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„Warnung, hier entsteht eine Kaufhalle“

Mit diesem Slogan wollen die Linksjugend [solid] und die Landtagsabgeordnete Julia Bonk morgen gegen die geplanten Bauprojekte an der Bautzner Straße 30 (14 Uhr) und am ehemaligen DVB-Hochhaus (15 Uhr) protestieren. Auf ihrer Webseite erklärt Julia Bonk: „Auf der Bautzner Straße 30 sind die Baumfällungen nun abgeschlossen, um dort einen Supermarkt errichten zu können. Damit geht in unmittelbarer Nähe des Lustgartens nicht nur eine Freifläche und städtisches Grün verloren, sondern auch die Chance, die Fläche in ein öffentliches Nutzungskonzept für die soziale Ausgewogenheit der Neustadt einzubeziehen. … Den Plänen, ein Einkaufszentrum und Büroräume darin (im DVB-Hochhaus) einzurichten, widersprechen wir deutlich. Die Stadt hat genug Einkaufsmöglichkeiten!“

Nach den beiden Protesten soll es in der künftigen Hafencity in Pieschen weitergehen. Vom Protest ausgenommen bleibt das zweite Florana-Projekt an der Post an der Königsbrücker Straße.

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18 Kommentare

  1. Pingback: Dresden Neustadt
  2. Die Linken/PDS/“Wie auch immer“ erinnern mich an den Uli-Stein-Pinguin: „DAGEGEN!“ Klar gibts genug Einkaufsmöglichkeiten, als ob das irgendwer bestreiten würde. Wir müssen weder hungern noch unser Essen mühevoll jagen. Aber mal ehrlich und willkommen in der Realität: Wie sonst, als durch Verkaufs- und Büroflächen, lässt sich ein Projekt wie das Hochhaus am Albertplatz heutzutage (co)finanzieren? Und jetzt dann als nächstes DD-Hafencity? Nichtmal mehr in Hamburg regt sich diesbezüglich Wiederstand. Warum auch, ist doch schön, wenn total marode Flächen endlich ein Nutzung zugeführt werden. Lass sie doch ein Yuppie-Ghetto errichten, Protest DAGEGEN ist doch der pure Sozialneid.

  3. Ich muss den Vorpostern leider recht geben. Ich stehe zwar politisch traditionell links, aber hier haben wir wieder einmal einen jener Gründe fantastisch herausgearbeitet, weshalb ich mich nicht wirklich entschließen kann, einer linken Partei – etwa der Linkspartei – beizutreten. Gerade auf kommunaler Ebene sind deren Aktionen einfach viel zu oft viel zu planlos, radikal und nicht zu Ende gedacht.

    Ich finde, der Töberich-Vorschlag für das DVB-Areal ist alle Ehren wert. Es hätte weitaus schlimmer kommen können. So wird hier ja wenigstens versucht, die Aspekte der Refinanzierung in Gestalt von Ladenflächen, die man vermieten kann, mit den Bedürfnissen der Anwohner zu verbinden. So sieht der Entwurf ja u.a. eine Kita, Atelierräume, Gastronomie und Platz für einen lokalen Radiosender vor. Auch großzügig begrünt soll alles werden.

    Mensch, Julia Bonk, was will man denn mehr? Wen stören die paar Lädchen dort? Mich nicht. Dafür kommt der Schandfleck endlich weg, und es entsteht ein – wie ich finde – einigermaßen gelungenes Mischkonzept aus Handels-, Kultur- und Sozialzentrum.
    Frau Bonk tut hingegen so, als wäre dort ein neuer Elbepark mitsamt Parkhaus und Büroflächen geplant.

  4. @ Kaiser:
    Also gegen ein Yuppie-Getto hätte ich ja schon was. Und das hat überhaupt nichts mit Sozialneid zu tun, sondern mit einem gesunden Bewusstsein hinsichtlich der Sozialstruktur des Viertels, wo ja Studenten und Familien als ständige Bewohner immer noch dick in der Überzahl sind.

  5. Hallo,

    Ich war gestern dabei, habe Flyern verteilt und mit Leuten geredet, vielleicht stören dich die Paar Läden dort nicht, aber die Mehrheit den Leuten die ich getroffen habe wären schon dagegen, dass dort ein EKZ entsteht, einfach weil dass keiner braucht. (ältere sowie jüngere Leute)

    Nicht nur dass die Leuten die hier wohnen bis jetzt nicht verhungerten, aber die Stadt hat doch schon zu viele Einkaufsmöglichkeiten, sodass die Nachfrage eher kleiner ist als das Angebot. Die Centrum Galerie zum Beispiel sieht schon ziemlich leer aus. Werden die Ladenbesitzer etwa sich gegenseitig ihre Waren kaufen und verkaufen ?

    @Jane
    Frau Bonk tut hingegen so, als wäre dort ein neuer Elbepark mitsamt Parkhaus und Büroflächen geplant.

    genau das soll kommen

    Nutzung für das Hochhaus:
    Gastronomie im EG und 1. OG.

    Büros bis zum 5. OG

    Wohnen ab dem 5. OG, der Verkehrslärm ist hier nicht mehr so erheblich und man hat einen phantastischen Ausblick.
    […]
    Gem. Aussage der Stadterneuerung fehlen zahlreiche Parkmöglichkeiten um den Neustadtring. Wir bieten ca. 470 TG-Stellplätze.
    Das Parkhaus ist öffentlich und 24 Stunden geöffnet. Es soll die zu geparkte Neustadt entlasten, insbes. auch am Wochenende bei hoher Frequentierung durch Kneipengänger.

    Quelle:
    http://albertplatz.blogspot.com/p/start.html

    Erst die Autos einlocken mit einem grosses Parkhaus, dann bleibt nichts mehr im Weg für ein 4spurige Umbau der Königsbrückerstrasse.

    Wäre vielleicht besser den öffentlichen Verkehr zu stärken, oder etwa bessere Radwege.

    Ich habe auch nicht gefunden wo ein lokalen Radiosender dort kommen soll.
    Ausserdem hat keiner gesagt dass wir einfach gegen alles sind, aber die Begründung „Nur mit einem riesen Supermarkt lässt sich dass finanzieren“ find ich nicht überzeugend.

    Warum nicht das Hochhaus wie geplant sanieren, und statt ein EKZ daneben einfach ein schönes Park ?

    Und gegen ein Yuppie ghetto bin ich auch dagegen, weil ein Ghetto an sich schon eine schlechte Sache ist, aber auch weil wenn schon ein Yuppie ghetto entsteht, werden auch die Mietpreise von den anderen Wohnungen daneben künftig erhöht.

    Wenn die eine oder andere reichere Person in der Neustadt einziehen will, soll sie das machen, aber dass künftig alle Mietpreisen erhöht werden und keiner den ehemaligen Leuten sich seine Wohnung leisten kann, und nur noch Yuppies da wohnen, ist Unsinn. Vielfalt braucht das Land !

  6. @ Seb: Die DresdenBau und Projektierungs GmbH hat inzwischen schon ein bisschen nachgebessert. Die Büros sind derzeit nicht mehr im Plan. Das Einkaufszentrum soll wohl ein Kaufland oder ein Edeka-Center werden. Detailierte Infos gibt es hier: http://www.neustadt-ticker.de/kolumne/grune-bunker-mit-aquarienfenstern/
    Warum eine einfach Sanierung zum Bürohochhaus oder Studentenwohnheim nicht geht, liegt meines Erachtens auf der Hand. Die Sanierung ist aufwändig und würde mehr Geld kosten als durch Büro- oder Wohnmieteinnahmen einzunehmen sind. Dann lohnt ein solches Projekt nicht mehr.

  7. Seb:

    Genau diese einseitig kolportierte Weltuntergangsstimmung ist es, die mich stört.
    Anscheinend hielten es Frau Bonk und ihre Aktivisten nicht für nötig, auf die inzwischen veränderten Nutzungspläne in Gestalt von Ateliers, Kita, Bibliothek und Radiosenderäumen einzugehen. Logisch, so was verschweigt man auch besser, wenn man das Projekt in Gänze vom Tisch haben will; um Frau Bonk nicht alternativ eine äußerst halbherzige Vorbereitung dieser Aktion unterstellen zu müssen.

    Für mich hat der Entwurf, wenn er denn so umgsetzt wird, wie seinerzeit in der Präsentation im Stadtteilhaus angekündigt (siehe Antons Link oben), folgende positive Aspekte:

    1. eine ausgesprochen soziale und kulturelle Nutzung durch Kita, Bibliothek, Gastronomie, Radio und Ateliers. Dem Neustadtbewohner, der da noch meckert, kann man es wahrscheinlich niemals recht machen.

    2. Unterirdische Parkmöglichkeiten: Alle meckern in der Neustadt immer über die miserabel Parkplatzsituation, ein Parkhaus will aber auch keiner, weils doof aussieht – da ist doch eine TG die ideale Lösung. Eine Menge Wochenend-Verkehr könnte so aus dem Kerngebiet ferngehalten werden.

    3. Die Vergabe der Verkaufsperzellen soll ausgesprochen Kleinhändler-verträglich ausfallen, hier wird sich also durchaus Gedanken gemacht, dem Neustädter Einzelhandel nicht zu sehr auf die Füße zu treten.

    4. Das Areal soll begrünt werden, bitter nötig vor allem an diesem Hauptverkehrsknotenpunkt, wie ich finde.

    5. Das Areal bekommt endlich ein ansehnliches Gesicht.

    Aber einigen ist der aktuelle verlotterte Anblick irgendwo zwischen Müllhalde und Rumpelbude anscheinend lieber.

  8. @ Jane: Wobei der verlotterte Anblick schon auch was hat … Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass auch das Hässliche seine Berechtigung hat. Aber bevor das Hochhaus zusammenfällt, sollte man schon was tun.

  9. Puh, naja, also… ich find’s halt wirklich schade um den Platz. Und ein der Natur überlassener, dem Verfall preisgegebener Platz ist ja durchaus manchmal auch irgendwie ganz romantisch – aber nicht mit diesem Haufen sehr menschlichen Mülls, der sich mittlerweile auf der Brache tummelt. Das ist wirklich nicht mehr schön.

  10. Um die lokalbotanische Flora da ist es schon sehr schade.

    Die ganz Stadt barucht viel mehr Grünpflanzen –
    in der Neustadt fehlt ganz allgemein an Bäumen.

    Welchen Plan gibt es Aufforstung der Dresdner Brachen?

  11. @Anton

    gibt es auf deine Seite irgendwie die Möglichkeit sich anzumelden, so dass Name und Email erinnert werden ?
    schon zweimal habe ich mein Kommentar verloren, weil ich vergessen hatte die Felder zu füllen.

    Aber dafür ist jetzt mein Kommentar kürzer und aufs wesentliche gefasst:

    1 Danke für dein Link, hatte deine früheren Artikel nicht gelesen.

    2 Hast du vielleicht Information zum Projekt an der Post ? ich habe auf die Florana Seite nichts gefunden, aber dafür planen sie gleich 5 EKZ/Supermärkte allein in Dresden
    http://www.florana.info/dresden/-friedrichstadt-passage–27.htm

    3 Jane hat dein früheren Artikel auch gelesen und ausführlich kommentiert, von daher sollte sie wissen, Radio und Bibliothek sind nur Schönrederei des Projektes.

  12. @ Seb: Tut mir leid, die Möglichkeit, sich beim Neustadtgeflüster anzumelden besteht leider nicht. Ich empfehle, vor dem Kommentieren, den Text in einem Editor zu schreiben, da kann man auch noch mal gegenlesen …

  13. Sahra:

    Soviel ich weiß, soll das Hochhausareal am Albertplatz auch aufwendig begrünt werden, sogar die Fassaden sollen begrünt werden, wie auch immer das dann aussehen soll.

  14. Seb:

    Welche Stelle in dem betreffenden Artikel veranlasst dich konkret, die Pläne für den Radio-Sender oder die Bibliothek als „Schönrederei“ zu bezeichnen? Mit der Bibliothek steht man sogar deswegen in Gesprächen.
    Und warum sollte es nicht möglich sein, dass ein Radio-Sender oder etwa eine Lokalpostille Räumlichkeiten dort mieten?

  15. „aber nicht mit diesem Haufen sehr menschlichen Mülls, der sich mittlerweile auf der Brache tummelt. Das ist wirklich nicht mehr schön.“ ich sehe wir sind uns endlich einig!

  16. ich bezeichne dass als Schönrederei, weil weder Bibliothek noch lokale Radio Sender (welche Radio denn ? Coloradio ?) Räumlichkeitprobleme haben. Die Bibliothek dort zu versetzen dient demzufolge die Schönrederei des Projektes. Und was wird bitte entstehen am jetzigen Standpunkt der Bibliothek ? Ein Supermarkt ? Wissen wir noch nicht, aber ich bezweifle dass es bezahlbare Wohnungen sein werden. Das könnten die Dresdner viel mehr gebrauchen.

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