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Verkehrswende, jetzt.

Die Verkehrswende ist offen für alle - von klein bis groß (Maren, Falk)
Die Verkehrswende ist offen für alle – von klein bis groß (Die Mitorganisator*innen Maren Ledworuski und Falk Richter mit seinen Kindern )

Das Bündnis Verkehrswende Dresden ruft erneut zum Protest auf. Nächsten Dienstag, den 13. August wollen sie für ein Umdenken in der Verkehrspolitik auf die Straßen gehen. Sie fordern unter anderem mehr Platz für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen auf sicheren und gut ausgebauten Wegen.

„Dresden muss endlich auf eine klimaverträgliche Mobilität und mehr Lebensqualität setzen“, so Paul Lindemann, Pressesprecher der Verkehrswende Dresden. Gemeinsam mit verschiedenen Umweltverbänden und Politiker*innen startet der Demozug um 14.30 Uhr am Alaunplatz.

Die „Verkehrswende“-Aktionsgruppe wünscht sich einen bunten, kreativen Protest. Deswegen: ob jung, ob alt, ob klein, ob groß, jede*r soll teilhaben an dem Demozug. Und es darf auch alles mitgebracht werden, was man lieber auf den Straßen sehen möchte: Pflanzen, Seifenblasen, Picknickdecken, Liegestühle, Kreide, Spielbälle,der Kreativität sei kein Ende gesetzt.

Die erste Zwischenkundgebung wird um 15.30 Uhr am Albertplatz stattfinden. Dort wird auch Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) eine Rede halten. Danach geht es über die Albertstraße und St. Petersburger Straße in die Altstadt, um auf Höhe der Kreuzstraße um 18 Uhr mit einer großen Kundgebung zu enden. Auch die Politiker*innen Katja Meier (Grüne), Uta Gensichen (Linke), und Martin Schulte-Wissermann (Piraten) solidarisieren sich mit dem Bündnis und haben Redebeiträge vorbereitet. Das Bündnis rechnet mit mehreren hunderten Demonstrant*innen. Die Verkehrswende erhofft sich somit Druck auf die kommenden Wahlen auszuüben.

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Die Forderungen der Gruppe:

  • keine privaten PKW im städtischen Raum
  • Null Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrssektor bis 2025
  • gut ausgebauter und kostenloser ÖPNV
  • ein sicheres und flächendeckende Radwegenetz

Eine Umstellung vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor reicht für sie nicht. Stattdessen brauche man dem Bündnis zufolge neue Konzepte und Strukturen, die besonders im städtischen Bereich auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad setzen. Ein erster Schritt wäre für sie die konsequente Umsetzung des 2017 beschlossenen Radverkehrskonzepts. „Es ist dringend notwendig, neue Ideen und Konzepte für den Verkehr in Dresden umzusetzen. Menschen und Nachhaltigkeit müssen dabei Vorrang vor Tradition und Gewinnstreben haben.“, so Paul Lindemann, Pressesprecher des Bündnisses.

Die Verkehrswende-Demo im April 2019.
Die Verkehrswende-Demo im April 2019. (Foto: Anton Launer)

Schon im April hatte das Bündnis „Verkehrswende Dresden“ zu einer Demo aufgerufen. Für eine Stunde verblieben die Teilnehmer*innen am Nachmittag auf der Carolabrücke. Dafür hatten sich die Demonstrant*innen Lebensmittel, Stühle und Klapptische mitgebracht, um auf der Brücke zu Picknicken und die Ruhe an der Elbe zu genießen. Kinder malten mit Kreide auf der Straße, auch eine Kapelle war dabei. Das Picknick löste umfangreiche Staus auf den umliegenden Straßen aus. Durch diese bewusste Störung des Nachmittagsverkehrs erhoffte sich das Bündnis größtmögliche Aufmerksamkeit zu erreichen. (Neustadt-Geflüster am 15.4.19)

Verkehrswende selber machen

Der kreative Demozug „Verkehrswende Dresden“ startet am Dienstag, den 13. August um 14.30 Uhr am Alaunplatz. 15.30 Uhr soll es eine Zwischenkundgebung am Albertplatz geben. Danach ziehen sie über die über die Albertstraße und St. Petersburger Straße in die Altstadt, um auf Höhe der Kreuzstraße um 18 Uhr mit einer großen Kundgebung abzuschließen.

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23 Kommentare

  1. So so der Martin von der SPD, verantwortlich für den Verkehr in Sachsen und die Katja von den Grünen , der Partei, die in Dresden die letzten Jahre Politik gemacht hatte, wollen reden. Hoffentlich erwähnen sie auch, warum sie nicht mehr erreicht haben und ihnen erst kurz vor der Wahl einfällt, dass Klimaschutz bei der Verkehrswende anfängt.

  2. 14:30 Alauplatz – Tuesday for future? Ich sage meinem Chef, ich schwänze die Arbeit, damit er in Zukunft nicht mehr seinen dicken Benz fahren darf.

    Liebe Organisatoren: Nicht nur Studenten, Herdprämier und Arbeitslose würden gern teilnehmen.

  3. Darf ich zu der Demo auch mein Auto mitbringen? Ich sehe das schließlich unheimlich gerne auf der Straße und zahle dafür auch gerne die 400€ Steuern im Jahr!
    (keine Ironie, absoluter Ernst!)

  4. „keine privaten PKW im städtischen Raum“ –
    Das bedeutet ich Transportiere in Zukunft Küchengeräte, große Fernseher oder auch ein Sofa (und was man sonst noch alles in der Stadt kaufen kann) mit der Straßenbahn Nachhause? Sofern da überhaupt Platz ist, wenn die Fahrradaktivisten schon beim ersten Tropfen Regen in die Bahn rammeln… Deckt das denn meine Monatskarte auch ab? Oder soll ich dann lieber die Lieferoption in Anspruch nehmen und einen LKW (die meist mit Diesel befeuert werden) mein Zeug aus der Stadt abholen lassen und zu mir bringen lassen?
    „Durch diese bewusste Störung des Nachmittagsverkehrs erhoffte sich das Bündnis größtmögliche Aufmerksamkeit zu erreichen.“ – Die Leute die dadurch gestört und darauf aufmerksam gemacht wurden empfinden bestimmt keine Anerkennung für diese Aktion, sondern eher Verachtung, sind unheimlich genervt und die Vorstellungen werden durch so etwas doch erstrecht nieder getrampelt.

  5. @ Der Autofahrer: „Darf ich zu der Demo auch mein Auto mitbringen? “

    Nett, dass Du fragst. Von mir aus nicht.

    Dass ich als Fußgänger, Rad- und ÖPNV-Fahrer die ganzen Autos mit von meinen Steuern mit ca. 150€ im Jahr mitbezahlen muss, sehe ich ja noch ein. Mich nervt aber, dass ich die Drecksluft einatmen, den Lärm anhören und die versiegelten Flächen ertragen muss. Daher: Lass Deine Karre zu Hause! Die Gesundheit aller Beteiligten wird es Dir danken.

  6. Wer keine privaten PKW in seinem Lebensraum haben will, sollte vielleicht mal darüber nachdenken, diesen von der Stadt aufs Land zu verlagern.

  7. Küchengeräte, Sofa, Große Fernseher? Hallo Kapitalismus! Wie oft wechseln Sie den Ihren Hausstand, das Sie praktisch permanent das Auto vor der Tür haben müssen um für den neusten Einkauf jederzeit abfahrbereit zu sein? Und ja, einen Lieferwagen der im besten Falle mit sauberer Energie betreiben wird, wäre mir lieber als die mit Autos völlig überfüllten Straßen. Was nimmt auf einer Straße den meisten Platz ein?
    Machen Sie am Dienstag mit! Es lebt sich in einer autofreien Stadt entspannter. Waren Sie schon mal in Stockholm im Stadtteil Södermalm? Das ist ein Traum! Gruß

  8. Die Forderung nach kostenfreiem ÖPNV ist gut und sinnvoll – im Gegensatz zum völlig unrealistischen Verbot von Privat-PKW in der Stadt.
    Vielleicht sollten die geistigen Väter mal überlegen, dass wohl nur ein verschwindend geringer Prozentsatz freiwillig und aus Langeweile mit dem Auto durch die Stadt rollt. Ich bin wirklich überzeugt, dass (fast) alle ein großes Interesse daran haben ohne Chaos in/ durch die Stadt zu kommen. Die CO2 Sache vernachlässige ich hier bewusst, aber es steht doch niemand gern im Stau, oder?
    Aufgrund der teilnehmenden Politprominenz hat die Veranstaltung sich allerdings schon selbst disqualifiziert. Aber ich kann es natürlich auch nachvollziehen, dass man Wahlkampf auf diese Weise betreibt.

  9. Genau, fangen wir an, im Namen des Klimaschutzes Gesetze und Grundrechte auszuhebeln, nur, damit eine Reihe gelangweilter Aktivisten einen Grund zum Demonstrieren und scheinheilige Politiker eine Basis finden, Wahlkampfversprechen abzugeben.

  10. @Der Auto- und Straßenbahnfahrer
    Es gibt neuerdings auch die Möglichkeit sich diverse Fahrzeuge in allen Größen stunden- oder tageweise zu mieten. Ganz neuer Scheiß!

    @Detlef
    Das ist leider völliger Quatsch, denn gerade auf dem Land braucht man ein privates Fahrzeug. Wenige bis nicht vorhandene Einkaufsmöglichkeiten, größere Entfernungen, der öffentliche Nahverkehr ist schwach ausgebaut und Mietfahrzeuge muss man sich in der nächsten Stadt holen. In der Stadt dagegen, könnten viele auf ein Privatfahrzeug durchaus verzichten, weil es mehr oder weniger attraktive Alternativen gibt.

  11. Ich fahre meinen SUV am liebsten hochtourig durch die Stadt. Ich (entfernt, bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl, siehe Hausordnung) aufs Klima, weil andere Länder erst einmal unser Niveau erreichen sollen. China und Indien können mit weniger Aufwand viel mehr CO2 reduzieren als wir.

  12. @D.S
    Keine Sorge, dein Niveau haben sie schon längst erreicht.

    Davon abgesehen haben die westlichen Industriestaaten ein Jahrhundert lang auf die Umwelt das gemacht, was du jetzt aufs Klima machst und damit das Problem verursacht. Du bist also zu spät mit deiner Fäkalidee. Warum jetzt ausrechnet Indien und China und wahrscheinlich auch afrikanische Länder die Vorreiter im Klimaschutz sein sollen, während der Westen über 100 Jahre lang rücksichtslos den Planeten ausgebeutet hat, um sich seinen Wohlstand zu schaffen, erschließt sich nicht.

  13. @Stefan: “kostenfreier ÖPNV” – der fällt nicht vom Himmel. Irgendeiner zahlt immer, warum nicht der Nutzer anstatt dem Steuerzahler?

  14. @Franzl Lang: “kostenfreie Autobahnen” – die fallen nicht vom Himmel. Irgendeiner zahlt immer, warum nicht der Nutzer anstatt dem Steuerzahler?

  15. „…was man lieber auf(!!!) den Straßen sehen möchte: Pflanzen, Seifenblasen, Picknickdecken, Liegestühle, Kreide, Spielbälle…“ -NEIN.

  16. Gute Idee Franz Lang. Wir brauchen also eine Maut für alle Straßen. Damit nur noch der Nutzer und nicht der Steuerzahler Ausbau und Sanierung zahlt.

  17. “ Bummdatz sagt: …während der Westen über 100 Jahre lang…“

    Coole Sache. Im Interesse der nachhaltigen Gerechtigkeit können wir uns 100 Jahre lang zurücklehnen und warten, bis jene nach- und technologisch aufgeholt haben.

    (entfernt, siehe Hausordnung)

  18. Könnte mir auch vorstellen, daß in absehbarer Zeit Steuern bzw. Maut für Fahrräder erhoben wird. Da sehe ich noch Potenzial, dem Bürger noch mehr aus der Tasche zu ziehen. Atmen ist ja bald auch nicht mehr umsonst.

  19. Du hast natürlich recht Franz Lang. Alternativ könnte man auch die Kfz Steuer drastisch erhöhen, damit alle Kosten, die das Autofahren verursacht gedeckt werden. Oder es wird eine CO2 Steuer eingeführt. Wie die tatsächlichen Kosten des Autofahrens von den Verursachern bezahlt werden ist mir eigentlich egal. Klar ist nur die aktuelle Kfz Steuer reicht für Straßenausbau, Parkraum und vor allem Kompensation der Umweltbelastung hinten und vorne nicht.

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