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Tilo Kießling (Die Linke)

Tilo Kießling, die Linke
Tilo Kießling, die Linke
42 Jahre, 3 Söhne, Karl, Kurt und Hans, unverheiratet und Atheist. Geschäftsführer der gemeinnützigen Kinder- und Jugendhilfegesellschaft “Roter Baum” mbH und der gemeinnützigen Unternehmergesellschaften JugendLeben und KulturLeben sowie der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft “Roter Baum” Berlin.

Ein Teil Ihrer Wähler wohnt in der Dresdner Neustadt, wenn Sie einem Ihrer künftigen Bundestagskollegen den Stadtteil kurz beschreiben sollten, wie würden Sie sich ausdrücken?
Er soll mal vorbeikommen. Ich würde ihn umherführen, und ansonsten nur sagen, dass der Moment, als ich hergezogen bin, zu den glücklichsten in meinem Leben gehört.

Was könnten Sie im Bundestag ganz konkret für die Bewohner und Gewerbetreibenden in der Dresdner Neustadt tun?
Alles was man hier konkret anführt, wäre gelogen. Das Einzige, was man guten Gewissens versprechen kann wäre die Erfahrungen, die Fragen, die Wünsche direkt, ohne Lobbyumwege oder Parteigremienhürden in die Diskussionen dort einzubringen. Und für den Fall, dass mir die Zeit bleibt, (und das hoffe ich ganzen Herzens), würde ich weiterhin abends in einer Kneipe meines aktuellen Geschmacks sitzen und mich auf Gespräche freuen.

Warum sollte man Sie bzw. Ihre Partei wählen?
Für meine Partei erlaube ich mir dieses Video von Gregor Gysi vorzuschlagen. Besser kann man es nicht sagen, also ich jedenfalls kann es nicht besser.

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Für mich: Nun, weil ich der beste der Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis bin. Weil ich für meine Partei stehe, ohne auf meinen eigenen Kopf zu verzichten. Weil Arnold Vaatz lange genug den Wahlkreis vertritt und ich mich darauf freue, es besser als er zu machen. Weil mich Ungerechtigkeiten, Kriegsgeschrei, Armut hier und irrer Reichtum dort so sauer machen, dass es mir oft schwer fällt, den bürgerlichen Konventionen zu genügen.

24 Kommentare

  1. Es ist schön, wenn ein Kandidat wenigstens zugibt, dass er nichts Konkretes für die Anwohner und Gewerbetreibenden tun möchte. Den Händlern zumindest, die ihm ihre konkreten Wünsche und Sorgen im Zusammenhang mit dem Globus-Projekt vorgetragen haben, hat er den mentalen Stinkefinger gezeigt und durch seine Enthaltung bei der Abstimmung im Stadtrat dieses unsägliche Projekt näher an die Realisierung gebracht, als nötig gewesen wäre.

  2. Mensch Herr Stransky, harter Tobak. Aber bitte genau lesen: Es geht nicht darum, dass ich nichts tun MÖCHTE, sondern dass so etwas im Bundestag kaum geht. Was ich mir da realistischerweise vorstellen kann ist oben gesagt. Zur Frage GLOBUS hab ich ne klare Haltung, die hab ich nie versteckt, und ja, die entspricht nicht dem Wunsch der Neustädter Gewerbetreibenden. Ich war und bin der Meinung, dass die neuen Handelseinrichtungen, die in Laufweite der bisherigen Kundschaft liegen, REWE an der Bautzner beispielsweise oder das Einkaufszentrum im Verkehrshochhaus am Albertplatz, für die Händler der äußeren Neustadt stärker beeinträchtigend wirken als GLOBUS, weil GLOBUS in seiner Größenklasse hauptsächlich mit dem Elbepark konkurriert. Ein streitbares Thema, auf jeden Fall. Aber sicher kein von mir gezeigter „mentaler Stinkefinger“.

  3. Mensch, Herr Kießling, das heißt das „starker Tobak“. Und: Nee, schon klar, im Bundestag hat man natürlich viel wichtigere Dinge zu tun als sich um die Belange und Anliegen von Anwohnern/Gewerbetreibenden/Bürgern/Wahlvieh zu kümmern. Sie bestätigen damit den Eindruck, der sich mir eh schon seit längerem vermittelt.
    Und wie Sie schon ganz richtig sagen: Bei Globus waren und sind Sie der Meinung … egal, was alle (!) unabhängigen Gutachten sagen, egal was, die IHK, der Handelsverband Sachsen, der Wirtschaftsrat der CDU (!) und eine erhebliche Menge Bürger mit gesundem Menschenverstand sagen; wozu sich die eigene Meinung von Fakten verderben lassen, wenn man dabei noch dem Herrn Krieger vom Elbepark eins auswischen kann, nicht wahr? Und die paar Einzelhändler, die dann vielleicht ihre Existenz verlieren … who cares? Bestimmt nicht der linke Bundestagsabgeordnete, der sich doch um ganz viel wichtigere Dinge kümmern muss …

  4. Die Aussagen von Herrn Kießling sind doch sehr nachvollziehbar. Er ist nur leider in der falschen Partei ;) …

  5. an Tilo Kießling:
    wie würden sie die alte Feuerwache für die Neustädter gestalten.
    Welche Vorstellungen haben sie dazu?
    Uns schwebt da kulturelle Nutzung vor— was in der Neustadt wichtig ist und dafür nötig gebraucht wird. Dafür seht die Neustadt und muss dafür erhalten werden.

  6. Herr Kießling,
    als Linker Stammwähler bin ich erlich gesagt gerade ziemlich schockiert! Davon abgesehen das ihre Antworten irgendwie recht seltsam wirken, lese ich gerade das erstemal von ihrer Einstellung zum Globus-Projekt. Da drängt sich die frage auf : WARUM? Warum stellen sie sich gegen die interessen der Neustädtler?? Denken sie alle hier sind zu blöd die größere Vision dahinter zu erkennen???
    Ausgesprochen unschön! :-/

  7. Mir sind Neustädter „Gewerbetreibende“ nicht näher oder ferner als Johannstädter, aber was Dresden aus meiner Sicht ganz unbedingt braucht, nördlich und südlich und westlich und östlich der Elbe sind noch viiiiel mehr Einkaufsmöglichkeiten, gibt ja nüscht hier! Und außerdem:
    „Darf ich was erneuern? – Nur die Dinge die’s schon gab.
    Darf ich was erhoffen? – Von der Wiege bis zum Grab.
    Darf ich mir was wünschen? – Es ist besser, Du kaufst ein:
    Wer sich wünscht, was nicht zu kaufen ist, muß niederträchtig sein.“
    Kreisler, Anders

  8. @ anni: Ich denke, man muss wirklich differenzieren, welche Projekte/ Probleme durch einen BUNDEStagsabgeordneten zu lösen sind und welche primär im Stadtrat/ Ortsbeirat aufgehoben wären.

    @ Samuel: Mir geht es ähnlich. Vielleicht sollten sich einige mal anschauen, was unter „Globus“ zu verstehen ist… Die bauen sowas (links oben) oder sowas

    Dass der Standort gegen beschlossene Konzepte verstößt und man sich auf einer solchen großen Fläche auch gut alternative Nutzungen vorstellen kann (z.B. Wohnen), scheint nicht von Interesse.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Ziel sein kann, irgendwann haufenweise leerstehende oder nur an Euroshops und Nagelstudios halbvermietete Center in der Stadt zu haben. Ich sag nur: Mälzerei, ODC, Centrum-Galerie (…) zeigen ja die Tendenz.

  9. an @E-Haller: ja es geht ums Allgemeine: wie werden die kulturellen Belange unterstützt und finanziell begleitet(unsere Feuerwache ist ein/als Beispiel).

  10. Einige scheinen hier Kommunalpolitik mit Bundespolitik zu verwechseln. Natürlich sind die Probleme der Neustädter Gewerbetreibenden absolut unwichtig wenn es um Bundesbelange geht, wie kann da jemand etwas anderes erwarten? Jeder Politiker der etwas anderes erzählt geht nur auf Bauernfang. Davon mal abgesehen stirbt der Einzelhandel so oder so, das ist einfach mal Realität.

  11. @ Alauner: Aber man kann einen aktiven Stadtrat, der erst noch in den Bundestag will, schon an dem messen, was er bisher bewirkt hat. Und die Realität, von der Du sprichst, zeugt von einer historischen Prädeterminiertheit, der theoretische Grundlagen seit einiger Zeit nicht mehr so ganz en vogue sind.

  12. Traurig, wie wenig Ahnung manche scheinbar von Zuständigkeiten in der Politik haben.

    Glaubt ihr, im Bundestag wird über die Feuerwache Neustadt oder Globus-Baumärkte entschieden? Dafür gibts nen Stadtrat, bei einigen Dingen dürfen Landesregierung/Landtag mitreden. Beides wird aber erst 2014 neu gewählt.

    Messt einen Bundestagskandidaten an dem, was er im Bundestag bewirken will/könnte, nicht an kommunalen Begebenheiten…

  13. Was ist den hier teilweise für eine Einstellung?
    Ja, es geht um ein Bundestagsmandat, aber offenbar hat Herr Kießling sich hier auf Kommunaler Ebene ganz direkt gegen die Interessen seiner Wähler gestellt – und da soll man mal nicht nachfragen, weil es hier ja um den Bundestag geht??

  14. @Stephan: Zugegeben, ich hatte Politikwissenschaften nur im Nebenfach, aber ich habe ganz ohne Studium gelernt, dass man Kommentare erst abgeben sollte, wenn man die vorherigen Einträge gelesen und verstanden hat, worum es geht.

  15. *hmpf* es würde mich sehr wundern wenn Herr Kießling hier nicht gelegentlich nochmal reinschauen würde. Offenbar hat er aber kein Lust auf meine Frage zu reagieren, wahrscheinlich überblicke ich einfach die Tragweite dieses Projektes nicht. Erststimme geht nun auf jedenfall woanders hin.

  16. Samuel sagt:
    Erststimme geht nun auf jedenfall woanders hin.

    Der Direktkandidat ist aber wenn man sich die Wahlergebnisse der letzten Wahlen anschaut swieso schon fix!Insofern ist es recht nebensächlich wem Du deine Erststimme gibst.;-)

  17. erstmal: danke an die, die DIE LINKE gewählt haben. und ebenso danke an die, die mich gewählt haben. @samuel: ich kenne meine wählerInnen nicht persönlich. insofern weiss ich nicht, ob ich mich bei meiner enthaltung zum globus-projekt gegen deren interessen gestellt habe. ganz abstrakt gesehen ist jede entscheidung in der politik eine, bei der man manchen interessen entgegenkommt und anderen nicht. da sollte man sich manches nicht zu einfach machen. ansonsten, wenn du mich mal irgendwo rumsitzen siehst sprich mich doch an, dann kann ich dir besser rede und antwort stehen als hier in einem forum. (das gilt auch für alle anderen, die hier mitlesen, aber nehmt rücksicht auf meinen jeweiligen zustand :-D ) @anni: zur feuerwache würde ich gern etwas mehr wissen. die grünen haben da gerade einen antrag in den stadtrat eingebracht, der so klingt, als kennen sie schon jemanden mit konkretem interesse. bei uns hat sich noch niemand gemeldet, aber ganz allgemein ist mir natürlich jedes sinnvoll genutzte im weitesten sinne öffentliche gebäude lieber als ein verkauf und eine private nutzung. @konrad stranzky: vielleicht trinken wir mal einen kaffee neben dem desastra? es gibt ja durchaus themen, bei denen wir einer meinung waren…

  18. @ tilo k: „da sollte man sich manches nicht zu einfach machen.“

    zu globus ist aber letztlich die sachabwägung klar. damit wurde ihnen durch ihr wahlergebnis und sofern sie noch im stadtrat verbleiben (?) auch eine neue chance gegeben, sich bei bedarf jetzt auch städteplanerisch nochmals eingehend zu befassen und ihr votum nächstmalig klar zu korrigieren.

    sie können davon ausgehen, dass anstelle der hier verhinderten investitionssumme und mit klarstellung der bebaubarkeit des gesamten areals des stadtteilprojektes (flutschutz,FNP,etc) eine wesentlich höhere investitionssumme möglich und aufgrund marktlage und lagegunst wahrscheinlich ist. dann aber in das viel wichtigere spektrum des wohnungsbaus anstatt in kauf-flachbauten und riesenparkplätze. die restlichen detailfragen lass ich hier weg. entweder man arbeitet sich komplett in diese materie ein oder, wem das aufgrund der vielfalt im politalltag zuviel wird, muss eben auf das votum der fachleute vertrauen. letztere haben sich klar und deutlich dagegen positioniert.

  19. @Tilo Kießling
    Zweitstärkste Kraft zu werden bei den kommenden Landtagswahlen ist, schon allein aufgrund des jetzigen Verhaltens der Grünen und der SPD, keine Utopie mehr und nebenbei auch mehr als nur zwingend notwendig!

  20. Samuel: „WARUM? Warum stellen sie sich gegen die interessen der Neustädtler??“

    Werter Samuel, ich finde es interessant, dass Sie meinen, für „die Neustädter“ sprechen zu können. Stehen Sie einer Art Bürgerrat oder Gremium vor, das die Mehrheit der Neustädter vertritt, dass Sie das können, oder was befähigt Sie sonst dazu? Bitte: Bei allem mehr oder weniger berechtigtem Interesse der Gewerbetreibenden, dass GLOBUS möglichst nicht kommt – Sie sind NICHT „die Neustädter“. Diese Größe besteht unter anderem auch aus Verbrauchern und ganz normalen Bürgern, die unter Umständen zum Projekt eine ganz andere Meinung haben als Sie. Es ist einfach unredlich, wenn Sie die alle für Ihre Zwecke einspannen, um eine unliebsame Meinung niederzurennen.
    Ich persönlich denke, dass die Pieschener Anwohner viel mehr Grund haben müssten, dieses Projekt abzulehnen als die Neustädter, denn Erstere hätten diesen neuen Publikumsmagneten inklusive Verkehr dann direkt vor der Haustüre. Nicht die Neustädter, die sich ja immer so gerne für den Nabel der Stadt halten.

  21. Ist die Frage wem die Neustadt mehr „gehört“: Den Anwohnern oder den Gewerbetreibenden, die zum größten Teil nicht hier wohnen…

    Aber Jane, natürlich ist die Neustadt der Nabel der Stadt, es hat sich alles nach uns zu richten! ;-)

    Danke @ Tilo Kießling für die -ehrlichen- Worte, gab ne „neue“ Erststimme, nachdem die Antworten der anderen Kandidaten hier ziemlich enttäuschend waren…

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