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Wer steckt eigentlich hinter #unteilbar

Susann Riske engagiert sich seit Februar bei #unteilbar.
Susann Riske engagiert sich seit Februar bei #unteilbar.

Als ich Susann Riske treffe, verbringt sie gerade ihre Mittagspause im Scheunencafé. Eigentlich arbeitet sie als Bildungsreferentin zu feministischen Themen (LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen). Seit Februar ist sie in ihrer Freizeit Teil einer großen bundesweiten Bewegung – dem Bündnis #unteilbar. Dort engagiert sie sich als Pressesprecherin in Dresden.

Schon seit Wochen hängen die Plakate von #unteilbar in jeder Ecke der Dresdner Neustadt und darüber hinaus. Diesen Sonnabend, den 24. August werden Zehntausende Menschen auf die Straßen in Dresden gehen und zeigen: Wir sind unteilbar und wir stehen für ein offenes Land mit freien Menschen.

#unteilbar von Berlin bis Dresden

Vor vier Jahren während des langen Sommers der Migration wurden Stimmen laut, dem Rechtsruck in der deutschen Debattenkultur etwas entgegenzusetzen. Daraus ging #unteilbar hervor.

2018 feierten sie ihren ersten großen Erfolg. Rund 240.000 Menschen kamen zur Großdemonstration nach Berlin. Damit gehörte sie zu einer der größten Demos in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Viele Menschen aus Sachsen waren bei#unteilbar in Berlin dabei und haben sich seitdem innerhalb des Bündnisse engagiert.  Sie wollten das Engagement und die Kämpfe gegen Ausgrenzung und Hass in Sachsen sichtbar machen – auch hinsichtlich der bevorstehenden Landtagswahlen.

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Die Auftakt-Demo fand mit 7000 Menschen in Leipzig am 6. Juli 2019 statt. Danach veranstaltete das Bündnis #unteilbar gemeinsam mit #Warumwennnichtjetzt den ganzen Sommer zahlreiche Aktionen in den Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Thüringen.  Die Organisator*innen entschieden sich dieses Jahr für Dresden als den Ort der Großdemonstration. „Wir haben Dresden ausgewählt, da Dresden zum Symbol des bundesweiten Rechtsruck geworden ist, es ist die Gründungsstadt von Pegida und eben auch politisch relevant, da es die Landeshauptstadt ist“, erklärt Susann Riske.

Die Demo in Leipzig (Foto: Dan Wesker)
Die Demo in Leipzig (Foto: Dan Wesker)

Was Ende Gelände und ver.di gemeinsam haben

Gemeinsam stellt sich das Bündnis gegen Diskriminierung, Verarmung, Rassismus, Sexismus, Entrechtung und Nationalismus! Unteilbar – das heißt, dass eben auch die Bergbau-Industriegewerkschaft mit den Kohleausstiegs-AktivistInnen von Ende Gelände miteinander laufen und etwas gemeinsam haben: Sie stehen für eine solidarische Gesellschaft mit freien Menschen. Das Bündnis ist breit, breiter als es vielleicht manchem lieb ist. Susann Riske erklärt: „Diese Diversität ist unsere Stärke. Alle, die mitlaufen, solidarisieren sich mit dem Positionspapier von #unteilbar. Und auf dieser Basis können und werden Debatten geführt.“

Damit jedoch Menschen trotzdem weitere Forderungen stellen können, wurden 13 Themenblöcke eingerichtet. Ob Feminismus, Klimawandel, Gesundheit und Pflege, Religion, Polizeigesetz oder Bildung und Kultur – Unter den verschiedensten Themen kann mitgelaufen werden – aber immer unter der Prämisse: Für ein offenes Land mit freien Menschen. Hinsichtlich der bevorstehenden Landtagswahlen wollen sie somit Druck auf die Politik ausüben. Ob sie damit bekennende AfD-Wähler*innen noch überzeugen können, sei dahin gestellt. „Wir wollen eher die Nicht-Wähler*innen und die unentschlossenen Wähler*innen erreichen, und sie auf die Dringlichkeit hinweisen“, so Susann Riske.

Das Bündnis #unteilbar verweist in ihrem Aufruf auch auf die Demonstrationen während der Wendezeit. Da hieß es schon: Für ein offenes Land mit freien Menschen. „Wir wollen nicht, dass die Wendezeit von der AfD eingenommen wird. Auch damals standen die Demonstrant*innen für emanzipatorische Werte ein und forderten eine freie Gesellschaft. Die Wendezeit muss weiterhin aufgearbeitet werden – aber das dürfen wir nicht der AfD überlassen“, erklärt Susann Riske.

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13 Uhr geht es auf dem Altmarkt los

Am Sonnabend, 24. August startet die Demonstration um 13 Uhr. Von da geht es rüber auf die Neustädter Seite, um an der Cockerwiese, einem der Entstehungsorte von Pegida, zu enden. Es wurde versucht die Route möglichst barrierefrei zu gestalten. An der Cockerwiese spielen ab 16.30 Uhr bis 22 Uhr die Bands Silbermond, Enno Bunger, Max Herre, Fatoni und viele mehr.

An die 300 Organisationen haben sich mit #unteilbar solidarisiert und zahlreiche werden Redebeiträge halten unter anderem: Fridays for Future, Mission Lifeline, ver.di, Omas gegen Rechts, die Evangelische Landeskirche Sachsen, der Paritätische Gesamtverband.

Die Dresdner Clubs Beatpol, Scheune, Ostpol, Altes Wettbüro, Jazzclub Tonne, Chemiefabrik und Groovestation laufen im Kulturblock mit einem eigenen LKW mit.

Die Publizistin Carolin Emcke ist ebenfalls dabei. Auch Parteien wie Linke, Grüne, SPD teilen den Aufruf und werden mitlaufen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bleibt der Demo fern.

#unteilbar sucht Unterstützer*innen

Mitlaufen kann jede Person, und mitmachen auch. So sucht das Bündnis noch Ordner*innen für die Demo. Es gibt eine Schlafbörse, wo man angereiste Demonstrant*innen aufnehmen kann. Materialien wie Flyer und Plakate werden im Flüchtlingsrat (Dammweg 5) ausgeteilt. Und auch nach der Demo will das Bündnis bestehen bleiben und plant weitere Aktionen. Dafür sucht es immer Mitstreiter*innen und Spender*innen. Susann Riske aus der Dresdner Neustadt hält für ihr Engagement fest: „Ich persönlich merke, dass ich es mal brauchte,  innerhalb eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses zu agieren und dafür bundesweiten Support zu erhalten. Mir macht das Mut.“

Weitere Informationen unter:

45 Kommentare

  1. „Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bleibt der Demo fern.“ Ja und?

    #unteilbar nährt sich aus dem Linken und teilweise linksextremen Spectrum. Die meisten Forderungen unterstützt das bürgerliche/konservative Lager nicht. Kretschmer kämpft da aber um jede Stimme um vor der AFD zu landen. Die SPD kämpft darum sich selber aus dem Landtag zu kicken.

  2. Vielleicht wäre es besser, wenn nicht völlig verschiedene Themen in einer Demo abgehandelt werden. Einige Positionen finde ich gut und richtig, aber es gibt auch Themen, die ich grundlegend anders sehe. Bleibt nur die Konsequenz nicht teilzunehmen, da ich ja sonst bei allen Themen mit dabei bin, auch wenn es überhaupt nicht meine Position ist. Weniger wäre auch hier mehr (Teilnehmer) gewesen.

  3. @Tom
    Dafür gibt’s doch die Blöcke: passenden raussuchen und da mitlaufen:
    ir haben auf der Demonstration verschiedene thematische Blöcke:

    unteilbar Bündnisblock
    Parade-Power-Block: United against Racism & Fascism – Solidarität verteidigen!
    Soziales in Vielfalt
    Feministischer und Queerer Block
    #WannWennNichtJetzt – Support your Hinterland!
    Solidarität & Menschenrechte (Facebook-Event 1 & Facebook-Event 2)
    Polizeigesetz stoppen
    Kultur-, Wissenschafts- und Bildungsblock
    Klima & Sozialökologische Transformation
    Gewerkschafts- und Pflegeblock
    Gesundheitsblock
    Kirche, Diakonie & Caritas
    Parteienblock

  4. @Andreas
    Dann lass es mich genauer spezifizieren: Die meisten Forderungen unterstützt das konservative bürgerliche Lager nicht.
    Ich habe mir mal auf der Webseite die Position von #unteilbar angeschaut. Kann ich nix mit anfangen. Nichtmal Frau Wagenknecht unterstützte diese Aktion als sie in Berlin stattfand.

  5. Hallo unfassbar,
    eine offene, solidarische, freiheitliche Gesellschaft sind nicht Dein Ding? Nicht wirklich überraschend aber schon irgendwie schade…

  6. Auch Olaf Scholz hat seine Teilnahme angekündigt. Wenn der nicht bürgerliche Mitte ist, wer dann?

    Wagenknecht hatte „Unteilbar“ übrigens nicht unterstützt, weil sie darin eine Konkurrenz zu „Aufstehen“ sah. Zur Zeit der „Unteilbar“-Demo in Berlin zeichnete sie sich übrigens dadurch aus, programmatische Schnittmengen zwischen AfD und Die Linke herzustellen. Also kein wirklich gutes Argument, Unfassbar!

  7. @Seldon, es wird aber bestimmt nicht nach der Demo ausgewertet, wie viele bei welchem Block dabei waren, dann wären es ja 13 einzelne Demos mit sehr viel weniger Teilnehmern. Also ist man Teil der Gesamtdemo und so auch Unterstützer aller Themen. Ich will aber nicht welche unterstützen, die ich anders sehe oder wo ich vielleicht keine Meinung zu habe. Oder auch welche, mit denen ich überhaupt nix anfangen kann, z.Bsp. “Support your Hinterland!“, wofür steht das, für was oder wen demonstriere ich da?

  8. Hallo Tom, ja schwierig, aber dann darfst Du auf keine Demo mehr gehen, denn die Intentionen der Einzelnen dürften generell sehr unterschiedlich sein. Die „große Überschrift“ ist doch klar, welche Gruppe da welche Akzente oder Schwerpunkte setzen will, ist halt verschieden…

  9. @Seldon
    „offene, solidarische, freiheitliche Gesellschaft sind nicht Dein Ding“
    Das ist genau mein Ding, nur was dann damit genau gemeint ist, wie es gelebt soll, da kann ich mit den ganzen Forderungen nicht viel anfangen. Es ist mir alles viel zu negativ besetzt. Ich sehe die Welt nicht kurz vor dem Untergang, sondern sehe eine Welt in denen es immer mehr Menschen besser geht. Aber das ist Ansichtssache.

  10. @Tom
    „Support your Hinterland!“, wer weiß, ggf. ist das ein Kuckucksei und da laufen die Heimatverbände der Sächsischen Schweiz und aus dem Erzgebirge. In Berlin waren Deutschlandfahnen aber ausdrücklich nicht erwünscht. Türkische und Palästinenser waren aber wohl ok. Zumindest wurde es so in der Presse geschrieben.

  11. @Andreas
    Olaf Scholz kommt auch? Na und?
    Er ist auch nicht vom konservativen Lager. Die SPD versucht bei den Linken noch paar Stimmen abzuholen. Aber auch das geht schief. Dies Partei ist vollkommen am Ende.

    Wagenknecht ist ebend eine recht intelligente Frau, welche die waren Probleme einer Gesellschaft erkennt.
    #unteilbar macht gutes Marketing und ist gut vernetzt mit Journalisten. Aber sie repräsentieren auf keinen Fall die Bandbreite der Gesellschaft.

  12. „offene, solidarische, freiheitliche Gesellschaft“

    Früher wollten sie Kommunismus, heute das. Geht nicht solange der Mehrheitsmensch von Natur aus statusorientiert ist. Statusorientierung schafft Konkurrenz. Konkurrenz schafft Innovation. Innovation ist Entwicklung. Der Mensch ist jetzt dort wo er ist, weil er Mensch und statusorientiert ist.

    unteilbar schreibt:
    „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ – unter diesem Banner gingen ´89 Menschen in Sachsen auf die Straße. Die Botschaft hat bis heute nicht an Relevanz verloren und soll in diesem Sommer auf die Straßen zurückkehren. Gemeinsam stellen wir uns gegen Diskriminierung, Verarmung, Rassismus, Sexismus, Entrechtung und Nationalismus! Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden und ergreifen die Initiative.

    1989 hat niemand mit offenen Land ein Land gemeint in das jeder einfach so reinkommt wie ihm gerade beliebt. Es ging um Reisefreiheit nach außen, da die DDR ein abgeschottetes Land war und um freie Menschen die überallhin reisen dürfen. Somit betreibt unteilbar hier Geschichtklitterung und vereinnahmt den Slogan hemmungslos für eigene Ziele und Ideologie und wirft gleichzeit der AfD vor dies zu tun.

    Und ja – der Sozialstaat kommt definitiv an seine Grenzen, wenn massenweise Flucht in Migration von außen in ihn erfolgt. Diese bittere Erfahrung wird unteilbar machen müssen, wenn der Sozialstaat zusammenbricht.

    Gesellschaftsexperimente gibts immer mal wieder, wenns den Leuten zu gut oder zu schlecht geht. Scheitern sie dann krachend, gehts den Leute wieder schlecht oder noch schlechter. Momentan gehts uns mal wieder zu gut.

  13. Es ist von einem „Positionspapier“ die Rede, habe darüber aber nichts gefunden. Kann das mal veröffentlicht werden? Was steht da drin oder hat sich das schon mit „offenes Land“ und „freie Menschen“ erledigt, wenn ja, dann bitte mal erklären – viele Menschen verstehen darunter unterschiedliches….

  14. Mit den Demo´s ist das so eine Sache. Ist das Motto so allgemein gehalten oder so „ehrenwert“, dass sie auf dieser Ebene nicht angreifbar sind, trotzdem aber nicht in das vorherrschende Weltbild passen, gibt es ein Problem. Was also tun? Ablenken! Bestes Beispiel Chemnitz. Der Tod eines Menschen und die zwei lebensgefährlich Verletzten waren mit den üblichen Mechanismen (das gabs Früher auch schon, das dürfen wir jetzt nicht instrumentalisieren, die Täter waren Männer, usw) nicht zu bagatelisieren. Also setzte die bewährte Methode der Ablenkung ein. Die doofen Neonazis lieferten die Steilvorlage. Ab jetzt ging es um Fremdenfeindlichkeit der Demonstranten (nicht etwa der Täter), eine Hetzjagt usw. Ein kostenloses Konzert tat das übrige. Mit einem Mal waren alle Chemnitzer Demonstranten durch die Anwesenheit der Rechten ganz böse fremdenfeindliche Rassisten.
    Und darum geht es auch bei #unteilbar, #Freitag für Lutscher und anderen Demo´s. Es besteht immer die Gefahr der Teilnahme unbeliebter Gesellen, und plötzlich gehörst auch „Du“ dazu.

  15. Naja Logo, ob die Menschen 89 wegen Freiheit oder Bananen auf die Straßen gingen, ist in der Tat ne Frage. Anfangs wollten aus meiner Sicht schon viele eine veränderte, demokratischere DDR, erst als es nichts mehr kostete, änderten sich die Parolen…
    Und ja, der Sozialstaat kommt an seine Grenzen, auch durch Fluchtbewegungen. Allerdings denke ich hier eher an Steuerflucht und Flucht aus der Verantwortung, die Eigentum lt. Verfassung eigentlich mit sich bringt…
    Glaubst Du im Ernst, die Rente würde auch nur um 1 Euro steigen, der Hartz 4 Satz oder der Mindestlohn, wenn weniger Flüchtlinge ins Land kämen? (btw: Was ist die Rettung von einigen Tausend boat-people gegen die Rettung einer Bank?)
    Die bittere Erfahrung eines seit den 90ern zurück gefahrenen Sozialstaates machen auch ganz ohne Flüchtlinge Millionen Alleinerziehende, Pflegebedürftige, Rentner, Niedriglöhner, Zeitarbeiter, Studenten, Arbeitslose…
    Und was gesellschaftliche Umbrüche angeht, erfolgen die ganz sicher nicht, weil den Menschen zu gut geht… Schau mal in ein Geschichtsbuch!

  16. Wer steckt eigentlich hinter #unteilbar

    Und wer steckt dahinter? Eine feministische Pressesprecherin? Die Überschrift verspricht ja so einiges, aber selbstredend will man kein Licht ins Dunkel bringen, sondern wieder nur die Werbetrommel rühren.

    @Andreas

    Wagenknecht hatte „Unteilbar“ übrigens nicht unterstützt, weil sie darin eine Konkurrenz zu „Aufstehen“ sah.

    Soso. Bei Wikipedia klingt das etwas anders:

    Sarah Wagenknecht (Die Linke) äußerte im Vorfeld der Demonstration Vorbehalte wegen des Teilnehmerspektrums. Die Forderung nach offenen Grenzen nannte sie „völlig weltfremd“. Man habe diejenigen ausgegrenzt, die gegen Rassismus, aber nicht für „offene Grenzen für alle“ seien.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Unteilbar_(Demonstration)

  17. @ Seldon

    Wenn die Demo in Blöcke geteilt ist, ist sie allerdings nicht unteilbar. Schlimmer noch: die Menschen fraktionieren sich freiwillig selbst, anstatt einen wirklichen gemeinsamen Konsens zu finden.
    Ich werde zwar hingehen, aber mit keinem besonders guten Gefühl, denn ich befürchte, dass es zu zahlenmäßigen Superlativen kommt, ohne dass sich auch nur ein kleines bisschen in der Gesellschaft verändert.

  18. @Pitti, da wird sich auch gar nix ändern, weil es viel zu allgemein ist. Statt ganz konkreten Anliegen gibt es ein kunterbuntes Brimbamborium an Themen und dann viele allgemeine Floskeln, aber eben nix Konkretes. Dazu noch Musik und Unterhaltung für das eventorientierte Publikum (was die Teilnehmerzahl extrem nach oben treibt), gutes Marketing, viel Werbung und am Ende haben wohl viele danach ein gutes Gefühl mehr.

  19. Lieber unfassbar usw,
    niemand hindert doch Dich und andere daran, eine tolle verbindende, bürgerlich positiv patriotische Demo unter Schwarz-rot-goldenem Banner anzumelden, wo dann auch Kretzschmer und Wagenknecht mitlaufen können. Die Themen der unteilbar Demo sind halt bunt… So what?

  20. Hallo unfassbar,
    was die Taz nicht daran hindert, auf der Demo Probeexemplare zu verteilen… Das nenn ich mal konsequent opportunistisch

  21. @Seldon
    Meine letzte Teilnahme an einer Demo war 1989. Ist nicht so mein Hobby.
    Demonstartionen sind in Demokratien was ganz normales.
    Was mich an #unteilbar aber stört ist, dass man so tut als ob man das ganze demokratische Lager abbildet was einfach nicht der Wahrheit entspricht.
    Es ist und bleibt eine linke Bewegung. Punkt!

  22. Habe mir den Livestream länger angeschaut und muss leider feststellen, dass viele der Äußerungen eine für mich unbegreifliche und auch völlig unnötige Intoleranz beinhalten, was noch vorsichtig formuliert ist. Da wird von braunem Sachsen, von Nazis und Rassisten gesprochen. Eine Differenzierung gibt es nicht, auch wird überhaupt nicht versucht politisch Andersdenkenden eine Brücke zu bauen, um sie von der Meinung der Demo zu überzeugen.
    Diese Veranstaltung treibt die Spaltung unserer Gesellschaft massiv voran, da dann von Toleranz zu reden und einzufordern ist grotesk.
    Nächste Woche werden 25% die AfD wählen. Wäre es nicht langsam an der Zeit, da mal zu fragen, warum dies so ist und womit diese Menschen ein Problem haben? Und nicht immer mehr Hass und Intoleranz gegeneinander aufzubauen?

    Im Mai habe ich aus Überzeugung die Grünen gewählt und spätestens die Demo heute ist ein Grund, dies in Zukunft nicht mehr zu tun. Ich will und werde nicht Intoleranz gegenüber politisch Andersdenkenden in dieser Form mit meiner Stimme unterstützen. Wenn die Antwort auf die AfD weiterhin in dieser Form erfolgt, wird diese immer mehr Stimmen sammeln. Die heutige Demo hat daran vermutlich rein gar nichts geändert. Eher im Gegenteil :-(

  23. Auf unserem schönen Altmarkt weht fröhlich die Fahne der
    offen antisemitischen, stalinistischen und linksradikalen Kleinpartei MLPD. Diese Partei wird von Verfassungsschutz beobachtet und hat Kontakte zu mehreren internationalen Terrororganisationen.
    Wie war das gleichnochmal, wer mit Faschisten mitmarschiert…
    Ich finde das jedenfalls sehr bedenklich. Schade

  24. Hallo Falk,
    soso, unser schööner Altmarkt von MLPD Fahne verunstaltet…um mit einer anderen PARTEI zu sprechen: SCHLIMM!
    Für Deine Vorwürfe hast Du sicher Belege, oder? Ich meine solche, die über herbeiphantasierte oder aus ideologischen Gründen von antideutschen Spinnen oder dem „Verfassungsschutz“ verbreiteten. Wenn sie offen antisemitisch auftreten und Terror unterstützen, wird sich sicher was in ihren Veröffentlichungen finden. Aus erster Hand sozusagen… Und nein, Kritik an israelischer Regierungspilitik und Solidarität mit Palästinensern ist kein Antisemitismus, sooft interessierte Kreise das auch verbreiten!

  25. Hallo Tom, ist ja krass! Auf einer Demo gegen braunes Sachsen, Nazis und Rassisten wird von braunem Sachsen, von Nazis und Rassisten gesprochen?
    Welche Brücken würdest Du denen denn gern bauen? Zumal die CDU ja hier seit Jahrzehnten kräftig zimmert.
    Womit AfD Wähler ein Problem haben ist doch bekannt, das Posaunen sie doch auch permanent heraus. Und sie werden gehört. Und wenn ihnen die Antworten darauf nicht gefallen, z. B. das und warum Flüchtlinge eben nicht an Sozialabbau, Mietenwahn und Arbeitslosigkeit schuld sind, ist das zunächst mal deren Problem!
    Einige Antworten lieferte auch wieder die Demo: Solidarität, gemeinsamer Kampf, unteilbare Menschenrechte, zusammenstehen gegen Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung!

  26. Wieviele der Demonstranten engagieren sich wohl in ihrer Freizeit aktiv für Asylanten? Nicht nur mit einem „Refugees welcome“ – Schild o.Ä. bei Sonnenschein einer Kapelle hinterher laufen und Forderungen stellen, sondern selbst etwas tun z.B. eine Bürgschaft über einen Flüchtling übernehmen bzw. Kost und Logis anbieten und wem die Möglichkeiten fehlen, der könnte sich in der Flüchtlingshilfe einbringen. Wären die Teilnehmer von den „Bösen“ würde man sie Populisten nennen.
    @Seldon – quod erat demonstrandum
    @Tom – gut auf den Punkt gebracht

  27. Seldon, als Beispiel für so eine Brücke nehme ich mal die Sache mit den Deutschkenntnissen vor einigen Tagen, statt sich da inhaltlich mit auseinanderzusetzen, wird der Mann schnell in die rechte Ecke gerückt. Warum erklärt man nicht, warum es vielleicht falsch ist und nennt einen konkreten besseren Vorschlag? Oder gibt einfach zu, dass man darüber reden muss. Also ich sehe schon das Problem, was da beschrieben wurde.
    Mit allgemeinen Phrasen von Solidarität usw. lösen wir es nicht, so nett die auch klingen mögen. Einige Themen, aufgrund derer die AfD ihre Wähler bekommt, gibt es wirklich. Augen davor verschließen, mit blumigen Worten antworten und diese Menschen mal pauschal als Rechte und drastischer abstempeln mag dem eigenen Ego zuträglich sein, aber es löst keines dieser Probleme und, davon bin ich leider überzeugt, bringt der AfD immer Wahlstimmen. Also zum Anfang, was genau ist die konkrete Antwort auf zunehmend nicht oder sehr unzureichend vorhandene Deutschkenntnisse bei Erstklässern?

  28. @Seldon
    Wahlprogramm oder Verfassungsschutzberichte kannst Du bitte schön selbst lesen. Das (u.a. ) eine Zusammenarbeit mit der klar als Terrororganisation eingestuften PFLP erfolgt ist hinlänglich bekannt. Es gibt genügend öffentliches Material dazu. Was Antisemismus betrifft verbiete ich mir Dein Kleinreden hier.
    Am 17. Mai 2019 stimmten CDU/CSU, SPD, FDP und große Tei­le von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag für einen Antrag „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“. Hab ich da gerade Antisemitismus gelesen?
    Die MLPD ist die einzige Partei in Deutschland, die BDS unterstützt.
    (Boycott, Divestment, Sanctions) Das klingt sehr friedfertig und vorallem sooo unteilbar nicht wahr? Zitat aus einer Rede auf der letztzen Unteilbar Demo in Berlin „Wir werden gegen die zionistische Regierung … kämpfen und weiterkämpfen bis zur Befreiung von ganz Palästina 48!“
    Dieser Duktus ist deutlich und fern von einer Solidaritätsbekundung. Herr Seldon, es geht hier überhaupt nicht um Solidarität sondern ganz klar um die Vernichtung von Israel. (Israel wurde 1948 gegründet und gilt als historische Heimat des jüdischen Volkes). Was willst Du noch hören? Wieviel Beispiele soll ich Dir noch nennen?

  29. Ich bin mir übrigens sicher, keiner hier im Kommentarbereich hat etwas gegen Solidarität und friedliches Miteinander.
    Wenn aber bei einer Demonstration die sich „unteilbar“ nennt, Menschen ausgegrenzt und diffamiert werden nur weil sie nicht Anhänger der gerade opportunen links/grünen Welt- und Klimabewegung angehören, gleichzeitig aber die Fahnen von linksradikalen und antisemitischen Parteien und Organisation wehen dürfen, dann kann man die Veranstaltung durchaus als Mogelpackung bzw. die undifferenzierte Berichterstattung in den ÖR als problematisch bezeichnen.

  30. @Nikkibude – Wieviele der Demonstranten engagieren sich wohl in ihrer Freizeit aktiv für Asylanten?:

    Viel mehr als Du „denkst“.

  31. @Tom: Ah ja, je häufiger man braune Sachsen, Nazis und Rassisten als solche auch benennt, desto mehr werden es.
    Das hätteste vielleicht gern, ist aber nicht so. Kannste ja probieren: Sag zu Deinem Handy „Du bist ein Handy!“ und schon wirste sehen, es werden nicht 2 daraus.
    Es wird allerdings auch kein Frosch und keine Prinzessin, soviel sei uns vielen viel netteren Menschen verraten.

    Und wenn Spaltung der Gesellschaft meint, dass ich noch nicht braun und Nazi und Rassist sein muss, dass ein tiefer Graben zwischen mir und solchen existiert, dann muss sie gespalten sein. So what.

  32. Hallo Falk, alles richtig, aber entspann Dich mal.
    Es gibt ausreichend politisch links von CDU/SPD stehende Menschen die Deine Kritik an diesen Dingen (BDS usw.) teilen. Wenn Du das doof findest, dann schmeiß die bitte auch nicht alle in die Schublade „der gerade opportunen links/grünen Welt- und Klimabewegung“. Sonst ist der Vorwurf der Undifferenziertheit genau was? Vielleicht trifft er dann genauso auf diesen (Deinen) Kommentar zu?
    Ja, die vielen Grautöne zwischen Schwarz und Weiß… ;-)

  33. Hallo Tom, zum Thema Brückenbau und Sprachdefizite:
    Du verfällt hier in denselben Modus wie in rechtsradikalen Kreisen üblich. (btw: Adorno, Aspekte des neuen Rechtsradikalismus, aktueller denn je…)
    Da werden Halbwahrheiten mit Lügen verknüpft und Gegenreden als intolerant und „Kaum sagt man mal was, landet man in der rechten Ecke“ Gejammere. Natürlich würde das Thema auch inhaltlich von allen möglichen Seiten diskutiert, von Politikern, dem Lehrerverband, Gewerkschaften,… Linnemann wurde in erster Linie dafür kritisiert, dass er mangelnde Sprachkenntnisse von Kindern mit aktuellen Straftaten verknüpft hat. Er beklagte sogenannte Parallelgesellschaften, erwähnte die Vorfälle in Freibädern (die im übrigens längst als fake entlarvt sind) , die Tat auf dem Frankfurter Bahnsteig und die Schwertattacke in Stuttgart (von psychisch gestörten und des Deutschen durchaus mächtigen Menschen ausgeführt) . Das alles wühle die Menschen auf und befeuere die Sorge, dass neue Parallelgesellschaften entstehen könnten…
    Ja, Parallelgesellschaften sind ein Problem: ob nun die Hooligan-Szene, national befreite Zonen, Burschenschaft oder Golf-Clubs. Und ja, auch Ghettos und Clans.
    Aber diese haben soziale Ursachen, die es zu bekämpfen gilt, nicht die Menschen, die in ihnen leben!
    Übrigens gibt es auch genug Schulanfänger aus deutschen Familien, die schlecht deutsch sprechen oder aus anderen Gründen schwer beschulbar sind. Was das Sprachdefizite angeht: das muss natürlich beseitigt werden. Und wo ginge das besser als in der Schule. Am besten natürlich in einer ausreichend ausgestatteten und finanzierten. Was hat die AfD gleich noch zum Thema Bildung im Programm?

  34. Hallo Falk, ich glaube, Du beziehst Deine Informationen eher aus der Springer-Presse als aus erster Hand…
    „Die MLPD weist jedes Ansinnen zurück, sich vom Befreiungskampf des palästinensischen Volkes zu distanzieren. Dem palästinensischen Volk wird – wie auch dem kurdischen Volk – ein eigenständiger Staat verweigert. Das imperialistische Israel hält bis heute völkerrechtswidrig den größten Teil Palästinas besetzt und drangsaliert, enteignet, vertreibt und mordet dessen Bevölkerung. Gaza ist heute ein Freiluftgefängnis.
    Bereits 2014 waren 67 Prozent der weltweiten palästinensischen Bevölkerung gewaltsam vertrieben. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt in den palästinensischen Gebieten bei knapp vier Dollar täglich. Die israelische Besatzungs-, Vertreibungs- und Kriegspolitik gegen das palästinensische Volk ist der mit Abstand häufigste Gegenstand von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates oder der UN-Generalversammlung seit den 1960er-Jahren.
    Auch völkerrechtlich gilt: Befreiungskampf ist kein Terrorismus! Das israelische Regime lehnt die Umsetzung aller dieser Resolutionen rigoros ab.“
    Quelle
    Antizionismus ungleich Antisemitismus! Kritik an Israels Politik dito! Der Konflikt dort ist sehr viel komplexer, als dass man es sich so einfach machen sollte, die Antisemitismus Keule bei jeder Gelegenheit zu schwingen.
    Was BDS angeht gilt dasselbe.

  35. @SHARP
    Danke für die sanfte Worte.
    Und doch es muss beim Namen genannt werden.
    Ich dulde keine Antsemitismus und Leute die da mitmarschieren.
    Wenn Euch diese Formulierungen (Schubladen) hart aber bekannt vorkommen, dann ist das natürlich so gewollt. Diesen Duktus habe ich doch nur übernommen . Dabei geht natürlich diesesmal um die Mogelpackung und Scheinheiligkeit der linksradikalen Bewegung. Indem man ganz laut Nazis raus brüllt und dabei die Rote Fahne schwengt. Hatten wir doch alles schon mal.
    Und das die SED (die Linke) in Dresden gegen Ausgrenzung demonstriert und dabei Bürger dieser Stadt ausgrenzt ist ein Treppenwitz.

  36. Hallo Falk, hat offensichtlich noch nicht so mit dem Entspannen funktioniert. So viele Tippfehler… ;-)
    Inhaltlich: Ich weiß nicht, wen Du mit „Euch“ meinst. Es gibt hier zwar einen regelmäßigen Kommentator, der für „Zwei“ steht und ausdrücklich den Plural in der Anrede einfordert, aber der bin ich nicht.
    Wenn Du Schubladen magst – übrigens, wer damit angefangen hat, ist wohl eine Henne-und-Ei-Diskussion – nur zu. Nach meiner Meinung ist das genau der Grund für die völlig abhanden gekommene Diskussionskultur. Schwarz-weiß, links-rechts – wenn alle brav ihrer Rolle im Teile-und-Herrsche-Spiel folgen wird sich nix ändern. Dann bleibt es bei dem was für Dich die „gerade opportune(n) links/grüne(n) Welt- und Klimabewegung“ ist, für andere das Verbrennen der menschlichen Lebensgrundlage für noch mehr Konzentration an ökonomischer Macht in wenigen Händen.
    Ich verabscheue auch Antisemitismus, genauso wie andere Diskriminierung aus religiösen, rassischen und sonstigen Gründen. Nur die Gleichsetzung von Antisemitismus und Antizionismus – Mensch, Du machst es Dir doch genauso einfach wie den Vorwurf den Du oben an diese Demo richtest. Schon die Frage der historischen Entwicklung des Zionismus zeigt die Komplexität des Nahen Ostens – was Theodor Herzl in die Welt gesetzt hatte ist nun nicht die Idee des Großisrael mit Anspruch auf alles, wo das jüdische Volk laut Altem Testament mal vorbeigekommen ist.
    Schade, die ersten Beiträge ließen auf mehr hoffen.
    Aber solange immer „die Anderen“ schuld sind ist ja alles gut in der Echokammer.

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