Morgen findet um 17 Uhr eine Gedenkkundgebung für den vor 20 Jahren ermordeten Mosambikaners Jorge Gomondai statt. Der damals 28-Jährige wurde in der Nähe des Albertplatzes von Neonazis aus der fahrenden Straßenbahn gedrängt. Dabei verletzte er sich so schwer, dass er an den Folgen seiner Verletzungen verstarb. Ein sinnloser Tod aus rassistischen Motiven. Die Gedenkkundgebung am Jorge-Gomondai-Platz findet im Rahmen einer Gedenkwoche statt. Vom 4. bis 9. April sind unter anderem Filmvorführungen und eine Podiumsdiskussion geplant.
Mit verschiedenen Veranstaltungen rufen der Vorbereitungskreis Gomondai Gedenktag 2011 sowie die Integrations- und Ausländerbeauftragte zum Nach- und Gedenken auf:
- 6. April, 16 Uhr: Ökumenisches Gebet in der Dreikönigskirche
17 Uhr: Kundgebung am Gedenkstein mit dem Sächsischen Ausländerbeauftragten, Martin Gillo (CDU) und Bürgermeister Jörn Marx (CDU) teilnehmen wird. - 7. April, 19 Uhr: Podiumsdiskussion im Festsaal des Dresdner Rathauses zum Thema: „20 Jahre danach. Ist Rassismus in Dresden noch ein Thema?“
- 9. April, 15 Uhr: „Die Linke“ lädt zu einer Demonstration am Gomondai-Gedenkstein
19 Uhr: Benefizveranstaltung für die Familie Gomondai im Kulturhaus, Rudolfstraße 13 b, Afropa e. V. Dort gibt es eine Lesung von René Wolf aus „Der Hass auf den Westen“, eine Filmvorführung „Schwarz auf Weis – eine Reise durch Deutschland“ von Günther Wallraff und ein Konzert der Gruppe „Marrabenta total“.
Jorge Gomondai zählte nach der Wiedervereinigung zu den ersten Opfern rassistischer Gewalt in Deutschland. Am 31. März 1993 wurde an der Wohnstätte von Jorge Gomondai eine Gedenktafel enthüllt und am 1. April 1993 ein Gedenkstein am Albert-Platz aufgestellt. Die Platzbenennung „Jorge Gomondai Platz“ erfolgte zur Gedenkfeier 2007 im Beisein der Mutter und des Bruders von Jorge Gomondai (Neustadt-Geflüster vom 30. März 2007).