Gestern hatten die beiden Stadträte Vincent Drews (SPD) und Johannes Lichdi (Grün) ihren Ergänzungsantrag vorgestellt. Sie fordern ein Schwimmbad für Pieschen und die Neustadt und wollen den Antrag zur Stadtratssitzung am 11. April einbringen. Heute nun kritisierte die FDP-Fraktion die Schwimmbad-Idee an der Harkortstraße, die Pläne würden Sachsenbad und die Schwimmhalle in Klotzsche gefährden.
Die FDP-Fraktion im Dresdner Stadtrat hat dem Neubau eines weiteren Hallen- und Freibades in der Harkortstraße eine klare Absage erteilt und kritisiert das aus ihrer Sicht unsolidarische Verhalten der Initiatoren. Wie der Fraktionsvorsitzende Holger Zastrow am Dienstag in Dresden sagte, sei der Vorstoß von Grünen und SPD ein durchsichtiges Wahlkampfmanöver auf Kosten der Zukunft des Pieschener Sachsenbades und der neuen Schwimmhalle in Klotzsche.
Gefahr für Sachsenbad und Klotzsche
Wörtlich sagte er: „Die Pläne für die Harkortstraße zerstören den bisherigen Konsens im Stadtrat und gefährden sowohl die Sanierung des Sachsenbades in Pieschen als auch den Hallenneubau in Klotzsche.“ Offenbar gehe es Sozialdemokraten und Grünen einzig und allein darum, in ihrem Stadtteil zu glänzen. Dies sei egoistisch und fahrlässig. „Wer zu viel will, bekommt am Ende gar nichts“, so Zastrow.
Hinsichtlich der Frage nach der Versorgung von Neustadt und Pieschen mit Wasserfläche empfiehlt Zastrow einen Blick über die Stadtteilgrenzen hinaus: „In Steinwurfweite befinden sich mit dem Arnhold-Bad und dem neuen Schwimmkomplex in der Freiberger Straße die besten und größten Bäder der Stadt quasi um die Ecke beziehungsweise über die Brücke“. Aber auch nach Bühlau sei es nicht weit, so der FDP-Fraktionschef.
Das Bad in Klotzsche müsse allerhöchste Priorität haben, weil es eine nicht sanierungsfähige Halle ersetzen und zudem ein räumlich viel größeres Einzugsgebiet mit Wasserfläche versorgen wird.
Und auch beim Sachsenbad sollten alle froh sein, Interessenten gefunden zu haben, die den wertvollen denkmalgeschützten Bau retten wollen. Nicht auszuschließen sei, dass eine konkurrierende Schwimmhalle in der Harkortstraße die Zukunft des Sachsenbades als Gesundheitsbad beeinflusse und durchaus dazu führen könne, dass ein möglicher Investor das wirtschaftliche Risiko höher bewerte.
Nachtrag
Der FDP-Politiker Holger Zastrow tritt zur Kommunalwahl im Wahlkreis 4 an. Dazu gehören die Stadtteile Hellerau/Wilschdorf, Flughafen/Industriegebiet Klotzsche, Hellerberge, Weixdorf, Langebrück/Schönborn, Weißig, Gönnsdorf/Pappritz, Schönfeld/Schullwitz und Klotzsche.
Tolle Argumentation. Hat sich das Herr Zastrow ganz alleine ausgedacht?
In Dresden braucht es mehr Schwimmhallen – das sollte auch jedem klar sein, der mal versucht hat nach Feierabend oder am Wochenende irgendwo zu schwimmen. Die bisherigen Hallen sind krass überfüllt bzw. oft aufgrund von Wettkämpfen nicht zugänglich. Keiner hat den Neubau in Klotzsche in Frage gestellt. Und das Sachsenbad ist keine Schwimmhalle und wird auch nie eine werden. Falls das überhaupt noch mal saniert wird, dann als Erholungsbad / Spa.
Ja, der Zastrow macht das alleine, aber was sagt eigentlich Beirätin Horst dazu? Solange Holger’s One-Man-Show soviel willfährige Wiedergabe in allen Lokalmedien erhält, macht es keinen Sinn, auch in diesen Sandkasten hinabzusteigen. Die wirklich wichtigen Punkte werden bisher noch von keiner Seite dargelegt. Schwamm drüber, also nix Schwimmen @NeustPiesch. Gut, daß sich die da oben im klotzscher Überhitzungsgebiet dann zwischen mehreren Freibädern, Schwimmhalle und den Volkersdorfer Seen entscheiden können. Neustadt-Pieschen kann ja in die Elbe gehen. Amen.