In Teilen der Äußeren Neustadt werden offenbar nachts kleine Sticker an Autoscheiben oder Rückspiegel geklebt. Die Botschaft: „Parke nicht auf unseren Wegen!“ Ich konnte heute Morgen auf der Prießnitzstraße, der Schönfelder und der Louisenstraße insgesamt zehn Autos zählen, die mit solchen, auch Spuckis genannten, Aufklebern bestückt wurden.
Diskussion auf Nachbarschaftsportal
Diese Aufkleber wurden unlängst auch auf dem Nachbarschaftsportal nebenan.de thematisiert. Dort beschwerte sich ein Anwohner, dass er einen solchen Sticker bekommen habe, obwohl er nur ganz geringfügig vor einem abgesenkten Bordstein geparkt habe. Darauf startete dort eine lebhafte Diskussion. Neben dem Hinweis auf Rollstühle, Kinderwägen und dass man als Autofahrer ja auch ein paar Meter gehen könne, kam auch der Hinweis auf Sachbeschädigung und rechtliche Konsequenzen.
Schließlich gab es auch den ganz praktischen Tipp, dass sich so ein Aufkleber mit einem Fön oder Speiseöl prima entfernen lasse und den Vorschlag, dass in der Neustadt ab 18 Uhr nur noch Anwohnerparken erlaubt sein solle, damit die „Partytouristen“ nicht die Parkplätze blockieren.
Genau aus diesem Grunde wurden vor rund 13 Jahren die Parkscheinautomaten und die Anwohnerparkzonen eingeführt. Seitdem können Anwohner*innen im Viertel mit einem grünen Parkausweis für 30,- Euro pro Jahr parken. Für alle anderen kostet das Parken in der Äußeren Neustadt je 30 Minuten 25 Cent oder pro Tag 3,- Euro. Ein Parkschein kann für maximal drei Tage gezogen werden. Zwischen Mitternacht und 9 Uhr ist das Parken kostenfrei. Offenbar reicht die Regelung nicht aus, um den Parkdruck in der Äußeren Neustadt zu senken.
317 Autos auf 1000 Haushalte
In der Äußeren Neustadt sind insgesamt 5270 Kraftfahrzeuge zugelassen, davon sind 4374 Autos – im Schnitt kommt auf jeden dritten Haushalt ein Auto. Quelle: Stadtteilkatalog der Landeshauptstadt. Das ist zwar im Vergleich zur restlichen Stadt verhältnismäßig wenig, allerdings ist die Neustadt der am dichtesten besiedelte Stadtteil Dresdens.
Neben den Spuckis drohen aber auch andere Konsequenzen. Ralf Lübs, Chef des Ordnungsamtes teilte vor ungefähr einem Jahr auf Nachfrage mit, dass die Äußere Neustadt von Mitarbeitern des Gemeindlichen Vollzugsdienstes regelmäßig in der Zeit von 7 bis 22 Uhr kontrolliert wird. Ein Knöllchen für das Parken auf dem Fußweg wird in der Regel mit einem Verwarngeld von 20 Euro geahndet, wenn dabei eine Behinderung auftritt oder das Auto länger als eine Stunde steht, kann das Knöllchen auch 30 Euro kosten.
Zum Vergleich: Ein 24-Stunden-Ticket im Parkhaus an der Bautzner Straße kostet 5,- Euro. Heute Morgen, kurz nach 7 Uhr war das Parkhaus zu ungefähr einem Drittel gefüllt. Ein Dauerparkplatz kostet 59,- Euro.
Bezüglich der Entfernung der „Spuckis“, Speiseöl und ein Fön sind nicht unbedingt empfehlenswert. Mit handwarmem Wasser lassen sich dies Aufkleber zumindest von den Scheiben meist rückstandslos entfernen. Das Kleben dieser ohne Leim anhaftenden „Spuckis“ wird nach Informationen des Fuss e.V. von Gerichten in der Regel nicht als Sachbeschädigung gewürdigt.
Der Verein weist aber darauf hin, die Belange der Verkehrssicherheit zu berücksichtigen, Aufkleber sollten nie auf einen Rückspiegel geklebt und auf der Windschutzscheibe nur außerhalb des Gesichtsfelds angebracht werden.
Ich finde, die Aufkleberchen sind die freundliche Art, auf rücksichtsloses Parken hinzuweisen. Die benutze ich auch gelegentlich. Bei derben Fällen kann man Falschparker auch prima selbst anzeigen: http://www.dresden.de/de/rathaus/dienstleistungen/owi_privatanzeigen.php
Ich hoffe, das hat dann nachhaltige erzieherische Wirkung.
Hier eine Bezugsquelle für diese praktischen Ermahnungshinweise: https://umkehr-fuss-online-shop.de/view/productdetails/virtuemart_product_id/3/virtuemart_category_id/1.html
„Dort beschwerte sich ein Anwohner, dass er einen solchen Sticker bekommen habe, obwohl er nur ganz geringfügig vor einem abgesenkten Bordstein geparkt habe“
Ich hab den Radfahrer nicht übern Haufen gefahren, ich hab ihn nur ganz leicht berührt.
Genau! Ja nicht unter Anwohnern auch noch anfangen mit etwas Verständnis und gegenseitiger Rücksicht zu reagieren. Sondern ANZEIGEN das autofahrende Sch…! Ich bin selber Anwohner, Autofahrer, Radfahrer, Gehwegbenutzer… und plage mit täglich mit mangelnden Anwohnerwohnerparkplätzen und anderen mir nicht nachvollziehbaren Aggressivitäten gegenüber PKW Fahrern und Besitzern rum.
Und mit Blick auf die so intelligente Äußerung von Cyclist hoffe ich nur, dass er derjenige seltene Radfahrer ist, der ohne Kopfhörer, mit Licht vorn und hinten am Rad, nicht auf Gehwegen fahrend und Richtungswechel auch mal anzeigend, den ansonsten kaum noch auszuschließenden Zusammenstoß mit verhindert. Das wäre mir als Autofahrer auch mal einen Dankes-Aufkleber wert.
So ein sinnloser quatsch.
Wenn alle (Parkenden) auch mal mehr zusammen rücken würden und sich nicht mit ihren Mini Karren mitten in Bus-große Parklücken setzen würden, oder nen meter abstand lassen zum vorder oder dahinter parkenden Auto, wäre auch mehr platz.
@Frank (ein anderer): Volle Zustimmung! So lange die Amerikaner völkerrechtswidrig Truppen in Syrien haben, sollte sich niemand über Falschparker beschweren.
Spuckis vom Fuß e. V. habe ich auch mal geklebt. Mittlerweile zeige ich aber Autofahrer konsequent an, die mich auf meinen Wegen zu Fuß oder auf dem Rad behindern. Die Anzeige geht mit dem Onlineformular der Stadt fix (http://www.dresden.de/de/rathaus/dienstleistungen/owi_privatanzeigen.php) und die 25€ Bußgeld vom Ordnungsamt regen vermutlich mehr zum Nachdenken an als die leicht abzulösenden Zettelchen.
@Torsten: Solange die Amerikaner völkerrechtswidrig Truppen in Syrien haben parken sie aber wenigstens nicht straßenverkehrsordnungswidrig in der Neustadt auf dem Bordstein.
Wir, ein autofreier Radfahrer-Haushalt mit Kindern, standen vor nicht allzu langer Zeit auch auf dem Gehweg parkend, um das Mietauto zu beladen. Es hat keine 5 Minuten gedauert, wir haben keine abgesenkten Bordsteine blockiert und auf dem Gehweg auf ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geachtet. Während ich beschäftig war mit Kinder anschnallen und mein Partner noch etwas aus dem Haus holte, wurden uns auch mehrere Aufkleber dieser Sorte an die Frontscheibe geklebt, in diesem Moment von mir unbemerkt. Ganz ehrlich, ist das nicht ein bisschen feige? Kann man nicht auch mit persönlicher Ansprache arbeiten?
Verkehrsteilnehmer*Innen, welche*r jederzeit alle Verkehrsregeln beachtet, werfe nun den ersten Stein..
@Frank (ein anderer): Nein, mit „Verständnis und gegenseitiger Rücksicht“ können Falschparker nicht mehr rechnen. Sie haben doch gerade mit ihrem Parken vor abgesenkten Bordsteinen, auf Teilen des Fußweges etc gezeigt, dass sie gerade KEINE Rücksicht auf die Belange von Rollstuhlfahrern, Menschen mit Kinderwagen und vielen anderen zu nehmen bereit sind.
Kopfhörer tragen beim Radfahren ist nicht verboten (google selbst).
Und so ein mit etwas Wasser rückstandsfrei zu entfernender Spucki ist doch schon eine sehr rücksichtsvolle Art, den Autofahrer auf seine Verfehlung hinzuweisen, man könnte sie auch per https://www.wegeheld.org/ verpetzen.
Und was mache ich bei den sz-bikes, die ständig völlig gedankenfrei mitten auf dem Gehweg platziert werden? Aufkleber? Sinnlos. Naja, es sind ja nur die Autofahrer rücksichtslos. Der Rest ist ja so lieb und brav. Es ist ja auch nur logisch, wenn immer mehr Parkflächen und Garagen wegrationalisiert werden, dass es am Straßenrand immer enger wird.
@peanut: Kopfhörer tragen ist erlaubt, darf aber nicht beeinträchtigen. Das bedeutet, wenn es so laut ist, dass ich nix anderes mehr höre, kann ich haftbar gemacht werden.
Wo kann ich Radfahrer melden, die auf Fußwegen fahren oder nach Einbruch der Dunkelheit ohne Licht? Und Fußgänger, die ohne zu schauen, über Straßen oder diagonal über Kreuzungen laufen? Oder sind diese Verkehrsverstösse weniger schlimm als Falschparken? Ist schon praktisch, dass Autos Nummernschilder haben und man dann fleißig anonym Blockwart spielen kann.
Und was das Thema Kopfhörer betrifft, da sollten dann mal Kontrollen durchgeführt werden, wie laut da Musik gehört wird. Dann ist es – man glaubt es kaum – sehr schnell verboten.
@stephan
Mit welchem Recht beanspruchen Sie mit Ihrem KFZ mehr als 10qm öffentlichen Raum? Zahlen Sie dafür monatlich die ortsübliche Kaltmiete, dann dürfen Sie ihren Blechhaufen auf der Straße abstellen.
Radfahrer sollten beim Thema „Einhaltung der StVO“ auch lieber die Füße still halten, die sind nämlich oftmals kein Dreck besser als die oben gezeigten Autofahrer…
30 € Anwohnerparken für 1 Jahr …. 20 € Bußgeld … das sind so lächerliche Summen … das kann ja gar nicht funktionieren … ich wohne am Lutherplatz …es ist zum verzweifeln hier … Lutherstraße parken regelmäßig bis zu 10 Autos auf dem Fußweg … auf dem abgesenkten Bordstein vor der Barholda auch meistens 2 … die Strafen müssen auch wehtun, damit sie was bringen sollen … und das tun sie für die Besitzer der immer schicker werdenden Autos offensichtlich nicht.
Parkhaus füllen fände ich auch sehr sinnvoll. Ist für alle hier in der Region die gleiche Strecke Fußweg, wie wenn man zur Straba oder Rewe läuft … das sollte ja wohl zumutbar sein …
Diese Aufkleberhelden sollten sich mal ein wenig mit der StVO beschäftigen.
Falls dort keine Schilder das Parken verbieten, dann stehen die beiden hinteren Fahrzeuge auf dem letzten Bild völlig legal dort.
@cyclist
Ich bezahle zumindest Kfz Steuer. Was damit wird, ist ne andere Sache. Radfahrer zahlen in dieser Form nix und stellen Ansprüche. Ausserdem war das nicht die Antwort auf die Frage. Ich schreibe auch nicht von klapperkisten. Im Übrigen Zahl ich Miete für meinen Stellplatz inkl. Fussmarsch nach Hause. Diese Möglichkeit hatt aber nicht jeder. Was bezahlen Sie für Ihren Stellplatz?
Verdammt. Muss erst mal auf Arbeit. Schön gemütlich mit dem LKW durch die Stadt. Damit auch Radfahrer einkaufen können.
Hallo,
wenn eure Kinder früh mit dem Rad zur Schule fahren und vom nächsten überfahren werden, werdet ihr vielleicht verstehen, warum man irgendwann anfängt Spuckies zu kleben. Es wird geparkt als gebe es kein morgen. Irgendwie, irgendwo. Lässt sich ja prima auf den Gehweg versenken. Wer auf den Ecken steht behindert massiv die Sichtachse. Wer da abiegen will sieht nix. Und meist sind ja auch noch die schönen Strassenpanzer.
Bei Gefahr für den Strassenverkehr kann das O Amt abschleppen lassen. Das machen die fast nie. Auch die Knöllchen werden immer weniger. Wenn der Staat sein Recht nicht durchsetzt, dann geht’s eben anders.
Ich fahre Rad, selten Auto. Und ich laufe gerne 10minuten. Ich habe kein Anrecht mit meinem Blechhaufen hier zu stehen.
Fahrradfahren machen auch vieles nicht richtig. Autofahrer auch nicht. Aber ich schädige nicht das Klima, schädige nicht andere Lungen und mein Impact auf die Infrastruktur ist geringer. Das beste aber: Ich bin genauso schnell wie das Auto in der Stadt.
Warum schaffen es immer alle anderen, den Verkehr anzupassen? Selbst München baut jetzt eine Schnelltrasse für Radfahrer durch die Stadt. Von den nordeuropäischen Ländern brauchen wir hier gar nicht anfangen.
@Anton Schade, dass Du trotz des Umfangs Deines Beitrages nicht darauf eingehst, dass diese Aufkleber auch an Fahrzeugen zu finden sind, welche völlig gesetzeskonform im öffentlichen Parkraum abgestellt werden und auch keine physische Behinderung darstellen. Auf nebenan.de ist das sogar im Bild festgehalten und heute morgen kannst Du Dich auf der Priessnitzstrasse davon überzeugen.
Ahoi Torsten,
gut dass du es ansprichst! Weiterhin wäre es um vieles wichtiger, dicke Proletenkarren, die ohne gültige Erlaubnis auf Parkplätzen für Behinderte parken, einen dementsprechenden Aufkleber auf die Scheibe zu kleben, damit die Behörde und jeder andere sehen kann, dass sie behindert sind.
Warum wird hier eigentlich über Radfahrer gehetzt? Beschweren die sich über die zugeparkten Flächen? Ich dachte es geht vorrangig um Rollstuhlfahrer und Menschen, die einen Kinderwagen vor sich herschieben oder ein Kind auf einem Laufrad dabei haben. Da müssen sich doch nicht Auto- und Radfahrer die Köpfe einschlagen….
@Stephan: Niemand bestreitet, dass LKWs, Fahrzeuge für Handwerker und sonstige Wirtschaftsfahrzeuge notwendig sind. Aber danke für die nutzlose Information. Aus dem Abführen der Kfz-Steuer kann man übrigens keinen Anspruch auf einen kostenlosen Parkplatz im öffentlichen Straßenland ableiten. Erst recht keinen Anspruch auf Falschparken.
@Randhecht: Wer anderen mangelnde Rechtskenntnisse vorwirft, der sollte diese wenigstens selbst besitzen. Da Du diese offensichtlich nicht hast, empfehle ich Dir einen Blick in § 12 Abs. 3 Nr. 1 STVO.
@Randhecht: Nein, tun sie nicht, und zwar unabhängig von der (von Gerichten durchaus unterschiedlich bewerteten) Frage, ob an der Stelle bereits aufgrund § 12 StVO Parkverbot herrscht.
Zum einen parkt der rechte der drei Pkw ebenfalls teilweise vor der Bordabsenkung, vor der ein Parkverbot vollkommen unstrittig ist.
Und zum anderen sorgen die beiden rechten Pkw dafür, dass die verbleibende Restfahrbahnbreite zu schmal ist. Die Schönfelder Straße ist schlicht zu schmal, um dort auf der Fahrbahn zu parken. Die Vorstellung, dass dort ein Lkw der Feuerwehr durch muss, macht sofort klar, warum parken dort asozial(sic!) ist.
@Ethik Safi … das ist ja interessant, jetzt wollte ich gerade meckern, was denn die Arbeiter mit den Karren zu tun haben, da fällt mir auf, dass sogar laut Duden das Wort Prolet offenbar inzwischen komplett vom Proletarier entkoppelt ist. Danke für diesen Gedankenanstoß.
@Einer: Das konnte ich bei meinem Rundgang (Prießnitzstraße/Schönfelder-/Louisenstraße) so nicht feststellen. Und selbst wenn, ist es für mich schwer nachzuvollziehen, da das Fahrzeug ja in der Zwischenzeit mitsamt Aufkleber bewegt worden sein könnte. Das betrifft auch das Bild auf nebenan.de. Mir fiel jedoch auf, dass die meisten der auf dem Bordstein geparkten Autos nach 8 Uhr dann nicht mehr dort standen. Möglicherweise ja, weil ab der Zeit das Knöllchen-Risiko steigt.
@mal ehrlich – also zumindest an der Ecke Timaeusstr./Alaunstraße „parkt“ jemand sein Fahrrad immer so auf dem Fußweg (angeschlossen an ein Verkehrsschild), dass man allmorgentlich daran vorbeischlängeln muss. Mit Kinderwagen o. Rollstuhl käme man da nicht vorbei, ohne auf die Straße auszuweichen. Insofern kann man die Kritik durchaus auch auf Fahrradfahrer beziehen, die wie geschildert an den unmöglichsten Stellen ihre Drahtesel anschließen.
@Stef: Bei dem hinteren Fahrzeug hab ich nicht genau hingeschaut, daß parkt tatsächlich illegal vor dem abgesenkten Bordstein, wobei man hier natürlich hinterfragen könnte ob es sinnvoll ist, auf 10m Straßenlänge zwei mal den Bordstein abzusenken.
Bei dem mittleren Fahrzeug bleibe ich dabei, daß dieses dort legal steht, die nötige Fahrbahnbreite ist an dieser Stelle problemlos gegeben.
@Ali Höhler: Den Paragraphen nicht nur zitieren, sondern auch verstehen! Die Rechtslage ist da recht eindeutig: „Nr. 1 verbietet nicht, am rechten Fahrbahnrand einer Straße zu parken, deren rechte Fahrbahnkante sich ununterbrochen geradlinig fortsetzt.“
@Randhecht … stellt sich die Frage, was man als Fahrbahn betrachtet. Die Schönfelder neben dem Golf ist meines Erachtens keine 3 Meter mehr breit. Das heißt vorbeifahrende Autos müssen zumindest teilweise über die Talstraße ausweichen. Aber gut, dass ist natürlich auch Fahrbahn, nur eben von einer anderen Straße. Dann stellt sich mir die Frage, was ist mit §12, Absatz 3 Nr. 1: Das Parken ist unzulässig … vor und hinter Kreuzungen und Einmündungen bis zu je 5 Meter von den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten. Ich denke der Abstand vom Schnittpunkt der Fahrbahnkanten Tal-/Schönfelder Straße ist geringer als 5 Meter.
Ähnlich stellt sich das Dilemma auch an der Louisen-/Ecke Kamenzer und Martin-Luther-Straße dar. Aber die dort parkenden Fahrzeuge erhalten in der Regel auch keine Knöllchen.
Mannomann…wir kommen mal wieder von Kuchenbacken auf Arschbacken. Wir würden uns in der ganzen Diskussion mal wieder etwas mehr Gelassenheit wünschen. Natürlich ist es nicht in Ordnung, falsch zu parken. Aber solche Vergehen durch Selbstjustiz in den Griff kriegen zu wollen, ist mindestens genauso schlecht. Man kann auch Farbbomben auf neue Häuser werfen. Aber wem nützt das? Gibt es in der Neustadt nicht ernsthaftere Probleme ? Vielleicht tackert mal jemand einem Drogendealer einen Sticker an die Jacke: „deale nicht in unserem Viertel“. Aber das kann man natürlich nicht anonym machen.
Und wenn in einem dicht besiedelten Kiez Autos mal verkehrt parken: MEINE GÜTE…..Geht mal die Louisenstrasse runter, wenn „Mülltag“ ist. Da kommt kein Mensch mehr durch. Regt sich auch niemand auf.
Also immer locker bleiben und schön durch die Hose atmen…… ;-))
@Randhecht: Du hast Recht, Parken im der Einmündung gegenüberliegenden Bereich scheint die Rechtsprechung tatsächlich zu erlauben. Da ich finde, dass man die StVO da auch anders verstehen kann, nämlich dass Kreuzungen gerade freigehalten werden sollen, geht es hier also eher um Verstehen der Rechtsprechung als um Verstehen des Gesetzes ;-)
Also ich finde dass man es vielleicht nicht ganz so bierernst nehmen sollte, wenn jemand mal zum klassischen ‚Be- und Entladen‘ falsch parkt. Auch für ne viertel oder halbe Stunde auf einen Kaffee. Das Problem ist doch dass das Gebaren inzwischen fast zur Normalität geworden ist. Und ohne Konsequenzen (Hallo Ordnungsamt!) wird das immer schlimmer. Hier sind regelmäßig alle 4 Kreuzungsecken (auf’m Fußwegbereich) zugeparkt + Autos im Kreuzungsbereich auf der Straße (was wirklich gefährlich ist). Maß halten kann halt wie immer keiner…
Achso, PS: Ich für meinen Teil verzinke niemanden beim Ordnungsamt (könnten ja nur die 15 Minuten sein die der da steht), deswegen befürworte ich regelmäßigere (oder überhaupt welche…) Kontrollen, vor allem Abends, des Ordnungsamts. …aber die ham ja kein Personal…
Eine herrliche Diskussion. Das gibt es wohl nur unter Deutschen, viel mehr noch unter Ostdeutschen, viel mehr noch unter denunzierenden Ostdeutschen, viel mehr noch unter denunzierenden ostdeutschen Dresdnern.
Ich bin ein Wochenenddresdner, wohne unter der Woche in Berlin. Vielleicht mag ja der ein oder andere mal in die Hauptstadt kommen und schauen, wie das hier so geregelt wird? Ist eigentlich ganz ähnlich, Autofahrer hassen Radfahrer, Radfahrer hassen Autofahrer und Fussgänger, Veganer mögen keine Fleischfresser. Aber irgendwie macht der Großstädter dann doch nicht so eine Provinzposse auf, wie ihr hier. Große Unterhaltung!
Ich finde die Parkplatzsituation/ -suche in der Neustadt für mich eher meditativ. Und wenn nicht genug Parkplätze zur Verfügung stehen, dann stehe ich da, wo es halt geht und nicht gleich jemanden das Leben kostet.
Wenn dann einer aus der Provinz sich berufen fühlt mit dem Zollstock zu kommen, nachzumessen und festzustellen dass ich 5 cm zu weit im Kreuzungsbereich stehe und mir das am besten noch per Aufkleber mitteilt, dann muss ich einfach nur schmunzeln. Ich liebe meine kleine ostdeutsche Provinz mit all ihren Bewohnern. Wenn sich das ändern würde, würde ich die Welt nicht mehr verstehen.
Gut zu wissen, dass hier alles in Butter ist. Und dankeschön, dass sich Leute wie ich sich herrlich drüber lustig machen können. :))
Und ich bin sehr froh, dass doch noch so viel aus früheren Stasizeiten übrig ist. Das denunzieren liegt uns halt im ostdeutschen Blut.
Etwas mehr Gelassenheit würde hier gut tun. Oder halt wegziehen, wenn man sich in einem belebten Viertel wie der Neustadt nicht zurecht findet. Es geht sicher noch provinzieller. ;)
Ich würde ja glatt sagen, fahrt mal einen Gang runter, im Auto oder auf dem Fahrrad, aber da bekommt sicher gleich wieder einer hier ein Blutgerinnsel und möchte mich melden. ;)
Ach ja, ich stehe meist im Kreuzungsbereich Alaun-/Jordanstrasse und bin wirklich leicht zu finden: ich habe ein Berliner Nummernschild! ;) In diesem Sinne…
Hallo Anton,
Sprache lebt! Demzufolge hätte ich selbstverständlich von Prolet*innenkarren schreiben sollen. Was ich hiermit nachhole.
@Felix: Jetzt lass uns Provinzler doch nicht doof sterben, wie wird das denn nun in Berlin geregelt?
Ich hab auf die Schnelle nur die Kunst-Aktion mit der Folie gefunden. Oder die mit den etwas größeren Stickern.
@Anton: na als gebürtiger Dresdner bin ich doch ein Provinzler wie Du. Nur eben unter Tage in der großen Stadt. Auch nicht immer einfach. ;)
Parkplatzprobleme gibt es auch in Berlin. Aber irgendwie auch etwas mehr Toleranz. Liegt vielleicht an der Großstadt!? Wird der BER nun fertig oder nicht – irgendwie egal. Zumindest geht es meist ohne die etwas ausufernde Provinzposse.
Aber wie gesagt, das ist meine subjektive Wahrnehmung wenn ich meinen Dresdner und meinen Berliner Kiez vergleiche. :)
Hallo Felix, aus der Ferne betrachtet, kommt mir Berlin auch immer mächtig tolerant vor. Aber wenn Du dann mal in die Kommentarspalten der Lokalpresse guckst, ich glaub, die nehmen sich mit uns Spießer-Sachsen fast gar nix. Wenn ich da an den Aufschrei denke, als in Prenzlberg mal einer sein Café für Mütter mit Kindern sperren wollte.
Nette Kommentare. Mir ist nicht ganz klar was Fahrräder mit falsch parkenden Autos zu tun haben?
Eventuell wäre das schlechte Projektmanagement bei Boeing auch ein Grund in der Neustadt falsch zu parken.
Aber danke für die Bezugsquelle der Sticker und das aufmerksam machen auf die App.
Werde dann demnächst auch die schlaflosen Nächte effektiv nutzen.
@Felix
gut zu wissen, dass es Leute gibt, die noch ein wenig gesunden Menschenverstand besitzen. In der ach so coolen, hippen und toleranten Neustadt werden die offenbar selten……
Meine Güte Felix, aren’t you something… Große Gratulle zu deiner weltmännischen Gelassenheit. :-/
@Felix weil Du hier so auf denunzierende-dresdner-sächsische-ost-deutsche Provinzler abfeierst, was in einer Großstadt woanders nie Thema wäre:
Schau mal in der schweizer Weltsdtadt Zürich vorbei und stelle dich dort auf gähnend leere Anwohnerparkplätze. Als Ortsunkundiger, mit deren farblichen Markierung nicht vertraut, niemanden behindernd, wirst du binnen Minuten mit einem sofort vor Ort zu zahlendem privaten Knöllchen über 100 SFR (das ist dort erlaubt !), wahlweise mit einer Anzeige beim Ordnungsamt und dann fäligen 200 SFR an dein Fehlverhalten (immernoch nur „falsch“ Parkieren) erinnert. Dort gibt es jede Menge Nachbarn, die den ganzen Tag nichts besseres zu tun haben, als hinterm Fenster lauernd, auf die nächsten Opfer zu warten, um die im wahrsten Sinne gebührlich zu denunzieren. Ich habe mich mit einem Solchen dort mal unterhalten und konnte kaum glauben, wie stolz er noch auf seine Methode ist, die seiner Hausgemeinschaft meherer Tausender im Jahr einbringt.
Ja und was Berlin angeht, hat Anton ja schon erwidert.
Es gibt nicht nur Kinderwagen und Rollstuhlfahrer, sondern auch Fußgänger die etwas mit den Händen transportieren möchten. Meine Ansprüche als ganz normaler Fußgänger mit etwas Gepäck in der Hand sind ja gar nicht mal so hoch. Ich würde an Kreuzungen mit etwas Gepäck in den Händen gern einfach nur die andere Straßenseite erreichen ohne dafür ewig auf der Straße laufen zu müssen (finden Autofahrer nämlich auch doof) , um irgendwann mal eine Lücke zu finden, wo ich durchpasse. Allein deswegen bin ich für freie Kreuzungsbereiche und parke notfalls auch am Ende der Welt statt sie zuzustellen. Gegen Be- und Endladen hab ich nichts, aber für Dauerblockaden fehlt mir jegliches Verständnis.
Da hatte ich gerade die Idee eine Parkbürgerwehr zu gründen und dann lese ich das hier.
Muss ich mir was anderes ausdenken, womit ich Leib und Leben Anderer schützen kann. Catwarn, die Bürgerwehr für Katzenallergiker – jede Nacht markiere ich Fensterläden mit wasserlöslicher Lebensmittelfarbe, auf denen eine Katze in Augenhöhe sass. Im Hinterkopf die unschuldigen Leiber, welche beim Anblick des schmeichelnden Schnurrers Tränen in den Augen und die Hand am Aerosol haben.
Dann kommt einer zu mir, die letzte Luftnot noch in guter Erinnerung, bedankt sich. Er steigt in sein geparktes, 6m langes und 3m hohes SUV (Kennzeichen SS-HH 18) und fährt aus der Feuerwehreinfahrt des Kindergartens davon.
Miteinander muss man üben.
@Anton Ob die Fahrzeuge nun umgeparkt wurden oder nicht oder die markierten Fahrzeuge des Kleistermeisters zu 100% einer rechtlichen Würdigung des Vergehens standhalten würden, spielt weniger eine Rolle. Eine Pseudo-Exekutive ist nicht besser als ein Dauer-SUV-Gehwegparker, Ursachen und Begründungen gibt es für alle Seiten.
@Anton: ja, die Geschichte kenne ich. Das waren die Jungs vom „The Barn“ in der Schönhauser. Und das war eine wirklich klug durchdachte PR zur Eröffnung, die eben genau auf diese Leute zielte. Und die gibt es natürlich auch hier. Und die springen, genau wie hier, brav darauf an, wenn man sie in ihrer Spiessigkeit vorführt. ;)
Das Barn läuft übrigens im 4. oder 5. Jahr immer noch wie verrückt. Die Jungs haben alles richtig gemacht. Ein solches Mütter/Kind freies Café wäre auch in der Neustadt eine großartige Sache.
Aber jetzt kommen wir schon wieder vom Falschparken auf Mütter mit Kind. Da kriegt der Werner doch gleich einen Schlaganfall. Und der Terry versteht die Welt und ihre Offenheit nicht mehr. Und einige andere bekommen Schnappatmung und merken sich meinen bevorzugten Wochenendparkplatz. ;))
@Einer: Wer oder was nun besser ist, darf der mündige Leser gern selbst entscheiden. Ich hab nur Deinen Einwand beantworten wollen.
Auch nett Berliner Verhältnisse als tolerant zu beschreiben. Da in Berlin eh jeder macht was er will, nennt man das resignieren nun tolerieren. Ah ja…
Wäre dem nicht so könnte man ja Gesetze tolerieren ;-). Da hört dann aber die Toleranz ziemlich schnell auf.
Sportlich-einfältige Argumentation, Felix. Ich hab nur noch auf den Begriff ‚Spießigkeit‘ gewartet, …Bingo!
Wir warten jetzt mal ganz entspannt ab, bis so ein selbsternannter Neustadtsheriff von einem humorlosen Autobesitzer mal in flagranti erwischt wird und sich ein paar saftige Schellen einfängt. Auf die Berichterstattung und die Kommentare freuen wir uns schon…
ein sonniges Wochenende…..
@Felix: Ein bisschen lustig ist es ja schon, beim Thema Falschparken ausgerechnet Berlin anzuführen.
Die Arroganz einiger Autofahrer gegenüber allen anderen Menschen ist sicherlich in allen Städten ähnlich verteilt, genauso wie in Dresden gibt es auch in Berlin (und allen anderen Städten) Autofahrer, die durch ihr Verhalten beim Parken Fußgänger und Radfahrer (und oft genug auch andere Autofahrer) behindern und gefährden. Nur: Während in Dresden die meisten Bürger (Polizei, Ordnungsamt und Politik sowieso) das schulterzuckend hinnehmen, ändert sich das in Berlin mittlerweile. Nicht nur, dass solche Zettel-Klebe-Aktionen wie oben beschrieben in Berlin öfters vorkommen (meinem Eindruck nach, ohne dass das große Aufregung verursacht – die Betroffenen sind schließlich selber schuld), auch zeigen viele Bürger dort Falschparker mittlerweile konsequent an (u.a. aufgrund der Erfahrung, dass die freundliche Variante mit Aufklebern nicht ausreicht…).
Vor allem aber wird in Berlin mittlerweile in deutlich größerem Umfang abgeschleppt. Was letztendlich das einzige ist, das Autofahrer tatsächlich davon abhält, so zu parken. Sogar die BVG erhält nun das Recht, Falschparker an Haltestellen oder auf Busspuren abzuschleppen. Und manche Bürger dort rufen mittlerweile schlicht die Polizei, wenn Geh- oder Radwege unbenutzbar sind. So gesehen ist die Aktion mit den Aufklebern harmlos – aber vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Selbstverständlichkeit, mit der das Falschparken bisher hingenommen wurde, sich dem Ende zuneigt.
Sportlich-einfältige Diskussion, Terry. Da hab ich nur auf Kommentare wie Deinen gewartet…Bingo!
Was genau ist die Posse? @ Felix
Die Aktion selbst kann ich nur Unterstützen. Städte sind vor allem Wohn- und Lebensraum … es gibt Parkplätze, da gehören die Autos hin. Der Rest ist für „alles andere“ – nur nicht zum Auto abstellen – ist doch simple.
P. s. Die Dinger stehen doch schon überall.
Mensch Felix, ursprünglich die große Gelassenheit predigen und dann so dünnhäutig?
@Sharp: nicht böse sein, ich mach mich doch nur ein wenig lustig. Nimm’s doch auch mit Humor. ;)
@Felix: bei einem solch ernsten Thema darfst Du hier im Forum nicht zu viel Humor erwarten. ;))
Ich weiß nicht, wie es euch geht, bisher war das falsch parken in der Neustadt ein gelegtlich notwendiges Übel. Gestern Abend allerdings hat es wirklich richtig Spaß gemacht. Und wird vermutlich auch erstmal do bleiben.
Dank euch! Und dank dieser wunderbaren Diskussion hier. :))
Also, weiter so.
ich bin dafür noch einen weiteren aufkleber herauszugeben, der dann auf die parkenden fahrzeuge geklebt wird, welche vor/hinter sich ca. 2m platz zum geschmeidigen ein-/ausparken aufweisen + die jeweiligen autos davor/dahinter.
interessant wäre es durchaus zu wissen, wieviele „falschparker“ in die dann noch frei werdenen lücken schlüpfen könnten … ich erwische mich doch regelmäßig beim kopfschütteln, ob der „sicherheitsabstände“.
woran liegts – zuviel ellenbogen, zu wenig „einpark-skills“ oder allgemein fehlende rücksichtnahme heutzutage??
@parkplatzsuchender
Dieses „Phänomen“ nervt allerdings. Wir machen mehr oder weniger regelmäßig die Einparker freundlich auf ihr Verhalten aufmerksam mit dem Hinweis, dass der Parkraum in der Neustadt knapp ist. Und wir meinen wirklich freundlich ! Von „kümmer dich um deinen eigenen Scheiss, du Arschloch“ bis „ja, Sie haben Recht, ich setz nochmal zurück“, haben wir schon alles gehört. In aller Regel sind es „Besucher“, die sich schlicht über den knappen Parkraum keinen Kopf machen. Meist hilft ein freundliches Wort !
Ah, jetzt hammers endlich! Das größte Übel sind die zu großen Lücken zwischen den parkenden Autos. Das da noch keiner drauf gekommen ist. Das Potenzial liegt hier sicherlich bei mehreren hundert Parkplätzen allein in 01099. Aber dass diese Lücken zwangsläufig entstehen durch den ständigen Wechsel verschiedener Fahrzeuggrößen ist selbst mir als Nichtautofahrer bewusst.
-Zwei Kombis raus, zwei Kleinwagen rein: drei Meter nutzlose Lücke
-oder zwei Kleinwagen raus, n T3 rein: drei Meter nutzlose Lücke
vielleicht ließe sich die mediterrane methode einführen … gang und handbremse raus, sodass man sich die lücken zurechtschieben kann!? :)
Prima. Genau die richtige Gangart und wenn es nach mir ginge, dann könnte der Aufkleber so groß sein wie bei „stop a douchebag“ (wer es nicht kennt, einfach mal auf Youtube schauen).