Im Ortsbeirat stellte gestern Abend Falk Schmidtgen, der Leiter des Schulverwaltungsamtes, den Schulnetzplan vor. Die Neustädter Ortsbeiräte waren nicht gerade zimperlich. „Die Vorschläge sind abzulehnen, ein neuer Plan muss her“, äußerte Valentin Lippmann von den Grünen. Auch Thomas Grundmann von den Linken monierte, der Plan würde die Diskussion im Ortsbeirat nicht widerspiegeln. Benita Horst (FDP) forderte eine Überarbeitung der Planung und Patrick Schreiber (CDU) wiederholte: „Der Schulnetzplan muss überarbeitet werden.“ So viel Einigkeit, lag es vielleicht daran, dass die Räte vorher gemeinsam in der Martin-Luther-Kirche die Orgel anschauen durften?
Eher nicht, denn der Schulnetzplan bezog die neueste Prognose mit ein. Die Statistiker haben errechnet, dass in den kommenden Jahren mit erheblich mehr Kindern zu rechnen ist, als bislang angenommen. Für das laufende Jahr fällt der Unterschied noch recht gering aus. Aber ab 2013 werden wohl deutlich mehr Erstklässler in die Dresdner Schulen gehen. Nur hat das Schulverwaltungsamt diese neue Prognose noch nicht in ihren Plan mitaufgenommen, daher die Aufregung.
Für das nächste Schuljahr könnte es etwas entspannter werden. Während es im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt 478 Grundschulanmeldungen gab, sind es in diesem Jahr nur 438, berichtete Schmidtgen. Außerdem eröffnet zum nächsten Schuljahr eine weitere freie Schule im Einzugsgebiet (Neustadt-Geflüster berichtete am 7. Dezember).
Der Ortsbeirat einigte sich nach langer Debatte, den Schulnetzplan nicht komplett zurück zu weisen. Er gab Falk Schmidtgen aber etliche Forderungen mit. So soll unverzüglich mit der Planung einer neuen Grund- und einer neuen Mittelschule begonnen werden und die Prof.-Dr.-Zeigner-Schule soll Berufliches Schulzentrum für Wirtschaft bleiben (Siehe Neustadt-Geflüster vom 16. März 2011) und das Gymnasium der Dreikönigsschule soll endlich einen Speiseraum bekommen.
Ein kleiner Hinweis: Ob die neue freie Grundschule eröffnet ist noch nicht klar denn derzeit liegt noch keine Genehmigung der Sächsischen Bildungsagentur bzw. des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus vor. Abgesehen davon wird diese Schule nicht für alle Kinder geeignet sein – ca. 300 Euro im Monat Schulgeld – zuzüglich Essengeld – (und das Ganze ohne Ermäßigungsmöglichkeit) kann sich nicht jede Familie leisten.