Auf dem rund 22.000 Quadratmeter großen Areal an der Leipziger Straße 33a hat der neue Eigentümer die Vorbereitungen für die Verwirklichung des Projektes Marina Garden begonnen. Bereits seit September werden die Überreste der alten Gebäude eingerissen und abtransportiert. Das Gelände hat eine bewegt Geschichte. Im Februar 2015 waren die vom Verein Freiraum Elbtal genutzten ehemaligen Garagen und Häuser nach einer Zwangsräumung mit Baggern unbewohnbar gemacht worden. Seitdem bot das verwüstete Gelände einen traurigen Anblick. Abgerissen wird nun auch das seit langem leerstehende Haus an der Leipziger Straße 33a. Dafür wurde der Fußweg gesperrt und verlegt.
„Ende Januar wollen wir die Abriss- und Aufräumarbeiten abgeschlossen haben“, erklärte Jan Horvath, CEO der Division Real Estate der CTR Gruppe, auf Anfrage des Onlinejournals Pieschen Aktuell. Die CTR Gruppe ist seit Ende Mai 2019 Eigentümerin der Bau Projekt Marina City GmbH. Vorbesitzerin Regine Töberich hatte sich nach langjährigem Streit mit Stadtverwaltung und Stadtrat und mehreren Niederlagen vor Gericht aus Dresden zurückgezogen und das Unternehmen im August 2019 verkauft.
Wohnareal mit Flussblick
Für das weitere Vorgehen hat der neue Eigentümer bereits klare Vorstellungen. „Unser Projekt befindet sich zur Zeit in der Planungsphase, der nächste Schritt wird der Antrag der Baugenehmigung sein“, sagte Horvath und fügte hinzu. „Wir wären froh, bis Ende des Jahres mit dem Bau beginnen zu dürfen“. Für die Bauzeit nach Baubeginn seien etwa zwei Jahren veranschlagt. „Hier soll direkt am Elbufer ein ganz neues und überwiegend grünes Wohnareal mit schöner Aussicht auf den Fluss und das Panorama der Stadt entstehen“, versprechen die Bauherren.
Die Planungen für die Bebauung waren beim Kauf des Areals durch die CTR Gruppe bereits weit fortgeschritten. Mit einem Werkstattverfahren schaffte die Stadt Dresden 2015 Klarheit darüber, wie sie sich eine Bebauung im Einklang mit dem Hochwasserschutz vorstellt. Mit den Visualisierungen aus dem Siegerentwurf der Architekten vom Büro Barcode Architects aus Rotterdam wirbt nun auch der neue Eigentümer.
Im Sommer 2017 hatte Barcode-Direktor Dirk Peters die Ideen im Rathaus Pieschen präsentiert und gesagt. „Wir haben ein Projekt entwickelt, bei dem die anderen Gebäude um die Villa Grumbt herumtanzen. Außerdem seien bei der Fassadengestaltung mit verschiedenen Holzarten bewusst historische Bezüge hergestellt worden. Schließlich handele es sich um das ehemalige Firmengelände des 1864 in Dresden gegründeten und seit 1868 und bis 1945 hier ansässigen „Dampfsäge- und Hobelwerkes“ von Carl Ernst Grumbt, der von 1840 bis 1917 lebte.Die im Werkstattverfahren von der Stadt verwendete Bezeichnung „Elbviertel am Alexander-Puschkin-Platz“ wurde nicht übernommen. Für die CTR Gruppe heißt das Projekt weiterhin Marina Garden. In den vier Gebäuden mit ihren geschwungenen Fassaden soll künftig auf etwa 13.000 Quadratmetern gewohnt werden. Tiefgaragen sorgen für ausreichend Parkplätze. Weitere Flächen sind für Handel und Dienstleistungen vorgesehen.
Tschechische Immobilienentwickler
Die CTR-Gruppe ist bereits seit 1982 in der Entwicklung von Immobilienprojekten tätig und konzentriert sich nach eigenen Angaben auf fünf Standorte in drei verschiedenen Ländern: Prag in Tschechien, Košice und Bratislava in der Slowakei sowie Dresden und Regensburg in Deutschland. In Dresden bietet die CTR-Gruppe Wohnungen an der Wallstraße an. CTR steht für Cement, Transport und Real Estate. Die Unternehmensgruppe betreibt auch ein Zementwerk und Transportflüge.
Ein Beitrag von Winfried Schenk, Pieschen-Aktuell