der solch ein animal triste beherbergt…
    Aber es ist natürlich schon so, das eine Gesellschaft, die auf Konkurrenz basiert, dbzgl. Eigenschaften verstärkt, teilweise als überlebensnötig erfordert…aber das heiß nicht, dass „der Mensch“ von Haus aus ein geldgeiles und machtversessenes Tier ist! Im Gegenteil sind Kooperation, soziales Verhalten und Altruismus im Menschen mindestens ebenso stark angelegt wie Egoismus, Gier und Ellenbogen. Je nach den Umständen kommt eben eher das Eine oder das Andere zum Tragen…
    ZUm BGE gäbe es einiges zu sagen, hier vllt. nur soviel: BGE bedeutet zum Einen eine noch größere Abhängigkeit der Menschen von Staat, zum anderen eine Alimentierung der Wirtschaft durch die Hintertür (gezahlt werden muß nur eine Differenz von BGE zu x). An den Eigentums-, und Ausbeutungsverhältnissen ändert sich nicht. Im Gegenteil wird die Ausbeutung der Lohnarbeiter die arbeiten verstärkt bei gleichzeitiger maximaler Ausdehnung der Nichtarbeiter (aber Konsumenten) auf Kosten der Produzenten. Statt unfreier (Lohn)Arbeit – Selbstbestimmung und Selbstverwaltung, das ist mit BGE aber nicht zu erreichen…
    zum Nach- und Weiterdenken:
    http://marx-forum.de/diskussion/forum_entry.php?id=2294

  72. Bliebe hinzuzufügen, dass die erkämpften Verbesserungen und Zugeständnisse für jeden halbwegs offenen Auges durch die Welt gehenden Menschen erkennbar zurückgenommen und mit Hinweis auf „Sachzwänge“, „Globalisierung“ usw. eingestampft und „wegrationalisiert“ werden. Momentan großflächig vllt. noch etwas jenseits des Tellerrands einiger bunzdeutscher Leistungserbringer, z.B. in Griechenland oder Spanien, aber immer deutlicher auch hierzulande. Die Zumutungen der „Hatz4“-Gesetzgebung, Einschränkung von Bürgerrechten (Überwachung, Demo-Blockaden), immer weitergehende Privatisierung von sozialen Aufgaben (Rente, KV), Lohnzurückhaltung, Leih- und Billigarbeit, usw. usf.

  73. @andi
    “Arbeitgeber würden sich bei uns bewerben, …” Oder aber in andere Länder gehen, wo sie mit offenen Armen empfangen werden…. Schön klingen die Träume, schön klingt das Bild von Sozialismus und Kommunismus, nur ist der Mensch nicht nur Edel und Fleißig…
    Das ideale Menschenbild gibt es in der Praxis nicht, somit scheiten auch alle diese Träume… Aber geträumt werden darf natürlich. Und nein, ich glaube auch nicht das der Kapitalismus das Ende der Fahnenstange ist.

    Übrigens, eine Art Gruneinkommen gibt es schon heute, nur das man es immer noch an Bedingungen knöpft. Wenn man Harz 4 einfach so auszahlen würde ohne Bedingungen wäre sicher jeden mehr geholfen außer den Bearbeitern im Amt. Komischerweise geben die Bezieher von Harz 4 ihre Kinder am längsten im Kindergarten ab. Woran das wohl wieder liegt? Sind aber nur meine eigenen Beobachtungen, ich will nicht verallgemeinern!
    Nur haben ebend viele Leute höhere Ansorüche und gehen dann doch arbeiten statt den ganzen Tag Gitarre unter der Eiche spielen zu wollen. Aber auch das sind natürlich wieder persönliche Entscheidungen.

  74. Ich weiß nicht so recht, wozu Du unbedingt „Arbeitgeber“ brauchst.
    Wenn einer zehn Äpfel plückt gehören ihm zehn Äpfel,
    Wenn zehn Leute hundert Äpfel pflücken einigen sie sich vielleicht darauf, daß jeder soviel bekommt wie er pflückt, vielleicht auf andere Schlüssel (der Kurze strengt sich mehr an als der Lange, pflückt aber trotzdem nur 8, kriegt aber auch zehn), Ergebnis 10(+/-) Äpfel/Person. Wenn einer das Pflücken organisiert und nur 9 pflücken die hundert, geben die ihm entsprechen jeder einen Apfel ab oder so. Wenn sich jetzt aber einer von zehn hinstellt und sagt, neenee, der Baum ist mir, ihr pflückt hier nur für mich oder garnicht, und dafür geb‘ ich jedem von Euch zwei Äpfel und Ihr könnt froh darob sein, ist das die Kurzbeschreibung von Kapitalismus und weiß Gott kein gottgewollter Zustand. Auch hat es in diesem Falle nichts mit Faulheit zu tun, wenn die Mehrzahl keine oder wenig Äpfel hat, genauso wenig mit Fleiß, wenn der Apfelbaumbesitzer andre pflücken läßt. Er hat (möglicherweise) den Baum sogar gepflanzt, (weil er gern Äpfel hätte?). Nun, niemand hindert ihn daran, soviel er will zu pflücken…

    Oder: Ein Kirschbaum am Ende eines Hindernis-Parcours: Sie lassen hundert Leute drauflos rennen, jeder für sich und gegen alle, einige bleiben ganz auf der Strecke, einige kommen zu spät, wer zuerst ankommt plückt ihn leer oder vielmehr, läßt die nachfolgenden pflücken, erklärt die Kirschen zu seinem Eigentum und verkauft sie an den Rest, oder hackt ihn noch besser ganz ab und verscherbelt noch das Brennholz…Die Alternative: alle rennen los, jeder hilft dem anderen, alle kommen an, später als der Erste im ersten Szenario, aber früher als der letzte, man macht Räuberleiter und jeder pflückt sich die Kirschen die er grade braucht und im nächsten Jahr gibt’s auch noch was…

    Momentan stellt sich jemand hin und sagt: „Ich bin der Herr, der Unternehmertyp, ohne mich kommt ihr nicht auf die Idee, also sagt ich’s Euch: Bärenjagd bringt Fleisch und Fell, macht satt und warm, jagt Bären!“ Da ihm ob seiner vorausschauenden und zupackenden Art (wahlweise auch Gott oder den Mächten des Marktes sei Dank) sämtliche Speere gehören und, damit niemand auf dumme weil eigene Gedanken kommt auch noch der ganze Wald drumrum, (Speere schnitzen verboten!) verteilt er die nun gnädig unter den Nichtbesitzern von Speeren und schickt sie los (vielleicht macht er auch selber mit, aber egal…) Der Bär erlegt, das Fell zerteilt und nun? Jeder der Jäger bekommt seinen Anteil? Naja, schon, allerdings ist der des „Speerlosen“ ziemlich genau so groß, daß es mit dem Fleisch über den Tag reicht, das Stück Fell, nun ja, reicht für einen neuen Fußlappen? Der Speerbesitzer, man ahnt es, bekommt den fetten Schinken, nicht zu knapp bemessen, schließlich trägt er auch das Risiko, die Verantwortung, …
    Und vielleicht bekommt derjenige, der sich auf der Jagd verletzt hat, auch was ab, aber bitte schön von Euer’m Anteil (der Speerlosen) abgemessen! Aber, unternehmungslustig wie er ist, lädt unser Speerbesitzer alle morgen wieder zur Jagd ein…
    Und was passiert wohl, wenn man mit Pfeil und Bogen doppelt so schnell Bären erlegt?

  75. ich stimme E-Haller (auch in diesem Punkt) zu..es ist nicht mehr chronologisch – und so schwer nachvollziehbar, weil man die chronologie selbst herstellen muss..man ließt ja aber nicht immer wieder alles von vorn, darum ist es etwas umständlich..

  76. @hortkind: Die Kommentare sind chrononologisch angeordnet. Nur wenn man direkt auf einen Kommentar antwortet, fällt die Antwort dann eben in diese zweite Ebene, optisch sichtbar durch die Einrückung. Diese zweite Ebene ist von mehreren Lesern gewünscht worden.

    Aber ich kann dazu ja mal eine Umfrage machen.

  77. Langsam ufert die Diskussion aus. Der Baum muss bleiben, weil a) Hunde und Männer ihn zum pinkeln brauchen, b) Katzen vor Hunden schnell auf den Baum flüchten können und c) Vögel dort brüten können, wenn sie nicht vorher von der Katze gefressen werden

  78. @ Anton: Man versteht schon das Prinzip – aber es ist so eher schwer, alle „neuen“ Antworten zu identifizieren. Erschwert wird es jetzt noch durch die 2 Seiten (ältere/ neuere Einträge). „Früher“ wusste man, bis wohin man gelesen hat und konnte einfach weiterlesen…auch wenn man mal 3 Tage abstinent war.

    Jetzt klick ich als Behelf nur noch rechts auf alle Kommentare zu einem Thema, um die einzelnen „neuen“ zu finden.

    Meine Stimme für Oldschool. ;)

  79. Über den Sinn von Kinderbetreuung, was auch etwas mit erlernen sozialer Kompetenzen zu tun hat, wäre noch einmal zu reden, doch sonst würde ich dir 100% Recht geben. Angenommen, wenigstens 2/3 der Deutschen würden sich deiner Sichtweise anschließen, dann wäre das ja beinahe schon ein evolutionärer Schritt und man könnte damit natürlich etliche Probleme auf einen Schlag lösen. Ich habe kürzlich irgendwo gelesen die Schweizer machen dazu in Kürze eine Volksabstimmung, was doch klar macht, dass man es finanzieren kann, wenn es politisch gewollt ist und über die notwendigen Veränderungen, welche von Land zu Land natürlich strukturbedingt variieren können, ein Konsens besteht. Dann muss auch noch eine verträgliche Lösung für die Mitarbeiter der dann natürlich Überflüssigen und deshalb zu schließenden Behörden gefunden werden. Einfach entlassen hört sich zwar zuerst einmal toll an, ist aber eben doch nicht so leicht, wenn man dabei keine unnötigen Hindernisse schaffen und Konflikte vermeiden will. Doch auch die Probleme dieser Übergangszeit werden sicherlich lösbar sein, wenn man sich in der Sache einig ist. Hier sehe ich aber die schizophrene Haltung der Deutschen noch als das Problem! Alle wollen immer sicher und gut leben, wollen eine gewisse Planungssicherheit, Schimpfen auf die da oben, fühlen sich ausgenutzt, machtlos und ungerecht behandelt. Dazu kommt, sie geben zu Hause zwar die Wohnzimmerrevolutionäre, bei denen dann aber dennoch nur die Erwerbsarbeit etwas zählt, sie also jede weitere Tätigkeit, die für ein friedliches Zusammenleben notwendig ist kaum als Arbeit wahrnehmen, da es aus ihrer Sicht dafür keine Gegenleistung gibt. (Was einfach daran liegt, dass diese Leute im Moment nur nicht erkennen können, dass es doch eben die friedliche harmonische Gesellschaft ist, die diese Gegenleistung ausmacht.)
    Alles dass, sollte bei der Überzeugungsarbeit mit berücksichtigt werden, denn man muss sie auch bei grotesken Gegenargumenten und wirren Befürchtungen ernst nehmen, will man ermöglichen, dass sie sich der Idee des BGE positiv nähern und natürlich von den Vorteilen überzeugen lassen. Heute ist es leider noch so, dass wenn man diesen schimpfenden Menschen eine alternative Lösung für ihre Sorgen und Probleme anbietet, noch viel zu oft als Spinner, weltfremd oder auch einfach als gefährlicher Kommunist betitelt und diffamiert wird, oft von Leuten bei denen sich dann in einem eventuellen Gespräch heraustellt, dass sie sich noch nie wirklich ernsthaft damit beschäftigt haben und ihre Aussagen nur aus wirren Vorurteilen bestehen. Doch wie ich schon sagte, viele sind eben in dem Punkt absolut schizophren und der Propaganda erlegen, was es nicht leichter machen wird. Das wird hier sicherlich noch ein langer steiniger Weg, doch so oder so wird dieser Weg so oder so ähnlich gegangen werden müssen, auch wenn es im Moment nicht so scheint, als würde es da Fortschritte im Bewusstsein der Leute geben. Ich bin überzeugt, selbst wenn hier eventuell noch einmal 2 Schritte zurückgemacht werden sollten, dass das BGE der einzige vernünftige gangbare Weg für eine friedliche freiheitliche Gesellschaft der Zukunft ist und die Probleme, die sich schon heute mehr als andeuten, für die Zukunft als Konfliktpotenzial ausschließen könnte, aber trotzdem den gewohnten Lebensstandard zu halten ermöglichen würde. Wobei ich nicht diesen Konsumterror der Konzerne meine den ich so aufrechterhalten möchte, welcher einen regelrechten Konsumwahn der Leute provoziert, der dann auch noch auf Kosten unserer Umwelt geht und bei einigen Menschen sogar befremdliche neue Krankheitsbilder entstehen lässt.

    venceremos! ;)

  80. Bei dir ist der Name wirklich mit Tiefgang, denn du scheinst einiges nicht so richtig zu erfassen. Liegt es am Verständnis, der Aufnahmefähigkeit oder dem FDP-Parteibuch?

  81. Wenn es heut abend nicht regnet, stellen wir wieder die Tische raus. Ich fand’s auch wunderbar… Vielleicht wird ja ne Gewohnheit draus, solange der Baum noch steht.

  82. Wer nicht aufs Kleine schaut, scheitert am Großen. Weil der Weise unbefangen das Ende am Anfang sieht, das Große im Kleinen, wird auch das Verfänglichste und Schwerste ihm leicht.
    Lao-Tse

  83. @Seldon
    Es darf natürlich nicht als Einzelmaßnahme umgesetzt werden, dann wird es wenig wirklich besser machen, da gebe ich dir recht. Es gibt ein ganzes Paket von notwendigen Änderungen die im Zusammenhang mit der Einführung des BGE durchgezogen werden müssen. Das geht von Steuerrecht und er Neubewertung auf was im alles überhaupt Steuern erhoben werden, wer diese zu begleichen hat und dem Bürger erklären wo dabei die Vorteile bzw. die Notwendigkeit für diese Steuern liegen und eventuelle Veränderungen erforderlich machen. Das muss auch gegenüber der Wirtschaft getan werden, ohne Taboos! Doch ohne wird es nicht gehen, auch sind die Abhängigkeiten doch eh gegeben, seit der Mensch in Städte gezogen ist und sich spezialisiert hat, sich somit in Abhängigkeit von einer Versorgung mit Nahrungsmitteln einließ, oder nicht? Es kommt darauf an ob diese Abhängigkeit ausgenutzt wird um einzelne Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen, zu unterdrücken und auszubeuten. Abhängigkeit sollte man nicht pauschal negativ sehen, es ergeben sich einfach symbiotische Beziehungen, so wie überall in der Natur! Es gibt Männer, die sind völlig von ihren Frauen glücklich abhängig!
    Kleiner Scherz! ;)
    Mir geht es zu erst einmal darum, den Bürger wieder zum Souverän zu machen!
    Eine Welt ganz ohne Grenzen, in der man arbeit aus reinem Selbstzweck, weil Weltfrieden herrscht und Geld keine Rolle mehr spielt, wird irgendwann sicherlich real sein, doch von einer zeitnahen realistischen Möglichkeit, kann da bestimmt nicht gesprochen werden.

  84. @Unfassbar
    Deinetwegen habe ich eine schwere Popcorn-Vergiftung erlitten. ;)

    @Seldon
    „Arm ist man im Vergleich zu irgend jemand anderem“

    Das ist ledigliche deine Defintion. Die Unterscheidung zwischen absoluter und relativer Armut (oder weiteren Kategorien) ist je nach Diskussion/Analyse absolut sinnig.

  85. Meine letzte Antwort in diesem kurzweiligen Thread. Eigentlich wollte ich ja nur zuschauen.

    @HinzundKunz
    Nitpicking: Dass, das rein „linke“ Ideen seien, ist eine originelle ideengeschichtliche Auffassung (es sei denn man strapziert den sowieso analytisch untauglichen Begriff „links“ sehr stark).

    @Seldon
    Was IMHO bei deinen politischen Kommentaren permanent mitschwingt, und auch hier relativ explizit gemacht wurde, ist, dass du Leuten die deine Analysen (bzw. die Analysen anderer die du hier reproduzierst) und Handlungsempfehlungen nicht teilen Blindheit oder Schlimmeres unterstellst. Es gibt Menschen die nicht gekauft und/oder dumm und/oder ignorant und/oder bösartig sind die die Welt und/oder die sich daraus ergebenden Konsequenzen anders sehen. Starker Tobak, ich weiß.

    Wünsche allen Diskutierenden ewige Blumenkraft!

  86. @googlehupf:
    Armut: auch die Definition von „absoluter Armut“ (Absolute oder extreme Armut bezeichnet nach Auskunft der Weltbank eine Armut, die durch ein Einkommen von etwa einem Dollar (neuerdings 1,25US$) pro Tag gekennzeichnet ist. Auf der Welt gibt es 1,2 Milliarden Menschen, die in diese Kategorie fallen.)
    ist letztlich eine relative: 1$/Tag ist nichts anderes als eine Vergleichsgröße. Ein Yanomami-Indianer hat Zeit seines Lebens möglicherweise keinen einzigen Dollar in der Tasche, und ist trotzdem nicht arm, hat möglicherweise gar einen höheren Lebensstandard als ein mexikanischer Slumbewohner mit 2 Dollar fuffsch pro Tag…
    Was wäre denn Deiner Meinung nach „absolut“ arm? In welchem Zusammenhang? Ach Zusammenhang? Schon wieder eine Relativierung…
    Wenn ich Argumente und Sichtweisen vorbringe dann deshalb, weil ich den Eindruck habe, mein Gegenüber zieht diese möglicherweise nicht in Betracht, „sieht sie nicht“…Damit unterstelle ich maximal, diese nicht zu kennen…where’s the problem? Dass Du und andere eine andere Weltsicht haben, ist bekannt und fällt auf, nur leider wird lediglich die Tatsache als solche, nicht jedoch Fakten und Argumente, die diese stützen, kommuniziert. Jedenfalls nicht hier von Dir und unfassbar und E-Haller …

  87. @hinz und Kunz
    Was ich wie erfasse und bewerte ist immer noch mein Ding, und braucht dir keine Sorgen zu bereiten.
    Noch brauchst du dir Gedanken über Parteibücher machen.

    Links zu irgendwelchen ML Seiten klicke ich übrigens nicht an, auch nicht Seiten der Bibel treuen Christen. Was da steht interessiert mich nicht.

  88. @unfassbar:“Links zu irgendwelchen ML Seiten klicke ich übrigens nicht an, auch nicht Seiten der Bibel treuen Christen“
    Das einzige was Bibel und Marx gemeinsam haben, ist folgendes: „Marx geht es wie der Bibel: Er wird viel zitiert und kaum verstanden.“ (E.Fromm)
    (Übrigens noch öfter abgelehnt, ohne dass auch nur eine Zeile gelesen worden wäre…)
    Wenn es Dich nicht interessiert, wie Kapitalismus funktioniert, solltest Du vllt. auch nicht unbedingt darüber diskutieren…

  89. zum Kommentar-Thema: funktioniert grad gar nicht: von der Liste neuester Kommentare kommt man lediglich auf den kommentierten Artikel, kommentarmäßig irgendwo in der Mitte…
    Weiß ja nicht, was die software so hergibt: Blättern ganz zum Anfang/Ende wär‘ zusätzlich ganz schau, Verschachtelung fand ich eigentlich ganz gut, neueste Kommentare zum Beitrag sollten dann vllt. zusätzlich (per Link) anzeigbar sein, und wo wir schon dabei sind: Anzeige der Kommentare eines Nutzers (geht natürlich nur mit login) und Verlinkung des Kommentars, auf den Bezug genommen wird…

  90. @Seldon: Das ist ja auch kein Forum hier. Im Moment habe ich den Eindruck, ich stecke mehr Energie in die Verwaltung der Kommentare als in neue Artikel. Das kann es ja wohl irgendwie nicht sein. Einen gewissen Umbruch bei der Kommentar-Menge muss ich haben, sonst lädt die Seite ewig.

  91. Ihr bringt mich auf die Palme [eigentlich: Ihr geht mir auf den Sack] mit eurer Eiche.

    @Anton: Salopp[e] gesagt: Verlose lieber mal die Karten für FR!

  92. @ seldon
    Es ist natürlich schon klar das nur du deine Weltsicht mit sinnvollen Argumenten und Knallharten Fakten belegen kannst. Alle anderen Ausführungen sind aus der Luft gegriffen oder unwahr.
    Einige Diskussionen mit gewissen Kreisen enden immer gleich, der Andere ist immer zu doof seine Ansicht zu begründen. Gähn!!! Ich lege mich jetzt an den Pool, schmeiß ne Runde Popkorn und trinke an der Bar aus Eichenholz ein schönes kaltes Bier. Prost!

  93. @unfassbar
    Ja, schön‘ Abend auch… Hätt‘ mich ja gefreut‘ ’ne Diskussion zu führen, hat nur leider nicht so recht begonnen. „Gewisse Kreise“ verwechseln leider allzuoft „Blödsinn“, „funktioniert eh‘ nicht“, „der Mensch ist schlecht“, „ist so, war schon immer so, wird immer so sein“ mit Argumenten und gehen lieber nicht auf Gedanken anderer ein, sondern finden sie maximal „uninteressant“…tut mir leid, vllt. hab‘ ich Deine Argumente nicht verstanden, hätt‘ man ja drüber diskutieren können…sei’s drum.

  94. @unfassbar
    ich finde deine kommentare gut und richtig!
    einer der wenigen der offensichtlich durch genug lebenserfahrung, beobachtung, job und dergl. klar sieht.

  95. das Umweltamt soll die Stellen der Ersatzplanzungen doch mal benennen. Eine Auflage zum Ersatz der Eiche als nur Geldleitung muss abgelehnt werden — so geht es ja nicht — es muss schon Ersatz als Grün / Bäume in der Neustadt auch sinnvoll entstehen..

  96. Kurze Zwischenfrage: ist der *** Baum eigentlich inzwischen weg? Mich hat der immer aufgeregt, wenn mein Auto von den Vögeln des Baumes vollgeschissen wurden.

    Und weiß jemand? Wie lange dieses Holz trocknen muss, bis man es beim Hexenfeuer nutzen kann? Ist 2015 realistisch?

  97. manches hier liest sich, wie im auftrag geschrieben. ist irgendwo ne ballonfahrt zu gewinnen?

    warum gehört es heute „einem“, und warum darf der darüber mehr befinden als alle von der entscheidung betroffenen! wieso ist es zu teuer, gewachsene stadtqualität zu erhalten?

    anstrengen soll man sich, damit man auch mal was hat? ahahaha…. am besten mit geborgtem geld und omas haus als garantie spekulieren, gelle? ups, weg. tut uns leid und ihren enkeln wird es auch noch leid tun..

  98. Seit gestern sind die an der Eiche aufgehängten Transparente geklaut! Wer hat sie weggenommen???—- am Freitag kommen neue hin! Bitte dann auch hängen lassen.

  99. Liebe Leute,

    die Sache mit dem Baum auf der Frühlingstrasse wird jetzt akut: alle Transparente am Baum sind weg, gestern stand ein Container unter dem Baum und ringsrum sind bereits alle Brombeerbüsche abgesäbelt. Die wenigen Menschen rund um die Strasse könnten total gut Untersützung gebrauchen: Sie treffen sich heute abend gegen 18:30 zum gemeinsamen Essen und Pläneschmieden unterm Baum – von Mahnwache bis zur Baumbesetzung ist vieles möglich, wenn viele mitmachen. Also bitte leitet die Email weiter, kommt heute abend selbst hin, bringt eure Freund*innen mit…

  100. Evtl. Ablenkungsmanöver mit den 3 Monaten?
    Vielleicht solls morgen früh passieren?
    Anton, evtl. solltest das Thema nochmal nach oben spülen?!?!
    Ich geh mal gucken obse noch steht …

  101. Ich wette ein Bier, dass der Baum auch morgen abend noch stehen wird.
    Und auch übermorgen,…. Bis zum 1.10.2013, denn da endet die alljährliche Schonfrist.

    Sollte ich mich irren, dann achtet einfach auf die Parkverbotsschilder. Die werden mit Sicherheit vor dem Fällen aufgestellt. Evnt. weiß auch der Eigentümer des Parkplatzes daneben mehr bzw. auch die Mieter der Stellflächen.

    Jetzt wo das Grundstück so schön beräumt ist, kann man gut sehen wie winzig das Grundstück eigentlich ist. Wenn da ein Haus drauf steht bleiben dahinter vllt noch 5 MEter übrig. Wohnqualität adé. Wer kauft so was? Vor allem zu dem Preis?

  102. Als ehemaliger Frühlingstrassenbewohner finde ich es sehr traurig, dass der Baum gefällt wird. Allerdings habe ich in den 14 Jahren Neustadtleben festgestellt, das die Neustadt sich verändert, weil ihre Bewohner sie ändern wollen bzw. sie sich selber geändert haben. Ich bin noch diagonal über das Eckgrundstück Alaunstrasse/Bischofsweg in die 100 gegangen. Habe die Martin-Luther-Str. noch als „Ruinenstr.“ erlebt, auf der Kamenzer Str. hab ich noch den Grund und Boden unter dem Supermarkt kennengelernt, usw. usf. Auf der Alaunstr. gabs noch Hausbesetzer, die nach ihrem Studium gleich dort wohnen geblieben sind und es jetzt ihre Eigentumswohnung nennen. Viele der damaligen Hippies (Alternativen) sind jetzt halt Hipster geworden, sind dem Neustadt-Mainsteam verfallen. Es ist ja alles so bequem und man hat in den Jahren ja auch ein soziales Umfeld eingerichtet. Da ist es nur konsequent, wenn der Mainstream auch in die Wohnraumschaffung übergreift. Wir sind aus der Neustadt rausgezogen und haben es bisher nicht eine Minute bereut. Daher ist diese Baumfällung auch noch nicht das Fahnenstangenende. Gibt’s eigentlich schon den Baubeginn gegenüber Volvocity zum MDR?

  103. es sind eben auch viele Wessis und nicht Dresdner bzw. Neustädter und Investoren, welche über die Neustadt und die bisherigen Freiflächen herfallen— Stichwort:,,Heuschrecken“.

  104. Am Bauzaun wurden Tranparente angebracht
    -gegen Luxuswohnungen
    -für Erhalt von Freiraum
    -die Eiche soll stehen bleiben.

  105. Nur um zu zeigen, dass es kein lokales Problem ist und wie es auch ausgehen kann, wenn das staatliche Sicherheitssystem die Zähne zeigt und wie Menschen, die diesen Mist nicht hinnehmen wollen kriminalisiert werden, infolge resignieren bzw. sich radikalisieren, möchte ich diese Doku empfehlen! Besonders den Abschnitt – 0:15:39 bis 0:19:34 – bitte ich zu beachten!

    http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=8-l-UG5-iyU

    Ich sehe es zwar nicht ganz so extrem, aber ich will auch nicht, das die sich durch durchbrochene Häuserfronten bietende bessere Wohnqualität für viele andere hier lebende Leute, von profitgierigen Menschen sabotieren lassen. Durchbrochene Häuserfassaden bedeuten nämlich auch Luftaustausch im Sommer, wo die Granitplatten der Fußwege die Straße zum Backofen machen können. Darüber scheint hier aber kaum jemand einmal wirklich nachzudenken. Weltweit wird in den Großstädten jetzt endlich baulich versucht dem Hitzestau/SMOG entgegenzuwirken, den Luftaustausch zu verbessern und trotzdem will man hier aus lauter Gier weiterhin alles zubauen? Auf der anderen Elbseite sind auch viele Flächen, auch da standen früher schon Häuser und prägen eh nur einfallslos hässliche Grünflächen das Bild, warum wird nicht erst einmal dort gebaut, wenn diese Eigentumswohnungen wirklich benötigt werden?

  106. gestern waren wieder Leute am Grundstück und haben Fotos gemacht und diskutiert. Vor 2 Tagen wurde wohl auch neu vermessen.

  107. der Baum des Jahres 2014 ist die Traubeneiche.
    Also auch das Exemplar – die Eiche der Frühlingstraße. So sollte diese Eiche doch wenigstens 2014 noch stehen!

  108. es wird spannend: es sind wohl noch keine Käufer für die Eigentumswohnungen auf dem Gelände des Standortes der Eiche gefunden—aber es soll nun doch wohl wahrscheinlich die Eiche einfach gefällt werden.

    Ein neues Transparent -hängt zum Trotz- wieder neu am Zaun.

  109. es hängen aktuell 3 große Transparente und eine Unterschriftenliste zum Erhalt der Eiche — Baum des Jahres 2014 — ist ausgelegt im Eckladen der Frühlingstraße.

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