Wie die Dresdner Polizei heute mitteilt, hat sie seit Dienstagmorgen die Verkehrssicherheitskampagne „Respekt durch Rücksicht“ fortgesetzt. Dabei wurden die Dresdner Polizist*innen von Kräften der Sächsischen Bereitschaftspolizei unterstützt.
Am Dienstag und Mittwoch kontrollierten die Beamten an 15 verschiedenen Orten 177 Kraftfahrzeuge und 222 Radfahrer. Dabei stellten sie 388 Verstöße fest. Schwerpunkte bildeten bei den Autofahrern Rotlichtverstöße und bei den Radfahrern die nicht vorschriftsmäßige Fahrbahnnutzung. An beiden Tagen kamen jeweils rund 65 Beamte zum Einsatz. Die gemeinsamen Kontrollen werden noch bis heute Abend fortgesetzt.
Langsam bewegt sich etwas.
Normalerweiser finden sich in solchen Berichten als erstes die Rotlichtverstöße der Radfahrer, bevor dann die im Vergleich lapidare vergessene Anschnallpflicht der Autofahrer oder dgl. folgt.
Dass sich die Kontrollrate von 177 zu 222 verhält, spricht jedoch wieder Bände für die gesellschaftliche Wahrnehmungsverzerrung der Rücksichtsforderung, da es – mit Bezug auf das Verkehrsmittelaufkommen – immer noch über drei mal wahrscheinlicher ist, als Radfahrer kontrolliert zu werden.
„Am Dienstag und Mittwoch kontrollierten die Beamten an 15 verschiedenen Orten 177 Kraftfahrzeuge und 222 Radfahrer.“
Hm, falls die Zahlen der jeweils kontrollierten Verkehrsteilnehmer das Verhältnis der Straßenbenutzung abbilden sollten, kann das wohl nicht in Dresden gewesen sein. Selbst an Hauptrouten des Fahrradverkehrs nicht. Na, ein Schelm wer sich dabei was denkt.
Aber vielleicht sind die Ordnungswidrigkeiten des durchschnittlichen Kfz-Lenkers ja auch nicht so offensichtlich wahrnehmbar. Wenn man im Berufsverkehr mal in die Pkws hinein sieht, könnte man jeden zweiten Fahrer wegen dauerhafter „Smartphone“-Benutzung raus ziehen… (Nicht dass es das bei Radfahrern nicht gibt, nur eben sehr viel seltener, schon der Fahrphysik geschuldet ;-) Und im Zweifel packen die sich halt selber auf die F…)
Was solls auch, zumindest mich wundert die Praxis der Verkehrskontrollen nicht.
Wie die beiden anderen Kommentatoren schon ansprachen, das Verhältnis passt einfach gar nicht. Kein Wunder, dass man sich lieber ins „sichere“ Auto setzt, als mit dem Radl nicht nur von Omas, sondern auch von Polizisten wegen verhältnismäßig kleinen Widrigkeiten angehalten zu werden. Die falsche Fahrbahnnutzung stellt in den seltensten Fällen eine Gefahr da und meist nutzt man die Spur als Radfahrer*in, die jeweils am günstigsten für alle Verkehrsteilnehmer*innen ist.
Es wurden an der Ecke Stauffenberg königsbrücker die Radfahrer rausgezogen, die es vorzogen auf der kleinen südlichen nebenfahrbahn Richtung hechtstraße zu fahren, statt korrekterweise die nördliche Fahrbahn zu benutzen. Ich habe und hätte das auch getan. Die anschließende Kreuzung ist einfach extrem gefährlich. Nicht umsonst würde dort erst in diesem Jahr ein Radfahrer umgefahren.
Die Kreuzung Stauffenberger / Königsbrücker ist für Radfahrer wirklich miserabel gelöst.
Ich fahre oft vom Hecht Richtung Klotzsche und zurück.
Richtung Klotzsche ab Rudolf:
Möglichkeit 1
Man fährt ganz normal auf die Stauffenberger. Weil Linksabbieger in der Mitte der Straße. Wartet evtl. an der Ampel und wird (mehrmals passiert) beim Abbiegen links oder rechts extrem nah überholt, angepöbelt oder agressiv belehrt, dass man auf dem (freigegebenen) Bürgersteig zu fahren hat.
Das alles, weil 20 m hinter einem Fahrrad herzufahren, weil es zwischen Haltestelle und Bürgersteig keinen Platz zum Überholen gibt, und Radfahrer deshalb in der Mitte der Spur fährt, wohl zu viel ist. Zeitverlust ist in Sekunden zu messen.
Möglichkeit 2
Radfahrer nimmt den rechten Seitenstreifen und darf dann an zwei extremst autofreundlich getakteten Ampeln warten.
Möglichkeit 3
Man fährt direkt von der Rudolf auf die Gegenseite, um dann nur noch an einer Ampel warten zu müssen. Aber dann halt 200 m gegen die Einbahnstraße.
Hier muss man sagen, dass nach einer Fußgängerampel langsam hinter einem Radfahrer herzufahren bis jetzt kein Problem war.
Zurück aus Richtung Klotzsche kann man sich mit der Konstellation vorstellen, denke ich.
Da die Seitenstraßen der Stauffenberger kaum befahren sind, sollte man sie in beide Richtungen für Radfahrer frei machen. Und die Ampelschaltung gehört nachberechnet.
Nur meine 2cent. Ich halte Dresden im Vergleich für ziemlich fahrradfreundlich. Aber bestimmte Problempunkte gehören neu geordnet. Dieser gehört dazu!