Nachdem die diesjährige Saison der Nachtcafés dank großen ehrenamtlichen Engagements wie gewohnt am 1. November gestartet ist, gelangt das Angebot erstmals an seine Kapazitätsgrenzen. Das teilte Mira Körlin, die Sprecherin der evangelischen Kirche Dresden mit. „Wir sind am Limit. Und das trotz des vergleichsweise milden Wetters“.
Im November 2019 haben 547 Menschen die Ruheplätze der Nachtcafés in Anspruch genommen, das sind fast doppelt so viel wie in den Vorjahren (November 2018: 240, November 2017: 241). In der Zeit vom 1. bis 15. Dezember 2019 kamen schon 355 Übernachtungsgäste.
Übernachtungskarten, Gespräche, mehr Helfer
Als erste Maßnahme, um der Nachfrage besser gerecht zu werden, gibt es von nun an in jedem Nachtcafé (außer der Zionskirchgemeinde) ein System von sogenannten „Übernachtungskarten“. Sie werden in der Anzahl der zur Verfügung stehenden Ruheplätze ab 20 Uhr an Einzelpersonen ausgeteilt, die damit die Übernachtungsmöglichkeit in Anspruch nehmen können. Wer ein Zuhause hat oder einer Erwerbsarbeit nachgeht, hat keinen Anspruch.
„Wir müssen den Menschen zudem verstärkt Hilfemöglichkeiten aufzeigen, um Wege aus der Wohnungslosigkeit zu finden“, sagt Kirchenbezirkssozialarbeiterin Adriana Teuber. Mit Unterstützung fachlich versierter Sozialarbeiter der Diakonie-Stadtmission Dresden (u. a. auch aus der Wohnungsnotfallhilfe) werden weiterhin Gesprächs – und Vermittlungsangebote angeboten, die den individuellen Unterstützungsbedarf und die Lebenssituation berücksichtigen. Gegenwärtig wird der Ausbau dieses Modells weiter entwickelt. Auch mit der Stadt Dresden wird derzeit auf verschiedenen Ebenen über die aktuelle Situation gesprochen.
Um dem aktuellen Bedarf in den Nachtcafés besser gerecht zu werden, werden auch weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, insbesondere für den Frühdienst ab 6 Uhr, gesucht. Interessierte melden sich bitte bei Adriana Teuber, adriana.teuber@diakonie-dresden.de
Dank für Engagement und Geld
„Ich danke allen Kirchgemeinden für dieses ehrenamtliche Engagement“, so Pfarrer Thomas Slesazeck, Direktor der Diakonie-Stadtmission Dresden. „Mit dieser praktischen Arbeit kommen Wärme und Zuwendung in unsere Stadt. Genauso dankbar bin ich für alle Geldspenden, die diese Arbeit für unsere Gesellschaft ermöglichen.“
Einladung für Heiligabend
Am Heiligabend, 24. Dezember 2019, 15.30 bis 17 Uhr, sind einsame und auch wohnungslose Menschen eingeladen ins Haus der Kirche/Dreikönigskirche Dresden, Hauptstraße 23. Gemeinsam wird gefeiert, gegessen, sich ausgetauscht. Wer mag, kann die Christvesper in der Dreikönigskirche besuchen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer melden sich bitte bei Andreas.Kratzsch@diakonie-dresden.de, Tel: 0351 2066013
@Anton
Danke für den Beitrag.
Wir wünschen dem Team des Neustadt-Geflüsters eine schöne Restadventszeit, ein besinnliches Fest mit Menschen, die Ihr liebt, einen guten Rutsch ins neue Jahr uns ein erfolgreiches 2020.
Geneigte Grüße vom Balkon
Alles schön und gut.
Aber der Satz „Wer ein Zuhause hat oder einer Erwerbsarbeit nachgeht, hat keinen Anspruch.“ überrascht mich etwas.
Ich dachte, dass Angebot war auch bisher für Obdachlose gedacht.
Offensichtlich wohl aber nicht.
Konnten da auch Leute übernachten, um morgens einen kürzeren Arbeitsweg zu haben?