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„Kyros“, die Verkostung Persiens

Seit einem Monat stehen die Pforten des „Kyros“ auf der Rothenburger Straße offen. Auch an diesem Freitagabend liegen etliche Reservierungen vor. Das „erste persische Restaurant Dresden“ hat sich herum gesprochen. Nazanin Hajimoosa und Mohammad Sajjadi nehmen sich Zeit, um über ihre Pläne zu berichten.

Ein Jahr lang, erzählt Mohammad Sajjadi, hat er auf die Räumlichkeiten des ehemaligen Café Marrakech gewartet. Dann bekam er den Zuschlag. Die Einrichtung konnten sie dem Vormieter abkaufen, die eindrucksvolle orinetalische Gestaltung der Gasträume wird das Paar bald um landestypische Dekors ergänzen. Mohammad und Nazanin stammen aus dem Iran.

Nazanin lebt seit 18 Jahren in Dresden und ist gelernte Bäckereifachverkäuferin. Mohammad kam vor knapp fünf Jahren nach Deutschland und fand in Dresden seine neue Heimat. „Dresden ist wie meine Stadt“, sagt er und meint damit Kermānschāh unweit der irakischen Grenze, das mit einer langen Historie und antiken Stätten aufwarten kann.

Mohammed alias Mattias und Nazanin vom Restaurant „Kyros“

Flucht vor dem Regime

Nach Deutschland kam Mohammad, der sein neues Land so liebt, dass er Mattias genannt werden möchte, weil er das Leben unter der diktatorischen Regierung im Iran nicht mehr ertrug. Als gläubiger Christ war er zahlreichen Repressalien ausgesetzt. „Ich kann alle die Probleme, die ich hatte, nicht aufzählen“, sagt er und verweist auf die aktuellen Protestwellen im Iran.

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In Deutschland fühle er sich frei, sagt er. Er zeigt auf seinem Handy ein Video, auf dem er auf dem Theaterplatz stehend für den WDR von seinen Plänen als selbstständiger Gastronom berichtet. Auf seinen Unterarm steht tätowiert in verschlungener Schrift  „Deutschland“ – ein Dank an das Land, in dem er ein zu Hause fand, erzählt er.

In Kermānschāh betreibt sein Vater ein Restaurant, in dem Mattias bereits als Kind mithalf. Er ist ausgebildeter Koch und arbeitete in diesem Beruf sieben Jahre lang. Parallel hatte er einen Posten als Hygiene- und Qualitätskontrolleur der Gastronomie inne.

Blick auf ein Stück originalen Wand-Untergrund. Die gesamte Fläche denkmalschutzgerecht zu restaurieren, überstieg bislang jedes Budget.

Vor zwei Jahren lernten er und Nazanin sich kennen. Schnell stand fest, dass sie gemeinsam einen Gastro-Betrieb eröffnen wollen. Allerdings schwebte ihnen ein Imbiss vor, wie Mattias erzählt. Dann tat sich die Chance an der Rothenburger Straße auf.

„Es gibt noch viel zu tun“, sagen Beide. Zu zweit ein Restaurant zu stemmen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, weswegen sie über weitere Mitarbeiter*innen nachdenken. Im ersten Monat probierten sie viel aus, deswegen sind die Öffnungszeiten noch nicht endgültig festgelegt.

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Ein persisches Zimmer ist geplant

Den ehemaligen Raucherraum mit Fenstern zum Hinterhof hin wollen sie typisch persisch gestalten: Mit flachen Sofas, prächtigen Polstern und Mosaiken an den Wänden. Doch zuerst einmal soll sich das große Wandbild im vorderen Gastraum verändern. Der Blick auf himmelblaues Meer soll Impressionen aus dem Iran weichen: Palastruinen, steinerne Skulpturen von Fabelwesen, Mosaike. Mattias wischt mit dem Daumen die Bilder über sein Handy.

Der Name des Restaurants „Kyros“ wird in der Landessprache „Kurosch“ ausgesprochen. Das Paar wählte den Namen, weil der dazugehörige König sich vor 2500 durch Fortschrittlichkeit auszeichnete. Er schaffte die Sklaverei ab, bezahlte Frauen einen höheren Lohn und Müttern Kindergeld, so Nazanin.

Detail einer Säule im „Kyros“

Die persische Küche bietet frische Salate mit Minze und Joghurt, Tabouleh und geschmorte Gemüsegerichte mit Kichererbsen, Spinat und Aubergine. Aushängeschild ist das Kabab aus Lammfleisch, das im Iran traditionell über Glut geröstet wird und nur von speziell zertifizierten Köchen zubereitet werden darf. Es sollte stets frisch verspeist werden, da es – einmal ausgekühlt – seine zarte Konsistenz verliert.

Mattias und Nazanin möchten mit ihrem Restaurant nicht nur ihre Ess-Kultur präsentieren. Auf einer Beamerwand könnten Vorträge gezeigt werden, auf einem Bildschirm sollen Fotos den Iran zeigen, sobald der Internetzugang besteht.

„Kyros“ – persisches Restaurant

  • Öffnungszeiten noch nicht endgültig festgelegt. Derzeit Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr, Freitag bis Sonntag 10 bis 23 Uhr. Pause am Nachmittag.
  • Rothenburger Straße 16, 01099 Dresden
Matthias und Bruder Javad Sajjadi

2 Kommentare

  1. Jetz is es aber doch ein bissl ärgerlich, dass der Tättowierer kein altdeutsch stechen konnte :D
    Was ham wir grad gelacht..
    Und wer keine Lust hat die ganze Sendung zu sehen, ab 14:30min gehts los.
    @Anton: „Mattias zeigt wischt „, und der Satz is komplett im Arsch: „Auf einer Beamerwand können Vorträge gezeigt werden könnten und auf einen Bildschirm, über einen Bildschirm sollen Fotos, die den Iran zeigen laufen, „.

Kommentare sind geschlossen.