Am kommenden Montag wird im Männernetzwerk an der Schweppnitzer Straße gelesen. Ferdinand Saalbach, Mitte 30 und Wahl-Dresdner lebte lange Zeit ein erfolgreiches funktionales Leben als Medienmanager. Er war, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung einer großen Agentur in Dresden, immer irgendwie ganz vorne dabei.
Glücklich war er dennoch nie. Dass ihn andere als leicht hyperaktiv, getrieben und arrogant wahrgenommen hatten, machte ihm das Leben mit sich selbst und seiner Umwelt immer schwerer. Nach seiner dritten Kündigung 2016 brachen sein Selbstbild und sein bisheriges Leben schließlich zusammen.
Mithilfe einer analytischen Therapie wurden die bisher vermeintlich kleinen Makel plötzlich zu Symptomen einer grausamen Kindheit. Nun wurde ihm bewusst, dass die Geschehnisse in Kindheit und Jugend nichts mit einem normalen Aufwachsen zu tun hatten. Vielmehr muss das, was er erlebt hat, am Ende mit den Worten Missbrauch, Inzest, Verwahrlosung und seelischer Grausamkeit beschrieben werden. Ihm wurde klar, dass darin die Ursachen für seine latent spürbare Unzufriedenheit und Lebensunlust lagen und letzlich auch Ursachen für eine ganze Reihe von körperlichen Symptomen.
Saalbach hat über sein Leben einen autobiographischen Roman geschrieben: „Steine im Rucksack“ – erschienen im tredition-Verlag.
Wie sich mit der Therapie sein Leben verändert hat, soll an dem Abend im Männernetzwerk erläutert und diskutiert werden. Die Moderation übernimmt Enrico Damme, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V.
Männergeschichten im Männernetzwerk
- 7. Oktober, 19 Uhr, Schwepnitzer Straße 10, 01097 Dresden, Kulturbeitrag 5 Euro.