Im Rahmen der Verkehrssicherheitskampagne „Respekt durch Rücksicht“ hat die Dresdner Polizei gestern auf acht Straßen und Plätzen Kontrollen durchgeführt, darunter die Bautzner Straße und die Leipziger Straße. Es wurden sowohl Autofahrer*innen als auch Radfahrer*innen kontrolliert.
Insgesamt stellten die Polizei 146 Verstöße fest. Darunter unter anderem 27 Rotlichtverstöße von Radfahrer*innen, 25 waren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung unterwegs. Sechs Autofahrer*innen müssen sich verantworten, weil sie während der Fahrt ein Handy benutzten. Weitere 19 hatten keinen Sicherheitsgurt angelegt.
Unter anderem wurde auch auf der Görlitzer Straße kontrolliert. In Höhe Seifhennersdorfer Straße wurden Radfahrer*innen angehalten, die sich auf dem Gehweg und entgegen der Fahrtrichtung bewegt haben. Wie eine Passantin berichtet, habe sie den Polizisten vor Ort darauf hingewiesen, dass Kinder und ein Begleiter auf dem Fußweg fahren dürfen. Der Polizist verneinte das jedoch und nahm die Personalien auf. Die Passantin erwartet nun ein Bußgeld von 20 Euro.
Begleitung von Kindern
Nach Paragraph 2, Absatz 5 StVO dürfen Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr mit Fahrrädern den Gehwege benutzen. Wenn ein Kind bis zum vollendeten achten Lebensjahr von einer geeigneten Aufsichtsperson begleitet wird, darf diese Aufsichtsperson für die Dauer der Begleitung den Gehweg ebenfalls mit dem Fahrrad benutzen. Nils Larsen vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) erläutert, dass pro Kind nur ein Erwachsener auf dem Gehweg fahren darf und alle nur mit Schrittgeschwindigkeit. Möglicherweise haben die Radfahrer*innen dagegen verstoßen.
Seiner Ansicht nach ist Regelung realititätsfremd, denn mit Schrittgeschwindigkeit könnte man ja auch laufen. „Der ADFC hält es für notwendig, dass Städte so eingerichtet werden, dass Kinder mit dem Fahrrad auf Straßen- und Radwegen (z. B. ab 6 Jahre) sicher unterwegs sein können“, sagt Larsen.
Widerspruchsmöglichkeit
Polizeisprecher Lukas Reumund sagt, dass in den Fällen, bei denen die Beamten eine schriftliche Anzeige gefertigt haben, ein Widerspruch unproblematisch sei. „Die Betroffenen bekommen von der Bußgeldbehörde der Stadt Dresden einen Anhörungsbescheid, in dem sie Widerspruch einlegen und ihre Sicht darstellen können. Die Bußgeldbehörde entscheidet dann über die Einstellung oder weitere Verfolgung der Ordnungswidrigkeit“, so Reumund.
In den Fällen der Zahlung am Ort, sei der Verwaltungsakt an sich abgeschlossen. Ein Widerspruch sei nicht mehr möglich. „Es gibt die Möglichkeit einen offensichtlich falschen Verwaltungsakt rückgängig zu machen“, sagt Reumund. In dem Fall sollten sich die Betroffenen an die Bürgerreferenten der Polizeidirektion Dresden wenden. Bei der Zahlung eines Verwarngeldes wird eine Quittung ausgestellt, welche als Nachweis nötig ist.
Nils Larsen: „Wer sich in seiner Sache sicher fühlt sollte vor Ort nicht bezahlen, sondern die Anschrift abgeben und gegen den Bußgeldbescheid Beschwerde einlegen.“ Der Aufwand sei allerdings hoch. Er vermisst bei den Kontrollaktionswochen Kontrollen, die gezielt auf Verstöße von Autofahreren fokussieren, die für Radfahrer besonders gefährlich oder einschüchternd sind.
Der ADFC habe wiederholt vorgeschlagen, dass die Polizei Überholabstände und Abbiegefehler kontrolliert.
Wie wäre es mal wenn die Martin-Luther-Str. kontrolliert wird? Da schafft die Polizei an einem Nachmittag locker über 200 Falschfahrer und vllt merken es dann die Leute das es dort gefährlich sein kann.
Anmerkungen & Hinweise unter:
https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/smi/beteiligung/aktuelle-themen/1015188
„…Seiner Ansicht nach ist Regelung realititätsfremd, denn mit Schrittgeschwindigkeit könnte man ja auch laufen…“
Kann mal irgendwer dieser hyperintellektuellen Pappnase erklären, warum das Ding „Gehweg“ heißt? Vielleicht sogar noch, wer dort bestenfalls geduldet ist und sich bedingungslos unterzuordnen hat?
Aber gut, Nils Larsen…
Offenbar hat die Polizei in der Neustadt keine anderen Probleme.. und Mutti mit Kind auf Bürgersteig anhalten, belehren und verwarnen… ernsthaft.. mir fehlen die Worte.. sinnvoller wären mal Falschparkerkontrollen.. die Leute die Martin-Luther-Str. und vor allem die Kreuzung zur Louisenstraße/ Kamenzerstr. verstopfen.. hier kommt kein Rettungswagen geschweige denn Feuerwehrwagen durch! Aber schön zu wissen, dass die fahrradfahrenden Anwohner belehrt und vor allem ordentlich zur Kasse gebeten wurden.. ganz große Leistung..
So weit ist es jetzt schon in der Neustadt…wegen solchen Belanglosigkeiten wie Mutter mit Kind auf Gehweg…schade drum!
Meiner Meinung nach ist es richtig, die Radfahrer zu kontrollieren. So wird deutlich, das die Straßenplanung mangelhaft ist. Die Martin-Luther-Straße ist das beste Beispiel. Als wichtige Süd-Nord-Verbindung sollte sie laut Planungen für den Beidrichtungsradverkehr geöffnet werden. Als die Baumaßnahmen beendet waren, war das Argument auf einmal der zu große Eckradius und die dadurch eingeschränkte Sicherheit. Aber genau für die zu sorgen wäre doch Aufgabe der Planung zu sein.
Die Dresdner Politik und Verwaltung brauchen wesentlich mehr Druck von unten. Und der entsteht, wenn sich Leute über Bußgelder ärgern.
„Schrittgeschwindigkeit“ heißt bei Autos bis 11km/h. Wtf, so schnell jogge ich an guten Tagen.
Die Martin Luther Straße ist für Fahrräder gegen die Einbahnstraße gedacht und es nur wegen der nicht perfekt gebauten Einmündung nicht geworden.
Auf der Görlitzer sind doch die haltenden Autos im Halteverbot das Problem, nicht das radeln auf der Bahnschiene. Sonst müsste man das Kirnitschtal auch zur Einbahnstraße machen.
Aber Hauptsache die Regel ist durchgesetzt.
@ Frank
Auf der rechten Seite ist die Görlitzer zum Kurzparken freigegeben, was auch überhaupt kein Problem ist da es sich eben um eine Einbahnstraße handelt. Das Problem sind in diesem Fall ganz klar die vielen Radfahrer die einem entgegen kommen!
Zum Thema Gehwegbenutzung mit dem Rad: StVO §2 Absatz 5, Satz 6 lautet, „Soweit erforderlich, muss die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr angepasst werden.“
Mehr steht da nicht, also auch nicht grundlegend Schrittgeschwindigkeit. Man kann natürlich annehmen, dass das in der Nähe von Hauseingängen schon erforderlich ist. Da greift wieder §1 Absatz 1: gegenseitige Rücksichtnahme.
Ansonsten müssen bei Kontrollen natürlich alle Verstöße nach Gesetzeslage und nicht nach der Persönlichkeit des Beamten geahndet werden. Im Zweifelafalle würde ich aber auch lieber auf dem Gehweg fahren und alle paar Monate 20EUR dafür zahlen. Falls mich das dann zu sehr stört ist der Beamte da die Falsche Adresse meines Frusts. Grundlegend begrüße ich solche Kontrollen und Danke den Polizisten umd Polizistinnen dafür.
@Gelegenheitsrennfahrer: meines Erachtens ist dort eingeschränktes Haltverbot nach Zeichen 286. Das eingeschränkte Haltverbot, verbietet es, auf der Fahrbahn länger als 3 Minuten zu halten, ausgenommen zum Ein- oder Aussteigen oder zum Be- oder Entladen. Ladegeschäfte müssen ohne Verzögerung durchgeführt werden.
@Gelegenheitsrennfahrer: ja, formal ist das Einbahnstraße, aber zu eng ist sie nicht, sonst könnte die Alaunstrasse nimmer freigegeben sein.
Ich sehe keinen sachlichen Grund, die Görlitzer nicht auch frei zu geben. Siehe Kirnitschtal.
Ein Großteil der Fahrzeuge die auf der Görlitzer parken sind ja Laster die Getränke laden, egal wie kurz oder lang. Ändert halt nix daran das die Fahrer gezwungen sind auf die Linke spur auszuweichen wenn sie richtung A-Park fahren. Dann kommen dort Fahrräder entgegen die dort eigentlich nichts zu suchen haben, unterm Strich eine unnötige Gefahrensituation die eindeutig die Radler verursachen.
Von mir aus könnte die Straße auch freigegeben werden, aber bis dahin wärs halt schon nett wenn sich jeder an die Verkehrsregeln halten würde. Als Autofahrer fahr ich doch auch nicht gegen die Einbahnstraße weil ich mir 2 min. Umweg ersparen will.
Nach mehreren durch Auto- und Lasterfahrer verletzten und getöteten Radfahrern wird nun endlich reagiert. — Indem Radfahrer kontrolliert werden. Tolle Leistung!
@Anton Schulz
Und warum ist was passiert? Lags am Kraftfahrer oder am Radfahrer, der StVO missachtet hat?
In großen und ganzen ist alles was die Polizei da anstellt nachvollziehbar.
Auf der Görlitzer Straße wird viel zu wenig auf Verkehrssicherheit geachtet. Ungeachtet welche Verkehrsmittel betrachtet werden.
Ich wohne dort seit 6 Jahren inzwischen und hatte eigentlich alles was an Beinaheunfall passieren kann.
Fahrradfahrer auf den Schienen, in der falschen Fahrtrichtung kann jeder Mensch nachvollziehen, dass das vorkommt. Ist halt da Rechtsfahrgebot an dass sich gehalten wird bei den Radfahrern.
Gegen die Fahrtrichtung links am Fußweg wäre zumindest für ausfahrende Autos aus den Parkplätzen eine Hilfe. Man kann einfach nicht wie eine Giraffe aus dem Fenster schauen ob was von links kommt.
Dann kann aber kein Auto mehr dort stehen…♂️
Fahrradfahrer auf dem
Fußweg dahingehen kann man nicht nachvollziehen da die Fußwege eh großteils zugestellt sind mit Tischen und Menschen, da müssen Fahrradfahrer mehr Rücksicht auf Fußgänger, Rollstuhlfahrer oder Kinder nehmen.
Die viel größere Problematik ist egal welches Fortbewegungsmittel, die fast immer überhöhte Geschwindigkeit bei allen. In der Regel führt das bei Radfahrern beim „Regelverstoß“ zu einem Unfall oder zumindest beinahe.
In „richtiger“ Fahrtrichtung wird viel zu viel gebrettert.
Die Görlitzer Straße ist max 30kmh und das ist eigentlich schon zu schnell.. selbst daran wird sich nicht gehalten.. Weder Motorrad, Quad(wie ich die Dinger hasse) oder Auto. Alles im
Umfeld von einer Schule und im Bereich von enorm vielen Fußgängern muss abgebremmst werden. Fest installierter Blitzer mit 0 Toleranz gehört am besten 2 mal auf diese Straße!
Das Falschfahren von Radfahrern wird sich nie anpassen, da die meisten vom APark direkt auf die Görlitzer fahren weil es der kürzeste Weg ist.
Und das hat jeder schon gemacht.
Ohne Radweg gibts hier keine Verbesserung.
Langsamer kann man bei den motorisierten erzeugen mit regelmäßigen Bußgeldern.
Ich bewege mich regelmäßig bis täglich mit Auto und Rad auf der Görlitzer.
Regeln und rot bedeuten hier gar nichts.
Und die popelei kann da auch nichts mit Ihrem Aktionismus machen. Das abfetten von Müttern mit ihren Kindern ist einfach nur albern.
Da muss am Konzept gearbeitet werden und Technik installiert.
Am besten die 13. am apark und an der Hoyerswerdaer umkehren lassen. Und den gewonnen Platz zum Fahrradweg machen.