Seit heute haben wieder etliche kleine Einzelhandelsgeschäfte in der Neustadt geöffnet. Die Betreiber haben sich auf die Regeln vorbereitet und freuen sich, dass wieder Kundinnen und Kunden vorbei kommen. Da die Benutzung von Gesichtsmasken in Geschäften vorgeschrieben ist, wächst gerade die Nachfrage. Vor dem Malu-Nähcafé bildete sich am Nachmittag eine kleine Wartegemeinschaft. Eine Übersicht der Neustädter Masken-Anbieter gibt es hier.
Teerausch-Chefin Elke Werner verkauft gerade ein Päckchen Tee an eine Goldschmiedin aus der Nachbarschaft. Beide haben sich brav mit Masken das Gesicht verhüllt. Dazu hat Elke im Eingangbereich Desinfektionsmittel aufgestellt und Hinweise aufgehängt. Vor dem Tresen steht eine Teekiste, die für den nötigen Abstand sorgen soll.
Nebenan im Mrs. Hippie berichtet Ladenchef Thoralf Diederich, dass heute Vormittag immerhin schon fünf Kunden da waren. Er selbst hat sich für ein cooles Tuch entschieden, hat aber auch Masken im Angebot. Vor dem Tresen hat er einen großen Plastik-Schutz aufgebaut.
Gratis Carepakete
Am Geschenkeparadies hat sich Inhaber Hendric M. Dietrich heute einen waschechten Piloten eingeladen und Corona-Care-Pakete an Passant*innen verschenkt. Der Pilot, Dirk Bähr von der Kulinairline, berichtete, dass derzeit nicht so viel geflogen werde und er deswegen mal schnell den Rosinenbomber geben konnte.
Cocktails und Longdrinks to go
Endlich wieder Kneipenfeeling. Das gibts vorm Lebowski, denn dort gibt es jetzt Cocktails to go. Chef Thoralf Kendler berichtet, dass in den letzten Tagen die Verordnungen mehrfach geändert wurden, nach letztem Stand sei es aber erlaubt auch Alkohol zum Mitnehmen zu verkaufen.
Kellnerin Fanny erzählt, dass die Nachfrage schon ganz ordentlich ist, sie aber die Trinkenden dann immer weiter scheuchen muss: Abstand halten!
Oben mit – unten ohne
Ganz eigene Gedanken zum Umgang mit Corona und dem Gebrauch von Mund- und Nasenschutz hat sich der Neustädter Zeichner Norbert Scholz gemacht. Der als Pinselbube bekannte Illustrator freut sich über reichlich Reaktionen auf seine Werke auf Facebook und überlegt, ob er für das kommende Jahr mal wieder einen Kalender macht. Stoff scheint es derzeit reichlich zu geben.
Der Mundschutz müsste eigentlich auch über die Nase.
Die Nase ist wohl zu schön, um sie zu verbergen.
… es bewegt die Frage: wie zahlt der Herr; wo stecken Kleingeld oder Karte..?..
@Marlit: Ich spekuliere jetzt nur, aber vermutlich zahlt er mit Face-ID, deswegen muss auch die Nase frei bleiben. ;-)
Es ist einfach skandalös. Bis vor Kurzem hat sich die Redaktion bei jedem Verstoss gegen sexistische oder wie auch immer geartete homophobe oder diskriminierende Inhalte restriktive Maßnahmen vorbehalten. Und jetzt das ! Ein gutgebauter Mann in Uniform, eine Bedienung, die ihre Kundschaft verscheuchen muss und nicht zuletzt ein nackter Mann, der ein eindeutiger Hinweis auf die Diskriminierung des brasilianischen Volkes ist. Ich sage nur: „Achtet auf die Nationalfarben und die nationale Schmach vom 08.07.2014.“
Es gibt keinen Grund, sich in diesen seltsamen Zeiten über Minderheiten lustig zu machen.
Wenig freundliche Grüße an die Redaktion