Damit sind dann wohl die Geheimverhandlungen der sogenannten Dresden-Konferenz zur Königsbrücker Straße beendet. Wie die Stadtverwaltung heute mitteilte, soll die Vorlage für den vierspurigen Ausbau der Straße noch einmal auf den Prüfstand. Das hat der erste Bürgermeister, Dirk Hilbert (FDP), heute entschieden. Er will die Vorlage noch vor der Sommerpause in den Stadtrat bringen.
„Jeder, der die Königsbrücker Straße befährt, egal ob mit Bahn oder Auto, stellt fest, dass diese sich in einem katastrophalen Zustand befindet und wir schnell handeln müssen“, sagt Hilbert. Die Verwaltung habe daher eine Vorlage erarbeitet, die den vierspurigen Ausbau der Königsbrücker Straße vorschlägt, um eine Verbesserung des motorisierten Individualverkehrs zu erzielen.
Weiter heißt es, dass noch Sicherheitsfragen, insbesondere an den Haltestellen der Straßenbahn, zu klären seien. Dazu wolle die Stadt sich mit der Landesdirektion als Genehmigungsbehörde abstimmen. Ein zweiter Aspekt sei die Prüfung der Fördermittel nicht nur auf Landes- sondern auch auf Bundesebene.
„Ziel muss es sein, für dieses Projekt eine maximale Förderung zu erreichen, und die Vorlage vor der Sommerpause im Stadtrat zu behandeln. Dafür sollen die jetzt anstehenden Prüfungen Ende Mai abgeschlossen sein“, erklärt Hilbert. „Bevor wir viel Zeit in die Planfeststellung investieren und dann einen negativen Fördermittelbescheid bekommen, sollten wir jetzt alle Möglichkeiten abwägen und prüfen. Im Übrigen führt uns eine Diskussion „zwei- oder vierstreifig“ nicht weiter. Es geht um den Verkehr, den wir unter bestimmten Nebenbedingungen, wie Luft- und Lärmplänen aber auch wirtschaftlichen Entwicklungen, bewältigen müssen“, so Hilbert weiter.
Als die Vorlage für den vierspurigen Ausbau in der vergangenen Woche bekannt geworden war (Neustadt-Geflüster vom 25. März), gab es massive Proteste, vor allem von Grünen und SPD. Nach der Vorlage würde die neue vierstreifige Variante etwa drei Millionen Euro teurer, Fuß- und Radwege etwas schmaler, die Straßenbahnen etwas langsamer und der Autoverkehr in Richtung Innenstadt um 40 Sekunden schneller.
Wie die Grünen kürzlich erwähnten, soll die neue Planvariante am 6. April auf einer Einwohnerversammlung vorgestellt werden. Über Ort und Zeit ist mir noch nichts bekannt.
Schön, oder:
„Jeder, der die Königsbrücker Straße befährt, egal ob mit Bahn oder Auto“
-> Das es mit dem Rad schlecht geht, hat er immerhin erkannt ;)
„Um eine Verbesserung des motorisierten Individualverkehrs zu erzielen.“
Richtig – als Umweltbürgermeister muss man insbesondere den MIV verbessern!
„Es geht um den Verkehr, den wir unter bestimmten Nebenbedingungen, wie…auch wirtschaftlichen Entwicklungen, bewältigen müssen.“
Das ist doch toll:
– die A 17 wurde u.a. damit begründet, dass die Wirtschaftsstandorte im Norden besser an die südlichen Stadtgebiete angebunden werden müssen.
– die Waldschlösschenbrücke wurde u.a. damit begründet, dass die Wirtschaftsstandorte im Norden besser an die südlichen Stadtgebiete angebunden werden müssen.
– jetzt wird die Königsbrücker u.a. damit begründet, dass die Wirtschaftsstandorte im Norden besser an die südlichen Stadtgebiete angebunden werden müssen.
Die Wirtschaft im Norden muss doch nur so brummen. Qimonda ist wahrschinlich auch nur Pleite, weil die Mitarbeiter immer im Stau standen…
*Wutmodus aus*
Es geht eben nicht nur darum, den Verkehr zu bewältigen. Diese Straße ist Bestandteil eines Stadtteils. Hier gibt es Geschäfte, Restaurants und ein Kino. Beide Planungsvarianten nehmen kaum/gar nicht Rücksicht darauf. Die Fußwege werden schmaler, der Platz vor der Schauburg soll nur noch halb so groß werden und so weiter.
In meinen Augen ist die von der FDP vor einem halben Jahr vorgeschlagene Variante der Sanierung im Bestand die beste Lösung. Der Autoverkehr nimmt eher ab und den Vorrang der Bahn kann man durch moderne Verkehrsbeeinflussung sicher stellen. Auch für Radfahrer wäre dann endlich eine Befahrbarkeit hergestellt.
„Jeder, der die Königsbrücker Straße befährt, … stellt fest, dass … wir schnell handeln müssen“
Heißt die neue Variante nicht, dass alles nochmal von vorn beginnt, während bei der 2-spurigen die Vorbereitungen und Verfahren schon weiter fortgeschritten sind und diese somit viel schneller fertig sein würde?
Vielleicht wird das ja was mit der Fertigstellung zur WM 2022 in Katarr, die Zeit sollte ausreichen sich über einen Ausbau zu einigen…
@ Aquii: Den Zusammenhang müsstest Du jetzt mal erläutern.
@Anton und al die anderen:
Jetzt mal ehrlich, was können wir konkret machen, damit
1. die zweispurige Variante kommt
2. das nicht noch 10 Jahre dauert und vor allem welche Art Protest fürht nach Möglichkeit nicht zu noch weiteren verzögerungen?
3. was muss man tun damit nicht das einzige Argument die Förderung bleibt?
@Jonk:
Du kannst
a) kucken, dass CDU und FDP bei den nächsten Wahlen in Stadt/Land/Bund die Hucke voll kriegen (was mit Wartezeit verbunden ist),
b) mit vielen andern offensiv gegen eine Vierspurigkeit demonstrieren (was auch mit Wartezeit verbunden ist),
c) die Köbrü selber fix teeren,
d) handstreichartig Diktator werden und als richtig starker Mann das Ding selber in die Hand nehmen – damit endlich ma was wird.
e) Die Verantwortlichen mit sachlichen Anfragen nerven.
@Anton Launer
wollte damit zum Ausdruck bringen, was wahrscheinlich noch die nächsten 11 Jahre über die Art des Ausbaus gestritten, bzw. debattiert wird.
11 nur? Komm, sei nich so bescheiden. Das geht unendlich, würd ich sagen. Denn wenn man zu schmal baut, dann ist es laut unserem Wirtschaftsminister (Partei in Auflösung – P.i.A.) ja ein Rückbau, den man nicht genehmigen kann und wenn die Straße zu breit ist, dann ist es zu gefährlich für die Fußgänger, was man auch nicht fördern kann. Ich seh schon kommen: mit dieser Landesregierung werden wir hier nicht wieder aus dem Kreisdrehen rauskommen…
Für mich hatte die Königsbrücker immer schon 4 Spuren, das sehen wohl viele Andere auch so. Im Grunde hat doch der Autofahrer die Königsbrücker schon erweitert