Gestern Abend wurde die Esso-Tankstelle an der Leipziger Straße überfallen. Schon wieder. Erst am Sonntag war die Tankstelle überfallen worden. Und wieder war die Täterin eine Frau. Gegen 23 Uhr bedrohte sie eine Angestellte mit einer Pistole. Mit der Waffe hielt sie auch mehrere Zeugen des Vorfalls in Schach. Die Beute betrug wie am Sonntag einige hundert Euro.
Ein weiterer Überfall ereignete sich am Dienstag in einer Tankstelle auf der anderen Elbseite an der Wiener Straße. Die Täterin war maskiert, schlank bis hager, etwa 1,70 Meter groß und soll eine dunkle Jacke mit Kapuze, eine dunkle Hose und weiße Turnschuhe getragen haben. Sie sprach akzentfrei deutsch.
Wie der Pressesprecher Marko Laske der Dresdner Polizei sagt, gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um ein und dieselbe Täterin handelt. „Das betrifft nicht nur die Personenbeschreibung, sondern vor allem auch die Art und Weise, wie sie die Tat begangen hat“, erläutert Laske. Die Videoüberwachung der Tankstellen wird derzeit von der Polizei ausgewertet.
Nach der Tat am Donnerstagabend flüchtete die Räuberin in Richtung Stadtzentrum und konnte wieder entkommen. Die Polizei war mit mehreren Einsatzwagen vor Ort. Die Angestellte und die Zeugen des Geschehens in der Esso-Tankstelle blieben unverletzt.
Zeugen gesucht
- Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe und nimmt Hinweise unter der Rufnummer 0351 4832233 entgegen.
Nachtrag 15.34 Uhr
Die Polizei hat sich nun entschlossen mit einem Fahndungsfoto nach der Verdächtigen zu suchen.
Nächster Überfall, diesmal an der Dohnaer Straße im Dresdner Süden. Die Sächsische Zeitung und die Dresdner Neuesten Nachrichten berichten.
Endlich mal wieder nicht so negative Schlagzeilen aus Dresden!
Die Pressemeldung der Polizei zum vierten Überfall:
Gestern Abend hat eine Unbekannte eine Tankstelle an der Dohnaer Straße überfallen. Die Dresdner Polizei geht davon aus, dass die Täterin auch für die drei Überfalle der vergangenen Tage verantwortlich ist.
Die Frau betrat gestern den Verkaufsraum und bedrohte die 54-jährige Angestellte mit einer Pistole. In der Folge forderte sie die Herausgabe von Bargeld. Letztlich flüchtete sie mit einer dreistelligen Summe.
Olaf Richter (50), zuständiger Dezernatsleiter bei der Dresdner Kriminalpolizei: „Vier Tankstellenüberfälle innerhalb weniger Tage sind ungewöhnlich. Offensichtlich braucht die Täterin regelmäßig Geld. Es spricht daher einiges dafür, dass die Überfalle mit Beschaffungskriminalität im Zusammenhang stehen und wir die Täterin im Drogenmillieu suchen müssen.“
An den Fahndungsmaßnahmen am Abend waren mehr als 20 Streifenwagen beteiligt. Darüber hinaus waren Beamte des SEK, ein Polizeihubschrauber und die Diensthunde im Einsatz.
Olaf Richter: “Neben den Ermittlungen sind gleichzeitige Fahndungseinsätze ein zweiter Ansatz. Für eine Festnahme auf frischer Tat werden wir sicher auch ein bisschen Glück brauchen. Schließlich wissen wir nicht, wo sie als nächstes zuschlagen wird.“
Die Dresdner Polizei nimmt unterdessen Kontakt zu Dresdens Tankstellenbetreibern auf. Neben einer angebotenen Sicherheitsberatung sollen auch Verhaltensweisen im Falle eines Überfalls abgestimmt werden.
Gleichzeitig gehen die Ermittler den bisher reichlich 20 Zeugenhinweisen nach, von denen acht weitere Ermittlungen nach sich ziehen.
Olaf Richter: „Nach der vierten Tat sind alle Kollegen nun noch motivierter. Es ist für uns inzwischen auch eine Frage der Ehre geworden. Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass die Serie ihr baldiges Ende finden wird.“
Auch in dem gestrigen Fall wurde die Frau als ca. 25 Jahre alt und etwa 170 cm groß beschrieben. Sie war dunkel gekleidet und mit einem Tuch oder Schal maskiert.