Die Sächsische Zeitung (Beitrag hinter der Bezahlschranke) schreibt heute über die geplante Wiedereröffnung der Erlenklause. Die Köchin Kati Wetzel hatte sich im vergangenen Jahr erfolgreich um das Objekt bemüht. Ursprünglich sollte die Kultkneipe schon zum 1. Februar wieder aufmachen.
Allerdings sind noch einige Renovierungsarbeiten nötig und es ist aktuell wohl ziemlich schwierig, Handwerker zu finden. Daher wird sich die Eröffnung mindestens bis in den März verschieben.Kati Wetzel will die Erlenklause mit bezahlbaren Getränken und Speisen und weitestgehend im Originalzustand erhalten. Sie hat schon in diversen Neustädter Einrichtungen gearbeitet, unter anderem als Köchin in der 100.
Die Erlenklause im Hecht-Viertel hatte im Juni 2019 geschlossen. Die Hausverwaltung hatte den Mietvertrag gekündigt, weil der Mieter die Kneipe an einen anderen Nutzer übergeben hatte. (Neustadt-Geflüster vom 22. Juni 2019).
Chronik der Erlenklause
Das Kultlokal an der Ecke Erlenstraße und Johann-Meyer-Straße hat eine lange Geschichte. Laut www.altesdresden.de führte ab 1911 Ernst Gottlieb Eiselt das Restaurant, das Heinriche Prosch 1913 übernahm.
Spätestens ab dem Zeitpunkt hieß es „Neustädter Reichelbräu“ und Clemens Robert Reichelt übernahm die Geschäfte, von 1920 bis 1922 war Richard Kretzschmar der Inhaber. Danach wird laut Dresdner Adressbüchern die Firma Hensel & Schmidt aufgeführt, die aber offenbar 1925 schon wieder zu macht. Kaufmann Arthur Hensel wohnt weiterhin dort. Der Laden steht dann wohl mehrere Jahre leer. Allerdings wohnt im Erdgeschoss schon seit 1922 eine Prod.-Hdlrn. (Produkt-Händlerin??) Ida Schierz. Ob das aber ein Geschäft ist, steht nicht dabei.
1929 zieht im Erdgeschoß auch eine Katharina Arndt ein, die ab 1930 als Schankwirtin aufgeführt ist. Ob ihre Kneipe auch dort war, lässt sich nicht daraus entnehmen. Ab 1933 gibt es dann einen Schankwirt Herrmann Fehner und einen Kellner Walter Fehner, die bis zum Ende der publizierten Adressbücher dort zumindest wohnen (Vielen Dank an Leser abrazzo für die Recherche).
Wie Lothar Richter per Mail mitteilt, führten seine Mutter Elfriede Siegler die „Erlenklause“ von 1966 bis 1983. Nach seinen Angaben sei ihr Mann Kurt Siegler in der Neustadt als Erlkönig bekannt gewesen. 1988 hatte die Familie Pietsch das Lokal übernommen, ab 2004 führte es Karsten Pietsch bis zum Herbst 2018.
Im SZ-Artikel stand etwas über Crowdfunding. Kennst du den Link? Danke!
Ich hoffe, dass morgen zu beantworten.
@Osiris: Noch gibt es kein Crowdfunding. Wenn es eins gibt, gebe ich Bescheid.