Hand aufs Herz – wer hat alles schon ein Bonbonpapier oder eine kleine Verpackung im Wald verloren und aus Faulheit nicht aufgesammelt? Und wer hat schon mal eine Person beobachtet, wie sie ihren Müll einfach auf die Straße geworfen hat? – Und wer hat dann nichts gesagt? Und wer hat beim Wandern schon eine alte Flasche oder ähnliches gesehen und gedacht: Ja, könnte ich jetzt mitnehmen oder einfach liegen lassen – ist ja nicht mein Müll. – Es ist schon verrückt, wie viel Plastikmüll überall herumliegt.
„Ein Bonbonpapier in die Natur zu werfen ist ganz leicht, ein Bonbonpapier später wieder aufzusammeln, ist sehr zeitaufwändig“, erklärt Ulrike Heintze vom BUND. Sie hatte am Sonntag zusammen mit BUND-Kollegin Berit Rungenhagen zur Prießnitzgrundreinigung aufgerufen. Etwa 50 Helfer*innen aller Altersschichten sammelten für drei Stunden den Müll entlang der Prießnitz auf. Von der Staufenbergbrücke bis tief in die Heide hinein fanden sie allerhand.
Besonders an den Hängen entdeckten sich so manche Kuriositäten: ein einzelner Schuh, ein DVD-Player, ein altes Baustellenschild, ein paar Schlittschuhe und viele viele Plastikverpackungen – ein Material das mehrere hundert Jahre braucht um zu zerfallen, und davor in der Tierwelt enormen Schaden anrichtet.
Ulrike Heintze vom BUND Dresden schüttelt über die Fundsachen in der Prießnitz den Kopf. Sie will durch das Projekt die Leute animieren selbst beim Wandern eine Tüte dabei zu haben. Besonders die Kinder möchte sie darauf aufmerksam machen, wie viel Müll unter den Laubblättern versteckt ist.
Die Kinder suchten eifrig nach Müll
Und diese suchten eifrig nach Müll. Die drei Jungs Jokim, Nimrod und Nikita fanden sogar einen großen Stahlträger. Nimrod erklärt: „Das findet die Stadtreinigung niemals, und jetzt sind wir so viele Leute, die suchen.“ Und auch wenn man sich zwischen den anderen Müllsuchenden umhört, wird deutlich, dass sie das Aufsammeln als Aufgabe der Allgemeinheit ansehen.
„Also wir wollen nicht zwischen Müll sitzen“, so Robert und Rico, die auch schon bei der Elbsammelaktion „Dresdenfüralle“ teilgenommen haben. Auch Ali Shirzadi meint: „Die Natur ist für alle da. Wir wollen uns alle in der Prießnitz erholen, und Jede*r freut sich über einen sauberen Wald.“
Ulrike Heintze zieht zum Schluss die Bilanz: „Es war, aufgrund der vielen engagierten Dresdner*innen, eine sehr erfolgreiche Müllsammelaktion. Dies macht uns als Umweltverband natürlich sehr glücklich.“ Der Müll wurde am Montag von der Stadtreinigung abgeholt. Auch im nächsten Jahr plant der BUND mehrere Müllsammelaktionen.
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