Seit dem 15. Juni sind auch in Deutschland Elektrokleinstfahrzeuge im Straßenverkehr zugelassen. Dazu zählen vor allem sogenannte E-Scooter, also elektrische Tretroller.
Die Landeshauptstadt Dresden hat bisher mit zwei Anbietern von E-Scootern freiwillige Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen. Sie sollen für eine sichere und stadtverträgliche Nutzung der Fahrzeuge auf Mietbasis sorgen. Vertragspartner sind die Firmen Lime-Bike Germany GmbH und VOI Technology GmbH.
Von LimeBike stehen schon die ersten Roller in der Neustadt herum. Am Mittwoch wollen Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und der Leiter des Stadtplanungsamts Stefan Szuggat die Eckpunkte der Kooperationsvereinbarung vorstellen.
Ich kenn die Dinger von Berlin und da sind sie praktisch. Dresden hats mal wieder geschafft, es totzuregulieren. Große Flächen sind quasi Parksperrfläche – der große Garten oder Teile der Altstadt zum Beispiel. Schade.
Das mit den Sperrflächen funktioniert offenbar noch gar nicht so wie gewünscht. Siehe Bericht in den DNN. Mal sehen, was am Mittwoch bekannt gegeben wird.
Okay – nach dem Artikel solls ja noch schlimmer werden. ♂️ Grade da, wo die Stadt Sperrflächen ausweist, sind die Dinger ja praktisch. Zumindest mir geht’s darum, mir mal spontan 15min Fußweg zu sparen – für größere Entfernungen oder reguläre Straßen bin ich mit Fahrrad, Bahn oder Auto schneller und billiger. Ich finds echt schade, dass es offenbar im deutschen Verständnis verankert ist, erstmal alles Neue abzulehnen – oder aus den Augen und dem Sinn zu regulieren. Mittelfristig wird uns das als Gesellschaft abhängen.
@Oliver: So ganz philosophisch gesehen, waren wir Deutschen nicht schon irgendwie immer so? Und hätten wir dann nicht schon längst abgehängt sein müssen? Sind wir es vielleicht schon? Und sind Dresdner in dieser Hinsicht vielleicht noch ein ganzes Stück drastischer als der Rest in Deutschland? Fragen über Fragen.
Zurück zum Thema: Habe gerade in einer anderen europäischen Großstadt die Roller in großer Zahl erlebt. Der Anteil an sinnlos in der Gegend herumliegenden Teilen war relativ gering und auch die Belästigung auf Fußwegen hielt sich in Grenzen. Alles nur mein persönlicher Eindruck. Mal sehen, wie es hier wird. Ich will auch unbedingt mal ausprobieren, ob man mit einem solchen Roller über die Louisenstraße fahren kann.
Ich kann den Dingern nichts abgewinnen. Sie schimmeln überall in Kreuzungsbereichen auf den Gehwegen rum und machen keiner Weise den Anschein sinnvoll oder ökologisch, schon gar nicht eine Alternative zwischen zu Fuß gehen und Fahrradfahren zu sein. Ich hoffe das der Hersteller einen Plan B hat.
Ich glaubs nich – der Jammerlappen neben dem Frontallappen ist uns glaub erst die letzten 15-20 Jahre gewachsen. Und wenn man sich den Zeitraum anguckt, haben wir global gesehen massiv an Boden verloren. Ausser SAP fällt mir zum Beispiel nicht eine nennenswert weltweit bedeutende IT-Firma ein. Während andere Länder in Disruption die Chancen sehen, was besser zu machen – sperren wir uns gegen alles, was neu ist, weil sich das Alte ja bewährt hat.
Und mach mal – die Dinger machen Spaß. Befahren darfste die roten Zonen, nur musste halt außerhalb parken – sonst kannste Dich nicht wieder ausbuchen. Mit ein bisschen Umsicht wären die Dinger nicht mal aufm Gehweg ein Problem – wir brauchen halt nur ne Regel, an die wir uns halten können anstelle gesundem Menschenverstand.
Ich bin ja prinzipiell sehr aufgeschlossen, der Mehrwert hinsichtlich Verkehrswende und Ökologie darf bei den Dingern aber durchaus angezweifelt werden:
* sehr teuer
* aktuell geringe Haltbarkeit(Größenordnungen von 3 bis 8 Monate habe ich bisher gelesen) + festverbaute Akkus
* ersetzen größtenteils nur den Gang zu Fuß
* stehen im Weg rum, siehe auch das Foto
* müssen per Transporter abgeholt werden, Samstag Abend ist z.B. einer mit seinem T4 rumgefahren und hat die eingesammelt
In gewissen Fällen, z.B. wenn man schlicht nicht mehr so fit zu Fuß ist, mag es eine gewisse Daseinsberechtigung geben. Für den Rest ist das Mietfahrrad wohl das deutlich bessere Modell …
ich verstehe den sinn dieser juppie-geräte nicht..die herstellung, betrieb und entsorgung ist in meinen augen ressourcen – und energieverschwendung – und wird wohl die menschheit noch fauler machen als sie schon ist. was kommt als nächstes? elektrorollstuhl im eingangsbereich von supermärkten?
Das mit den 15-20 Jahren kannste vergessen, siehe hier die Berichterstattung zur Einführung von Fahrrädern, da waren wir wohl schon immer so. Bezüglich der weltweit bedeutenden IT-Firmen? Fallen Dir da welche ein, die nicht aus den USA kommen. Denke eher nicht, dass das was mit dem „Jammerlappen“ sondern mit einer anderen Risikobereitschaft für Finanzierungen zusammenhängt und natürlich mit dem Startvorteil eines großen Marktes. Aber wir sind hier schon sehr offtopic.
Als ökologische Alternative würde ich die Roller übrigens auf keinen Fall sehen.
@oliver
ähmm, nein?
1) was hat faulheit und ressourcenverschwendung mit dem jammerlappen zutun? glaub du meinst eher das logische denken :D aber hej, so ein grüner zurück-in-die-zukunft-roller sieht schon voll zalando aus.
2) Deutschland und IT? klar, unser technologisches Steckenpferd seit hundert jahren..ach ne, da war ja was mit maschinenbau und automobil. da stehen die usa natürlich richtig gut da (nicht).
3) In der neustadt funktioniert noch nicht einmal fahrrad und auto (gegenseitige rücksichtsnahme), dann noch die dinger aufm bürgersteig xD
Puuuh (zum ersten Radfahrdekret)…
Ansonsten geb ich Dir recht – vom ökologischen Gesichtspunkt sind die Dinger Quatsch. Letztlich stellt die ne Firma in die Städte, weil sie Potential sieht, dass Leute die benutzen – und sie damit Gewinn machen kann. Ökologie is höchstens noch das Marketingargument, dass die Leute sich besser dabei fühlen.
Der eigentliche Punkt ist, dass das Mobilitätsbedürfnis von Menschen ist, möglichst einfach, schnell und spaßig von A nach B zu kommen. Und die vorhandenen Verkehrsmittel decken das halt in sehr unterschiedlichem Maße ab. Eigenes Fahrrad/Auto muss ich halt immer von zu Hause mitbringen und am Ziel – Bahn, Bus trifft halt weder die genauen A und B noch ein „sofort“. Die Dinger decken nen zusätzliches Marktsegment ab, was sich ergänzt – und wären damit noch am ehesten mit Mietfahrrädern zu vergleichen. Die sind halt nur anstrengender und machen weniger Spaß – und brauchen noch mehr Platz.
Beispiel von mir: Ich komm aus Klotzsche und wollte im Großen Garten erst was essen und dann in die Junge Garde. Reinfahren ist am effektivsten mitm Auto – dann kann ich aber nur in irgendner Nebenstraße parken. Reinlaufen dauert 15min – Potential 1. Biergarten zu Junger Garde sind nochmal 15min und zurück zum Auto auch. Dafür sind die praktisch… Und letztlich noch einfacher als nen Mietfahrrad – wobei ich da nich mal weiss, ob es die in nennenswerter Menge in DD überhaupt gibt.
@toni tobson: Na bei den Autos sind wir grad dabei zu verlieren … autonomes Fahren und so. Maschinenbau sieht mE noch ganz gut aus. – das ist allerdings ein B2B-Thema.
Und Jammerlappen – in Europa gibts die Dinger schon länger – wir haben wieder ewig für die Regulierung gebraucht, mussten dann noch ’ne Extrawurst braten (20 statt 25 km/h), ich find die Versicherungsregelung unlogisch (ein Fahrrad ist viel schneller, warum ist das per Privathaftpflicht abgedeckt, die Roller aber nicht), die Promilleregelung ist mE auch nicht konsistent (warum für die Dinger 0,5 wie Auto – aber ohne Führerschein, für Fahrräder aber 1,3).
Und nun führen wir sie in Dresden ein – und haben so viele Sperrflächen, dass – zumindest seh ich das so – ihr Hauptanwendungsgebiet (und da hast Du recht – das ersetzt größtenteils Fußwege) torpediert wird.
Und nö – für ne ökologische Verkehrswende bringen die momentan noch wenig. Da fehlt aber auch noch bisschen was. Ich wohn die Hälfte der Woche in Berlin – hier funktioniert das Gesamtkonzept besser. Und das ist eine schlichte Frage der Effektivität – in Berlin ist Auto nicht nur das teuerste, sondern vor allem das langsamste Verkehrsmittel. Es ist hier schlichtweg unpraktisch, eins zu besitzen. In Dresden wird das ohne deutliche Komforteinbußen schwierig – für mich ist immer noch die Frage – wie komme ich eben am bequemsten, schnellsten und spaßigsten von einem beliebigen A zu einem beliebigen B (und das manchmal auch mit Gepäck/Einkäufen etc) – und danach optimiert man. Zumindest mittelfristig kann ich mir da gut vorstellen, dass die Teile sich sinnvoll integrieren – insbesondere weil sie für Innenstadt-Verbindungen sofort verfügbar sind. Bus/Bahn sind da schon arg im Hintertreffen, sobald ich einmal umsteigen muss.
Mag jeder Spaß haben mit den Dingern, wie er will.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass es vor allem nur Autofahrende sind, die sich mit E-Bikes und -Rollern fortbewegen, und leider die Rücksichtslosigkeiten von der Strasse und vom Falschparken mit den Teilen auf die Gehwege und Radwege bringen.
@IT
Deutschland gehört zu den Top IT-Exporteuren weltweit.
Mir fallen spontan SAP, DATEV, Software AG, Bechtle, die Entwickler/ Erfinder von CAE/ CAD (Name fällt mir net ein), CGM oder auch der wohl “heißeste Scheiß” zur Zeit Celonis. All diese sind in ihrem Bereich führend oder vorne mit dabei. Dann gibt es auch noch sowas wie T-Systems etc.
@Topic
Am Sonntag morgen konnte man schön in der Neustadt Hindernislaufen…
Wieder ein neues Stöckchen, welches die denkbefreite Fraktion der Bevölkerung ihrem Herrchen apportieren kann. „Laufen ist so zwanzigsten Jahrhundert“? Der nicht erwachsen werden dürfende Konsument fährt lieber auf einem Spielzeug durch die Gegend. Natürlich pflichtschuldigst mit „Spaß“ dabei, aber ggf. auch um eine sachdienliche Schönrederei nicht verlegen: ökologisch da elektrisch, sinniger Nischenfüller, Arbeitsplatzbeschaffer und Standortsicherer ist das Ding doch mindestens. Kritische Fakten kann man dann, ganz spielplatzgerecht, als Spielverderberei verwerfen und seinen radikalen Konsumismus als irgendwie postmodern schicken, jedenfalls hippen und eigentlich doch völlig bekloppten Hedonismus verkaufen.
Drecksdreck, ökologischer Mist. Nach max. 12 Monaten sind die Dinger hinüber, liegen überall sinnlos rum und verschandeln die Umwelt. Siehe Berlin
Völlig Banane, ökologsche Fehlentwicklung.
Und der Rettungsdienst hat in der Neustadt die letzten Tage schon verletzte Rollerfahrer*innen zur Wundversorgung in die Klinik gebracht
Kann’s kaum erwarten bis die ersten Deppen rausgewunken werden und Bußgelder zahlen, weil sie keine Haftpflicht für die Dinger haben.
Ich hätte ja nie gedacht, Seldon mal zustimmen zu müssen.
Das Beste an den Dingern ist, daß Promillegrenzen wie beim Autofahren gelten. Das wird vermutlich die Reihen der öko-zeitgeistigen Spaßfraktion und der Torstis zügig lichten, wenn sich die Polizei da in der Neustadt denn rantraut.
Erstmal für Fahrradfahrer überall in Dresden eigenen Radwegnetz bauen bevor man die Straßen mit den Dingern weiter belastet und das die Leute Rücksichtslos herumfahren weil jeder kann es tun…für das Unternehmen schnelles Geld und schlechte Bezahlung für die, die die Dinge aufladen müssen.
Das Konzept kann ja gut sein aber nicht bei der derzeitigen Straßensituation und wenn überall in DD gebuddelt wird.
Bin kürzlich in Pieschen fast über so ein Ding geflogen, stand um die Ecke quer aufm Fussweg. Kann man schonma machen.
Wie hieß eigentlich der letzte elektrische Verkehrswende-Hype? Segway oder so?
passend dazu ’n Artikel in der heutigen taz:
https://taz.de/Schlecht-bezahlte-E-Scooter-Arbeit/!5610997/
Wieder Yolo in Berlin, wa. naja…
Im Moment nerven die Dinger schon bissl, aber mal abwarten, der ‚mussichauchmalausprobieren‘- und Kinder-Quotient geht bestimmt noch runter.
…bin dafür, dass jedem, der sich nich in der Lage fühlt, n paar Meter zu laufen (oder von zuhause sein Fahrrad mitzunehmen), einfach seine Füße abgibt und sich n paar Rollen an Stümpfe implantieren lässt. So können sich dann individuelle Individuen, die mit Füßen nicht klarkommen und unbedingt ein Drehmoment brauchen, undiskriminiert in die Gesellschaft integrieren. Wer Aufschlag zahlt kriegt dann auch noch n Silizium-Akku ins Rückenmark verpflanzt.