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Begegnungen am Morgen

Schimpfender alter Mann auf der Louisenstraße
Schimpfender alter Mann auf der Louisenstraße
In kleiner Eile schreite ich die Louisenstraße entlang und freue mich über die frühlingshaften Sonnenstrahlen.

Da kommt mir ein Mann entgegen. Verbissener Blick, geduckte Haltung. Hornbrille, Schiebermütze, schwarze Lederhandschuhe, die rechte Hand umklammert einen hölzernen Stock, in der Linken trägt er eine verschlissene Aktentasche.

Nur wenige Meter vor mir, zieht er schnarchend und schnattern seinen Rotz hoch und spuckt einen fetten Flatschen auf den Bordstein. Ich kann mir ein: „Na, das macht man doch aber nicht!“ gerade noch verkneifen.

Dann, ein paar Sekunden später. Er ist gerade an mir vorbeigeschlurft. Jetzt entdeckt er das große Graffito am Espitas und kommentiert lautstark:

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„So ein Dreck hier!“


Nachtrag 2016

Aus dem Espitas ist inzwischen ein Burgerheart geworden.

19 Kommentare

  1. Vielleicht ein in die Jahre gekommener Sprayer, dessen Werk am Espitas von jüngeren Konkurrenten übertüncht wurde? Banksy zum Beispiel… Wenn ich ihn treffe, schenk ich ihm nen Spucknapf.

  2. Welch anspruchsvolle Lektüre heut zum Fachingsdiens- und Frauentag.
    “Graffito” – was könne das wohl sein? Mal Wikipedia dazu befragen …

  3. Graffiti ist die Mehrzahl von Graffito, ganz klar. Ein einzelner Schriftzug oder ein einzelnes Werk ist ein Graffito. Wenn eine Wand mit mehreren Kunststückchen „verziert“ ist, spricht man allgemein von „Graffiti“.
    Man braucht eigentlich nur in den Duden zu schauen – oder in die Wikipedia, wenn’s sein muss.

  4. ….laßt doch den alten Mann!
    Der war mal ABV in der Neustadt und trägt heute noch seine Akten durch die ach so bunte neue Stadt, in der es zu seiner Zeit solchen „Dreck“ nicht gegeben hat!
    Zu seiner Zeit hat man allenfalls auf die Straße gerotzt und nicht irgendwelche Fassaden beschmiert! (Da hat man sein Moped mit der Farbe neu gestaltet, Dosen waren zu teuer, um Wände zu „verschönern“)
    Ich wäre dafür die Farbdosenpreise an den Ölpreis zu koppeln!

    Wetten: Keine Graffto mehr!!

  5. ein kaktus
    zwei kaktusse
    drei kaktie

    haben wir doch in helges meeresgrundschule gelernt, beim taschenkrebs, eben mit solcher aktentasche. und mit plümmelmütze, nicht schieber wie der alte da.

  6. Spucke ist zwar viel eckliger, Graffiti allerdings viel haltbarer. Sachbeschädigung und Tralala noch dazu. Insofern kann ich´s verstehen.

  7. @frau:

    Nun, das kommt ganz auf den Zusammenhang an. Spucke kann durchaus eine weitaus eckigere Form haben als das ein oder andere Graffito. Im wesentlichen ist es eine Frage des persönlichen Spuck-Stils. Ich zum Beispiel bevorzuge es, in Polygonform zu spucken, die Mehrheit bevorzugt es noch rundlich, aber ecklig ist derzeit voll im Kommen!

Kommentare sind geschlossen.