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Verkehrte Kneipenwelt auf der „Görlitzer“

Geschlossen, weil Personal fehlt - Anklicken zum Vergrößern.
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Manche öffnen nicht mehr, weil sie nicht genug Gäste haben. Andere öffnen nicht, weil sie nicht genug Personal haben. Letzteren kann vielleicht geholfen werden, denn am „Cafe Dresden“, Görlitzer Straße, hing gestern die entscheidende Telefonnummer. Die ist eigentlich für Interessenten gedacht, die Plätze reservieren wollen. Vermutlich ist es aber auch die richtige Telefonnummer, wenn man einen Kneipenjob sucht. Schließlich sind Gäste ja ganz nett, vorausgesetzt, man hat auch Personal, das sie bedient…

Hier kann man die Telefonnummer ganz genau nachlesen.

Danke an Torsten für die Fotos
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35 Kommentare

  1. tja, wenn unsere lieben gastronomen nicht bereit sind, menschenwürdige löhne zu zahlen und sozialversicherungspflichtige stellen zu schaffen, bleiben in wirtschaftlich-starken zeiten eben die lohnsklaven aus. so ist das nun mal.

  2. Und jetzt frage ich mich, warum arbeitet dann Cheffe nicht mal selbst hinterm Tresen?
    Also wenn ich selbstständig wäre, würde ich mir den Spaß mal gönnen und tatsälich selbst in meinem Laden stehen ;)

  3. Das sehe ich ähnlich wie Frau Else. Ich kenne auch einige aus der Branche die zwei oder drei Jobs in verschiedenen Kneipen haben. Kein Vergnügen bei den lausigen Konditionen. Bei den Preisen die mittlerweile „normal“ (Cafe´Neustadt kann ich jetz nix zu sagen)sind, sollte für gutes Personal mehr drin sein.

  4. @Someone Else:
    Wenn die Leute auch die Bierpreise akzeptieren würden, die von einem sozialversicherten Angestellten an den Tisch gebracht werden… ;-)

  5. Vielleicht will dort niemand arbeiten. Gutes Personal will gut behandelt werden und daran hapert es oft, von der Bezahlung mal ganz abgesehen.

  6. @Someone Else
    Auch wenn Du im 1. Schritt Recht hast das die Löhne in der Gastro viel zu niedrig sind ist dies nur die halb Wahrheit. Der Lohn kommt nie vom Chef/Chefin sondern immer vom Kunden. Leider ist das nicht nur Dir sondern den meisten AN in der Gastro nicht so recht klar. Darüber hinaus treiben Parasiten wie die BG und GEMA die Preise die dann leider den Lohn der Angestellten schmälern. Dann kommt noch hinzu das die Kunden (teils berechtigt da schlechter Service) die Preise nicht akzeptieren die man aufrufen müsste wenn man den AN in der Gastro bessere Löhne zahlen würde.
    Aber unterhalte Dich doch mal mit den lieben Gastronomen wie sehr motiviert die AN sind wenn man Prämienlohnmodelle im Angebot hat…

  7. @a: mit dem argument hatte ich gerechnet. erstens machen die kneipen auch mit fest angestellten mitarbeitern noch genug umsatz und zweitens würden die menschen auch höhere preise akzeptieren, wenn nur alle mitzögen. die preiserhöhungen bei der umstellung auf den euro haben schließlich auch alle wacker getragen.
    die kneipiers müssen sich einfach fragen, ob sie zufriedene und gut eingearbeitete mitarbeiter wollen oder weiterhin diesen pauschali-durchlauf brauchen.
    ich selbst bin gelernter koch und weiß, dass eigentlich alle kneipen nach folgendem muster arbeiten: ein oder zwei festangestellte und unterbezahlte köche, die bestellungen machen, speisekarten zusammenstellen und den laden am laufen halten. der rest der belegschaft sind meist ungelernte, studentische küchenhilfen für maximal fünf euro die stunde. wer da große qualität erwartet, ist blauäugig. bei anderen gastronomie-berufen dürfte es ähnlich aussehen.
    diese art der ausbeutung von arbeitskraft funktioniert natürlich nur, weil viele menschen das angst-instrument „hartz4“ fürchten und deshalb jede arbeit annehmen müssen. das wird sich in zukunft ändern, denn im zuge des fachkräftemangels und der unpopularität von bestimmten berufszweigen, wird quasi ein zwang zu guter bezahlung, anständigen arbeitszeiten und annehmbaren arbeitsbedingungen entstehen. gastronomen können sich von ihrer großgrundbesitzermentalität so langsam verabschieden, denn schon jetzt finden betreiber von restaurants und kneipen kaum noch auszubildende. selber schuld!

  8. „großgrundbesitzermentalität“ hin oder her… das ist doch alles schöne theorie… es gibt so viele gastronomen, die den ganzen Tag arbeiten und trotzdem am ende des monats nichts verdient haben… und die schon gar nicht noch höhere KOSTEN stemmen können und es gibt so viele gründe dafür… es gibt auch so viele Arbeitnehmer, die den ganzen tag „anwesend sind“ und die vor faulheit, oberflächlichkeit und bequemlichkeit kaum aus den augen schauen können – das sind übrigens auch die, die am lautesten schreien, wenn es um mehr geld geht… ich finde bezahlung nach leistung korrekt und fair…

  9. Statt Reservierungenanfragen anzubieten, wäre doch sinnvoller gewesen Arbeitsanfragen von möglichem Personal zu bewerben…

    Oder es wird soviel gezahlt das am Ende eine mögliche freie Stelle reserviert werden müsste!!!

  10. @Bernd: die art von gastronomen müssen dann eben an ihrem konzept arbeiten. die goldgräberstimmung der 90’er ist vorbei und gerade die neustadt ist überfüllt mit gastronomie. ich will nicht von „natürlicher auslese“ reden, aber wenn hier eine kneipe nicht läuft, dann liegt es am fehlen von innovation oder charakter und sowas macht keinen umsatz und irgendwann zu.
    wer einem hart arbeitenden koch oder kellner irgendwas zwischen 3 und 5 euro die stunde löhnt, bietet keine „bezahlung nach leistung“ und dem werden auch irgendwann die mitarbeiter weglaufen.
    über lohn-(un-)gerechtigkeit in der welt brauchen wir hier gar nicht erst anfangen. ich finde es auch unter aller sau, welchen lohn z.b. ein koch oder kellner, der im schnitt um die 30 km am tag zurücklegt, schwer hebt, am wochenende arbeitet und von urlaub oder einer geregelten 40-stunden-woche nur träumen kann, am monatsende in der tasche hat. vergleicht man das mit einer herkömmlichen, kaffee kochenden, vorm rechner tippend hockenden und pünktlich feierabend habenden tippse (wie ist eigentlich die männliche bezeichnung dafür?), so kann von gerechtigkeit keine rede sein. (für alle, die jetzt rummeckern: ich habe mit der tippse polarisiert!)
    das ist das system, was viele von uns unterstützen und solange wird sich daran auch nichts ändern.

  11. Eine Möglichkeit als Kunde den Stundenlohn der Bedienung zu verbessern wäre z.B. Trinkgeld. Das lässt sich zudem noch „leistungsgerecht“ anpassen. Löst nicht den Fehler im System, ist aber schon mal ein Anfang, oder?

  12. @d.: das argument, der „kunde“ würde die preise vorgeben, akzeptiere ich nicht. ich akzeptiere ihn genauso wenig, wenn uns die lebensmittelindustrie erzählt, der „kunde“ verlange das billige, minderwertige fleisch. wenn die kneipen alle ein gleich-hohes niveau der preise hätten, müssten die „kunden“ diesen eben bezahlen. basta! dann geht es eben nicht, dass man sich jeden abend mit kind und kegel an den tresen oder in den biergarten setzt. im gegenzug würden sie freundliches, motiviertes, weil gut bezahltes personal vorfinden und der besuch der kneipe oder des restaurants würde sich von der alltäglichen routine, hin zu einem erlebnis entwickeln.

  13. @d.
    Na klar, die GEMA ist schuld an den schlechten Löhnen und den hohen Bierpreisen – etwa 220 EUR im Jahr für das übliche Gedudel. Da wollen wir mal gar nicht nachrechnen, was das pro Tag ausmacht….

    @someone else
    Ohne die am WE arbeitenden und pünktlich Feierabend machenden „Tippsen“ würden wohl auch einige Kunden in der Gastronomie fehlen…. besonders an den WE, wenn die da auch arbeiten müssten.

  14. @w.: ich sagte doch, ich „polarisiere“! ich musste mir doch ein halbwegs verständliches und überspitztes beispiel aussuchen, um die gegensätze aufzeigen zu können.

  15. @w
    Bitte bewerte meine Zeilen im Kontext! Ich verwendete vor der Nennung der Parasiten das Wörtchen „wie“ – es handelte sich demnach um Beispiele. Deshalb hast Du natürlich Recht das die GEMA nicht für niedrige Löhne verantwortlich ist aber sie trägt ihren Teil dazu bei.
    Nur der Ordnung halber sei erwähnt das die von Dir in den Raum geworfenen 220€ p.a. nicht annähernd reichen wenn man eine halbwegs Normal große Kneipe betrachtet. Unberücksichtigt sind dabei jedwede Veranstaltungen die in der Kneipe durchgeführt werden (z.B. BRN, Kneipennacht oder Fußball-WM/EM) für die von der GEMA absurde Rechnungen geschrieben werden.

  16. @Else
    Da Du ja offensichtlich den Plan hast wie es ganz einfach geht – teile uns doch mit wann und wo Du Deine Kneipe eröffnest. Ich werde ganz sicher Gast und freue mich auf Deine Innovative und Charakterlich herausragende Kneipe. Deine MA werden durch weit über der Norm liegende Löhne eine tolle Leistung in der Küche und am Gast bieten. Die Gäste werden zu Dir strömen auch wenn Deine Preise (vermutlich) 30 bis 50% über der Norm liegen.

    Echt ich freu mich drauf Dein Gast zu sein!

  17. @Someone Else
    Natürlich kann der Kunde entscheiden, ob er abends rausgeht, in eine Einrichtung, wo er zum rauchen vor die Tür muss, oder das Bier schon schal serviert wird, vielleicht entspricht auch das Essen nicht seinem Geschmack, und dafür soll er noch zahlen und das möglichst viel?

    Selbst wenn das Alles zutrifft, bin ich mir noch nicht sicher, dass es überall freundliches und motiviertes Personal angetroffen wird.

  18. Ich als SelbstGastronom mit der am eigenen Leib/Geldbeutel gemachten Erfahrung sage ja zum „Amerik.Vergütungssystem“.

    D.h. 3-5€/h (in meinem Fall waren es Dollar)von Cheffe plus 15% Servicecharge auf den Rechnungsbetrag vom Gast für die Angestellten (wurde dann per Schlüssel an alle aufgeteilt).

    In meiner Erfahrung hatte dass folgende Auswirkung:
    – Geld wurde nur verdient von dem der tatsächlich auf Arbeit war, somit war die Motivation immer hoch
    – ein gutes Team, das verkaufen kann und seinen Job toll macht, verdient gutes Geld meist vielmehr als die erwähnten 15%
    – und die Pappnasen, die meinen das die Gastro für alle machbar ist und nix abliefern wurden ganz schnell verabschiedet

    So wäre mir auch wiederum als Gast geholfen, denn ich würde tatsächlich für die Leistung zahlen, die erbracht wurde.

    Just my thoughts…

  19. @d.: wie gesagt, ich habe einen beruf in der gastro gelernt und werde mich hüten, in diesen zurückzukehren. glaube mir, ich habe meine gründe und die liegen nicht unbedingt in bezahlung und arbeitsbedingungen begründet, sondern auch in dem wissen, was teilweise aus der küche an den gast kommt. kein bedarf mehr.
    ich wollte ja nur sagen, dass es durchaus lokale gibt, sie seit jahren oder gar jahrzehnten funktionieren und das muss ja einen grund haben. nur von stammgästen werden die sicher nicht leben.

    @dorischer: von der idee her ja nicht schlecht, aber wie sieht es generell mit dem versicherungsschutz und lohnvortzahlung im krankheitsfalle in einem solchen arbeitsverhältnis aus?

  20. Halb so viele Kneipen würde mich persönlich gar nicht stören. In die Räumlichkeiten können ja erst Handyläden, dann 1-Euro-Oasen und später Nagelstudios einziehen. Bis der Vermieter weichgeklopft ist und normale Läden und deren Mietpreis-Möglichkeiten akzeptiert.

  21. @ Someone´s Else:

    In Amerika war es damals so:

    Bring your own, was ja per se nicht schlecht sein muss, jeder kann selber entscheiden ob und wieviel er wofür ausgeben möchte.

    In Kanada wurde vom Stundenlohn prozentual ähnlich wie hier Abgaben für SoziVers. abgezogen, alles was man mehr wollte musste jeder selbstzahlen. Lohnfortzahlung bei Krankheit gab es nicht, musste man selber dafür sorgen.

    Alles in allem für mich ein zu befürwortendes System, bitte nicht falsch verstehen, deshalb fasse ich nochmal zu sammen:

    Dem Einzelnen mehr Selbstverantwortung, aber auch im ersten Schritt die Möglichkeit der Selbstverantwortung auch finanziell gerecht werden zu können. Und wenn er´s versaufen will, ist das dann und die Folgen seine Sache.

  22. „@someone , Du sprichst mir aus der Seele…..Partner :)) , langsam gibts ja 7.5 Eusen ….wau…..können wir ja zurückkehren ;))…..mal schauen ,wann die Letzten es verneinen , für nen “ Fünfer “ den Herd anzuschmeissen….viele sind eh aus der Branche weg und es ist traurig ,dass es noch viele gibt ,die sich so ausbeuten lassen…..glaube die Gelernten ,die die Chance haben ,oder hatten einen eigenen Laden zu führen , die Ideale und Werte der Gastro korrekter und loyaler umsetzen können…..oder? Gibts auch „Abschreibmodellgastronomen“die dad auch beherzigen ;))

  23. P.S. @an alle die gern mammeln gehen…..wenn Ihr mit dem Essen zufrieden wart,dann geht doch mit dem Trinkgeld einfach nicht über los ,sondern direkt in die Küche=angenehmer Motiv.schub für die “ Herdrocker „und Strukturflechter….

  24. @jens: genau, wäre ein anfang.
    was ich immer nicht ganz verstehte ist, dass der deutsche für dinge wie exklusive urlaube, handys, fahrräder etc. geld übrig hat, wenn es aber um das leibliche wohl geht, möglichst das billigste haben möchte.
    wir müssen einfach verstehen lernen, dass sich unser fast pathologischer sparzwang bis in die küche der kneipen und zur bezahlung der mitarbeiterInnen vortsetzt. darunter leidet zwangsläufig die qualität der speisen und die des services.

  25. … irgendwann im Leben eines jeden Mannes kommt der Tag an dem er sich entscheiden muss, auf welcher Seite des Tresens sein Platz ist.

    Offensichtlich hat die schweigende Mehrheit sich für die Plätze mit den Hockern entschieden.

  26. Lieber Herr Frintert…

    führen sie doch bitte ein Phrasenschwein… mit dieser „News“ hier… würde sie die komplette Seite auf Jahre finanzieren können… ^_°

  27. Jetzt hat Eva, von Evas Pizza den Laden übernommen. Ich finde, der Laden hat Potential. War sehr gemütlich, wir werden wieder kommen.

  28. Die Idee mit dem „Phrasenschwein“ ist ja wirklich originell. – Wo nehmt Ihr das nur alles her ?!?

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