Seit September vergangenen Jahres zieren rosa Bretter ein Haus an der Prießnitzstraße. Das Haus steht unter Denkmalschutz. Gegenüber Mietern hatte der Eigentümer des Hauses geäußert, dass er damit sein denkmalgeschütztes Haus vor Graffiti schützen wolle. Aber offenbar verstoßen die Bretter auch gegen den Denkmalschutz. Die SPD-Fraktion hat diesbezüglich bei der Stadtverwaltung nachgefragt.
Aus der Antwort des Oberbürgermeisters geht hervor, dass es im Vorfeld der Anbringung der Holzverkleidung keinerlei Gespräche mit dem Stadtplanungs- oder dem Bauaufsichtsamt gab. Das Stadtplanungsamt erlangte Kenntnis von den Brettern und wies das Bauaufsichtsamt darauf hin, dass dies nicht genehmigungsfähig ist und wieder demontiert werden müsse.
Verwaltung nahm das Objekt in Augenschein
Bei einer Vor-Ort-Begehung wurde festgestellt, dass es sich offensichtlich um eine Schutzmaßnahme der Gebäudesubstanz im Zuge der benachbarten Baustelle „Pfunds Höfe“ handelt. Die Holz-Verkleidung ragt etwa fünf Zentimeter in Richtung Geheweg. Für das Straßen- und Tiefbauamt gibt es mit den Brettern damit keine Probleme. Nach der Erhaltungssatzung für die „Dresdner Äußere Neustadt“ sind die rosa Bretter nicht genehmigungsfähig, sowohl hinsichtlich der Farbe als auch der gestalterischen Ausbildung. Darüber hinaus ist das Haus ein Kulturdenkmal und steht aus baugeschichtlichen und ortsgeschichtlichen Gründen unter Schutz. Die montierten Bretter sind eine Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes des Denkmals. Die Stadtverwaltung prüft weitere rechtliche Schritte.
Der Stadtrat und Neustädter Vincent Drews (SPD) sagte gegenüber Neustadt-Geflüster: „Ich finde diese Bretterwand ziemlich störend und fordere den Eigentümer des Hauses auf, sie sobald wie möglich zu entfernen.“ Die Duldung der Wand während der Bauarbeiten an den Nachbargebäuden sei nachvollziehbar. Sobald sie aber nicht mehr als Schutz vor Beschädigung durch den Bau gebraucht werde, müsse sie abgebaut werden. „Das Gebäude steht nicht umsonst unter Denkmalschutz und sollte auch in seiner gesamten Schönheit sichtbar sein“, so Drews weiter. Solche Maßnahmen dürfen seiner Ansicht nach keine Schule machen, nur weil sie Fassaden auch vor Graffiti schützen.
„Pfunds Höfe“ fast fertig
Die Baustelle „Pfunds Höfe“ befindet sich in den letzten Zügen, noch in diesem Jahr sollen hier die ersten Mieter einziehen. Die Anzahl der nächtlichen Graffiti in dem Bereich der Prießnitzstraße hatte auch ohne die Rosa-Zaun-Maßnahme in der Vergangenheit schon erheblich nachgelassen. Seit der Club „Sabotage“ vor knapp drei Jahren geschlossen hatte, waren in dem Bereich der Neustadt wesentlich weniger nächtliche Passanten unterwegs. Und mit der benachbarten Baustelle sank das Sprühaufkommen nochmals.
OK, die Bretter soll weg, ist verstanden. Und wie genau lösen wir jetzt das Problem, weil ja Herr Drews zurecht sagt: „Das Gebäude steht nicht umsonst unter Denkmalschutz und sollte auch in seiner gesamten Schönheit sichtbar sein“
Also, was ist der richtige Weg, so dass dort ein nicht beschmiertes denkmalgeschütztes Haus steht, was in seiner gesamten Schönheit sichtbar ist?
Die Blockwart-Republik Neustadt hat einen neuen Monarchen: den Gewerkschaftssekretär Vincent Drews.
Er lebe hoch,hoch,hoch!
P.S. Tut er Gutes, redet darüber!
Bei manchen scheint wegen Corona echt der Lagerkoller ausgebrochen zu sein, wenn zur Verteidigung einer rosa Bretterwand der „Blockwart“ ausgepackt und Gewerkschaftssekretär zur Verhöhnung benutzt wird.
Ich hab schon vor nem halben Jahr gesagt, dass das nur ein Aprilscherz sein kann. Kein Sprayer könnte das Haus mehr verunstalten, als der Eigentümer selbst. Außer der Sprayer hat ne Baufirma und rosa Farbe.
Ist die Quintessenz des Artikels nun, dass man nur einfach alle Clubs zumachen muss, um die lästigen Grafittisprüher loszuwerden?
Offensichtlich liest niemand in benannten Ämtern dieses Medium hier, auch nicht fakultativ in heimischer Freizeit. Denn dass das Rosa Ding da so nicht geht, war ja bereits Sachstand in letzter Meldung vor Monaten. Offensichtlich braucht es also doch einen Blockwart, ein Bloggward reichte eben nicht. Ämter sind bei „Sowas“ tatsächlich auch auf Hinweise angewiesen.
Man stelle sich nur vor, zahlreiche weitere Denkmaleigentümer bzw. -ungetümer verbretterten sich, dem gerupften Stadtbild wäre der Garaus bereitet.
Nun, die letzten Monate passierte man jene Stelle eben mit üblichem Achselzucken – wie so oft bei ausbleibendem Handeln der Verantwortlichen.
auch irritierend: nicht eine der zahllosen neuerbauten Bausünden der giftmüllverkleideten Pseudo-Moderne in Weiß-Grau traf die Bretterwand, nein, es mußte ein ansehnliches Denkmal mit Stadtgeschichte sein, welches man versauen mußte.
Danke also doch an jenen „Blockwart“, da wer’n ma nu ma guggn, wie lang’s nu‘ emol wiedor dauern duhd. Amen.
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Ich laufe jeden Tag an dieser Wand vorbei. Mich stört die Wand überhaupt nicht. Ist halt rosa und Holz. Na und? Da finde ich den riesigen Pfundschen Krankenhauskomplex rechts, links und dahinter viel schlimmer. Da fällt die rosa Wand doch gar nicht mehr auf. Von mir aus kann sie stehen bleiben. Der Straßenzug ist auf dieser Seite eh „hinüber“. Die Holzwand ist da ja direkt noch kreativ, so als Farbtupfer.