Mehr als vierzig Helfer des Technischen Hilfswerkes (THW), einige Dachdecker und Mitarbeiter einer Kranfirma haben heute den ganzen Tag versucht, die Wand der Ruine zu sichern. Noch ist unklar, wann das klappt und wann die Straße wieder freigegeben wird.
„Wenn alles optimal läuft, steht das Abstützsystem bis morgen früh“, sagt Ralf Mancke, Sprecher des THW Dresden – aber, so räumt er ein, das ist Wunschdenken. Aktuell räumen die Mitarbeiter das Dach vom Schnee frei. Ein Abstützsystem ist vorbereitet und wenn das Dach weitestgehend schneefrei ist, kann es an die Wand angestellt werden. Allerdings schneit es den ganzen Tag immer weiter.
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Update 1 – Montag, 4. Februar: Die Mitarbeiter des THW haben es geschafft, die Wand ist vorerst gesichert, seit heute Morgen ist die Straße wieder frei gegeben.
Update 2 – Montag, 4. Februar: Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe mitteilen, kann die Straßenbahnlinie 11 wieder durchgängig bis Bühlau fahren.
Update 3 – Montag, 4. Februar: Einschätzung des Bauaufsichtsamtes.
In der vergangenen Woche hatte ein Architekt im Auftrag des Eigentümers das Gebäude begutachtet. Das gehörte zum ehemaligen Lahmann-Sanatoriums. Dabei entdeckte er zwischen Montag und Freitag Veränderungen an der Bausubstanz. Daher hatte er einen Statiker zu Hilfe gerufen. Offenbar drückte ein Dachträger gegen eine Außenwand. Am Freitagabend sperrten die Einsatzkräfte erst die Fahrspuren, dann die gesamte Straße auch für Fußgänger.
Kein Risiko – daher Vollsperrung
„Wenn die Wand einstürzt, fällt sie bis über die Mitte der Straße – da können wir kein Risiko eingehen“, erläutert Mancke. Mit einem Messgerät wird die bedrohte Mauer nun permanent vermessen. Als dann gestern Bewegung in das Haus kam, mussten erst einmal wieder alle vom Einsatzort abgezogen werden. Nun wurde die Mauer erst einmal provisorisch mit einem Bagger gesichert und das THW kämpft mit dem Schnee. Gleichzeitig haben die Männer das Gerüst fertig gestellt. Es soll nun so schnell wie möglich die Wand absichern.
Bei dem Gebäude handelt es sich um den alten Speisesaal des Sanatoriums, das Haus steht unter Denkmalschutz. Das Haus gehörte einst der Baywobau, die hatte es aber verkauft. Mit dem neuen Besitzer und dem Architekten stehen die Helfer vom THW in engem Kontakt.
Wegen der Vollsperrung hatten die Dresdner Verkehrsbetriebe einen Pendelverkehr von der Eisenbahnstraße bis zur Waldschlößchenbrücke eingerichtet. Bis zur Mordgrundbrücke gab es Schienenersatzverkehr. Die Standseilbahn vom Weißen Hirsch zum Schillerplatz kann mit jedem Fahrschein genutzt werden und ist morgen schon ab 5.30 Uhr in Betrieb. Fußgänger und Radfahrer, die zum Weißen Hirsch wollen, können jedoch über die Schiller-, die Hermann-Prell-Straße und den Lahmannring in Richtung Parkhotel gelangen. Oder durch die Heide den Stechgrund entlang.
Weitere Informationen
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Nachtrag, Montag 4. Februar
Seit heute morgen kann die Bautzner Landstraße (B6) wieder befahren werden. Ab 7.30 Uhr in beide Richtungen.
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