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Seit heute geöffnet: Nachtcafés

Seit dem 1. November gibt es wieder die Nachtcafés. Jeden Abend öffnet eine andere Einrichtung ihre Tür für wohnungslose Menschen. In der Neustadt ist das immer montags die Dreikönigskirche an der Hauptstraße.

Immer montags: Nacht-Café in der Dreikönigskirche
Immer montags: Nacht-Café in der Dreikönigskirche
Seit 1994 organisieren christliche Kirchgemeinden der Stadt Dresden über konfessionelle Grenzen hinweg im Winterhalbjahr die „Nachtcafés“. Wohnungslose Menschen – egal welcher Herkunft – erhalten eine Möglichkeit zur Ruhe für die Nacht. Sie, wie auch bedürftige oder einsame Gäste aus der Nachbarschaft, können gemeinsam essen und sich austauschen.

Ab 20 bis 23 Uhr werden die Gäste täglich hereingelassen. Im Nachtcafé-Koordinierungskreis besteht der Konsens, allen Menschen in ihrer Not beizustehen – unabhängig von ihrer Nationalität und ganz in Anlehnung an einen Bibelvers im Neuen Testament (Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Matthäus 25, 35). Die Hausordnung existiert deshalb in verschiedenen Sprachen.

Durch einen Beschluss des Dresdner Stadtrates gibt es für die Nachtcafés eine Förderung – gesplittet auf zwei Jahre (2019 und 2020) – von insgesamt 70.000 Euro. Das Geld wurde dringend benötigt, um Erneuerungs- und Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Damit werden zum Beispiel Sanitäranlagen auf neuen Stand gebracht, Waschmaschinen, Kühlschränke oder dringend benötigtes Geschirr neu gekauft werden.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind insgesamt jährlich über 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in den einzelnen Gemeinden im Einsatz. Inzwischen ist ein Generationenwechsel zu beobachten. Hoch betagte Helferinnen und Helfer müssen kürzer treten. So werden an allen Orten Ehrenamtliche gesucht. Sie leisten vielseitige praktische Hilfe für das Gelingen des Nachtcafèangebotes. Neben Gesprächsangeboten bereiten sie Getränke und Mahlzeiten vor, waschen Wäsche und räumen auf, wenn die Nachtcafé-Gäste in den Tag starten. Interessentinnen und Interessenten wenden sich bitte via E-Mail an Edmund Lawrenz, edmund.lawrenz@diakonie-dresden.de.

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An den Abenden im Nachtcafé finden Begegnungen und Gespräche mit anderen Besuchern und den ehrenamtlichen Helfern statt. Daneben erhalten sie Getränke, eine warme Mahlzeit und ein gemeinsames Frühstück. Die Wohnungslosen haben dort zudem die Möglichkeit, zu duschen und ihre Wäsche zu waschen und trocknen zu lassen. Für alles zahlen die Besucher pro Nacht einen symbolischen Euro. Außerdem können sie soweit wie möglich helfen, etwa beim Tisch decken oder Saubermachen.

Spenden erwünscht

Für die Nachtcafés werden immer wieder Spenden benötigt.

  • Spendenkonto: Diakonie-Stadtmission Dresden, BIC: GENODED1DKD IBAN: DE29350601900160160160 Verwendungszweck: Nachtcafé

Übersicht über die Nachtcafés

Montag: Neustadt Dreikönigskirche (Hintereingang), Hauptstraße 23, Tel. 0351 8985130
Dienstag: Christophoruskirche Dresden-Laubegast, Hermann-Seidel-Straße 3, Tel. 0351 2515332
Mittwoch: Kath. Pfarrei Heilige Familie, Meußlitzer Straße 108, Tel: 2013235
Donnerstag: Ev. Gemeindehaus Loschwitz / Nähe Körnerplatz, Grundstraße. 36,Tel: 2150050
Freitag: Ev. Zionskirche / Nähe Nürnberger Ei Bayreuther Straße 28, Tel: 4717060
Sonnabend: Evangelisch-Methodistische Kirchgemeinde »Immanuel« in Dresden Cotta, Hühndorfer Straße 22
Sonntag: Kath. Pfarrei St. Petrus / Nähe Pit-Stop Dohnaer Straße 53, Tel: 0351 270390

Hintergrund

Der Gedanke eines „Nachtcafés“ entstand vor etwas mehr als 25 Jahren in einer Gruppe von Studierenden der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden. Die Studierenden beschäftigten sich mit Wohnungslosigkeit und wollten ein niedrigschwelliges Angebot für Wohnungslose als Schutz vor Kälte und Erfrierung in Dresden schaffen. Am 6. November 1995 öffnete das erste Nachtcafé in der Dreikönigskirche Dresden. Im Jahr darauf beteiligten sich bereits drei weitere Kirchgemeinden. In dieser Kontinuität ist das Angebot bundesweit einmalig und wurde unter anderem mit dem Ökumenepreis des Katholikentags geehrt.

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