Am kommenden Donnerstag wird im Verein *sowieso* gelesen. Renate (84) nennt sich Lesbe, ist aber mit einem Mann verheiratet. Berti (78) liebt Elisabeth (77) seit über vierzig Jahren, ist vierfache Grossmutter und geschieden. Margrit (81) führte in den 1960er-Jahren Tanzabende für Frauen durch. Liva (82) betete nach ihrem ersten Mal mit einer Frau das Vaterunser.
Die Autorin und Historikerin Corinne Rufli hat in ihrem Buch „Seit dieser Nacht war ich wie verzaubert“ Lebensgeschichten von elf frauenliebenden Frauen über siebzig aus der Schweiz aufgeschrieben. Die Frauen erzählen, wie sie ihre Beziehungen in der bürgerlichen Enge der 1940er- bis 1960er-Jahre gestalteten. Wie sie einen Mann heirateten oder sich in eine Frau verliebten, wie sie von der Frauenbewegung angezogen oder abgestossen waren, und wie sie heute leben. Corinne Rufli leitet das Aargauer Kulturmagazin und forscht zur Frauen- und Lesbengeschichte.
Ihre Geschichten sind voller Lebenslust – berührend und bislang unerhört. Sie zeigen aber auch die Ausgrenzung von Frauen, die sich nicht dem Ideal der Hausfrau und Mutter unterwerfen wollten, und dokumentieren die Vielfalt eines Frauenlebens jenseits von Kategorien.
Nach der Lesung besteht die Möglichkeit mit der Autorin ins Gespräch zu kommen.
Lesung des Buches „Seit dieser Nacht war ich wie verzaubert“ von Corinne Rufli
- Donnerstag, 24. Oktober, 19 Uhr, Eintritt: 7 Euro (ermäßigt 4 Euro)
- *sowieso* Frauen für Frauen e. V., Angelikastraße 1, 01099 Dresden
- Weitere Infos zum Buch unter: lesbengeschichte.ch