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Martin-Luther-Kirche

Martin-Luther-Kirche bei Nacht
Martin-Luther-Kirche bei Nacht
Weil mir neulich dieser Schnappschuss gelungen ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen, den Lesern ein paar kurze Informationen zur Martin-Luther-Kirche nahezubringen.

Die Kirche ist eines der Wahrzeichen der Neustadt. Sie wurde erbaut, kurz bevor das Viertel zum Sprung ansetzte: In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Für die Kirche wurden verschiedene Baustile vermischt. Während der Rundbogen an der Seite an die Romanik erinnert, deuten die Proportionen eher auf die Gotik hin. Mit ihren 54 Metern Länge und 27 Metern breite füllt sie den Platz gut aus. Kein Wunder, die Häuser rundherum sind allesamt erst später entstanden. Bis zur Spitze des 81 Meter hohen Turms ist es ein spannender Aufstieg (Neustadt-Geflüster vom 31. Mai 2000). Ab dem Frühjahr kann der Turm normalerweise sonntags am Nachmittag bestiegen werden.

Der Innenraum ist riesig und auch wieder im romanischen Stil gehalten. Bis zu 1400 Sitzplätze erlauben auch größere Konzerte. Als ich vor ein paar Jahren ein Oratorium von Johann Sebastian Bach erleben durfte, musste ich feststellen, dass Holzbänke nach drei Stunden ganz schön hart sein können.

Martin-Luther-Kirche bei Nacht
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24 Kommentare

  1. eine kirche ist nicht dazu da, es sich schön bequem zu machen und am ende einzuschlafen, daher die holzbänke.
    ist denn in erfahrung zu bringen, warum in diesem jahr kein leuchtender weihnachtsstern im turm hing?

  2. was für ne mittelalterliche ansicht. kein wunder das die kirchenanhänger rückläufig sind.

  3. schöne kirche. einnert mich, vor allem des nachts, an die peterskirche in leipzig. allerdings läutet diese nicht zweimal die woche frühmorgens um 7:00 (mittwoch und sonnabend) über 250 mal. um genau zu sein 270 mal (langsam abklingend)…
    gibt es eine erklärung warum das so ist? ist es vielleicht so das säumige kirchgänger um diese zeit an ihre religiösen pflichten erinnert werden müssen? oder soll es ein hinweis mit glockenschlag darauf sein das ich (nebst vermutlich mächtig vielen neustädter-nicht-kirchgängern) meine einstellung zum kichenbesuch überpüfen soll?
    ich mag kirchen, schon wegen ihrer historischen bedeutung und ihrer (mitunter) beeindruckenden architektur.
    aber warum muß mich diese so früh am morgen auf, ja auf was hinweisen…?

  4. um sieben baumelt die, damit die kinder nicht die schule verschlafen, meines wissens aber jeden tag, zumindest war das bisher so.

  5. natürlich tut sie das. wenn auch nicht unbedingt für die kinder. zu jeder stunde schlägt sie, wie jede andere kirchenglocke, die uhrzeit.
    allerdings, wie schon geschrieben, zweimal pro woche (mittwochs und sonnabend) um 07:00 ca. 270x…

  6. Mit welchem Recht bimmelt die Kirche eigentlich noch immer jeden morgen um 7Uhr? Es nervt!!!! Die übergroße Mehrheit der Bevölkerung (insbesondere im Osten, ganz speziell wahrscheinlich in der Neustadt) ist inzwischen konfessionslos. Was würde geschehen, wenn jemand eine Moschee bauen würde/wöllte und der Muezzin jeden morgen rufen würde oder ich (als Atheist) jeden morgen meine Stereoanlage ins Fenster stellen & aufdrehen würde? Tolerant ist das alles nicht? Darum sammelt Bauschaum für die Glocken…

  7. Dann geh Dich mal erkundigen, schließlich berichtete das Käseblatt im Sommer:

    Kirche entschuldigt sich bei gesunden Menschen

    Dresden Kirchentagsschef Klaus-Peter Christus hat sich im Namen aller Patienten des Kirchentages bei den Dresdnern und insbesondere den Neustädtern entschuldigt. Die Behauptung einer Vertreibung aus dem Paradies werde nicht weiter aufrecht erhalten. Er wolle, so Klaus-Peter Christus, die Vorfälle von damals nicht unter den Teppich trinken, könne aber im Nachhinein natürlich auch nichts mehr daran ändern, außerdem träfe die Medien eine gewisse Mitverantwortung. Zum Dank für die aufopferungsvolle Pflege der Kranken während ihres fünftägigen Ausfluges in die Landeshauptstadt spendete er der Bunten Republik Neustadt mehrere Sägen und versprach hoch und heilig, die Glocken der Martin-Luther-Kirche in Zukunft nur noch einmal am Tag und „nicht vor 13:00“ läuten zu lassen.

  8. Ein Muezzin würde üblicherweise, sofern nicht durch ein Tonkonserven abspielendes Gerät ersetzt, täglich fünfmal rufen. Insofern kommen wir hier ganz gut weg und abgesehen davon kann zumindest ein Teil von uns dieses Geräusch als Wegweiser für den morgenlichen Heimweg nutzen… deswegen auch die hiermit erklärte Länge des Geläuts.

  9. @ trader: na die peterskirche von leipzig ist um einiges schöner als unser nacksches stück hier und obendrein bereits vollständig restauriert. nachts sieht mans echt nicht so.

  10. @Erich: dann gehst du aber in zukunft bitte auch ostern, weihnachten und an ähnlichen feiertagen arbeiten und das mit den geschenken am 24.12. fällt auch flach!

  11. als ich dort vor 5 jahren noch direkt gegenüber dem rosettenfenster gewohnt habe, hat die kirche jeden morgen und jeden abend um 7 uhr 5 minuten lang gebimmelt. man gewöhnt sich dran. besonders, wenn das das letzte signal war, endlich aufzustehen ;)
    ich fand es schön, wenn auch, so nah, sehr laut.
    und wenn ich auf dem balkon gesessen habe, hat mich das knarren, bevor die glocken ertönten, immer rechtzeitig gewarnt, die balkontür von innen zu zu machen…
    das obere bild erinnert mich wehmütig an meine aussicht auf den lichtblick in grauen jahreszeiten, das wunderschön erleuchtete rosettenfenster… ach ja…
    jetzt seh ich sie nur von weiten beim blick aus meinem dachfenster…

  12. @ Someone Else
    Ich denke als Atheist kann man gerne auf die freien Tage zu Ostern oder die dämlichen Geschenke zu Weihnachten verzichten. Dafür kann man ja den Darwintag feiern oder einfach immer wenn einem danach ist. Für die Loslösung des Feiertagszwangs bräuchte man eigentlich nur .. hm .. vielleicht 10 Urlaubstage im Jahr mehr?
    Und nun Bauschaum kaufen.

  13. Interessant, wie sehr die Idee vom Bauschaum schon eingesickert ist… War auch schon eine Rachephantasie von mir (dabei zornig im Bett liegend). Ich finde die Länge des Geläutes eine echte Zumutung, vor allem auch wenn man bedenkt, daß es Schichtarbeitende Bevölkerung gibt oder auch einfach nur Leute, denen derlei akkustische Mahnungen mangels Glauben ans System auf den Senkel gehen.
    Auf jeden Fall wird hier die Mehrheit von einer Minderheit akkustisch belästigt (wohlgemerkt : ich spreche über Quantitäten). Mir sind harte Kirchenbänke genau so suspekt wie derlei Krach zu vorzeitiger Stunde. Wer sich solcherart kasteien möchte, möge dies bitte zuhause und LEISE tun ;-)
    Vielleicht hat ja jemand Zuständiges von der Gemeinde Lust&Laune, uns die ungeheure Vehemenz des Gebimmels zu dieser unchristlichen(?) Stunde zu erläutern ? Oder Anton macht mal ne hübsche kleine Recherche zu dem Thema für uns Langschläfer ?!

    Frank

  14. @Someone Else (1): Ich verzichte gern auf alle christlichen Feiertage, wenn es in diesem Land dann auch endlich eine uneingeschränkte Trennung von Staat und Kirche gibt. Ich feiere übrigens schon seit Jahren kein Weihnachten mehr…
    @Someone Else (2): Bauschaum (auch Pfuscherpaste genannt) heißt eigentlich „Montageschaum“, quillt im Hohlraum einer Glocke wunderbar schnell auf und härtet dort dann auch recht schnell aus… ;-)

  15. wieder (aber-)witzig, was hier für ein politikum zum thema säkularer staat und kirche am läuten einer kirchenglocke hochgezogen wird.
    ich wohne schon über dreißig jahre in der nähe dieser kirche und mich hat das läuten noch nie gestört; eher vor dem zuspätkommen gerettet und ich kann auch nicht wirklich nachvollziehen, was am stündlichen gong und zweimaligen, längeren läuten am tag so schlimm ist.
    ihr würdet wahrscheinlich auch die turmfalken abschießen, weil die so kreischen und kindergärten verbieten, weil die so sehr bei der mittagsruhe stören.
    ich schüttel den kopf und wundere mich.

  16. @someone else :
    Im Unterschied zur Kirche sind die Geräusche von Turmfalken und Kindern (übrigens Totschlagargumente, und beide auf der Roten Liste) Bestandteil der natürlichen Umwelt und als solche weltanschauungs- und konfessionsfrei. Und damit von einer liberalen Gesellschaft hinzunehmen (ist ja in der Regel auch so). Das morgendliche 10min-Gebimmel ist Ausdruck eines Glaubens, der so nur von einer rel. kleinen Minderheit geteilt wird, aber von der Majorität der Bevölkerung akkustisch zu ertragen ist. Wer früh raus muss, kann sich auch nen Wecker stellen. Das tue ich auch (muss immer früh raus), aber an den wenigen Tagen, wo ich den Wecker nicht brauche, freue ich mich toootaaal über 10 min Glockengeläut vor der Zeit.
    Bitte nicht Intoleranz unterstellen, wo Mäßigung (nicht ein ein Verbot) gefordert wird. Ich erinnere übrigens an deine Diskussion mit den L33-Leuten zum Thema Krach ;-)
    Und jetzt Bauschaum!

    Frank

  17. wer in die nähe einer kirche zieht muss darauf gefasst sein, dass diese auch ihre glocken benutzt… aber es soll ja auch leute geben, die aufs land ziehen und sich dann den dort ansässigen vierbeinern und ihren gerüchen stören…
    mich haben die glocken und falken in meinen 10 jahren lutherplatz nicht gestört, im gegenteil. Sie gehören zum lutherplatz wie die kirche selbst

  18. @Frank: ich zweifel manchmal daran, das kinder heute noch weltanschauungsfrei sind und auf absurde und fruchtlose diskussionen lasse ich mich hier nicht mehr ein.

  19. ,,,,,jaja,,,, “ die toleranten Neusebewohner vom Luthiplatz“ ,,,,,doch ni so bunt ,frei und entspannt???

  20. Ich wohne seit fast 20 Jahren am Martin-Luther-Platz und mich hat das Glockenläuten noch nie gestört. Wer in die Nähe einer Kirche zieht, der sollte eigentlich schon mal über die Konsequenzen nachgedacht haben.

    Im Übrigen hätte ich auch nichts gegen eine Moschee samt Muezzin. Wer schon einmal längere Zeit in der Türkei o.ä. war, der kennt vielleicht das angenehme Gänsehautgefühl, wenn der arabische Singsang von allen Seiten auf einen einwirkt – ganz unabhängig von der Religion.

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