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20 Jahre Theater in der Ruine

In der St. Pauli Ruine wird Jubiläum gefeiert – „20 Jahre Sommer“ heißt es, denn im Juni 1999 fanden hier die ersten Theaterveranstaltungen statt. Regisseur und Vereinsvorstand Jörg Berger erinnert sich: „Damals haben hier zehn Leute gesessen und überlegt, was man machen könne.“

Die Ruine gehört der evangelischen Kirche, die hat das Gemäuer per Erbpacht an den städtische Entwicklungsgesellschaft Stesad abgetreten und die wiederum vermietet es an den Theaterverein. Und das nun schon im zwanzigsten Jahr. Anfangs gab es hier Open-Air-Theater unterm Sternenhimmel, seit 2012 wird hier unterm Glasdach geprobt und aufgeführt. (Neustadt-Geflüster vom 1. Februar 2012).

Theaterruine St. Pauli
Theaterruine St. Pauli
Im vergangenen Jahr hatte der Verein zu kämpfen. Die institutionelle Förderung des Vereins hatte der Kulturausschuss der Stadt von bislang 60.000 Euro auf 40.000 Euro gekürzt.

Der Ausschuss hatte eine neue künstlerische Profilierung und ein Gesamtkonzept für die Spielstätte gefordert. Von den städtischen Zuschüssen werden anteilig die Veranstaltungen in der Theaterruine und des soziokulturellen Zentrums „St. Pauli Salon“ im Dresdner Hechtviertel finanziert.

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Mit weniger Geld musste der Verein in der vergangenen Saison auch anders wirtschaften. So entfielen zum Beispiel teure Gastspiele. Auch der heiße Sommer machte den Theaterleuten zu schaffen. Insgesamt kamen deutlich weniger Besucher*innen als sonst. 14.000 im Vergleich zu sonst 20.000 im Schnitt. „Das führte dann auch zu Mindereinnahmen in Höhe von rund 15.000 Euro“, sagt Berger.

Vereinsvorstand und Regisseur Jörg Berger
Vereinsvorstand und Regisseur Jörg Berger

Neue Saison

Nun starte man aber optimistisch in die neue Saison, immerhin ist die institutionelle Förderung durch den Kulturausschuss wieder angestiegen. Insgesamt 65.000 Euro gibt es für die Arbeit in der Kirchruine und im St.-Pauli-Salon auf der Hechtstraße. „Wir haben das Konzept überarbeitet“, berichtet Berger, „wir verkaufen jetzt besser, was wir machen.“ Aber es gebe auch eine umfangreichere Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, die die Kirchruine mit Inhalten füllen wollen.

Insgesamt stehen jetzt schon rund 150 Veranstaltungen auf dem Plan. Der Schwerpunkt bleibt natürlich beim Theater. Da gibt es in diesem Jahr drei Premieren. „Endlich allein!“ – eine Komödie von Lawerence Roman, das „Frankensteinprojekt“ – „das wird ein Gruselschocker“, grinst Berger und die „Odyssee im Weltraum“ – das erste Stück der Theaterkids des Vereins.

Am 20. April finde das erste Konzert statt und am 24. April das erste Theaterstück. Am 22. Juni wird dann das große Jubiläum gefeiert. Der Verein zählt rund 100 Mitglieder, Berger ruft auf, mitzumachen, denn Unterstützung wird immer gebraucht. Und er ist überzeugt, dass in diesem Jahr wieder mehr als 20.000 Besucher*innen kommen werden.

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Die Kirchruine am Königsbrücker Platz.
Die Kirchruine am Königsbrücker Platz.

Aus der Geschichte

St.-Pauli-Kirche wurde wurde 1889 errichtet. Das Gebäude ist frühgotischen Formen nachempfunden. Ursprünglich hatten hier einst bis zu 1.000 Personen Platz. Der Turm war einst 78 Meter hoch. Während der Bombenangriffe auf Dresden am Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Kirche mehrfach getroffen. Nur der Rest des Turmes und die Außenmauern blieben erhalten. 1996 wurde die Ruine durch die Stesad gesichert und in Teilen saniert.

2 Kommentare

  1. Kein Wort zu den klagenden neu zugezogenen Nachbarn in ihren Luxuusbuden, die das abendliche Fensteröffnen im Sommer verhindern….

Kommentare sind geschlossen.