Die Stadtbezirksbeiräte haben gestern Abend beschlossen mit knapp 4.000 Euro die Sanierung des Mahnortes inklusive Gedenkstein an der Prießnitzstraße 2 zu fördern. Der Antrag dazu kam von der Stiftung Äußere Neustadt, die sich mit weiteren 1.500 Euro an dem Projekt beteiligt und Drittmittel in Höhe von 500 Euro einwerben will.
An dieser Stelle steht seit Jahrzehnten ein Gedenkstein, der an den Bombenangriff in der Nacht des 13. Februar erinnert. Wer diesen Stein einst hier aufgestellt hat und seit wann er steht, ist unbekannt. Hier befand sich einst ein Haus aus der Gründerzeit. Es gab einen Frisör, einen Zigarrenladen, eine Fleischerei und das Café Schiller.
Paul Pfund schreibt in seinem Buch „Bei Pfunds war die Milch weißer“: „Im zur Prießnitz hin gelegenen Haus war das bekannte Restaurant „Schiller-Kaffees“ des Herrn Patterson mit einer Terrasse zur Prießnitz. Während Angriffs kam hier eine große Hochzeitsgesellschaft im Keller ums Leben. Mein Großvater Max, der im Nebenhaus wohnte, erzählte bitterlich weinend, dass damals über 70 Personen ihr Leben verloren und man viele der Opfer auf dem Gehweg und in der Zufahrt aufgebahrt hätte.“
Das deckt sich weitestgehend mit dem Bericht der inzwischen verstorbenen Neustädterin Hildegard Peukert, die den Stein jahrelang gepflegt hatte.
Das Kunstprojekt „Gravuren des Krieges“ hatte 2003 an dem Gedenkstein ein Mahndepot eingelassen, um an den Krieg zu erinnern. In der Zwischenzeit wurde der Schriftzug „13. Februar 1945“ auf dem Stein mit schwarzer Farbe übersprüht. Überhaupt befindet sich der Gedenkstein derzeit in einem verwahrlosten Zustand.
Mit den Fördermitteln soll der Gedenkstein nun auf einer Stahlplatte befestigt und das Stück Wiese mit einem Stahlband und einer leicht erhöhten Grünfläche vom Fußweg räumlich abgetrennt werden. Nach Auskunft der Stiftung Äußere Neustadt stimmt der Eigentümer des Grundstücks der Sanierungsmaßnahme zu.
Kritisch dazu: https://www.addn.me/kultur/darfs-noch-ein-denkmal-mehr-sein/