Anzeige

Archiv der Avantgarden - Der Wandel wird kommen

„Plastische Baukörper“ statt „grünem Aquarium“

So könnte das Hochhaus am Albertplatz schon 2013 aussehen.
So könnte das Hochhaus am Albertplatz schon 2013 aussehen.
Mit Festzelt, Videobeamer und Schnittchen haben Vertreter der Edeka heute ihre Pläne zum Hochhaus am Albertplatz präsentiert.

Wer sich jetzt verwundert die Augen reibt und sich fragt, wie schon wieder Pläne, hatte da nicht im vergangenen Jahr erst jemand Pläne präsentiert mit Kaufland, Bibliothek und Radio. Ja, ganz recht. Die Pläne gab es. Sie stammten von der DresdenBau und Projektierungs GmbH, präsentiert hatte sie Regine Töberich unter anderem im Stadtteilhaus (Neustadt-Geflüster vom 10. März 2010).

Discounter und Edeka-Markt

Doch Frau Töberich hatte zwar hochgepokert, aber die Pläne ohne den Inhaber des Grundstücks gemacht. Denn das gehört der Opal Property Group, einem englischen Immobilien-Unternehmen. Die Edeka-Gruppe hat mit den Engländern immerhin schon Vorverträge. Daher sieht es derzeit eher danach aus, dass die Edeka-Pläne wahrscheinlicher sind. Die Edeka möchte am Ort einen „Markt der Generationen“ errichten. Das ist ein Markt mit recht hochwertigem Angebot, vergleichbar mit Konsum oder Frida. 2800 Quadratmeter soll der Markt groß werden, damit wesentlich kleiner als der Großmarkt in den Töberich-Plänen.

Außerdem soll ein Discounter, wahrscheinlich Aldi, einziehen und noch einige andere Läden, unter anderem eine Drogerie. Auch für die Bibliothek könnte Platz sein. Spannend an den Plänen ist die Gestaltung. Ähnlich den Entwürfen der DresdenBau sollen auch hier die Seitenflügel weichen. Stattdessen sind sehr moderne „Plastische Baukörper“ geplant, die das Hochhaus als Solitär wirken lassen. In den oberen Etagen des Hochhauses sollen Büros und Wohnungen einziehen, eine gastronomische Nutzung im Dachgeschoss wird nicht ganz ausgeschlossen.

Die alten Seitenflügel kommen weg. Das Haus soll wie ein Solitär wirken. Anklicken zum Vergrößern.
Die alten Seitenflügel kommen weg. Das Haus soll wie ein Solitär wirken. Anklicken zum Vergrößern.

Anzeige

Kreuzretter für die Rückengesundheit

Anzeige

Schramm Möbelmanufaktur

Anzeige

Blaue Fabrik

Anzeige

Advenster.org

Anzeige

Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

Anzeige

Agentour

Anzeige

Villandry

Anzeige

Archiv der Avantgarden - Welten Bauen. Visionäre. Architektur im 20. Jahrhundert

Anzeige

tranquillo

Anzeige

Blitzumzug

Kaufhaus wird kleiner

Insgesamt wird der Bau deutlich kleiner. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Edeka nur zwei Grundstücke bebauen will. Das Grundstück, dass neben dem Wettbüro liegt, gehört der DresdenBau, Gerüchte um ein Tankstelle an dieser Stelle wollten die Edeka-Sprecher nicht kommentieren. Christoph Grundmann, der Leiter Expansion und Immobilien bei der Edeka sagte, dass sie dieses Haus aus Liebe zu Dresden sanieren wollen und dass dies das Größte Vorhaben für sie sei.

„Die Dresdner sollen ihr Hochhaus wiedererkennen“, so Grundmann. Außerdem stellte er heraus, dass allein im Supermarkt 50 bis 70 Stellen geschaffen würden. Der Architekt Jörg Düsterhöft erklärte, dass gewissermaßen mit dem 20-Millionen-Euro-Projekt zwei Denkmale erhalten bleiben sollen, zum einen das Haus an sich, zum anderen die Pumpenanlage des Artesischen Brunnens, die durch ein Schaufenster sichtbar gemacht werden soll.

Wenn Globus auf die Leipziger kommt, zieht die Edeka sich zurück

Andreas Franzke von der Geschäftsführung der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen erklärte am Rande der Veranstaltung, dass das Edeka-Engagement an dieser Stelle aber auch stark von den Globus-Markt-Plänen (Neustadt-Geflüster vom 16. März) an der Leipziger Straße abhängt. Wenn dort ein riesiges Einkaufscentrum entstehen würde, so wäre das ein Ausstiegskriterium. Den Gerüchten, dass das Edeka-Projekt nur ein Platzhalter sei, um den Töberich-Bau zu verhindern, weil die Edeka mit Globus verwoben ist, tritt die Edeka entschieden entgegen. Edeka habe keine Beteiligung an Globus, teilte eine Sprecherin am Nachmittag mit.

Eine andere Variante, aber auch hier sind die Flügel weg.
Eine andere Variante, aber auch hier sind die Flügel weg.

Anzeige

Advenster.org

Anzeige

Schramm Möbelmanufaktur

Anzeige

Agentour

Anzeige

Kieferorthopädie

Anzeige

Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

27 Kommentare

  1. Das war eine geschlossene Veranstaltung. Vertreter der Presse und der Politik waren geladen. Die dort präsentierten Pläne gehen über das hier veröffentlichte nur unwesentlich hinaus. Derzeit befindet man sich noch in der Planungs-Phase. Die Schnittchen waren gut.

  2. der erste entwurf lässt an das libeskind-projekt auf der hauptstrasse denken. na da wird es ja wieder einen aufschrei „der dresdner“ geben, bis auch dieses ding stirbt. gegen den globus-markt, der seltsamerweise kein baumarkt wird, regt sich hingegen kein schwein auf.

  3. ja, endlich ein neuer supermarkt, und noch ein drogerie, wird auch langsam zeit, die baulücke auf der bautzener hat da sicher auch noch potential, ach und ein globus, toll toll toll

    nachdem die neustadt den ruf inne hat(te), das stadtviertel mit der höchsten dönerladen-dichte zu sein, kommt jetzt noch die höchste supermarktdichte dazu? in dresden glänzen wir gerne mit superlativen

    die tanke rundet das elend wunderbar ab, waaaaaahhsssiiiinnnn

  4. mit verlaub: den halbgaren „hauptsache-schief“-entwurf von ganz oben in einem satz mit libeskind zu nennen, grenzt an blasphemie.

  5. Wow, mutig und sympatisch (weil alles ein tick kleiner und damit eher hierhin passend). hoffe es wird dieser interessante bau und ein edeka.

  6. „mit verlaub: den halbgaren “hauptsache-schief”-entwurf von ganz oben in einem satz mit libeskind zu nennen, grenzt an blasphemie.“ Du sagst es… grauslich, die Anbauten entstellen das schöne Hochhaus… warum trauen sich Architekten bei solchen Sachen nie den Stil des Hauptgebäudes komplett zu adaptieren. Würde super aussehen. Aber jeder Architekt meint ja dass, das sein „ganz eigener“ Stil wäre, wenn er paar Schiefe Glaswände draufpappt…

  7. @ Peter: In der Wikipedia steht, dass Edeka eine Kooperation mit Globus hat.
    @ André: In dem Falle würde ich der Quelle aus erster Hand, sprich der Edeka-Pressestelle, eher trauen als dem online-Lexikon wikipedia.

    Außerdem hat die Lebensmittelzeitung bereits im März berichtet, dass Edeka die Kooperation gekündigt hat.

  8. @kami: Der Stil des Hauptgebäudes wurde in der zweiten Variante ganz offensichtlich aufgegriffen. Größenverhältnisse und Fassadengliederung passen sich da ganz gut an das Thema der bestehenden Gebäudestruktur an. Nur von einem „schönen“ Hochhaus mag ich dennoch nicht reden. Bei den neuen Entwürfen vermisse ich sehr ein paar farbliche Akzente.

  9. Ich finde es sehr schade, daß die beiden Anbauten als Maßstab für eine früher geplante Bebauung entlang der Königsbrücker/Bautzner sowie das Artesische Brunnenhäuschen einem total beliebigen Allerweltsentwurf weichen sollen. Eines der in Dresden raren, unzerbombten Beispiele für die Vorkriegsmoderne wird einem shopping-komplex baulich einverleibt. Das hat Niveau!
    In einer unzweifelhaft auch vorhandenen Monstrosität hat das Haus schon einige Paralelleln mit der Straßenrandbebauung aus dem hier (gleiche Zeit!): http://seoteam01.fhf-online.de/wordpress/wp-content/uploads/2011/01/metropolis.jpg
    und ist eben darum in Dresden einzigartig. Aber der Neubau des Berliner Stadtschlosses zB. soll ja auch mal einen Supermarkt beherbergen, also was reg ich mich auf…

    Frank

  10. Ich finde, dem Hochhaus die alten Nebengebäude wegzunehmen, nur um es als Solitär wirken zu lassen is das dümmste, was man machen kann. Ich denke der Architekt Hermann Paulick hat sich damals durchaus was gedacht, als er das Gebäude so entworfen hat. Sicher nicht nur, um die Traufhöhen der damals anschließenden Gebäude aufzunehmen.
    Wenn ich diese Bilder sehe, wird mir eigentlich nur schlecht und unweigerlich drängt sich mir der Vergleich auf, dass man einem Penis die Eier wegschneidet und durch eckige, weiße Plasteklötzchen ersetzt. Einfach nur Schade. Desweiteren kann ich nicht verstehen, wie man an einem historischen Gebäude (eines der ersten Hochhäuser in Stahlbeton-Skelettbauweise Deutschlands), dass seit vielen Jahren unter Denkmalschutz steht, überhaupt rumamputieren kann. Sicher, das ist besser, als es abzureißen, aber trotzdem: man sollte andere Lösungen fordern!

  11. Ich muss mich korrigieren: Es IST das erste in Deutschland gebaute Hochhaus in Stahlbeton-Skelettbauweise!

  12. hat denn schon jemand geprüft ob EDEKA ein derartiges Projekt realisieren kann? Es ist doch ein Unterschied zwischen einen derartigen EKZ und einem EDEKA Markt. Wahrscheinlich wird das sowieso nur eine Luftnummer.

  13. Wieso lässt man nicht mal unabhängige Architekten und Stadtplaner über dieses Haus nachdenken? Erst einmal auch unabhängig von einem konkreten Investor? Gemessen an der städtebaulichen Wirkung für den Albertplatz und das umliegende Areal wäre das Geld für eine unabhängige Studie sicher gut investiert. Auf die geschichtliche Bedeutung des Paulickhochhauses wurde ja schon hingewiesen. Vielleicht gibt es ja auch andere Nutzungen als einen Supermarkt? Der halbverfallene Charakter steht dem Turm eigentlich sehr gut. Die Neustadt war mal ein alternativer Stadtteil. Es scheint, dass die Stadtverwaltung das Potential solcher Stadtteile überhaupt nicht erkannt hat und dort möglichst schnell alles ordentlich haben möchte. Dabei ist das kulturelle Leben, was dort stattfindet für junge Akademiker ein wichtiges Kriterium für die Wohnortwahl. Dresden gilt ja jetzt schon als etwas provinziell und konservativ. Mit solchen Glasfassaden und „Libeskindern“ wird das nicht besser. Ein bisschen mehr Zurückhaltung würde hier deutlich zeitgemäßer und weltgewandter wirken. Oder muss man der Welt die ganze Zeit beweisen wie modern man ist? Damit erreicht man meist das Gegenteil.

  14. Zur Inspiration könnte man mal das Chilehaus in Hamburg anschauen oder den letzten deutschen Beitrag zur Architekturbiennale „Reduce Reuse Recycle“.

  15. @albrecht: Ich hab keine Ahnung, wie Du hier auf diesen „alten“ Artikel gestoßen bist. Aber diese Planung ist inzwischen schon wieder über den Haufen geworfen worden. Die aktuellen Pläne warten jedoch noch auf ihre Veröffentlichung. Um auf Deine Frage zu antworten: Ich schätze, für eine solche unabhängige Studie fehlt der politische Wille. Im Zweifel werden dann Kostengründe genannt.
    Jedoch, wenn man den Turm so lassen wöllte, wie er ist, müsste man ihn immer noch aufwändig sichern und jeden Zutritt verhindern, da das Gebäude inzwischen starke statische Mängel aufweist, dass sagen zumindest die Architekten. Übrigens neuere Infos zum Turm unter: http://www.neustadt-ticker.de/nachrichten/hochhaus-am-albertplatz-baustart-am-montag/

  16. Das wär mal ne sinnvolle Planungsalternative für die ganze Stadt. Siehe Postplatz mit dem „wunderschönen“ Schmetterling…

Kommentare sind geschlossen.