Mit einer Plakat-Kampagne meldet sich die FDP zu Wort. Entlang der Königsbrücker hängen jetzt viele gelbe Schilder. Auf der Pressekonferenz heute Mittag war von „Schweinsgalopp“ der Stadtverwaltung und einem „gordischen Knoten“ die Rede. Die Liberalen wollen alle mit in die Planung einbeziehen. Ob Anwohner, Gewerbetreibende, Bahn- oder Radfahrer aber eben auch den MIV (motorisierter Individualverkehr). Variante 6 (Neustadt-Geflüster vom 27. Juni 2011) lehnt die FDP ab, da keiner der Mängel der Variante 5 behoben wurde und außerdem nördlich des Bischofsweges ein „Flaschenhals“ geschaffen würde. Die Liberalen rechnen bei Umsetzung dieser Pläne mit erhöhtem Stau-Aufkommen auf der Königsbrücker Straße. Dies könne man umgehen, wenn man auf ein „krampfhaft gebautes, künstliches Gleisbett“, so FDP-Sprecher Michael Deutschmann, verzichten würde.
„Eine Sanierung im Bestand wäre eine Kompromisslösung“, so Deutschmann weiter. Auch für die könne es Fördermöglichkeiten geben, Pläne dafür liegen jedoch noch nicht vor. Martin Schulte-Wissermann hatte kürzlich ähnliche Gedanken vorgestellt (Neustadt-Geflüster vom 25. Mai 2011)
Spannend an den Statements der FDP, die bekanntlich keine Mehrheit im Stadtrat hat, ist, dass der für die Förderung verantwortliche Minister auch ein blau-gelbes Parteibuch besitzt.
Ich frag mich nur, wo bei einer „Sanierung im Bestand“ der Radfahrer bleiben soll? Auf dem Gehweg?
Nehmen wir nur mal kurz an, die Fahrbahn würde saniert: dann könnte man zwar mit dem Rad endlich auf der Fahrbahn fahren (rein von der Qualität her), müsste sich aber den Raum mit den Autos teilen, was zu Konflikten zwischen Autos und Bahn führt, wenn ein Radler zu überholen ist…
Wenn es dann Rückstaus vor den Kreuzungen gibt, steht der Radler brav hintendran?
Die Köbrü ist im Bestand NICHT 4-Spurig. Vielmehr kann man die Situation heute als „Überbreite Fahrbahn inkl. Straßenbahn“ bezeichnen…
Dass jetzt die Parteien, die auf den Bau der WSB gedrängt haben, um u.a. die Königsbrücker zu entlasten, heute an diese Entlastung selbst nicht mehr glauben, ist schon bezeichnend…
Hallo Anton. Lohnt es sich für dich wirklich über jedes Päppchen zu stolpern welches die FDP an die Straße hängt. Das Plakat ist so sinnfrei wie es eben nur Plakate der FDP sein können. Eine Sanierung im Bestand trägt die Stadt aus eigener Tasche, das ist jedem klar, weil sich für Radfahrer/Fußgänger/ÖPNV keine Verbesserung ergibt- da gibt auch keine Förderung. Das die FDP dazu gern ja sagt, liegt auf der Hand, lößt aber das Problem nicht. Die derzeit zur Debatte stehenden Varianten als Rückbau zu bezeichnen, ist schlichtweg Blödsinn…und deshalb muss man sowas eigentlich auch nicht auf deiner Seite bringen. Also was will die FDP: Eigentlich ne 4 Spur-Straße. Radstreifen, Fussgänger und ÖPNV sind dabei nachgeordnet… Der Rest ist Augenwischerei
Sanierung im Bestand wäre meiner Meinung nach das Beste. Die Radfahrer fahren auf der Straße, die Gehwege sind ausreichend breit und weniger Geld kostest es auch noch. Über kurz oder lang kommen dann noch Radstreifen auf die Straße, so dass man mit dem Rad auch ohne Probleme durchkommt und die Straßenbahn wird jeweils Pulkführer. Die 20.000 Autos passen dann trotzdem noch durch.
…diese preiswerte Variante bedeutet ja nicht, dass es keine Radwege geben kann.
Eben, dank der Überbreiten Gehwege kann dort ja dann ein Radweg eingerichtet werden bzw. an Stellen wo es eng wird ein gemeinsamer Fuß- und Radweg. Durch die 4 Spurige Variante würden auch eine ganze Menge Parkplätze verloren gehen, wo man da in der Neustadt alternativen schaffen will fragt man sich…
Das zeigt nur wie tief die FDP schon gefallen ist. Mit plumpen Parolen wollen sie bei den Autofahrern punkten und machen dann noch mit bewusten Falschaussagen (kein Rückbau) Hetze. Dabei grinsen sie noch doof in die Kamera und hoffen nun auf ein paar Promille in den Umfragen. Eigentlich fehlt noch ne Fußnote, dass sie das alles bei gleichzeitigen Steuersenkungen erreichen wollen.
Der Kompromis von 2006 bedeutet keinerlei Rückbau, denn defacto wird hier z.Zt. nicht 4 Sprurig gefahren. Sie verzögern mit ihrer ekelhaften Taktik den Ausbau selber und gefährden alle Radfahrer, Fußgänger, Stoßdämpfer von Autos, Ohren von Anwohnern, Beitreiber von Geschäften usw.
Im übrigen war das ein gültiger Stadtratsbeschluss, komisch dass, wenn es ihnen nicht passt, man Entscheidungen zurückdrehen kann.
Mir passt das mit dem Parkhaus unter der Turnhalle auch nicht, wer tut sich mit mir zusammen und dreht zurück?
Man sollte denen das Plakat um die Ohren hauen.
@ J. Lohmeyer:
Also im Bestand sehe ich keine Radwege. Sanieren wir im Bestand, gibts danach immer noch keine.
Markieren wir dann also auf der Fahrbahn (dem im Bestand vielleicht 2,5m schmalen (!!!) Streifen zwischen rechtem Bord und dem Lichtraumprofil Straßenbahn) einen Radfahrstreifen (1,5m), bleibt von der vorhandenen „Fahrspur“ nix mehr.
Oder sollen die Radler einen Radweg dem Gehweg bekommen (mit Verlust der Stellplätze und keiner Möglichkeit, Straßengrün einzuordnen)?
@ kami:
Wie toll die „überbreiten Gehwege“ im Bestand für den Radverkehr zu nutzen sind, kann man sich ja schon heute auf der Königsbrücker anschauen.
Genauso bescheuert wie gemeinsame Fuß- und Radwege: Antonstraße zwischen Albertplatz und Neustädter ist ein „Paradebeispiel“ für Konflikte zwischen Radler und Fußgänger, ohne das es dort großartig Läden oder Hauseingänge gibt!
@ kami:
Radfahrer haben dort auf dem Gehweg nichts zu suchen. Dies ist schließlich eine Hauptroute des Radverkehrs. Das wäre auch nicht StVO-gerecht.
Außerdem ist Königsbrücker ist eine Geschäftsstraße und dafür ist eine Breite von 4-6 m für den Gehweg vorgeschrieben. (Klingt viel, ist es aber nicht, ein Kinderwagen wird mit 1,20m Breite veranschlagt.)
Radfahrer sind auf der Straße am sichersten unterwegs.
Gestern war ich geschäftlich in Berlin unterwegs. Da gibt es auch jede Menge 4-spurige Straßen. Radfahrer dürfen sich da auch oft die Fahrbahn mit den Autos teilen. Nicht ganz ungefährlich – im wahrsten Sinne des Wortes ein Kampf ums überleben. Auf solche „Verhältnisse“ würde ich gern verzichten. Wenn die Stadt bei der Königsbrücker die gleichen Fehler wie bei der Leipziger macht (die ja mittlerweile (zu spät) immerhin erkannt wurden), dann gute Nacht.
Die FDP kommt mir vor wie ein kleines bockiges Kind, welches das eigene Unvermögen einfach nicht einsehen will.
Fakt ist:
Von „Rückbau“ war zu keiner Zeit die Rede.
Die WSB wird auch die Königsbrücker entlasten, weswegen ein überdimensionierter Ausbau Irrsinn ist.
Jede weitere Verzögerung und das ständige zitieren bekannter völlig sinnfreier Argumente nervt!
Vielleicht sollte man die beiden Grinser mal einen Monat lang an einer vierspurigen Straße wohnen und jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fahren lassen. Kann mir schon vorstellen, dass die Vorstellungskraft für solche Dinge im Speckgürtel wohnend und im Cayenne durch die Gegend düsend etwas nachlässt!
Argumentativ ist irgenwie in den vergangenen Jahren alles gesagt. Im Kern: Autos und Autofahrer sind Scheiße, haben keine Rechte und sind deshalb sowieso hassenswert. Und dann erdreisten sich die Liberalen auch noch, ihre Meinung zu sagen?! Und der Anton stellt das auch noch ein? Sowas würde es vermutlich bei Coloradio bestimmt nicht geben, da ist die Welt wohl in Ordnung. Wo kommen wir denn da hin (Post #2).
Ach so, Torsten, man könnte umgekehrt die MIV-Hasser mal einen Monat jeden Tag über die Köni zur Arbeit bei Globalfoundries oder Infineon fahren lassen. Solche Leute solls nämlich auch geben. Und die fahren keinen Cayenne.
@ Micha
ist ja wohl ein Witz! Einige wenige „MIV-Hasser“ und viele normale Menschen müssen jeden Tag mit dem Rad die Königsbrücker nutzen, um zur Arbeit zu kommen. Wenn nicht einige („Fahrrad- und ÖPNV-Hasser“) seit Jahren versuchen würden, für den MIV mehr rauszuholen, als notwendig und angemessen wäre, könnte die Königsbrücker schon saniert sein. (Dann wären auch Autos ca. 10 km/h schneller als heute).
@Peter: Ich nutze jede Gelegenheit, um streitbare Themen zu streuen. Und bei den plakativen Parolen der FDP konnte ich nicht widerstehen.
Eine „Sanierung im Bestand“ halte ich aber einer Überlegung wert. Oder anders ausgedrückt, ich bin für jede Idee offen, die hilft, die Königsbrücker schmaler zu halten.
@ Olaf
polemisch geantwortet ließe sich diese Argumentation prima umdrehen. Die Beantwortung der Frage, was „notwendig und angemessen ist, beachtet jede Seite für sich anders, vermutlich. Führt aber alles offenbar zu nichts, wie wir an den zurückliegenden 17 Jahren Debatte merken. Es bringt m.E. nichts, die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer gegeneinander aufzuwiegen oder gar auszuspielen.
@ Anton
Ich finde ja, dass es manchmal sein muss, politische Positionen auch in eine plakative Parole zu übersetzen.
Ergänzend zu Deinem letzten Satz noch: Ich bin für jede Idee offen, die dafür sorgt, dass die scheiß-Straße endlich gemacht wird, ohne dass alles verschlimmbessert wird. Bei Sanierung im Bestand wäre dieses Risiko zumindest überschaubar.
@Micha
ich hatte deine Antwort polemisch umgedreht.
Es geht eben um die Belange von Bewohnern, allen Verkehrsteilnehmern und den Gewerbetreibenden.
@Micha: Um Gottes Willen – ich bin kein Auto-Hasser. Fahre selbst oft genug die Königsbrücker mit dem Auto lang und freue mich jedesmal darüber, wie schön man da durchgeschüttelt wird.
Mir ist nur nicht klar, wie man sich so verbiestert auf die 4-spurige Variante versteift und immer wieder diesen angeblichen Rückbau thematisiert. Wir brauchen eine Lösung, mit der alle leben können. Ein Ausbau in den jetzigen Dimensionen sollte eine deutliche Entlastung bringen. Zum Einen – weil man sich dann vielleicht wirklich mal trauen kann, nebeneinander zu fahren. Zum Anderen wird ja die Waldschlösschenbrücke eben zum Zwecke der Entlastung gebaut. Gleichzeitig kann man nicht erwarten, mit einer 4-spurigen Trasse den Durchsatz automatisch zu erhöhen – die Knotenpunkte werden weiterhin die Flaschenhälse bleiben.
@Torsten wir versteifen uns doch gar nicht auf eine vierspurige Variante. Unseretwegen könnte auch mit 2 überbreiten Streifen gebaut werden, das aber durchgängig, mit befahrbaren Gleisen und ohne künstliche Flaschenhälse. An der Variante 6 ist weiterhin zu bemängeln, dass es stadtauswärts in den Bischofsweg keine Linksabbiegerspur gibt.
Die vierspurige Variante hat für die Anwohner im Übrigen den Vorteil, dass sie einen Anspruch auf Schallschutzfenster haben.
um Gottes Willen, keine „Radwege auf den Gehwegen“! Das heist um Fußgänger, Mülltonnen, Auslagen, Hunde usw. schlängeln und an Kreuzungen von abbiegenden Autofahrern übersehen zu werden! Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn, nicht auf Gehwege!
@ Johannes (Lohmeyer?)
Langsam sehe ich nicht mehr durch: wer ist eigentlich noch „Wir“ in der FDP?
Ich erlebe einen FDP-Bürgermeister, der bewundernswert sachorientierte Politik betreibt.
Ich erlebe einen FDP-Wirtschaftsminister, der mich an seiner fachlichen Eignung mehr als zweifeln lässt – aber mit Eierschecke für Pendler und Sonntags geöffneten Videotheken und Waschanlagen wird man den Wähler schon über die Einmischung in kommunale Planungshoheit, Kürzung von ÖPNV-Fördermitteln und Postengeschacher im Ministerium als 1. Amtsmaßnahme schon hinwegschauen lassen…
Und ich erlebe 2 kommunale FDP-ler, die sachlich nicht haltbare aber schön populistische Plakate hängen und ohne klare Aussage irgendwie alles gut oder schlecht finden, was man ihnen als Möglichkeiten aufzeigt.
Was denn nun? Was sind die Bedingungen, die aus FDP-Sicht an den Bau der Köbrü gestellt werden? Wie sollen denn aus FDP-Sicht alle Interessen berücksichtigt werden?
Wieviele Fahrspuren braucht es nach der vor paar Jahren noch so betonten erheblichen Entlastungswirkung durch die WSB?
Sollen die Straßenbahnen möglichst unbeeinflusst fahren um schneller zu Infineon zu kommen?
Wo und wie soll Radverkehr stattfinden?
Wieviel Platz soll auf dem Gehweg FÜR Fußgänger sein?
Was ist mit Parken?
Begrünung?
Bin gespannt auf klare Aussagen…
Als größte Absurdität empfinde ich ja immer die FDP-Behauptung, die Köni soll „rückgebaut“ werden – bei Plänen, die die Straße von 10 auf 17 Meter verbreitern…
Noch ein Kommentar zu den „Flaschenhälsen“. Die maßgeblichen verkehrsbeeinflussenden Elemente sind nicht die Strecken, sondern die Knoten.
Wenn also die Kreuzungen aufgrund erheblicher unterschiedlicher Verkehrsströme nur eine begrenzte Anzahl an Fahrzeugen durchlassen, dann kann ich die Straße davor über die gesamte Länge 2-spurig machen, wie ich will: es fließen am Ende der Abschnitts nicht mehr ab als wenn es einspurig wäre.
Die Lösung: direkt vor den Kreuzungen werden (wie schon im Bestand z.B. am Albertplatz) mehrere Spuren geschaffen, die sich dann bei Grün im Idealfall entleeren und in die sich danach die in der einen Spur dahinter stehenden Fahrzeuge wieder einsortieren und auf das nächste grün warten usw..
Und diese Lösung ist doch z.B. an der Stauffenbergallee u.a. in Variante 6 enthalten (wenn es geradeaus hinter der Kreuzung nur mit einer Spur weitergeht, dann kann man auch nur eine Geradausspur vor der Kreuzung markieren…)
Welche Effekte die eine sinnfreie 4-spurige Strecke hat, kann man an der Antonstraße zwischen Albertplatz und Neustädter Bhf beobachten: auch dieser Abschnitt ist ein pseudo-4-spuriger. Und die einzigen, die die linke Spur benutzen, sind irgendwelche Bekloppte, denen 50 in der Stadt nicht reichen. Und am Ende stehen sie am Neustädter wieder neben den gerade überholten Fahrzeugen an der Ampel…
@Anton/Jan: Ich finds gut die Dinge durchaus mal so plakativ aufzugreifen und die Diskussion anzuregen.
@Johannes Lohmeyer: Kann den die Zielstellung eine Strasse sein auf der die Anwohner Schallschutzfenster benötigen???
Euer Motto lautet ja „Im Zweifel für die Freiheit“ – im Grunde das beste Motto was man haben kann – aber heißt das nicht auch für die Freiheit von Anwohner und Fußgängern einzutreten?
@Alle: Wird denn die Anwohnerversammlung morgen im Kulturrathaus ernstgenommen und treffen sich da tatsächlich mal die Kontrahenten des gesamten Spektrums an Meinungen?
In einiger Zwietracht erfreut mich jeder Stau.
Wer die Strecke täglich fahren „muss“ vergisst die freiwillige Wahl des Arbeitsplatzes und des Wohnortes.
Jede Argumentation fußt am Ende auf persönlichen Befindlichkeiten (schöne/preiswerte Behausung) und impliziert die Unbequemlichkeit der Alternative. Das kategorische „müssen“ ist in Wahrheit keines. Ein tatsächlicher Zwang besteht in keinem Fall.
Die leidenden Gesichter, die da ganz einsam in ihren 1-3 Tonnen Kredit-finanzierten Wohlfühlcontainern sitzen und idealerweise sächsisches Privatradio hören, werden wohl kaum die Selbstverschuldung dieser blöden Lage vor Augen haben.
Soviel zum Mobilen Individualverkehr im Schritttempo.
Sollte sich jemand fragen, was in Eris Namen, die FDP und vor allem „nicht irgendwelche dahergeblubberten Phrasen, sondern konkrete Fakten“ – Lohmeyer dazu treibt den Ausbau der Königsbrücker zu Thematisieren, ich hab da eigene Ideen:
Zum einen wäre da dieses Wunderschöne Hotel im Hecht, direkt in Hörweite des AZ Conni. (Nebenbei gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit/Dauer der Veranstaltungen und Anwohnerbeschwerden.)
Ich überlasse dem Leser die Beantwortung, wer Monetäres Interesse daran hat, dass die Besucher des Anspruchsvolle Business- und Conferencehotels möglichst einfach ihre Destination anreisen können.
Zum anderen wohnt der süße Sauerländer, ganz idyllisch in Johannstadt auf der anderen Elbseite. Mit dem Rad ist man da schon ein Weilchen unterwegs. Ein schöner Radweg, auf dem Weg ins Hotel-eigene Fitnessstudio passt da gut in den Trainingsplan. Nebenbei bemerkt kann man auch in dem Fitnessstudio sehr gut Radfahren, besonders die Aussicht hat einen eigenen Flair, wie mir berichtet wurde.
Aber auch so passt die Teilnahme an dem Demokratischen Verfahren gut in das opportune Portfolio der Bürgerrechtspartei.
Bleibt nur die Frage an Dich, Anton. Wie viel kostet denn ein PR-Beitrag in diesem Blog ohne offensichtliche Kennzeichnung, mit Grinse-Foto?
Ich schließe mit einem Zitat des Britischen Ökonomen John Maynard Keynes:
„Der Kapitalismus basiert auf der seltsamen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen mit widerwärtigen Motiven für das Gemeinwohl sorgen würden.“
@Christian, wenn man keine Argumente hat, wird man halt pesönlich. Sie scheinen mich da mit irgendwem zu verwechseln – ich heiße zwar Johannes, aber dass ich in der Johannstadt lebe, wäre mir neu. Und unsere Gäste reisen vom Flughafen oder der Autobahn an. Wenn Sie allen Ernstes glauben, dass man da durch die Königsbrücker Straße anreist, sind Ihre Ortskenntnisse noch schlechter als Ihr Stil. Kaufen Sie sich mal einen Stadtplan, ich erkläre Ihnen dann auch gerne, wo sich die Königsbrücker Straße befindet ;-)
Statt den (irgendwann mal mitgetragenen) Stadtratsbeschluss von 2006 zu unterstützen wird über einen den Herrn Staatsminister Morlok solange alles für nicht förderfähig erklärt, bis alles endlich so gebaut wird, wie man sich das vorstellt?!?!
Da frage ich mich doch ernsthaft, welches Verständnis von Demokratie (mindestens) bei Teilen der FDP vorherrscht!
@Johannes. Es gibt für mich keinen Grund persönlich zu werden. Das ist zu keinem Zeitpunkt die Intention gewesen. Und, auch bei schlechtem Stil, unter meinem Niveau.
Zu den Rechten und Pflichten, eines Bürgers einer Demokratie, gehört das Hinterfragen der Intention der Volksvertreter und denen, die es werden möchten.
Die aktuellen Umfragewerte der FDP mag die einen erfreuen, die knapp 17.000 FDP Mitglieder naturgemäß nicht so sehr.
Wir sind uns einig, dass da Handlungsbedarf besteht.
Wenn ich nun die Motive hinterfragen möchte und zu aller erst Monetäre Impulse sehe liegt das an dem Erfolg der Methode.
Zum Beispiel lässt sich die Gesundheitspolitik der liberalen ganz gut damit erklären, dass sie selbst davon nur peripher betroffen sind.
„…Die DKV bietet exzellenten Versicherungsschutz zu besonders günstigen Konditionen. Wer profitiert davon? Sie als Mitarbeiter der Freien Demokratischen Partei (FDP) sowie Ihre Familienangehörigen! …“
( http://www.kooperation.dkv.com/fdp/index.html )
Deshalb stelle ich die Frage: Worin liegen die Interessen, eines der erfolgreichsten Hoteliers dieser Stadt, sich mit Kommunal-politschen Themen auseinander zusetzen.
Da Du ja 2009 für den Bundestag kandiert hast und dich mit „Tue nie etwas, was auch andere für dich erledigen können.“ zitieren lässt, erscheint das Thema Straßenbau recht ungewöhnlich.
Rein Altruistische Motive würden mich freuen, dennoch sehr überraschen.
Die Annahme, dass Du in der Johannstadt wohnst, kommt aus einer zugegebenermaßen fragwürdigen Quelle. Zitat Ex-Freundin: „Dieser Lohmeyer wohnt bei mir im Haus.“ Das ist nun einige Monde her und ich hätte es überprüfen sollen oder gar nicht erst hier anführen.
Den Verlauf der Königsbrücker brauchst Du mir nicht erklären, aber danke für das freundliche Angebot.
Die Frage, worin Deine Motivation besteht, in die Diskussion um die Stadtplanung einzusteigen bleibt aber offen.
Was mich auch noch brennend interessiert, ist die Position der FDP bezüglich der Mittelfristigen Verkehrsentwicklung.
Wir wollen ja alle solche Vorfälle, wie diesen hier vermeiden: http://www.youtube.com/watch?v=Vivftti4ALw
@Christian
Interessante Argumentation. Sollte man also Fahrradfahrern sagen sie sollen sich mal nicht so aufregen über die fehlende Radspur – könnten ja auch freiwillig ÖPNV oder Auto fahren?
@googlehupf
Aufregen kann und sollte sich jeder, der Zorn und Empörung verspürt.
Ein demokratischer Habitus a priori.
Jedoch erscheint es wenig sinnvoll, einem Radfahrer vorzuschlagen Wohnort und Arbeitsplatz geographisch noch näher zu legen, um Energie, Ressourcen und Zeit-effizienter die regelmäßigen Strecken zurückzulegen.
Oder 2 Tonnen Metall mit einem dediziertem Antriebsaggregat für schwindende Rohstoffe zuzulegen, um die Eigenmasse von ca. 65-85kg zu bewegen.
Zumal der Radfahrer ebenso Steuern in die Gemeindekassen einzahlt, wie der Autofahrer.
Die dritte Alternative, besonders bei schlechtem Wetter – der ÖPNV kann in dem thematisierten Fall seine Vorteile nicht wirklich ausspielen, da sich Auto und Straßenbahn eine Strecke teilen und zu Spitzenzeiten stehen beide im Stau.
Ich denke, es geht vielen Radfahrern um Gleichberechtigung im individuellen Transport und den Möglichkeiten eine selbst bestimmte Lebensweise zu leben.
Aber ja, Zwang ist keiner gegeben und Alternativen zeigen sich auf, wenn man denn möchte.
mein persönliches best off:
– „Man sollte denen das Plakat um die Ohren hauen.“
– „Vielleicht sollte man die beiden Grinser mal einen Monat lang an einer vierspurigen Straße wohnen und jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fahren lassen.“
– „… auch dieser Abschnitt ist ein pseudo-4-spuriger. Und die einzigen, die die linke Spur benutzen, sind irgendwelche Bekloppte, denen 50 in der Stadt nicht reichen. Und am Ende stehen sie […] wieder neben den gerade überholten Fahrzeugen an der Ampel…“
… genau so siehts aus
falsch googlehupf, der MIV hat ja zumindest eine Spur.
Um deine Argumentation sachlich werden zu lassen, müsste es ja erstmal einen Radfahrstreifen geben, damit man dann die freie Verkehrsmittelwahl auch durchführen kann.
Und natürlich wähle ich als Alltagsradler auch mal die Straba oder das Auto.
@ Johannes
à propos „wenn man keine Argumente hat, wird man halt pesönlich…“
Ich warte immer noch auf stichhaltige FDP-Argumente bzw. Antworten auf meine Fragen.
Hallo Christian, hinterfragst Du die Motivation, sich politisch zu engagieren nur bei „erfolgreichen Hoteliers“ oder auch bei den vielen „Politikern“, die direkt von der Uni in ein watteweiches Mandat rutschen? Da wäre das eher angebracht, da die meisten Parlamentarier, wie es Werner Patzelt so nett ausdrückte, in einer „bürgerlichen Existenz“ finanziell nicht annähernd so gut dastehen würden wie mit ihrem Mandat. Bei mir ist das genau umgekehrt. Also können es schon mal keine monetären Gesichtspunkte sein. Ich bin nicht mal bei der DKV versichert ;-), wobei andere Parteien ebenfalls Benefits für Mitglieder anbieten, man sich aber bei der FDP lieber drüber aufregt.
Schon mal einen Moment drüber nachgedacht, dass man sich für eine Sache, die man für richtig hält, finanziell und mit persönlichem Engagement einsetzt? Genau deswegen setze ich mich gerne mit vielen Themen in unserer Stadt auseinander und versuche Vorschläge zu deren Lösung beizutragen. Nebenbei ist das auch die Aufgabe als Kreisvorsitzender einer Partei (die übrigens nicht 17.000, sondern nur 400 Mitglieder hat, in Sachsen 2800 und im Bund 65.000).
Dass man als Führungskraft niemals etwas tun soll, was man auch an andere delegieren kann, ist ein simpler Managementgrundsatz, bei dessen Nichteinhaltung man brutalstmöglich scheitert…
So, dass war jetzt viel Off Topic, ursprünglich gings hier ja um eine Straße ;-)
@christian:
sehr cooler beitrag, fein ausdefinierter stil, vielleicht willst du mal hier was einreichen: http://www.triebmagazin.de
@ Johannes
à propos “ursprünglich gings hier ja um eine Straße…”
Ich warte immer noch auf stichhaltige FDP-Argumente bzw. Antworten auf meine Fragen.
Bitte nicht pfennigfuchsen, aber folgende eine zahl bringt doch alles auf den punkt:
eingestelltes Geld im Dresdner Stadthaushalt für:
MIV = 190,00 Euro pro Jahr und Einwohner
Radverkehr = 1,20 Euro pro Jahr und Einwohner
(Quelle: Recherche des ADFC)
Wenn beim Straßenbau Geld „für die Radfahrer“ ausgegeben wird, dann geht das erfahrungsgemäß nach hinten los. Beispiele dazu finden sich auch in Dresden zur Genüge. Und wenn ich mir die Planungen für die Albertbrücke so anschaue, wird es auch in Zukunft solche mörderischen Radverkehrtanlagen geben. Jegliche Führung des Radverkehrs rechts von rechtsabbiegenden Kfz ist erwiesenermaßen gefährlicher als die gemeinsame Nutzung der Fahrbahn, also bleibt im Interesse aller nur die Sanierung der Königsbrücker im Bestand.
@E-Haller, gerne doch: 1. Stichhaltige Argumente haben wir sowohl in der Pressekonferenz als auch in diesem Thread schon zur Genüge gebracht. Sie sind zumindest stichhaltiger als Argumente wie „denen die Plakate um die Ohren hauen“…
2. Zur Frage, wie sich die von uns als Kompromiss angeregte grundhafte Sanierung (für die es auch außerhalb der FDP Fürsprecher gibt) mit Radwegen verträgt: Wir bringen diese Idee gerade erst in die Diskussion ein, insofern gibt es dazu noch keine Planung. Allerdings sollte klar sein, dass eine Sanierung ohne Radwege auch für die FDP nicht in Frage kommt.
@Buxi Diese Gegenüberstellung (sofern sie stimmt, was ich kommende Woche gerne mal prüfe), ist schon etwas verkürzt, zumal alle Neu-Investitionen in den MIV (damit sind vermutlich Straßen gemeint, die z.B. auch von Bussen genutzt werden) immer auch Radwege und den ÖPNV beinhalten und überdies Bau und Unterhalt von 1 KM Straße deutlich mehr kostet als 1 KM Radspur/weg. Hinzu kommt, dass der MIV ein deutlich breiteres Spektrum des Verkehrsbedarfs abdeckt als der Radverkehr. Insofern hinkt der Vergleich gewaltig.
Ich habe 1 Jahr in Nijmegen/Niederlande gelebt, wo der Radverkehr eine ganz andere Rolle spielt als in Deutschland. Die Großstädte sind deutlich fahrradfreundlicher als Dresden und haben gleichzeitig gut ausgebaute Straßen. Vermutlich, weil die Niederländer Verkehrspolitik nicht ideologisch, sondern pragmatisch betreiben. Sollten wir vielleicht auch mal probieren, zumal die meisten von uns sowohl mit dem Rad als auch mit dem Auto unterwegs sind.
Ich vermute es gab triftige Gründe dafür das Herr Lohmeyer Plakate aufhängen lässt aber seine Argumente nicht auf der Anwohnerversammlung vorträgt? Oder hab ich Ihn übersehen?
gegenüberstellung hin oder her, es geht mir nur um die etwaige prioritätensetzung trotz befürchteter klimafolgen. ob da alle radstreifen bei sog. neuinvestitionen mitgerechnet sind spielt an der größenordnung kaum eine rolle. und bei etlichen neuinvestitionen wie antonstrasse oder leipziger strasse kann ich fast keine radinvestition erkennen, schäußliche lösungen.
natürlich wird der MIV wesentlich mehr Kosten binden als es der radverkehr je notwendig haben wird. aber die investitionen sollten sich auch am verkehrsanteil (rad ca. 16-18%) orientieren und daran wo man beim modal-split hinwill. daran sieht man wie unglaublich teuer die infrastruktur des MIV ist, die 40% reichlich ausnutzen, aber 100% der menschen belasten und von allen auch zwanghaft bezahlt werden müssen. genauso restriktiv kann der staat die siedlungsentwicklung beeinflussen, eine PKW-maut einführen usw. usw. sollen die etwas mehr die kosten tragen, die sie auch verursachen, hingegen der radfahrer stets die abgasfahne inhalieren darf für sein umsichtiges verhalten.
vorschlag: radanteil zunächst auf 5 euro pro einwohner und jahr anheben. schauen, wie sich die situation entwickelt.
@Thomas: Von der FDP habe ich nur Herrn Hilbert gesehen.
@Anton: Ich auch, finde ich aber sehr enttäuchend wenn man gleichzeitig alle anderen Kanäle so aufgeregt bespielt.
@Christian
„Zumal der Radfahrer ebenso Steuern in die Gemeindekassen einzahlt, wie der Autofahrer.“
Ja aber es ist sehr plausibel anzunehmen, dass die Autofahrer deutlich mehr einzahlen (was auch absolut gerechtfertigt ist). Eh egal, wir wollen ja kein Zensuswahlrecht hier. ;)
„Ich denke, es geht vielen Radfahrern um Gleichberechtigung im individuellen Transport und den Möglichkeiten eine selbst bestimmte Lebensweise zu leben.“
Daher möchte ich auch, dass es eine vernünftige Radspur gibt.
@rolle
„Um deine Argumentation sachlich werden zu lassen, müsste es ja erstmal einen Radfahrstreifen geben, damit man dann die freie Verkehrsmittelwahl auch durchführen kann.“
Ist sachlich. Man kommt die Königsbrücker ja auch mit dem Fahrrad lang trotz fehlender Spur (Leute mit meinem überbordenden Wagemut haben das sogar mehrfach ausprobiert). Macht halt nur wenig Spaß – das wäre schön wenn’s mal geändert wird.
@ Johannes:
Wow, das beeindruckt:
„1. Stichhaltige Argumente haben wir sowohl in der Pressekonferenz als auch in diesem Thread schon zur Genüge gebracht.“
Bei der Pressekonferenz war ich nicht und die mir bekannte Presse hat auch nicht so ausführlich berichtet. Bleibt das Forum.
Das wurde hier gebracht:
„Alle in die Planung mit einbeziehen: Anwohner, Gewerbetreibende, Bahn- oder Radfahrer aber eben auch den MIV (motorisierter Individualverkehr)“
„Eine Sanierung im Bestand wäre eine Kompromisslösung“,
„…diese preiswerte Variante bedeutet ja nicht, dass es keine Radwege geben kann.“
„auf ein „krampfhaft gebautes, künstliches Gleisbett“ verzichten“
„Auch mit 2 überbreiten Streifen gebaut, das aber durchgängig, mit befahrbaren Gleisen und ohne künstliche Flaschenhälse.“
„Die vierspurige Variante hat für die Anwohner im Übrigen den Vorteil, dass sie einen Anspruch auf Schallschutzfenster haben.“
Was hatte ich gefragt:
Wieviele Fahrspuren braucht es nach der vor paar Jahren noch so betonten erheblichen Entlastungswirkung durch die WSB?
Sollen die Straßenbahnen möglichst unbeeinflusst fahren um schneller zu Infineon zu kommen?
Wo und wie soll Radverkehr stattfinden?
Wieviel Platz soll auf dem Gehweg FÜR Fußgänger sein?
Was ist mit Parken?
Begrünung?
Ich sehe in der vorgebrachten Argumentation lediglich die Interessen der Autofahrer vertreten. Wie die Radfahrer im Bestand fahren sollen: „Wir bringen diese Idee gerade erst in die Diskussion ein, insofern gibt es dazu noch keine Planung.“ Cool – es wird also etwas gefordert, von dem nicht klar ist, wie es funktionieren soll. Vorbild Bundesebene, was: ist so ähnlich, wie Steuersenkungen und Schuldenabbau gleichzeitig!?
Schade, ich dachte, hier wäre ne sachliche Diskussion drin. Aber sind doch alles nur unbelegte, populistische Allgemeinplätze.
Ps: Plakate wollte ich übrigens niemandem um die Ohren hauen…
…einfach selber Linien ziehn.
Also die ganze Diskussion um die Königsbrücker nervt langsam aber sicher ganz schön, denn ich versteh nicht wie ein Beschluss so lange dauern kann. Anscheinend ist die Straße noch zu gut. Für jede Sitzung wird Geld und Zeit verschwendet (Geld des Steuerzahlers wohl gemerkt).
Baut man die Straße einspurig mit Rotampeln für die Bahnen zwischendrin, sieht man auf der Leipziger und Könneritzstraße was passiert: Stau, Stau und nochmals Stau, selbst wenn kein Berufsverkehr ist. Zudem finde ich sollte man auf die Radwege nicht mehr Augenmerk legen als auf die normale Fahrspur. Ein Fußweg mit Radweg wird ja wohl nich so schwer sein, die Fußgänger brauchen auch keinen sinnlosen 4 Meter breitan Gehweg, wie es bei manch anderen Straßen der Fall ist. Gegen ein paar Parkplätze mehr ist auch nichts einzuwenden.
So wie die Straße jetzt ist, nur neu, das dürfte doch nicht zu schwer sein oder? Wenn euch die Straßenbahn stört, dann müßt ihr sie unter die Erde legen oder wie in Wuppertal nach oben.
Kommt endlich aus der Hufe im Rathaus sag ich nur, denn diese Straße ist mit eine der wichtigsten und leider auch kaputtesten. Für jede Vertagung würde es von mir kein Geld geben, es heißt miteinander arbeiten und nicht nur eigene Interessen vertreten, schließlich wird doch immer alles ganz demokratisch fürs Volk gemacht?!