„Der 9. November ’89, das war ein denkwürdiger Tag“, das sang vor einigen Jahren der Berliner Akkordeon-Liedermacher Yok Quetschenpaua. An diesen denkwürdigen Tag und die vielen wilden und verrückten Tage und Wochen danach will nun Lothar Lange erinnern, am Sonnabend im Theater „Wanne“ im Stadtteilhaus.
Lothar Lange war einer der ersten Wessis in Dresden, damals als Antiquar gekommen, berauschte er sich an den Eindrücken der an vielen Stellen verfallenen Stadt. Seine Fotos sind die vielleicht umfangreichste Dokumentation der Wendezeit in Dresden. 1993 drehte der Mitteldeutsche Rundfunk einen Film über ihn und Manfred Bogner, der wie Lange zu der Zeit auch einen Flohmarkt betrieb.
Lange zeigt nun am Sonnabend diesen Film und im Anschluss Fotos aus dem Wendezeit-Projekt 1989-1994 „Dresden verändert sich, unter den sich verändernden gesellschaftlichen Umständen“.
In seiner Ankündigung schreibt Lange:
„Am 9. November fiel die Ost-West-Deutsche Mauer, das gab mir die Gelegenheit, von West nach Ost, ein deutscher Fall, unbürokratisch am 26. 12. 1989, 3.25 Uhr mit dem Paris-Warschau-Express gen Osten zu reisen. An diesem Tag 10.17 Uhr, am Neustädter Bahnhof das Dresdner Licht der Welt erblickte, das ich auch für ein fünfjähriges Wendezeit Fotoprojekt lichtmalerisch fokussierte.
Diese zuweilen exotischen Anschauungen in Bildern, zu protokollieren. emotionell, ästhetisch, faktisch. Dabei entstand ein aufwändiges, komplexes Wendezeit-Fotoprojekt. Bizarr, schön, brutal, lustig, ruinös, hässlich , dokumentarisch romantisch, dabei sind mir Menschen, Stadtlandschaften, die Elbe bei den Expeditionen in die Blicke, diese dann auf die farbigen Fotos geraten.“
Lothar Lange ist mit ein paar Unterbrechungen seit 1989 in Dresden unterwegs, er lebt in einem Zirkuswagen, zurzeit auf dem Gelände am Alten Leipziger Bahnhof, früher im Freiraum Elbtal.
Wendeprojekt in Bild und Film
- Sonnabend, 9. November, 20 Uhr, Stadtteilhaus, Theater „Wanne“, Prießnitzstraße 18, 01099 Dresden
Lothars Neustadt-Bilder – eine Auswahl
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