Gestern haben rund 50 stumme Kulturschaffende am Elbufer demonstriert. Sie fordern eine sofortige Weichenstellung und politischen Rahmensetzung für Hilfsangebote in den Dimensionen, die die freie Veranstaltungsbranche und die Künstler*innen zum Überleben benötigen.
Die Forderungen stehen am Beginn eines kreativen Ideenaustausches – am Beispiel der Jazztage Dresden, die ohne direkte Hilfe von mindestens 20 Prozent des Vorjahres-Nettoumsatzes nicht mehr überlebensfähig sind. Das Festival hatte im vergangenen Jahr rund 40.000 Besucher, ist vielleicht das bedeutendste seiner Art in ganz Deutschland. Nun steht es aufgrund der aktuellen Situation vor dem Aus.
Die Kulturschaffenden haben ihre Aktion gestern „Stumme Künstler“ genannt, um zu verdeutlichen, wie leise es wird, wenn die Kulturförderung fehlt. Sie zeigten 40 überlebensgroßen Konzertfotos der Jazztage vor der Silhouette der Altstadt. Ihre Forderungen richteten sie vordergründig an den Freistaat Sachsen. Die Demonstration „Stumme Künstler“ soll es künftig wöchentlich geben.
Die Forderungen der Kulturschaffenden sind unter anderem die Einführung eines Grundeinkommen für Freischaffende für den Zeitraum in dem keine Konzerte stattfinden dürfen, so wie es zum Beispiel Bayern macht, staatlich finanzierte Ausfallhonorare in Höhe des Kurzarbeitergeldes oder die Aufnahme von gemeinnützigen Veranstaltern in den Bereich der Empfangsberechtigten des Sächsischen Aufbaubank. Mehr unter: www.stumme-kuenstler.de
Die Sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) besuchte die Demonstrierenden vor Ort und erklärte, dass sie die Demonstration als ein Signal an die Politik verstehe.