Das Libertäre Netzwerk Dresden will vom 1. bis 9. Mai unter dem Titel „Utopien entdecken!“ Libertäre Tage in Dresden veranstalten. Geplant sind Workshops, Vorträge, Demonstrationen, Straßenfeste, Freilichtkinos, Konzerte, Partys, VoKüs und vieles mehr. Unsere Schwerpunkte wollen die Veranstalter dabei auf den Tag der Arbeit, den Tag der Arbeitslosen, den Tag der Befreiung und alternative/libertäre (Lebens-)Konzepte legen.
21 Kommentare
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Ich gehe mal davon aus, es geht hier um den Libertarismus aus linker Sicht. Der verlinkte Artikeln behandelt radikalen Liberalismus.
Oha, das ist ein interessanter Aspekt. Soweit war ich bislang noch gar nicht in die Materie eingestiegen. Vermutlich sind also in Dresden „Libertäre Tage“ im Sinne von „anarchistische Tage“ geplant. Ich habe dies mal mit in den Artikel aufgenommen. Wäre interessant zu wissen, ob man als radikaler Liberaler mit einem Libertären eine Gesprächsgrundlage über Freiheit findet.
die libertären tage haben nichts mit liberalsimus moderner denkart zu tun. der libertarismus bezeichnet eine pervertierte, radikale form des liberalsimus (= „völlig entfesselter kapitalismus“) und hat mit der idee von einer emanzipierten und sozial gerechten gesellschaft rein garnix zu tun.
libertär ist ein synonym für anarchistisch.
da anarchie, dank jahrhundertelanger diffamierung, negativ konnotiert ist, und somit von der bürgerlichen mehrheit eher selten positiv aufgefasst wird, umschreibt mensch anarchie mit libertär.
kommt vorbei, schaut es euch an, und verliert die furcht vor den „bösen anarch@s“! wird sicher schön.
ps: verwechselt anarchie nie mit anomie !!!
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man das leider nicht findet sondern sich lieber gegenseitig das Schlimmste vorwirft.
Ganz normale Politik also. ;)
@ @ …. Meinst Du denn, das Anarchismus etwas mit einer sozial gerecheten Gesellschaft zu tun hat? Meiner Ansicht nach schließt sich das aus. Da ich der Annahme bin, dass der Mensch zu sehr dem Raubtier ähnelt und daher nur mittels einer staatlichen Regelung zum sozialen Wesen werden kann.
Der demokratische Rechtsstaat ist sicher nicht an jeder Stelle perfekt. Aber wollen wir ihn durch ein »Recht des Stärkeren« ersetzt sehen? Denn darauf läuft Anarchie ja letztlich immer heraus.
@Stefanolix Das das nicht so ist, davon kannst du dich vom ersten bis achten Mai überzeugen. Dafür würde ich dir denn Vortrag in die Einführung des Anarchismus empfehlen, damit du sehen kannst, das Anarchie weit mehr ist als rechtr des Stärkeren und Anarchie um einiges mehr mit Organisation zu tun hat, als die meisten glauben!!!
Also, wenn da die unterschiedlichen Strömungen, die ja teilweise wirklich weit in ihrer Interpretation dessen, was libertär ist, auseinandergehen, aufeinandertreffen, könnte es durchaus hoch hergehen. Man sollte vielleicht vorsorglich über ein Alkoholverbot nachdenken ;)
Das wirkt besonders gut bei Leuten, die sich nichts verbieten lassen wollen ;-)
Freut mich, dass direkt vor meinem Kommentar die Bestätigung dazu steht. :)
@anton:
schade dass du so denkst.
ich denke, dass der mensch durchaus vernunftbegabt ist und somit „seinen“ egoismus überwinden kann, um eine freie, egalitäre und libertäre assoziation in frieden und toleranz zu begründen.
@stefanolix:
wieso assoziierst du eine libertäre/anarchistische gesellschaft mit sozialdarwinismus?
@jane:
wat soll der sch… mit dem alkoholverbot? schublade, auf-> stereotype, raus-> vorverurteilung alternativer lebenskonzepte, abgehakt-> kleines weltbild, bestätigt!
ganz groß!
@googlehupf:
die bestätigung wozu?
Um das langweilige halbwissen meiner vorredner zu ergänzen: Verwechselt Anarchie nie mit Annas Ski!
@ @: Danke, ich find dich auch furchtbar sympathisch. Auch wenn ich mich in deinem schnoddrig dahingerotzten Wirrwarr aus Behauptungen und Stereotypen nicht wirklich wiedererkenne.
@ @
Das kein richtiger Dialog möglich ist, weil man beiderseits dazu neigt die gegenüberliegenden Libertären (bzw. deren Ideen) als strengen Gegenpol zu den eigenen wahrzunehmen. Ich hab‘ da früher mal aus Interesse im Web n‘ bisschen mitgelesen und bin zu dieser Auffassung gelangt.
Aber müssen wir auch eigentlich nicht weiter drüber diskutieren. Anarchismus ist für mich als „nicht-pervertierter“ Liberaler definitiv kein Schimpfwort sondern durchaus eine positiv besetzte Utopie (aber eben eine Utopie). Dennoch eher keine Veranstaltung für mich. Aber ist ja auch in Ordnung, macht euer Ding. ;)
sorry,
ich wollte hier keine diskussion vom zaun brechen sondern lediglich darauf hiweisen, dass der oben angegebene link zum libertarismus eher irreführend sein kann, da dieser Artikel die US-amerikanische, kapitalistisch orientierte politische „variante“ behandelt.
in diesem sinne, euch eine angenehme wochhe!
@ dfdsfrdsfgr: Also von meinem philosophischen Verständnis her, kann Anarchie nichts mit Organisation zu tun haben.
@ @: Diese Hoffnung hatte ich vor ca. 20 Jahren auch. Ich wünschte, Du könntest Recht haben, jedoch belehrt mich jeder Tag mit dem Gegenteil.
herrlich diese stereotypen. ich mag menschen mit dem kopf voller schubladen. ich dachte jane legt wert auf wissenschaftliche definitionen? mal einen bakunin gelesen? dich mit der poum in der spanischen republik befasst? irgendetwas von dem, was historisch nicht nur einzigartig sondern sogar emanzipatorisch war?
das tolle an utopien ist, dass sie utopien sind. kein grund gleich die moralkeule herauszuholen und rumzujammern, ehemalige „hausbesetzer“ sollten das eigentlich wissen. muss wohl am alter liegen.
Moin!
Das is ja’n Tohuwabohu hier – meine Güte!
Alles wegen ner blöden wikipedia-Seite die offenbar deutlich überholungsbedürftig ist (Chomsky und Russel verstanden sich als Anarchisten, nicht als Libertarians). Als u.a. Politikwissenschaftler darf ich mal darauf hinweisen, daß dieser link ohnehin an dieser Stelle völlig deplaziert ist. Die Libertären die hier gemeint sind, haben mit sog. „Anarcho-Kapitalismus“ nicht das Schwarze unterm Nagel zu tun. Libertäre im Sinne der „Libertären Tage“ sind Leute, die sich als freiheitliche SozialistInnen begreifen, darunter auch AnarchistInnen. Das schließt Kapitalismus jeder Art aus.
„Der Sozialismus wird frei sein, oder er wird nicht sein.“ Rudolf Rocker (deutscher Anarchosyndikalist, Freie Arbeiter Union Deutschlands, Folgeorganisation FAU: http://www.fau.org )
„Ohne Freiheit ist der Sozialismus eine Kaserne.“ Michael Bakunin
Libertäre stellen den Menschen in den Mittelpunkt und nicht das Kollektiv. Sie wollen eine selbstverwaltete Gesellschaft. Die Würde des einzelnen Menschen und der Respekt vor seiner Freiheit sollen zu einer sozialen Gesellschaft beitragen und führen. Daß wir aus diesem skrupelosen Turbokapitalismus raus müssen, dürfte wohl jeder/jedem klar sein, oder. Die libertären Ideen sind ein Weg da hin.
Kurze Einführung ins anarchistische Denken findet sich auf der Seite des Anarchistischen Ladens Berlin:
http://www.a-laden.org/anarchie.htm
(update under construction)
Alles Gute für die Libertären Tage in Dresden!