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Archiv der Avantgarden - Welten Bauen. Visionäre. Architektur im 20. Jahrhundert

Hochhaus-Blog

Regine Töberich ist Architektin bei der DresdenBau und Projektierungsgesellschaft, das ist die Firma, die die Planung und das neue Nutzungskonzept für das Hochhaus am Albertplatz und das umliegende Gelände entwickelt hat. Wie die Kollegen von dieneustadt.de eben berichteten hat sie jetzt einen Blog eingerichtet, auf dem es Informationen zum geplanten Bau gibt und auf dem auch diskutiert werden soll.

41 Kommentare

  1. Pingback: Dresden Neustadt
  2. Dem entsprechenden SZ-Bericht von heute ist auch zu entnehmen, dass u.a. Gestaltungsvorschläge einer komplett begrünten Fassade vorliegen – also, das ist einer der spannendsten Vorschläge seit Langem für den zum Schandfleck verkommenden Bau. Wie das wohl aussehen soll?

  3. Da kommen nicht nur Birken aufs Traufgesims und in die Dachrinne, sondern auch Pappeln auf die Sohlbänke….

  4. Ich favorisiere einen Tempel der Sinne, quasi lebendiges Volkshaus mit GejammerVerbot:
    Schwimmhalle + Panorama-Sauna auf`s Dach, Wellnessbereich + Bibliothek + Gastro willkommen + Tanzlocation + int.Gast-Ateliers + Ausstellungs-und Bühnenflächen für die verschiedensten Künste + eine Seite vollflächenbegrünt, eine bunt, eine denk-mal-mahnend stadttypisch versiegelt..Museum der architekt.-umwelt-polit. Schandtaten Dresdens + visionärer Alternativen + altersvermischte
    Projektumsetzungen..Zukunftswerkstätten..

  5. wegen mir auch Erlen…obwohl die auch zur Birkenfamilie gehören oder Ebereschen…………die würden auch noch optisch Akzente setzen, so mit den roten Beeren

  6. Über die die Argumente des „Anti-Albertpark“-Blog hinaus finde ich, man sollte mit der „Transparenz“ der Frau Töberich vorsichtig sein. Schön, wenn man die Menschen fragt, aber:

    1. Hier wird anscheinend versucht, gezielt öffentlichen Druck zu erzeugen, um die Planfeststellungsverfahren der Stadt möglicherweise unterlaufen zu können. Die sind zwar in der Tat langwierig, haben aber durchaus auch ihren Sinn. Äußerungen, das Gebäude würde in den nächsten zwei Jahren (oder so) einstürzen, wenn man nix dran macht, sind ja wohl mehr als übertrieben.

    2. Zu behaupten, dass ein Riesen-Einkaufszentrum nicht in Konkurrenz zu der kleinteiligen Händlerstruktur in der Neustadt stehen würde, ist ja schon ein wenig frech – und dieser Argumentation zu glauben, mehr als naiv. Die Rechnung ist ganz einfach: Kein großer Einkaufspark in der Neustadt = viele kaufen öfter in kleineren Läden. Großer Einkaufspark mit billigeren Lebensmitteln und größerem Sortiment = viele kaufen dort, die kleinen Läden haben das Nachsehen. Dass alle Leute bisher für ihren Wocheneinkauf immer in den Elbepark oder die Altstadt fahren, ist ja tendenziell Käse.

    3. Bei der SPD-Veranstaltung am letzten Montag im Herbert-Wehner-Bildungswerk hat der scheidende Stadtplanungschef Andreas Wurff genau vor diesen Auswirkungen gewarnt – und gleichzeitig betont, dass sogar die regionale Wirtschaftsförderungsverband (oder so ähnlich, der genaue Name dieses Verbands fällt mir grad nicht ein) das so sieht. Das sind ja nun zwei Stimmen (Stadtspitze und Wirtschaft), die einer Unternehmensansiedlung in der Regel positiv gegenüber stehen.
    Wenn sogar die schon warnen….

    Man soll ja nicht immer gleich alles schlecht reden, und ich fände es ja auch schön, wenn dort was Neues entsteht. Ich hab nur den Eindruck, dass hier eine größere und ganz strategische Öffentlichkeitskampagne am Start ist – und dass die Gefahr besteht, dass wir am Ende alle ganz schön dumm aus der Wäsche kucken….

  7. @ information:

    Ich kann deiner Darstellung:

    „Die Rechnung ist ganz einfach: Kein großer Einkaufspark in der Neustadt = viele kaufen öfter in kleineren Läden. Großer Einkaufspark mit billigeren Lebensmitteln und größerem Sortiment = viele kaufen dort, die kleinen Läden haben das Nachsehen.“

    nicht wirklich zustimmen. So einfach ist die Rechnung nämlich nicht. Ich kann nur von mir selbst ausgehen. Ich studiere noch und habe nicht gerade viel Geld zum Leben. Ich schaue also schon, dass ich so gut es geht sparen kann. Und bei manchen Dingen – z.b. Tierfutter, Einrichtungsbedarf oder Kleidung – ist es mir einfach nicht möglich, im speziellen, aber teuren Neustädter Einzelhandel zu kaufen, zumindest ist das nicht die Regel.
    Für solche Zwecke fahre ich momentan bis raus zum Elbepark einkaufen, lasse mein Geld also auch ohne Einkaufszentrum am Albertplatz nicht oder nur sehr begrenzt im Neustädter Einzelhandel.
    Man muss auch die Bedürfnisse von Menschen mit kleinem Geldbeutel beachten, wie ich finde. Nicht jeder kann sich den teuren Einzelhandel leisten, wer sich das aber leisten kann, der wird wohl kaum Individualität und Qualität gegen Billigware aus dem Kaufhaus eintauschen, nur weil da plötzlich ein neuer Einkaufstempel steht.

  8. @Jane:
    Zum Glück denken und handeln die wenigsten Menschen wie du. Sonst könnten ja alle Geschäfte hier im Viertel schließen, wenn niemand bereit ist hier sein Geld zu lassen. Ist schon traurig, wie ignorant du hier gegenüber deinen Nachbarn argumentierst. Warum ziehst du nicht nach Mickten, wenn du so gern in den Elbepark gehst? Wärst du mal in einen kleinen Laden um die Ecke gegangen, hättest du übrigens gesehen, dass gerade die Leute mit dem kleinen Geldbeutel auf Geschäfte in unmittelbarer Nähe angewiesen sind, die brauchen keinen Elbe-oder Albertpark.
    Außerdem denke ich, dass die Wohnungsmiete das einzig wirklich überteuerte in der Neustadt ist, die du aber komischerweise bereit bist zu bezahlen.

  9. @rudi „Außerdem denke ich, dass die Wohnungsmiete das einzig wirklich überteuerte in der Neustadt ist, die du aber komischerweise bereit bist zu bezahlen.“
    Wenn man lange genug studiert und vielleicht schon vor der großen Sanierungswelle hier gewohnt hat stimmt das eventuell nicht ganz.

  10. @rudi: Die Argumentation finde ich überzogen. Kaufen in kleinen Läden ist nunmal teurer – und das können sich manche Menschen schlicht nicht leisten. Das hat nichts mit Ignoranz gegenüber Mitmenschen zu tun.

    @Jane: Ich meinte damit nicht, dass alle Menschen in kleinen Läden kaufen (sollen). Ich mach das ähnlich wie Du, ich hab nämlich auch nicht soviel Kohle. Aber ab und an kauft man ja doch mal in kleineren Läden (s. den Gemüsehandel, haste ja selber beschrieben). Wie ich schrieb: „Kein großer Einkaufspark in der Neustadt = VIELE (nicht alle) kaufen ÖFTER in kleineren Läden. Großer Einkaufspark mit billigeren Lebensmitteln und größerem Sortiment = VIELE kaufen (ÖFTER) dort, die kleinen Läden haben das Nachsehen. Dass ALLE Leute bisher für ihren Wocheneinkauf immer in den Elbepark oder die Altstadt fahren, ist ja tendenziell Käse.“

    Der Punkt ist: Frau Töberich argumentiert, dass ein Einkaufszentrum am Albertplatz den Umsätzen der kleinteiligen Händlerstruktur in der Neustadt nicht zum Nachteil gereichen würde. Und das ist Quatsch. Natürlich würden die Kleinen Schwierigkeiten bekommen, wenn sie einen Billiganbieter in unmittelbarer Nähe haben – und würden in dieser Konzentration und Dichte – die m.E. einen wesentlichen Teils der Atmosphäre der Neustadt ausmacht – nicht bestehen können.

  11. @information: Also ich glaube nicht, dass der Einkauf in kleinen Läden definitiv teurer ist, aber eine Diskussion darüber, was wo wieviel kostet bringt nun auch nichts. Es sollte eher um das generelle Einkaufskonzept in diesem Viertel gehen und da bin ich schon erschrocken, wenn Bewohner so ignorant mit dem Geschäft nebenan umgehen, nur weil sie denken, dass sie in irgendeiner Shoppingmall richtig sparen.

  12. Wer sagt denn, dass am Albertplatz ein Billiganbieter einziehen muss? Vielleicht kommt der Konsum? Oder man verwirklicht ein Konzept ähnlich der Neustädter Markthalle?

    @Christoph: Deine Andeutung »Wenn man lange genug studiert …« liegt wirklich ganz weit daneben.

  13. „Zum Glück denken und handeln die wenigsten Menschen wie du.“

    Ach Rudi, so langsam fängst du echt an, mir leid zu tun mit deinem Schubladendenken. Frage doch mal die Kassiererin beim Mediamarkt oder beim Kaufland im Elbepark, wie oft die so am Tag die Postleitzahl 01099/97 notieren.

    Dass hier im Viertel gottseidank nicht alle Geschäfte schließen müssen, liegt vermutlich daran, dass hier immer mehr Menschen wohnen, die sich einen bescheidenen Luxus leisten können. Dass du offensichtlich kein Verständnis aufbringen kannst für Leute, bei denen die Wahl der Geschäfte nicht davon abhängt, wie „sie denken“, sondern davon, was sie sich leisten können, zeigt doch, dass du entweder zu Vorbenannten gehörst und auch überhaupt nicht gewillt bist, dich in die Lage der Unterprivilegierten hineinzuversetzen – oder aber du redest einfach nur verdammt gerne gegen Leute, die du irgendwann mal in die Feind-Schublade gesteckt hast.
    Beides wäre zumindest fragwürdig.

  14. information:

    Richtig, schrieb ich ja auch, dass der Einkauf in kleinen Läden bei mir „nicht die Regel“ ist – aber ich kauf schon hin und wieder auch mal im Einzelhandel (besagte Gemüsehändler z.B.).
    Ich glaube nur nicht, dass ein Einkaufszentrum am Albertplatz jetzt schlagartig den Einzelhändlern die Kundschaft streitig machen würde, aus vorbenannten Gründen.
    Ich denke, da wäre der 5. Bäcker auf der Alaunstraße z.B. ein weitaus gemeineres Unterfangen für die bereits vorhandenen Händler.
    Und das Argument, dass ein neues Einkaufszentrum mit möglichen Billig-Anbietern (wer ist denn damit überhaupt gemeint?) den Einzelhändlern mehr Schwierigkeiten machen soll, als die Discounter, die es bislang ohnehin in der Neustadt gibt, das halte ich für ziemlich schwammig.
    Wie Stefanolix schon schrieb – es müssen im Einkaufszentrum ja nicht Kik, DM und Aldi Einzug halten, sondern es können auch Einzelhändler dort angesiedelt werden – z.B. ein Bio-Laden, ein Keramik-Geschäft, ein Geschäft für Öko-Kinder-Sachen usw. Was spräche denn dagegen?

  15. Und nochmal an den Rudi:

    „da bin ich schon erschrocken, wenn Bewohner so ignorant mit dem Geschäft nebenan umgehen, nur weil sie denken, dass sie in irgendeiner Shoppingmall richtig sparen.“

    Du willst einfach keine Ruhe geben.
    Wirklich, ich frage mich, wie man sich hier hinstellen und derart arrogant und ignorant über andere Leute Gericht halten kann.
    Es fängt dort an, dass Tierfutter im Neustädter Einzelhandel (sogar in den Supermärkten und Drogerien) ca. 12-20 Prozent teurer ist als z.B. in Großmärkten wie Kaufland. Du magst darüber vielleicht hinwegsehen können, aber bitte zeige doch ein wenig Anstand gegenüber Leuten, die sich derartigen Luxus nicht leisten können.
    Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass Leute wie ich notorische Geizkrägen wären, die überall möglichst ein Schnäppchen machen müssen, obwohl sie locker auch mal mehr ausgeben könnten – Ich KANN das einfach NICHT! Klar jetzt? Die Alternative hieße, ganz hier wegzuziehen, um an der Miete zu sparen, und so weit kommt’s ja wohl noch.

  16. Also, irgendwie habt Ihr in Eurer Neustadt manchmal aber wirklich komische Probleme. Wenn jemand dieses (seit Jahren nicht besonders ansehnliche) Hochhaus sanieren oder umbauen würde, wäre das ja bestimmt nicht verkehrt. Das in der SZ gezeigte Modell sieht doch nicht schlecht aus! So, nun wurde aber entdeckt, dass Frau Töberich gar nicht die Eigentümerin des Grundstückes ist. Ja, und? Entweder sie hat sich trotzdem bereits mit den Eigentümern in Verbindung gesetzt oder sie plant hier etwas, was sie nie bauen können wird und ist dann auch selbst schuld daran. Das ist Frau Töberichs Problem, nicht unseres.

    Angenommen, das wird so gebaut. Dann werden die Besitzer dieser Immobilie logischerweise ein Interesse daran haben, sie zu vermieten. Was wäre so schlimm an einem Einkaufszentrum? Ach so – dann gehen ja die vielen kleinen Läden kaputt. Aber vielleicht ziehen ja manche dieser kleinen Läden auch dorthin um? Oder gründen eine Zweitfiliale? Gibt es inzwischen nicht auch in der Neustadt so 1-2 Supermarkt-ähnliche Erscheinungen? Sind deshalb alle anderen Händler pleite gegangen?

    Übrigens bin auch ich einer von denen, die (mal abgesehen vom Bäckerbesuch) kaum noch in kleine Läden gehen. Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich sogar fast schon sagen, dass ich so gut wie gar nicht mehr in solche gehe. Und das auch nicht, weil ich lieber in große Einkaufszentren gehe (okay – für Lebensmittel schon), sondern weil ich grundsätzlich nur noch im Internet kaufe. Und mir soll bitte niemand einreden, dass er das nicht genauso macht!

  17. Jane, ich glaube du verdrehst da bissel was. Gerade, die ganz wenig haben, die brauchen den kleinen Laden um die Ecke, aus logistischen und sozialen Gründen. Die können und wollen gar nicht in irgendein Center fahren, wovon? womit? Die wollen zum EisenFeustel, zum FarbenVogt und zum Haberland.
    Irgendwelche Rechenbeispiele machen deine Argumentation auch nicht glaubhafter, so dass ich es für übertrieben finde, zu behaupten, dass du dir die „Neustädter Preise“ nicht leisten kannst. Dann könnten ich auch anführen, dass der Kaffee und der Schnaps beim Lebensmittel Bui konkurrenzlos günstig sind, preiswerter als im geliebten Netto…
    Ich selbst lebe übrigens meistens ein ganzes Stück unter dem Existenzminimum, trotzdem ist es mir egal, ob die Milch im Lidl 7 Cent billiger ist, als im nächsten Laden.

  18. Rudi:

    Das musst du mir jetzt mal erklären: Warum brauche ich als junger Mensch mit kleinem Geldbeutel, Monatskarte und Fahrrad den „kleinen Laden um die Ecke“?
    Welche logistischen und sozhialen Gründe hindern mich, mich aufs Fahrrad zu schwingen oder in die StraBa zu setzen und 2 Kilometer weiter kostengünstig einkaufen? Und was hindert mich daran, meine Klamotten im Internet zu kaufen?

    Und jetzt mal eine Frage: Welcher Laden würde wohl am ehesten Farben-Voigt, Haberland und Eisenfeustel Konkurrenz machen, die Drogerie, der Supermarkt oder der Bäcker im möglichen Albert-Park?

  19. Jane: Es soll hier (glücklicherweise) immer noch Leute geben, die zum Fahrradfahren zu alt sind und für eine Monatskarte kein Geld haben.
    Trotzdem geht es eher um die Denkweise und es bleibt dann dein Problem, wenn du irgendwohin fahren musst, um das Gefühl zu haben, mal was zu sparen…Der Händler um die Ecke hat dazu wahrscheinlich einen ähnlich kleinen Geldbeutel wie du…

  20. @ rudi:
    Entschuldigung, wenn ich mich hier einmische, aber das ist doch Unsinn: Wenn man wenig Geld hat, sind ein Metallwaren-Laden und ein Farbengeschäft nicht die typischen Dinge, die man zum Leben benötigt. Man muss auch keine Monatskarte kaufen, denn es gibt auch Einzelfahrkarten (besser gesagt, 4er-Karten). Die Fahrt zu einem größeren Einkaufscenter ist einfach effektiver, weil man da vieles an einer Stelle vorfindet und nicht erst mehrere Läden im halben Stadtteil abklappern muss. Ich könnte auch wetten, dass die Einsparungen in einem Einkaufscenter gegenüber kleineren Läden die Fahrkarte wieder wett machen.

    Andererseits ist es auch ein komisches Prinzip, absichtlich dorthin einkaufen zu gehen, wo es teurer sein wird. Das Ganze hier nennt sich „Marktwirtschaft“. Diese beruht u.a. auf dem Prinzip, dass man das gleiche Produkt beim billigeren Anbieter kauft. Man kann sich dem Prinzip natürlich freiwillig verweigern und sich dabei gut fühlen, allerdings ändert das nichts an diesem trotzdem noch vorhandenen Prinzip. Man hebelt die Marktwirtschaft oder gar den Kapitalismus damit nicht aus. Man kann den Rest der Menschheit freilich auch dafür kritisieren, dass er sich nicht so edel verhält wie man selbst, aber man sollte dann auch damit klar kommen, wenn jemand von diesem Menschheitsrest einem erklärt, man stünde da auf einem verlorenen (und etwas weltfremden) Posten.

    Freiwillig dort einkaufen, wo es teurer ist – wenn der Händler ein Freund, Bekannter o.ä. von mir ist – okay. Wenn es eine bestimmte Differenz zum Billiganbieter nicht übersteigt. Aber ansonsten? Bei völlig fremden Leuten für dasselbe Produkt mehr Geld ausgeben als nötig? Wofür? Damit Arbeitsplätze erhalten bleiben? Da könnte man genauso gut das Produkt im billigeren Supermarkt kaufen und nachher zum „kleinen Händler um die Ecke“ gehen, um ihm den Differenzbetrag zu schenken.

  21. Rudi:

    Nee, nee, mein Freund. Das Durchschnittsalter der Neustadt liegt bei etwa 33 Jahren, da bist ja wohl du hier derjenige, der „ein bischen was verdreht“.

    Und was du immernoch nicht begriffen hast: Es geht mir nicht um das „Gefühl, was zu sparen“, sondern um den Zwang des Gebeutels, nach den günstigsten Angeboten suchen zu müssen und dass ich eben nicht all das kaufen kann, was ich gerne so hätte.
    Du redest hier für eine „Mehrheit“, die es überhaupt nicht gibt. Glaubt man dir, ist die Neustadt ein Viertel voller gebrechlicher Rentner – die Realität sieht aber anders aus. Und selbst wenn – auch junge Leute mit kleinem Geldbeutel haben hier ihre Daseinsberechtigung, auch, wenn sie zum Einkaufen öfter mal in den Elbepark fahren. Stell dir vor, alle würden so denken wie du: In Nullkommanichts gäbe es die Einkaufszentren nicht mehr, und Tausende Menschen verlören ihre Jobs. Tolle Vorstellung, nicht?

  22. Ach Jane, versuche es mal mit differenzieren. Es ist nicht alles schwarz oder weiß, jung oder alt. Ich habe mir übrigens nicht angemaßt für die Mehrheit zu sprechen. Ich wundere mich nur, wenn man bereit ist, die teils überzogenen Neustadtmieten zu bezahlen und dazu noch mit dem Chappi-Kauf auf der grünen Wiese die Discounter retten muss.
    Ende.

  23. Ach komm, Rudi, jetzt wird es wirklich dreist. Ich gebe mir hier wirklich die größte Mühe, zwischen allen möglichen Situationen und Befindlichkeiten, sozialem Status und verschiedenen Händlern zu differenzieren, im Gegensatz zu dir, der die ganze Zeit allen anderen seine Werte- und Denkmuster aufdrücken will und auch davor nicht zurückschreckt, die tatsächlichen Verhältnisse so zu verbiegen, dass es in die eigene Argumentation passt.

    „Ich habe mir übrigens nicht angemaßt für die Mehrheit zu sprechen.“

    Wollen wir wetten?

    „Zum Glück denken und handeln die wenigsten Menschen wie du.“

    Unverbesserlich…

  24. hach,
    ich find das ja süß wie ihr (jane + rudi) euch hier beharkt,
    und ich glaube fast dass ihr mit euren meinungen gar nicht mal soweit auseinander liegt – immer diese prinzipien….
    also der frühling kommt bestimmt bald ; )

    – generell finde ich die kleinladenkultur hier sehr förderungsfähig und unbedingt erhaltenswert da sie ja auch sowas wie identifikationsbildend ist und vor allem authentisches und nahes soziales leben hier ermöglicht, dass macht doch das lebensgefühl hier aus

    – mit geldbeutel hat das erstmal nicht wirklich was zu tun, der mix machts find ich und eigene werte und prioritäten, und weniger ist manchmal mehr (kenne im übrigen alle 3 seiten (armer student, neureicher yuppie und weniggeld-aberganzreichananderendingen-antikonsumer) aus eigener entwicklung

    – also für mich liegt das irgendwo in der mitte (kleinladenkaufen und auch mal centergehen (wobei ich center eher meide weil ich die athmospäre dort einfach nicht toll finde))

    was das hochhaus betrifft sind mir nach etwas google-recherche einige sachen aufgefallen
    – Frau Töberich stellt sich erstmal nur als Architektin dar (was sie ja auch ist) und versucht vielleicht eine Art Lobby- und PR-Arbeit aufzuziehen indem es zunächst erstmal um Nutzungskonzepte und Architektur geht, das finde ich auch gut, jedoch wenn dies jetzt intern vorwiegend zur Verbesserung der vielleicht eher bezweckten unternehmrischen Ausgangsposition (sie ist ja auch GF von DresdenBau und einer Luxusmöbelierungsschmiede) dient (sprich Argumente für eventuell vorhandene Investoren zu verbessern) und das Teil einer ist/wenn/könnte Sache ist hat das dann eher einen etwas komischen Beigeschmack für mich (da hier die Bevölkerung eher als Wagenzünglein eingesetzt wird), von daher sollte sie auch mal einige Karten offen legen, sonst gibts vielleicht eher Vertrauensverlust (man kann doch einfach auch sagen das man hier auch geschäftliche Ziele verfolgt)

    – Frau Töberich hat sich in den vergangenen Jahren schon mehrfach leider erfolglos an dieser Immoblilie versucht, erst war ein nobles Hotel geplant, dann wurde daraus ein Studentenwohnheim….jetzt ein multifunktionsareal was waren denn da die Hintergründe warum das ganze damals nicht ins Rollen gekommen ist? wie gesagt wenn man die Bevölkerung mobilisiert hat man auch schon etwas Verantwortung!

    – das Konzept sollte auch evtl schon neue geplante Neubauten wie das an der Bautzner Straße berücksichtigen (da solls ja auch einen Groß-Rewe geben….) nicht dass es dann ein gegenseitiges weglaufen von Kundenpotential gibt

    – der Architektur-Vorschlag ist meiner Meinung nach nicht so toll – typischer Einheitsbrei – wo ich mittlerweile Brechreflexe bekomme wenn ich sowas sehe – gut Geschmäcker sind ja verschieden…würde mir etwas geerdeteres/organischeres vorstellen …ob das unsere heutige Bauindustrie überhaupt noch hinbekommt…
    naja vielleicht schaff ichs ja mal ins Stadtteilhaus am Dienstag

    so time out
    stefan

  25. @ Jane: Bei der Radfahrt zum ElbePark musst Du aber noch zwei Dinge mit einberechnen. 1. verleiten Einkaufscenter zum Mehr-Geld-Ausgeben, sprich zum Katzenfutter kauft man dann eben noch schnell die Designer-Jeans und den 40-Zoll-Flachbildschirm, 2. Wenn Du mit dem Fahrrad die gefährliche Strecke zum ElbePark zurücklegst, verschleißt Dein (im Internet bestelltes) Rad schneller und du musst wieder nachkaufen, gibst also wieder mehr Geld aus.

    Sicher kann man die Argumente wegwischen, aber ich denke, wenn man wirklich sparen will, wird man auch in der Neustadt fündig, das muss man nicht aus Nächstenliebe tun.

    Insgesamt stellt sich natürlich die Frage, wie viele Rewe- und DM-Märkte die Neustadt vertragen kann, wenn ins Hochhaus einer zieht und auf die Bautzner im Florana-Projekt auch noch. Ich erinnere da gern an den Kaisers auf der Böhmischen, der wegen zu geringer Nachfrage wieder dicht gemacht wurde.

  26. Also, ich fände es ja toll, wenn das Ganze mal wieder etwas sachlicher werden könnte, das kann ich momentan noch nicht so recht erkennen.

    Ich glaube kaum, dass ich mir Designer-Jeans und einen 40-Zoll-Flachbildschirm leisten kann, wenn ich am Überlegen bin, ob ich wirklich 30 Cent mehr beim Katzenfutter bezahlen kann oder stattdessen lieber in den Elbepark fahre, um die zu sparen. Oder ob ich mir nicht besser eine billige Stehlampe Marke Ikea kaufe, statt ungefähr das Dreifache im Neustädter Design-Laden auszugeben. Wenn da nichts ist, wovon man noch was kaufen könnte (zumindest nicht in der Größenordnung, die Anton hier veranschlagt), kann man auch schlecht mehr ausgeben. Und was das betrifft, war ich ohnehin schon immer ein unheimlich diziplinierter Mensch, der eher zurücklegt und spart, wenn doch mal was mehr übrig ist.

    Zudem fahre ich mit der Straßenbahn in den Elbepark.

    Und bitte: Ich habe doch nie behauptet, dass ich den Einzelhandel in der Neustadt boykottiere! Was ist das eigentlich, das die Leute immer derart zur polemischen Schlagseite verleitet? Wo es die Preise zulassen, kaufe ich doch durchaus hier ein – ich hatte vielmehr die Dinge, die das nicht betrifft, sehr klar benannt (Tierfutter, Einrichtungsgegenstände, Kleidung).

    Wie viele Discounter und Supermärkte die Neustadt verträgt, wird der Kunde entscheiden. So ist das in der Marktwirtschaft nunmal. Wenn ich mein Schmuckgeschäft am falschen Standort aufmache, muss ich auch einen Umzug erwägen, wenn die Kunden ausbleiben.
    Es ist doch aber nicht per se gesagt, dass die Kundschaft sich gegen die ansässigen Einzelhändler entscheidet, das glaube ich gerade in der Neustadt nicht.

  27. sarek:

    Dass ich den Vorschlag eines Einkaufszentrums insgesamt nicht gerade toll finde, habe ich sowohl hier als auch auf meiner Seite mehrfach zum Besten gegeben. Mir ging es hier zu keinem Zeitpunkt darum, diese Pläne zu befürworten oder zu bewerben – mir scheint, das hat so mancher hier missverstanden. Anders ist der ganze Aufruhr hier zumindest nicht zu erklären.

  28. Rudi: Wann genau ist man zum Fahrradfahren zu alt?
    Anton: Wie packst du den 40-Zoll-Flachbildschirm auf den Gepäckträger?

  29. @ Jane: Da gibts auch ein Florana-Projekt, ich mein dieses hier: http://www.neustadt-ticker.de/nachrichten/baume-fallen-fur-florana-projekt/

    Außerdem waren das bewusst überhöhte Beispiele. Also, wenn Du so diszipliniert bist, ist ja alles bestens. Jedoch ist zumindest der Zweck solcher Einkaufscenter, dass Du mittels geballter Billig-Werbung hingelockt wirst, um dann mehr auszugeben als geplant. Ikea ist da sicher das beste Beispiel. Man fährt hin, um die günstige Lampe zu kaufen, die man im Prospekt gesehen hat und nimmt dann noch schnell den günstigen Papierkorb etc. mit.

    @ Robicon: ;-)

  30. Anton:

    Also ich kann dich beruhigen, bei mir wird nur das gekauft und „schnell mitgenommen“, was auch wirklich dringend benötigt wird. Und ich fahre auch nicht jede Woche in den Elbepark, sondern eben nur, wenn ich von dort etwas brauche, was ich zu den benötigten Konditionen hier in der Neustadt nicht vorfinde. Und auch in deiner Wohnung wird sich das eine oder andere schwedische Möbelstück finden, da bin ich mir sicher ;)

    Nochmal zurück zur Konkurrenzproblematik: Die Neustädter Einzelhändler binden ihre Kundschaft großteils durch Qualität, außergewöhnliche Geschäftsideen, Nischen-Sortimente. Ich glaube kaum, dass da ein Discounter oder eine Apotheke eine nennenswerte Konkurrenz sein kann. Und was Supermarkt, Fleischer und Bäcker betrifft: Wer will das verhindern, dass sich auch immer wieder mal ein neues Geschäft dieser Branche ansiedelt?

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