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Bei der Feuerwehr raucht es

Heute Vormittag hat der Bürgermeister Detlef Sittel (CDU) der Feuerwehr eine moderne Brandsimulationsanlage übergeben. Dieses Feuerhaus befindet sich auf dem Gelände Feuerwache Albertstadt an der Magazinstraße. Außerdem verfügt die Feuerwehr nun über einen neuen Gerätewagen zur Brandschutzerziehung.

Bürgermeister Detlef Sittel, Andreas Rümpel, der Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz und Feuerwehr-Ausbilder Uwe Seiler.
Bürgermeister Detlef Sittel, Andreas Rümpel, der Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz und Feuerwehr-Ausbilder Uwe Seiler.

Erst raucht es stark, dann brechen plötzlich Flammen hervor. Blaulicht. Zwei Kameraden der Feuerwehr eilen herbei und löschen den Brand. Ausbilder Wolfgang Brunn steht mit der Fernbedienung daneben und ist stolz auf seine Leute, sie haben alles richtig gemacht. Qualm und Flammen sind eingedämmt.

Die kurze Demonstration soll eine Übung veranschaulichen. Solche Übungen sollen hier an der Magazinstraße nun drei bis viermal pro Woche stattfinden. Nicht nur die Dresdner Feuerwehr, sondern auch Feuerwehrleute aus dem Umland können hier unter realistischen Bedingungen das Löschen üben.

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Die neuen Übungsräumlichkeiten ersetzten die alte Anlage in Übigau. Geübt werden kann an sechs verschiedenen Brandstellen die Brandbekämpfung und die Personenrettung. Die Brandstellen werden mit Propangas betrieben. Ausbilder Uwe Seiler erläutert, dass mit verschiedenen Flammenhöhen unterschiedlich starke Brände und Löscherfolge simuliert werden können. Geübt werden kann in der Garage mit einer auf Gleitschienen verschiebbaren PKW-Attrappe; eine Werkstatt mit einem um 90 Grad drehbarem Regalteil; einem Lager mit Tisch; einer Küche mit Kochherd, Dunstabzugshaube und einer Fritteuse zur Simulation eines Fettbrandes und einem Wohnzimmer mit Sofa.

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Die Feuerwehrleute können so unter nahezu realen Bedingungen üben. Der Ausbilder simuliert die einzelnen Brände per Fernbedienung, die hat auch einen Not-Ausschalter. „Binnen 30 Sekunden ist das Feuer dann aus und der Rauch verzogen“, sagt Ausbilder Wolfgang Brunn.

Auch Außenübungen

Im Dachgeschoss des Hauses gibt es Verbindungen zu den freien Dachflächen und der Außenfassade. So können Taktiken und Techniken für das Orientieren, Suchen, Auffinden und Retten von Personen, der Eigen- oder Selbstrettung sowie Notfallrettung von Atemschutzgeräteträgern erlernt, trainiert und gefestigt werden. Alle Räume sind mit Nebelgeräten ausgestattet. Mit dem Nebel können unterschiedliche Sichtweiten bei Bränden simuliert werden.

Die Anlage wird zentral über einen Leitstand im Nachbargebäude gesteuert und überwacht. Kameras außen und Wärmebildkameras innen zeichnen großflächig die Übungen auf. Die Kameradinnen und Kameraden werden zudem stets von Trainern begleitet. Trainer können per Funkfernbedienung die Steuerung auch direkt vor Ort übernehmen. Sensoren in den Brandstellen erkennen Löschwasser und erlauben zusammen mit der Steuerungssoftware programmierbare Übungsabläufe.

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Gleichzeitig können drei Gruppen auf verschiedenen Ebenen üben. Auch größere Übungsszenarien für bis zu zwei Löschzüge können simuliert werden. Dabei sind die Brandbekämpfung auf zwei Ebenen, eine parallele Personensuche im Dachgeschoss sowie die Rettung von Personen über Dach, Balkon oder Treppenraum möglich.

Das Löschwasser wird aus Unter- und Überflurhydranten in unmittelbarer Nähe auf dem Übungsgelände entnommen. Im Brandhaus fängt eine Zisterne das verbrauchte Löschwasser dann wieder auf. So kann es mehrmals genutzt werden.

Die Brandsimulationsanlage umfasst auf einer Grundfläche von zwölf mal elf Metern über eine Höhe von 12,5 Metern drei Geschosse mit einer Gesamtfläche von 132 Quadratmetern. Insgesamt sind hier 30 Tonnen Stahl und 300 Kubikmeter Beton verbaut. An einen zentralen Technikschacht schließen sich verschiedenen Übungsräume an. Sie sind über ein Treppenhaus und verschiedene Punkte zum Anleitern von außen erreichbar. Den Rohbau übernahm die Firma NBL GmbH Bau Lockwitzgrund. Die Simulationsanlage baute die Firma KFT Fire Trainer GmbH. Insgesamt kostete das Projekt etwas mehr als 1,4 Millionen Euro.

Gerätewagen Brandschutzerziehung

Außerdem übergab der Erste Bürgermeister Detlef Sittel einen neuen Gerätewagen Brandschutzerziehung an die Feuerwehr Dresden. Dieses Fahrzeug sieht aus wie ein Löschfahrzeug, ist aber keins. Es verfügt, teils in kleinerem Maßstab, über Pumpe, Strahlrohre und Schläuche und Unterrichtsmaterialien für die Brandschutzerziehung. Es dient der Nachwuchsarbeit bei den 20 Dresdner Jugendfeuerwehren. Mit dem Gerätewagen Brandschutzerziehung wird es möglich, auch direkt zu Kindertagesstätten und Schulen zu fahren und vor Ort Brandschutzerziehung anzubieten. Das Fahrzeug wurde durch die Firma Brandschutztechnik Stolpen geliefert. Es wurden ca. 110.000 Euro investiert.

Michael Heinze, Brandschutzerzieher, zeigt den neuen Gerätewagen
Michael Heinze, Brandschutzerzieher, zeigt den neuen Gerätewagen

Seit November 2012 gibt es das Brandschutzerziehungszentrum in der Feuerwache Altstadt. seitdem haben bis Ende 2018 insgesamt schon über 20 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Fortbildungsmodulen teilgenommen. Für 2019 sind fast alle Lehrgangstermine vergeben. Sittel sagte: „Die Kinder- und Jugendarbeit hat bei der Feuerwehr Dresden einen sehr hohen Stellenwert.“ Die Landeshauptstadt Dresden habe den gesetzlichen Auftrag zur Brandschutzerziehung. Es sei enorm wichtig für die Kinder und Jugendlichen, den Umgang mit den Gefahren sowie das Absetzen von Notrufen zu erlernen. „Wir sehen hier auch unsere Aufgabe und Chance, die Feuerwehrfrauen und -männer von morgen zu gewinnen“, so der Bürgermeister.